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Vakanz kann intern nicht aufgefangen werden: Das Bezirksgericht Zofingen braucht eine ausserordentliche Präsidentin

Ilona Kessler kandidiert als ausserordentliche Gerichtspräsidentin für das Bezirksgericht Zofingen. Im November steht sie dann auch auf dem Wahlzettel für die Wahl des ordentlichen Präsidiums.

Am 21. Oktober steht im Grossen Rat die Wahl einer ausserordentlichen Gerichtspräsidentin für das Bezirksgericht Zofingen an. Ilona Kessler aus Aarau wird voraussichtlich in stiller Wahl gewählt. Die Wahl wäre auf maximal zwölf Monate befristet.

Im November kandidiert Kessler dann ebenfalls für das ordentliche Gerichtspräsidium. Also während ihre Amtszeit als ausserordentliche Präsidentin noch läuft. Sollte Kessler vom Grossen Rat als ausserordentliche Gerichtspräsidentin und anschliessend vom Volk im November als ordentliche Gerichtspräsidentin gewählt werden, würde ihre temporäre Funktion mit dem Antritt ihrer Stelle als ordentliche Präsidentin enden. Bei einer Nichtwahl Kesslers würde ihre Tätigkeit als ausserordentliche Präsidentin enden, sobald die neue ordentliche Präsidentin oder der neue ordentliche Präsident das Amt antritt.

Längere Vakanz soll vermieden werden

Die Wahl ist nötig, weil Andreas Zürcher – aktuell Gerichtspräsident am Bezirksgericht Zofingen – am 26. August durch den Grossen Rat als Oberrichter gewählt wurde. Er soll die Nachfolge von Oberrichterin Brigitte Peterhans antreten. «Würde Andreas Zürcher sein neues Amt am Obergericht antreten, bevor seine Nachfolge am Bezirksgericht Zofingen durch das Volk gewählt wurde, entstünde dort – je nach Verlauf der Wahlen und je nach Kündigungsfrist, die ein neu gewählter Gerichtspräsident oder eine neu gewählte Gerichtspräsidentin zu beachten hätte –, eine längere Vakanz», teilt die Medienstelle der Gerichte des Kantons Aargau auf Anfrage mit. 

Diese Vakanz könne das Bezirksgericht Zofingen durch interne Massnahmen nicht auffangen. In einem solchen Fall kann der Grosse Rat auf Antrag der Justizleitung eine ausserordentliche Gerichtspräsidentin oder einen ausserordentlichen Gerichtspräsidenten wählen. «Die Justizleitung hat eine solche Wahl beim Grossen Rat beantragt», heisst es von der Medienstelle weiter. 

Ilona Kessler wird voraussichtlich vom Grossen Rat als ausserordentliche Gerichtspräsidentin für das Bezirksgericht Zofingen gewählt. Im November kandidiert sie auch als ordentliche Präsidentin.
Bild: zvg
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Aargauer Regierungsrätin Martina Bircher trauert um ihr Hündchen

Die Hündin Garabina von SVP-Exekutivmitglied Martina Bircher ist am 30. September gestorben. Der Chihuahua wurde 15 Jahre alt.

Die Regierungsrätin Martina Bircher hat einen «schmerzhaften» Verlust hinzunemen. Sie muss von ihrem Hündchen Garabina Abschied nehmen, womit ein wichtiger Teil der Familie verloren geht. Dies berichtet der Blick.

Garabina und sie seien ein Herz und eine Seele gewesen, wird die 41-Jährige zitiert. Entsprechend fühle es sich an, wie wenn man einen lieben Menschen verliert, so Bircher gegenüber dem Blick weiter. Der Chihuahua, welcher zuletzt an Krebs litt, ist am 12. November 2009 zur Welt gekommen.

Martina Bircher ist seit einem Jahr Mitglied der Aargauer Kantonsregierung. Zuvor war sie für die SVP im Nationalrat, im Grossen Rat und Gemeinderätin von Aarburg.

Der Chihuahua war 15 Jahre alt und litt an Krebs.
Bild: Facebook_Martina Bircher
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Neugewählter Friedensrichter Clavadetscher: «Frieden stiften bedeutet für mich Kraft, Geld und Zeit zu sparen»

David Clavadetscher besetzt den zusätzlich geschaffenen Sitz als Friedensrichter im Kreis XIV des Bezirks Zofingen, der das Suhrental und das Uerkental sowie die Gemeinden Brittnau, Safenwil, Strengelbach, Vordemwald und Zofingen abdeckt. Im Gespräch erzählt der 57-Jährige, was ihn für dieses Nebenamt motiviert und wie er auch in hitzigen Situationen neutral bleibt.
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Die Gemeinde Safenwil stellt für 2026 einen kleinen Gewinn in Aussicht

Höhere Steuereinnahmen und eine Entnahme aus der Aufwertungsreserve sollen in Safenwil im kommenden Jahr für schwarze Zahlen sorgen.

