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Der Ton macht die Musik – aber spielt der FCA den richtigen Akkord?

Welche Themen werden auf den Rängen heiss diskutiert? Was bewegt die Fans des FC Aarau? Und welche Gerüchte machen die Runde? Die neue Kolumne «Apropos Brügglifeld» kümmert sich nach jedem Heimspiel um den Klatsch und Tratsch im altehrwürdigen Stadion.

Beim FC Aarau hat sich in dieser Saison ein neuer Ton etabliert. In jeder Analyse wird stets ein positiver Ansatz erwähnt. Nie ist etwas einfach nur schlecht – kein Spieler hat schliesslich die Absicht, nicht mit voller Leidenschaft und Hingabe für den emotionalsten Klub der Challenge League zu spielen. Im Brügglifeld herrscht viel Harmonie. So viel wie schon lange nicht mehr.

Zu wenig Aggressivität und fehlende Konzentration

Und lange Zeit sah es so aus, als könnte dieser Umgang zum langersehnten Ziel führen. Während der Siegesserie zwischen Dezember und März, die neun Spiele andauerte, strotzte die Mannschaft von Brunello Iacopetta nur so vor Selbstvertrauen – und schaffte es so, auch einige knappe Partien für sich zu entscheiden.

Muss Brunello Iacopetta den Ton verschärfen?
Marc Schumacher / freshfocus

Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Seit zwei Monaten hat der FCA kein Spiel mehr gewonnen, zuletzt kassierte er sogar zwei Niederlagen in Serie – das gab es in dieser Saison noch nie. Beim 2:4 am letzten Freitagabend gegen den FC Wil erwischten die Aarauer gar einen rabenschwarzen Abend. Ungewohnt viele Fehler im Aufbauspiel, zu wenig Aggressivität in entscheidenden Zweikämpfen und fehlende Konzentration führten zu den vier Gegentreffern. Und dies, obwohl der Platz in der Barrage zum Greifen nah gewesen wäre.

Die aktuelle Verfassung wirft Fragen auf

Die aktuelle Verfassung wirft Fragen auf: Wo bleibt der Biss in dieser Crunchtime? Braucht es jetzt einen Mentalitätswechsel, um das Momentum zurückzuerobern? Muss der Ton nun etwas schärfer werden? Genau diese Fragen stellen sich auch die Fans. Nach der Niederlage gegen Wil kam es zu einem kurzen Austausch zwischen der Aarauer Szene und den Spielern. Der Ton blieb – wie immer in dieser Saison – positiv und aufmunternd. Doch es gab auch eine klare Botschaft: Die Spieler müssen jetzt die Ellenbogen ausfahren – und zwar richtig.

Gegen den FC Wil fehlte dem FC Aarau der Biss.
Marc Schumacher / freshfocus

Denn eines ist klar: Mit Schönwetterfussball wird der FC Aarau das Finalspiel bei Étoile Carouge nicht bestehen – denn das wird eine dreckige Angelegenheit am Genfersee. Und sollte diese Partie – und damit womöglich auch der Barrage-Platz – ebenfalls verloren gehen, dann wird am letzten Spieltag auf dem Stehplatz im Brügglifeld kein Fan mehr von einer tollen Saison sprechen.