
Virtuose Klänge und scharfsinniges Cabaret – der Kulturplatz Strengelbach überzeugt mit Facettenreichtum
«Dieses Jahr haben wir ein sehr abwechslungsreiches Programm», freut sich Siegfried Stich. Er kümmert sich in Eigenregie darum, dass der Kulturplatz Strengelbach jedes Jahr mit diversen Künstlerinnen und Künstler an den Start gehen kann. Als er 2011 angefangen hat, war es nicht immer einfach, genügend Menschen zu finden, die gerne in Strengelbach auftreten möchten. Heute sieht das anders aus. «Ich bekomme jeweils zahlreiche Anfragen. Aktiv auf die Suche gehen muss ich nicht mehr», so Stich.
Und die Arbeit für den Kulturplatz Strengelbach macht ihm nach wie vor Spass – auch mit bald 90 Jahren denkt Stich nicht ans Aufhören. «Die Freude daran ist nach wie vor da. Mit einigen Künstlerinnen und Künstlern sind über die Jahre gute Freundschaften entstanden», sagt er.
Neue Gesichter und alte Bekannte
Am 7. September startet die neue Saison mit dem Trio «Sorriso». Lukas Roos (Klarinette), Daniela Roos (Cello) und Patricia Ulrich (Klavier) spielen im Rahmen ihres Programms «Rendezvous im Kaffeehaus» herzerwärmende Salonmusik mit Charme und Witz. Bekannte Stücke wie «Stägeli uf, Stägeli ab» oder «Oh mein Papa» werden mit amüsanten Kaffee-Anekdoten unterlegt.
Die Pianistin Maria Anikina zeigt am 2. November, was auf einem Flügel alles möglich ist. Mit ihrem Gespür für verschiedene Klangfarben und einer guten Portion Dramatik lässt sie die russische Klavierkunst von Rachmaninow, Tschaikowski und Co. wieder aufleben.
Auf ein «Vogelkonzert» dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer am 11. Januar 2026 freuen. Haika Lübcke (Flöte, Piccolo, Bassflöte) und Ina Callejas (Akkordeon) präsentieren eine musikalische Vielfalt ganz im Zeichen diverser geflügelter Freunde.
Eine Premiere beim Kulturplatz
Erstmals präsentiert der Kulturplatz Strengelbach diese Saison ein Cabaret. Mit «GeSchichten und GedichteSchichten» werden Marcel Reber, Christian von Erlach und Urs Ruprecht am 1. Februar 2026 garantiert für Lacher sorgen. Die drei gehören dem Cabaret-Ensemble «ScherzGrenze» an und überzeugen mit Pointen-Reichtum und Wortwitz.
«Capella Helvetica» zeigen am 1. März 2026, dass es noch andere Instrumente gibt als Klavier und Gitarre. Das vielseitige Instrumental-Trio bestehend aus Ian Harrison, Katharina Haun und Adam Bregman musiziert etwa auf Zink, Schalmei und Pipe.
Bereits zum zehnten Mal kommt Miao Huang in diesem Jahr nach Strengelbach. Ob Ravel, Beethoven oder Chopin – die virtuose Pianistin ist sicher wieder ein Garant für beste Klavierunterhaltung. Ihr Konzert ist für den 12. April 2026 angesetzt.
Mit «Vive la danse» entführen Nicole Pürro (Saxophon) und Matthias Kipfer (Klavier) am 3. Mai 2026 das Publikum in die Welt der Tanzmusik. Gefühlvoll interpretieren sie Stücke aus West- und Osteuropa, die sie teilweise eigens für ihr Duo arrangierten.
Am 7. Juni 2026 zeigen «Dusha», wie abwechslungsreich Roma-Musik sein kann. Virtuos, mit viel Spielfreude und intuitivem Zusammenspiel präsentieren Flora Thalassa (Violine), Désireé Senn (Violine/Cello), Ludovit Kovac (Cymbal) und Rebekka Weber (Klavier) die verschiedensten Lieder aus den Ländern des Ostens.
