
Aarauer Detailhändler holen sich bei Influencer Tipps zum Durchbeissen
Draussen liess Sturmtief Benjamin den Regen in Strömen niederprasseln. Ein grosser Kontrast zu dem, was die rund fünfzig Anwesenden am Herbstanlass des «Zentrum Aarau» und der «IG City Märt» zu sehen bekamen. Denn als Gastreferent trat der in Schmiedrued aufgewachsene Peter Bolliger auf, einstiger Polymech-Lehrling bei der Adrian Michel Group und heute schweizweit bekannter Content Creator («ich mache Videos im Internet»). Erst vor wenigen Tagen hat er an den Swiss Influence Awards in der Kategorie «Sport» den ersten Rang geholt. Und er nahm die Gäste mit auf eine Reise an den «Marathon des Sables» – ein Etappen-Ultramarathon über 250 Kilometer durch die marokkanische Wüste, inklusive Sandstürme und Temperaturen von bis zu 45 Grad. Was für ein Kontrast zum herbstlichen Aarau an diesem Abend.
Bolliger hatte das Publikum dank seiner mitreissenden, enthusiastischen Art rasch im Sack. Die Schilderungen über sein Abenteuer in der Sahara schloss er mit der Folgerung, dass man, wenn eine schier unüberwindbar scheinende Aufgabe vor einem stehe, manchmal besser nicht an das grosse Ziel denke, sondern nur bis zum nächsten Schritt.

Nadja Rohner
Weiter erzählte der Influencer, wie er sich zum Ziel gesetzt hatte, ein Video zu drehen, in dem er gegen Roger Federer Ping-Pong spielt – und wie er das nach vielen erfolglosen Versuchen dank Hartnäckigkeit, viel Aufwand, kreativen Ideen und viel Glück dann doch noch schaffte (und natürlich das Spiel verlor). Rührend auch seine Schilderung, wie er diesen Sommer innert 26 Tagen 26 Marathons durch alle 26 Kantone gelaufen war, um Geld zu sammeln für ein Hilfsprojekt. Nicht nur vergrösserte sich jeden Tag die Schar an Menschen, die sich spontan anschlossen – am letzten Tag fuhr auch eine junge Frau mit, die seit einem Unfall vor einigen Monaten im Rollstuhl sitzt. Das habe ihn ganz besonders bewegt, so Bolliger zum Abschluss seines inspirierenden Referats.
Der «offizielle» Teil des Abends fiel kurz und knapp aus – Mark Haldimann (Präsident Zentrum Aarau) und Helena Husser (Präsidentin IG City Märt) stellten die Vision für die Zukunft vor: Die beiden Organisationen wollen unter einer Dachmarke fusionieren. Damit soll der Detailhandel in Aarau gepusht werden, so Husser. Man wolle die gemeinsame Stimme des Detailhandels sein und Aarau für die Kundschaft attraktiver machen. Auch die Gastronomie soll miteinbezogen werden. Synergiepotenzial gibt es unter der Dachmarke vor allem in den Bereichen Sekretariat, Buchhaltung und Kooperationen. Einen ersten Entwurf für ein gemeinsames Logo gibt es auch schon, den Haldimann präsentieren konnte.
Speziell wies der Zentrum-Aarau-Präsident auf das «Night Shopping» hin, das dieses Jahr am 5. Dezember stattfindet. Und nicht, wie sonst immer, an jenem Tag, der als «Black Friday» bekannt ist und bei der Kundschaft eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich Rabatten entstehen lässt (dieses Jahr: 26. November). Ein ganz bewusster Entscheid. Das «Night Shopping» bedeutet in Aarau, dass die Läden bis 21 Uhr offen sind und eine festliche, stimmungsvolle Atmosphäre herrscht. Gleichzeitig läuft bekanntlich «Advent i de Altstdt» (4.–7. Dezember, 11.–14. Dezember und 18.–21. Dezember).




