
Nach Attentat: Kolumbianischer Senator in kritischem Zustand
Nach dem Attentat auf den kolumbianischen Senator und Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe befindet sich dieser in kritischem Zustand. Der 39-jährige konservative Politiker habe kaum auf die medizinische Behandlung angesprochen, teilten die Ärzte von Uribe am Montag (Ortszeit) mit. Der Politiker war am Samstag während einer Kundgebung in einem Park in der Hauptstadt Bogotá am Kopf angeschossen worden. Er musste sich einer Gehirnoperation unterziehen.
Ein 15-Jähriger war noch am Tatort festgenommen worden, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Auf Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie ein Verdächtiger aus nächster Nähe auf Uribe schiesst. Der Jugendliche wurde am Bein verletzt und erholt sich in einer anderen Klinik, wie die Behörden mitteilten. Verteidigungsminister Pedro Sánchez sagte, dass über 100 Beamte in dem Fall ermitteln.
Hunderte von Menschen versammelten sich am Sonntag vor dem Krankenhaus, in dem Uribe behandelt wird, um für seine Genesung zu beten. Einige trugen Rosenkränze in ihren Händen, andere skandierten Parolen gegen den amtierenden Präsidenten Gustavo Petro.n«Es ist schrecklich», sagte Walter Jimenez, ein Anwalt, der mit einem Schild vor dem Krankenhaus erschien und die Absetzung Petros forderte. «Es fühlt sich an, als würden wir in die 1990er Jahre zurückkehren», sagte er und bezog sich dabei auf ein Jahrzehnt, in dem Drogenkartelle und Rebellengruppen ungestraft Richter, Präsidentschaftskandidaten und Journalisten ermordeten.
Petro verurteilte den Angriff und forderte seine Gegner auf, diesen nicht für politische Zwecke zu nutzen. Das Attentat hat die südamerikanische Nation erschüttert. Viele Politiker bezeichneten es als jüngstes Zeichen für die Verschlechterung der Sicherheitslage in Kolumbien.(dpa)