Das Sommerkonzert hat Tradition
Das jedes Jahr stattfindende Sommerkonzert beschliesst am 28. Juni 2026 die Saison. An der zur Tradition gewordenen Veranstaltung spielen junge Talente der Klavierklasse «Klavier und mehr» unter der Leitung der Pianistin und Musik-Pädagogin Elisabeth Schreyer-Puls. Die Schülerinnen und Schüler vermitteln dabei ihre persönlichen Eindrücke zur Musik und zeigen den Weg bis zur Konzertreife eines Stücks auf.
Der Kulturplatz Strengelbach organisiert in dieser Saison ausserdem einen Konzert-Gottesdienst unter dem Namen «Der Besondere». Eine Predigt gibt es dabei nicht. Die Musik steht im Mittelpunkt. Dieser findet am 1. Januar 2026 unter der Leitung des EMK-Pfarrers Simon Zürcher in der Johanniskirche in Strengelbach statt. Für die Musik sorgen Martin Zimmerli (Klarinette/Gesang), Roger Profos (Akkordeon), Bernhard Marti (Gitarre) und Rolf Marti (Kontrabass). Die vier Musiker aus der Region sind zusammen «the Klezmorim Quartet» und spielen jüdische Musik, die aus den ehemaligen Ghettos der osteuropäischen Städte stammt.
Das Trio «Sorriso» eröffnet die Saison am 7. September. – Bild: zvg Am 2. November lässt Maria Anikina die russische Klavierkunst aufleben. – Bild: zvg Haika Lübcke (links) und Ina Callejas präsentieren am 11. Januar 2026 ihr «Vogelkonzert». – Bild: zvg Am 1. Februar 2026 gibts ein Cabaret. Marcel Reber (links), Christian von Erlach (Mitte) und Urs Ruprecht präsentieren «GeSchichten und GedichteSchichten». – Bild: zvg Miao Huang zeigt am 12. April 2026 bereits zum 10. Mal ihre virtuose Klavierkunst beim Kulturplatz Strengelbach. – Bild: zvg Nicole Pürro und Matthias Kipfer entführen das Publikum am 3. Mai 2026 in die Welt der Tanzmusik. – Bild: zvg "Dusha" widmen sich am 7. Juni 2026 der Roma-Musik aus verschiedenen Ländern des Ostens. – Bild: zvg Das traditionelle Sommerkonzert mit vielen jungen Talenten findet am 28. Juni 2026 statt. – Bild: zvg Die Klezmer Band aus der Region begleitet am 1. Januar 2026 den musikalischen Gottesdienst in der Johanneskirche. – Bild: zvg

Halbe Milliarde Finanzschaden: Das zweitgrösste AKW der Schweiz steht noch monatelang still

Auto eines 22-Jährigen überschlägt sich auf der Bottensteinerstrasse und landet auf dem Dach
Ein 22-jähriger Automobilist überschlug sich am Freitagabend mit seinem Fahrzeug, das auf dem Dach zu liegen kam. Der Mann war um 20 Uhr auf der Bottensteinerstrasse in Richtung Zofingen unterwegs, als er mit seinem Fahrzeug neben die Fahrbahn geriet und mit dem Wiesenbord kollidierte. So teilt es die Kantonspolizei mit.
Der Fahrer blieb unverletzt und konnte das Fahrzeug selbständig verlassen. Am Fahrzeug entstand
Totalschaden.
Aus welchem Grund der Automobilist neben die Fahrbahn kam und das Bord streifte, ist momentan
noch unklar. Die Kantonspolizei hat entsprechende Ermittlungen in die Wege geleitet. Auch standen die Regionalpolizei Zofingen sowie die Stützpunktfeuerwehr Zofingen im Einsatz. Kurz vor 22:00 Uhr konnte die Bottensteinerstrasse für den Verkehr wieder freigegeben werden.
