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Der «König der Wälder» ist wieder da und die Jäger sind bereit – Kanton Aargau gibt 30 Rothirsche zum Abschuss frei

Lange galt er als ausgerottet, nun ist er definitiv zurück im Aargau: der Rothirsch. Und ab August dürfen auch rund 30 Tiere geschossen werden. Das ist aber kein einfaches Unterfangen für die hiesigen Jäger.

Pro Natura hat es eine «mittlere Sensation» genannt, als ein Rothirsch – vermutlich über den Albis – in den Aargau gewandert ist. Das war 2009. Zuvor galt das Tier hier während fast 200 Jahren als ausgerottet. Das Mittelland bietet dem Rothirsch aber ideale Bedingungen, um zu gedeihen.

Im Jahr 2020 tappte dann gleich ein ganzes Rudel von Rothirschen in eine Fotofalle in einem Waldstück zu Baden. Zuvor wurden lediglich Einzeltiere registriert. Dass ein ganzes Rudel unterwegs ist, deutete der Jagdverein Baden Baregg damals als Zeichen, dass der Rothirsch nach seiner Ausrottung in der Schweiz langsam das Mittelland wieder zurückerobere.

Doch kaum zurück, wird der «König der Wälder» wieder gejagt: Im Aargau startet die Hirschjagd kommende Woche, wie das «Regionaljournal Aargau Solothurn» von Radio SRF berichtet. Für den Aargau rechnet der oberste Jagdverwalter des Kantons, Erwin Osterwalder, mit 100 bis 150 Tieren. Im Oktober 2021, als ein Rothirsch in Staufen in eine Fotofalle getappt war, ging man von 60 bis 80 Tieren im Kanton Aargau aus.

Rothirsch gilt als clever und schwer zu jagen

Die Schäden, die ein Rothirsch im Wald hinterlassen kann, können erheblich sein. Er fresse die Triebe von jungen Bäumen oder er schäle die Rinde von Baumstämmen ab. Neben den Jagd- sind jetzt auch die Forstmitarbeitenden gefordert. Aktuell testen diese Zäune und Drahtgitter, um Bäume zu schützen, wie es im Radiobeitrag heisst. Vor den Toren der Stadt Baden seien diese Massnahmen besonders aktuell. Dies wegen eines Eibenbestands, der gemäss Osterwalder eine nationale Bedeutung hat.

Beim Kanton Aargau wolle man lediglich dafür sorgen, dass man nicht in das Fahrwasser von anderen Ländern oder anderen Kantonen gerate, sagt Osterwalder. Ein Beispiel ist etwa der Kanton Graubünden, wo es heute rund 14’000 Rothirsche gibt. Dann würde es sehr schwierig, wieder «auf den richtigen Weg zu kommen», um einen Bestand zu haben, dass der Wald richtig aufkommen könne.

Der Kanton Aargau gibt deshalb gut 30 Rothirsche zum Abschuss frei, wie SRF berichtet. Obwohl man weiss, dass die Jäger wohl nur einen Bruchteil davon erwischen werden. Der Rothirsch gilt nämlich als clever und nicht einfach zu jagen. Zum Vergleich: Im Bündnerland dürfen rund 5000 Rothirsche geschossen werden. (az)