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Die Welt rüstet auf, die Schweiz schaut zu: Sind wir schlauer als die anderen – oder naiver?

Krieg in Nahost, ein entfesselter Putin, Militärparade in Washington: Wer durch die Nachrichtensender zappt, kann den martialischen Bildern nicht ausweichen.

Fernsehen am Samstagabend. Explodierende Raketen am Nachthimmel von Tel Aviv und brennende Öllager bei Teheran, alles in Echtzeit. Auf dem TV-Sender Al Jazeera sind sechs Kameraeinstellungen zu sehen von verschiedenen Orten im Iran, mal eine Explosion hier, dann dort. CNN schaltet zwischen Trumps Militärparade in Washington und den Demonstrationen in Los Angeles (mit Armeeeinsatz) hin und her. Der Krieg in der Ukraine tobt weiter, bekommt aber für einmal weniger Sendezeit.

Die Welt erscheint unsicherer und explosiv wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Donald Trump versprach, nach Amtsantritt in 24 Stunden Frieden in der Ukraine zu erwirken. Seither sind 147 Tage vergangen. Trump versuchte, den Iran zu einem Atomdeal zu bewegen – und Israel von einem Militärschlag gegen den Mullah-Staat abzuhalten. Netanyahu setzte sich darüber hinweg und zeigte damit: Trump ist ausserhalb Amerikas weniger mächtig, als er glaubte. Stattdessen gebärdet er sich in seinem eigenen Land wie ein autoritärer Führer.

In der neutralen Schweiz beobachtet man diese Entwicklungen. Was hat das mit uns zu tun? Militärisch nicht viel, glaubt eine Mehrheit des Parlaments, wenn man die letzten Sparbeschlüsse zur Armee zum Nennwert nimmt. Deutschland, Frankreich, England, Polen, aber auch kleinere Länder wie Dänemark und Belgien erhöhen ihre Verteidigungsbudgets massiv. Es drängt sich die Frage auf: Ist die Schweiz schlauer als alle anderen, dass sie darauf verzichtet? Oder vielleicht nur naiv?