Bei einem Selbstunfall am Freitagabend auf der Bottensteinerstrasse überschlug es ein Fahrzeug. – KAPO AG Bei einem Selbstunfall am Freitagabend auf der Bottensteinerstrasse überschlug es ein Fahrzeug. – KAPO AG Bei einem Selbstunfall am Freitagabend auf der Bottensteinerstrasse überschlug es ein Fahrzeug. – KAPO AG Bei einem Selbstunfall am Freitagabend auf der Bottensteinerstrasse überschlug es ein Fahrzeug.

Freiwillige Helfer in der Leichtathletik – so zeigen sie ihre Wertschätzung
Ohne Freiwillige keine Turniere, keine Leichtathletik-Meetings, keine Kaffeestube, keine Festwirtschaft. Jeder Anlass, ob gesellschaftlich oder im Sport, kann nur durchgeführt werden, wenn sich genügend Helferinnen und Helfer finden. Kaffee ausschenken, Bier zapfen, Hotdogs verkaufen, Würfe messen, den Startschuss geben.
Noch verfügt der TV Zofingen Leichtathletik über ein gutes Fundament an freiwilligen Helferinnen und Helfern. Doch in diesem Jahr stösst auch er an seine Grenzen. In einem normalen Jahr stemmen die Vereinsmitglieder und Externe 250 bis 300 Helfereinsätze. Dieses Jahr sind es 500, weil der TV Zofingen Leichtathletik am 13. und 14. September die Schweizer Meisterschaft U16/U18 durchführt.
Für die Schweizer Meisterschaft brauchts noch Helfer
20 bis 30 Helfende fehlen noch gemäss Helferchef Jörg Neeser. Der 57-Jährige aus Reiden ist seit zwölf Jahren dabei – wegen seiner Kinder. Genau gleich ist es bei Rolf Jäggi. Der 52-Jährige wohnt in Brittnau und ist seit gut acht Jahren als Helfer dabei, weil seine Kinder aktiv sind im TV Zofingen Leichtathletik.
Die beiden sprechen an einem Festbank im Stadion Trinermatte über ihre Freiwilligeneinsätze. Für den Termin haben sie sich extra die Helfer-Shirts übergezogen. «Jedes Mitglied muss Helfereinsätze leisten. Wenn die Kinder noch zu jung sind, müssen die Eltern ran», sagt Rolf Jäggi. Für ihn kein Problem. Im Gegenteil. «Mein Helfereinsatz zeigt meine Wertschätzung gegenüber dem OK, den Leuten im Hintergrund, den Trainern, die das alles mehr oder weniger ehrenamtlich machen und unsere Kinder super ausbilden.» Es sei nicht mehr als recht, dies mit dem eigenen Einsatz zu unterstützen. «Und ja, manchmal sind solche Einsätze auch anstrengend», ergänzt er. Er ist aber auch der Meinung, dass man als Erwachsene nicht nur über die Jugend, «die ständig einen Bildschirm vor der Nase hat», fluchen, sondern ihnen eben auch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anbieten soll. Wie beispielsweise als Athlet oder Athletin im Leichtathletikbereich. Mit seinem Einsatz als Helfer leiste er einen Beitrag dazu.
Der Starter ist ein wichtiger Freiwilliger bei Meetings. – Bild: zvg Gute Stimmung ist bei den Freiwilligen garantiert. – Bild: zvg Hin und wieder sehen Helfereinsätze halt auch so aus. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg Impressionen von der Freiwilligenarbeit beim TV Zofingen Leichtathletik. – Bild: zvg
Rolf Jäggi ist gerne bei den technischen Disziplinen im Einsatz. Beim Nachwuchsmeeting habe er bei der Disziplin Speerwurf 135 Athletinnen und Athleten betreut und dabei rund 550 Speerwürfe gemessen und gewertet. Das freut Jörg Neeser, weil es ihm wichtig ist, dass bei den Meetings auch die technischen Disziplinen wie Diskus oder eben Speer durchgeführt werden. «Den Kindern ermöglichen, ihrem Hobby nachzugehen, motiviert mich», sagt der Helferchef.
Grosse Durchmischung beim Alter
Ihn freut es, dass der TV Zofingen Leichtathletik über zuverlässige Helferinnen und Helfer verfügt. Er unterstreicht, wie gross die Altersspanne ist. «Vom 18-Jährigen bis zum 80-Jährigen sind bei uns Leute in jedem Alter dabei.» Just in diesem Moment schaut der zweitälteste Volunteer – selber noch aktiver Speerwerfer – vorbei. Jerzy Krawczyk hilft als Helfer sehr gerne bei seinen Paradedisziplinen Speer und Diskus. «Es macht Spass zu helfen und unter jungen Menschen zu sein», erläutert Krawczyk seine Motivation.
Auch wenn der TVZLA über einige treue Helferseelen verfügt, stellt auch Jörg Neeser fest, dass sich die Menschen weniger engagieren möchten. Darüber hat er schon öfters nachgedacht und ist zu keiner Erklärung gekommen.
Dabei ist er der Meinung, dass der Verein den Helferinnen und Helfern viel Wertschätzung gegenüber bringt. Für Verpflegung ist gesorgt, sie werden eingekleidet und einmal im Jahr gibt es ein grosses Helferfest. «Wir haben auch schon diskutiert, die Helferinnen und Helfer monetär zu entlöhnen, da wehre ich mich aber dagegen», sagt Neeser.
Vorkenntnisse sind keine nötig für einen Einsatz
Er betont, dass man als Helferin und Helfer keine Vorkenntnisse in der Leichtathletik braucht und auch nicht Vereinsmitglied sein muss. «Es ist immer jemand da, der sich auskennt und der einen dann einfuchst», sagt Rolf Jäggi.
Neeser weist auch darauf hin, dass die Leichtathletik ein friedlicher Sport ist – «und man kommt in Kontakt mit vielen Leuten, muss hin und wieder auch seine Fremdsprachenkenntnisse ausgraben, wenn ausländische Athleten kommen». Zudem habe man es immer lustig untereinander.
Wer also Lust hat, neue Leute und eine neue Sportart kennenzulernen und dabei auch noch einen Verein zu unterstützen, darf sich gerne als Helferin oder Helfer beim TVZLA engagieren. Jörg Neeser und seine Crew bieten dafür mehr als gerne Hand.

Wasserschlange am Badestrand in Rothrist – das rät ein Experte
In den Sozialen Medien zirkuliert derzeit ein Video, das eine Wasserschlange in der Aare bei Rothrist zeigt. Das Besondere daran: Die Schlange schwimmt an einem Strand mit zahlreichen Badegästen vorbei.
Entsprechende Reaktionen zeigt die Kommentarspalte auf Instagram. Von «die sind sehr gefährlich» bis «die mached nüt» sind alle Meinungen zur Schlange vertreten. Doch wer hat nun recht? Was ist zu tun, wenn neben einem plötzlich eine Schlange schwimmt und wie lässt sich dies vermeiden?
Schlangen mögen ruhiges Gewässer
Die gute Nachricht zuerst: Experte Noah Meier, Regionalvertreter für Reptilien im Kanton Aargau, gibt Entwarnung: «Im Aargau gibt es keine giftigen Wasserschlangen. Anzutreffen sind im Gewässer nur die Barrenringelnatter und die Nördliche Ringelnatter. Beide sind absolut harmlos.»
Beide Schlangen halten sich gerne am und im Wasser auf. Dort jagen sie oder sind unterwegs. Am liebsten mögen sie ruhige Gewässer, also Seen und Flüsse in Ufernähe, wildes Wasser meiden sie. Genauso wie Menschen.
«Die Schlangen sind scheu und weichen Menschen, wenn sie können, aus», sagt Noah Meier. Wer also beim Baden auf eine Ringelnatter trifft, sollte sie fliehen lassen und der Schlange den Weg zum Wasser möglichst frei machen. Denn Wasserschlangen fliehen gerne schwimmend.
Lässt sich eine Begegnung beim Baden verhindern?
Doch was ist zu tun, wenn man gar nicht erst auf eine Wasserschlange treffen will? Die Barrenringelnatter kann schliesslich bis zu eineinhalb Meter lang werden, was wohl den einen oder anderen erschauern lässt.
Hier nun die schlechte Nachricht: Schlangen schwimmen dann gerne, wenn auch wir Menschen es tun, nämlich, wenn es schön warm ist. Bei kühlen Temperaturen halten sie sich meist am Ufer auf, um sich zu wärmen. Haben sie einmal Betriebstemperatur erreicht, zieht es sie ins Wasser. Garantiert verhindern lässt es sich darum nicht, beim sommerlichen Baden einer Schlange zu begegnen. «Helfen kann höchstens, sich von Anfang an möglichst bemerkbar zu machen», sagt Noah Meier. «Hier gilt es aber, darauf zu achten, wo man sich aufhält. In einem Naturschutzgebiet sollen Tiere ihre Ruhe haben.»
In solchen Gebieten empfiehlt sich, sich nur auf markierten Wegen beziehungsweise in markierten Uferzonen aufzuhalten. Denn die Schlangen werden sich eher daneben, ins unberührte Unterholz, zurückgezogen haben.

«Wollte zu meiner Pensionierung einfach etwas Verrücktes machen» – Oftringer fährt mit Velo nach London und zurück

Keine Rolls-Royce-Variante für die Sagenstrasse in Pfaffnau
Rund 60 Personen holten sich am Donnerstag in der Mehrzweckhalle Mülimatt Informationen zur Zukunft der Sagenstrasse aus erster Hand ab. Patrick Schmocker von der Firma Tagmar AG, Dagmersellen stellte das Projekt vor. Die Gemeinde war präsent durch den Gemeinderat Herbert Wüest, Ressortleiter Umwelt und Sicherheit, sowie von der Gemeindeverwaltung der Leiter Bau Michel Schärli.
Für einmal sei Teil 2 der Orientierungsversammlung vorweggenommen: Gegen Schluss der Veranstaltung kam die Frage aus dem Forum, ob die Gemeinde Pfaffnau mit dieser Minimalvariante C vielleicht nicht schon in wenigen Jahren an Kapazitätsgrenzen stossen werde und eventuell nachgebessert werden müsse. Die Votantin störte sich am Umstand, dass der Gemeinderat die beiden anderen zu einem früheren Zeitpunkt vorgestellten Sanierungsvarianten A und B, die mit Tempo 30, mit einem Ausbau der Trottoire und Baumbepflanzung als Verkehrsberuhigung verbunden gewesen wären, etwas gar kleinmütig fallengelassen habe.

Bild: Jil Lüscher
Ein Entscheid, der auf einem Mitwirkungsverfahren seitens der Bevölkerung basiert, an dem sich gerade mal 158 Personen beteiligt hätten. Man könne nicht überall die Rolls-Royce-Variante wählen, meinte der Leiter Bau, Michel Schärli, und nannte als Beispiel die Trottoirs: Bei einem Neubau müsste die Breite mindestens 2 Meter betragen. «Jetzt haben wir grossmehrheitlich eine Breite von 1,5 Metern, das war viele Jahre zweckmässig und wird es auch noch viele Jahre bleiben.»
Kanalisation muss angepasst werden
Zurück zum Ursprung: Die Sanierung der Sagenstrasse geht auf die Notwendigkeit zurück, die Kanalisation mit baulichen Massnahmen den aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Bestehende defekte Leitungen gilt es zu ersetzen, neue Leitungen müssen gelegt werden. Das wurde klar, als das Kanalisationsnetz im lückenhaften Abwasserkataster 2018 aktualisiert worden ist. In diesem Kontext wurde die Frage diskutiert, inwieweit die Oberfläche, sprich Strasse und Trottoirs, in die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten miteinbezogen werden solle. Kein Flickwerk, sondern eine ganzheitliche Betrachtungsweise, lautete das Motto.
Ein erstes erarbeitetes Betriebs- und Gestaltungskonzept mit zwei Varianten A und B wurde an der Orientierungsversammlung im Jahr 2023 vorgestellt. Anschliessend hat dann unter Einbezug der Bevölkerung ein Mitwirkungsverfahren stattgefunden. Darauf basierend wurden weitere Varianten ausgearbeitet. Dabei wurden die Vorschläge aus dem Betriebs- und Gestaltungskonzept, mit Baumbepflanzung, Temporeduktion und Trottoirausbau verworfen.
Strasse wird so belassen, wie sie ist
Jetzt wird die «Minimalvariante» umgesetzt, was bedeutet, dass die Strasse grundsätzlich so belassen bleibt, wie sie ist und vor allem unter der Oberfläche Sanierungen durchgeführt werden, sprich reine Sanierung auf Bestand. Fehlende Trottoirpassagen sollen unter Einbezug der jeweiligen Grundstückeigentümer zur Steigerung der Verkehrssicherheit ergänzt werden. Die Sanierung mit Trottoirergänzung folgt unter Einbezug aller Werkleitungen, die CKW erneuert die Strassenbeleuchtung und teilweise ihr Trassee, während der Stand der Swisscomleitungen inklusive Einbezug des Projektes Prioris noch in Abklärung sei.
Bei dieser Variante wird mit Kosten von 1,8 Millionen Franken für den Strassenbau gerechnet. Die Kanalisationsleitungen, welche die via Spezialfinanzierung beglichen wird, belaufen sich gemäss Plan auf 1,2 Millionen Franken, total also 3 Millionen Franken. Die Spezialfinanzierung entlaste das Gemeindebudget und somit die direkten Steuerzahler.
Die Variante A mit Verbreiterungsmassnahmen beim Trottoir würde rund 2 Millionen Franken mehr kosten. An der Wintergemeindeversammlung vom 11. Dezember wird über den Kreditantrag entschieden, die Planungsauflage ist für das Frühjahr 2026 terminiert und ab dem 3. Quartal 2026 soll es dann mit den Bauarbeiten losgehen. Der Terminplan sieht vor, dass die Sanierungsarbeiten im 3. Quartal 2027 abgeschlossen sein werden. Die Strasse wird während der gesamten Bauphase einspurig befahrbar bleiben.

Bild: Jil Lüscher

Neuer Zoff um AHV: «Die Zahlen sind nur auf den ersten Blick gut»

Buchsbaumzünsler und zu viel Schatten: Museumsgarten sieht aktuell verwahrlost aus
Einst war der Museumsgarten – gelegen hinter dem Aarburger Museum und direkt an der Aare – ein lauschiges, romantisches Plätzchen, das gelegentlich auch für Hochzeitfotos genutzt wurde. Aktuell bietet sich das überhaupt nicht an. Das Gärtli sieht – gelinde ausgedrückt – ziemlich ungepflegt aus.
Das liegt nicht etwa am fehlenden Unterhalt, sondern vor allem an den Umständen: Einerseits bekommen die Rosen zu wenig Licht wegen der grossen Bäume rundherum, andererseits wurden die Buchsbäume vom Buchsbaumzünsler befallen «und sind seit dem Frühling nicht mehr grün», wie Alex Reich, Abteilungsleiter Infrastruktur Sicherheit der Stadt Aarburg, gegenüber dem ZT sagt. «Entsprechende Massnahmen konnten wegen des budgetlosen Zustandes nicht an die Hand genommen werden», ergänzt er.
Eine Neugestaltung sei geplant und für das nächste Jahr budgetiert.

Bild: zvg

«Einmal rund um den Mont Blanc» – Zofinger startet am legendären Trailrun-Finale von Chamonix

«Viele haben Angst vor einem eigenen Garten»: Conny Wildi will zum Gärtnern ermutigen
Es ist ein verregneter Morgen, an dem das ZT dem Garten von Conny Wildi und Markus Ruf einen Besuch abstattet. Das Wetter nimmt keinen Einfluss darauf, wie schön der Garten aussieht. Es herrscht schlicht eine andere Atmosphäre – der Garten sieht schon fast ein wenig tropisch aus. Nach den vergangenen warmen Wochen nehmen die Pflanzen das Wasser dankbar auf.
Der Garten steht aber nicht alleine da, er umschliesst ein gelbes Haus im Hölzli-Quartier in Rothrist. Bewohnt wird dieses im oberen Stock von Conny Wildi und ihrem Partner Markus Ruf. Dieses Wochenende präsentiert das Paar der interessierten Öffentlichkeit ihren Garten anlässlich der Aktion «Offener Garten», organisiert von Bioterra, Organisation für den Bio- und Naturgarten in der Schweiz.
Vor sieben Jahren ist Conny Wildi zu ihrem Partner Markus gezogen. Der Garten rund ums Haus bestand mehrheitlich aus Grünfläche. Für Conny Wildi, die eine Lehre als Gärtnerin und später eine berufsbegleitende Ausbildung an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften als Gartenplanerin abschloss, war dies die perfekte Grundlage. Seit 2018 wurde der Garten allmählich in einen vielfältigen und naturnahen Lebensraum für Insekten und kleine Tiere umgewandelt.
Eine Oase für Tiere aller Art
Viele Materialien, die im Garten verwendet werden, sind aus zweiter Hand. Beispielsweise wurde Kies, das ein Nachbar nicht mehr brauchte, für die Gehwege verwendet. Auf einem freien Parkplatz stehen mehrere Hochbeete. Salat, Kräuter, Fenchel, Tomaten und Himbeeren finden dort ihren Platz. Bei einem Spaziergang durch den restlichen Garten kann man sich fast nicht sattsehen, überall gibt es Sachen zu entdecken und Pflanzen zu bestaunen, die man nicht in jedem hiesigen Garten findet. Diverse Bänke unter Rosenbögen und Tische mit Gartenstühlen bieten Sitzgelegenheiten an.
Ein Schild ausserhalb der Hecke, die den Garten von der Strasse abtrennt, weist auf Igel hin. Für diese Tierchen hat Conny Wildi zwei Futterstationen hingestellt, die ihnen Unterschlupf bieten. Auch Meerschweinchen haben im Garten ihren Platz. Sie leben das ganze Jahr über in Aussenhaltung, haben aber auch die Möglichkeit sich zurückzuziehen. «Für die Kinder hier sind sie eine grosse Freude», sagt Conny Wildi. Erdnistende Wildbienen haben ihre eigene Ecke mit einem Sandbeet.
Keine Hemmungen vor einem eigenen Garten
Schon als junges Mädchen hat Conny Wildi leidenschaftlich gegärtnert, wie sie erzählt – vor allem bei den Grosseltern. Heute plant Conny Wildi mit ihrem Unternehmen «Garteliebi» für Privatpersonen Gärten und hilft ihnen, diese umzusetzen. Auch für das Pflegeheim «Rondo» in Safenwil hat sie bereits einen Auftrag realisiert. «Viele haben Angst vor einem eigenen Garten, weil sie das Gefühl haben, es ist viel Arbeit. Dabei braucht es nicht viel, damit er ordentlich aussieht.»
Ihr Ziel sei es, den Menschen zu zeigen, was im eigenen Garten möglich ist und sie zu ermutigen, das auch umzusetzen. Darum macht die gelernte Gärtnerin seit Jahren beim «Offenen Garten» mit – und das mit Erfolg. An Besuchenden fehle es nie. Ob aus der Nachbarschaft oder von weiter weg – sie kommen bei jedem Wetter.
Der heute kunterbunte Garten damals in seiner Entstehungsphase. – Bild: zvg So blüht er heute. – Bild: zvg Auch Wasserpflanzen finden ihren Platz. – Bild: zvg Dieser Wasserlauf bietet eine Trinkmöglichkeit für kleine und grössere Tiere. – Bild: zvg

Siegfried verliert vor Obergericht: Abgezogene Arbeitsstunden müssen gutgeschrieben werden
Nach einer Cyber-Attacke im Mai 2021 konnte beim Zofinger Pharma-Unternehmen Siegfried während Wochen nicht gearbeitet werden. Siegfried schickte die Mitarbeitenden nach Hause, bis die Anlagen wieder liefen. Die dabei anfallenden Minusstunden teilte der Grosskonzern auf: Die Hälfte wurde dem Gleitzeit-Konto der Angestellten belastet, die andere Hälfte übernahm Siegfried. «Sie sagten: fifty-fifty, das sei doch fair», sagt Domenik Seiwald. Die Konten verschiedener Mitarbeiter rutschten daraufhin ins Minus – doch Seiwald wollte dies nicht auf sich beruhen lassen. Er zog Siegfried vors Bezirksgericht Zofingen. Dort erhielt er teilweise recht.
Obergericht stellt sich auf die Seite des Mitarbeiters
Die Stunden haben den Mitarbeitern abgezogen werden dürfen, entschied das Bezirksgericht im März 2024, die Gleitzeit-Konten hätten dabei aber nicht ins Minus fallen dürfen. Jetzt trafen sich das Pharma-Unternehmen und der mittlerweile ehemalige Mitarbeiter erneut vor Gericht: Der Fall wurde letztinstanzlich vom Obergericht behandelt – und Seiwald erhielt dieses Mal vollumfänglich Recht.
Weil der Cyberangriff unter das Betriebsrisiko des Arbeitgebers fällt, müssen die abgezogenen Stunden dem ehemaligen Mitarbeiter wieder gutgeschrieben werden, entschied das Obergericht. Die Stunden wurden Domenik Seiwald ausbezahlt: Rund 1000 Franken, wie die Workzeitung schreibt, die den Fall nach dem letztinstanzlichen Urteil aufgriff. «Das ist das erste Urteil in der Schweiz zu den Pflichten des Arbeitgebers bei einer Cyberattacke», zitiert die Zeitung Lucien Robischon von der Unia Basel.
Bemerkenswert: Im Schlichtungsprozess hatte Siegfried Domenik Seiwald ein noch höheres Angebot gemacht. Doch Seiwald hatte darauf verzichtet – weil er sich nicht zu Stillschweigen verpflichten wollte. Er wollte, dass auch die anderen Siegfried-Mitarbeitenden die Möglichkeit bekommen, die abgezogenen Stunden zurückzufordern.
Siegfried schreibt Stunden nicht freiwillig gut
Von sich aus schreibe der Pharma-Konzern die abgezogenen Stunden jedoch nicht gut, hält die Workzeitung fest. «Wir sind überzeugt, dass unser Massnahmenpaket zur Bewältigung der Cyber-Attacke notwendig und angemessen war», schreibt das Pharmaunternehmen auf eine entsprechende Anfrage der Zeitung. Die Stundengutschrift werde daher lediglich «angeboten», so ein Sprecher von Siegfried.
Folglich erhält die Stunden zurück, wer sie ausdrücklich zurückverlangt. Ob die Mitarbeitenden ihre abgezogenen Stunden unter diesen Umständen ausdrücklich zurückfordern werden, ist eine andere Frage. Denn schon nach der Cyber-Attacke im Jahr 2021 hätten sich viele Mitarbeitende nicht gewehrt, weil sie Angst hatten, ihre Stelle zu verlieren, sagt Domenik Seiwald. Dies ist heute wohl nicht anders.