Das Safenwiler Budget 2026 basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 115 Prozent. 6700 Franken Gewinn budgetiert die Gemeinde. Zwar steigen die Ausgaben aufgrund des grossen Bevölkerungswachstums, doch die Gemeinde rechnet dank höherer Steuereinnahmen und einer Entnahme von 363’100 Franken aus der Aufwertungsreserve mit einem Gewinn von 6700 Franken. Im Bildungsbereich macht die Erhöhung gegenüber dem Vorjahresbudget 225’000 Franken (plus 3,7 Prozent) und gegenüber dem Budget 2024 sogar 616’200 Franken (plus 10,9 Prozent) aus. Da viele Kostenbeiträge pro Einwohner erhoben werden, habe dies weitere negative Folgen im Ausgabenbereich (Spitex, Restkosten für Sonderschulung, Heime und Werkstätten usw.), so die Gemeinde. Und auch weitere Infrastrukturmassnahmen, etwa bei der Schulraumplanung, seien in Zukunft nötig.

Steuereinnahmen stimmen optimistisch

Gesamthaft rechnet die Gemeinde fürs kommende Jahr mit rund 13,6 Millionen Franken an Steuereinnahmen inklusive Sondersteuern (Budget 2025: Rund 12,3 Millionen Franken). Was die Einkommens- und Vermögenssteuern angeht, wird zwischen Steuererträgen aus dem aktuellen Steuerjahr sowie den Steuererträgen der vergangenen Jahre unterschieden. Gegenüber dem Budget 2025 resultiert bei den Einkommens- und Vermögenssteuern des aktuellen Steuerjahres eine Zunahme von 5,2 Prozent und gegenüber der Rechnung 2024 gar eine Zunahme von 7,5 Prozent. Auch bei den Aktiensteuern ist die Gemeinde optimistisch und teilt mit: «Der Aktiensteuerertrag wird, aufgrund des Vorjahresabschlusses und des aktuell angekündigten Steuerertrages, sehr optimistisch, mit 2,75 Millionen Franken eingesetzt.»

Höhere Steuereinnahmen tragen zum prognostizierten Gewinn bei.
Grafik: Gemeinde Safenwil

Nettoschuld im Rahmen

Mit einer Nettoschuld pro Einwohner von rund 1002 Franken ist die Gemeinde knapp im Bereich der mittleren Verschuldung. Bis zu einer Nettoschuld von 1000 Franken spricht man von geringer Verschuldung. Der Nettoverschuldungsquotient, der anzeigt, welcher Anteil vom Fiskalertrag erforderlich wäre, um die Nettoschuld abzutragen, ist mit 32,31 Prozent gut. Alles unter 100 Prozent gilt als gut.

Selbstfinanzierungsgrad und Selbstfinanzierungsanteil sind hingegen zu tief.  Der Selbstfinanzierungsgrad, der nicht unter 50 Prozent betragen sollte, liegt in Safenwil bei 42,06 Prozent. Jährliche Schwankungen beim Selbstfinanzierungsgrad seien allerdings nicht ungewöhnlich, langfristig sollte ein Selbstfinanzierungsgrad von 100 Prozent angestrebt werden, so die Gemeinde. Der Selbstfinanzierungsanteil, der die Finanzkraft einer Gemeinde zeigt, ist in Safenwil mit 4,64 Prozent tief. Unter 10 Prozent gilt er als schlecht.

So sieht es bei den Spezialfinanzierungen aus

Bei der Abwasserbeseitigung rechnet die Gemeinde mit einem Gewinn von 95’900 Franken.  Für das Wasserwerk und die Abfallwirtschaft mit einem Verlust. Beim Wasserwerk beträgt dieser 39’500 Franken, bei der Abfallwirtschaft 27’100 Franken.

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Lunapark und Marktstände – die Klosterkilbi lockte mit ihrem vielseitigen Angebot

Bei idealem Herbstwetter fand am Wochenende die Klosterkilbi St. Urban-Roggliswil statt. Für viele Menschen aus der Region ist sie ein fester Programmpunkt im Jahreskalender.

Die traditionelle Klosterkilbi in St. Urban hat am Wochenende bei idealen Wetterbedingungen tausende von Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern angelockt. Die ursprüngliche «Kirchweihe» hat sich im Laufe der Jahre zu einem interkantonalen Volksfest entwickelt, mit starker Anziehungskraft, weit über die Luzerner Grenzen hinaus.

Auch dieses Jahr waren diverse Akteure der beiden Gemeinden Pfaffnau und Roggwil beteiligt, so bewirtete zum Beispiel die MG St. Urban ihre Gäste im Fest- und Barzelt, der TV Roggwil war für die Raclette-Stube zuständig. Hoch zu und her ging es bei der «Farmer Rock Schüür», die auf Roggwiler Boden ihren Platz hatte. Eine weitere, dem Stimmungshoch verpflichtete Adresse war die Schnitzubar des Vereins AC Waudmutante 04.

Ein Kilbi-Hotspot ist immer auch der Lunapark mit seinen Bahnen. Dazu zählten das 40 Meter hohe Ketten-Karussell namens Sugar Rush, die «Putschi-Bahn» (Autoscooter), die Krakenarm-Schleuder (Swing-Up), der Kinderflieger (Babyflug) und das Kinderkarussell (Disney-Dream).

Der Sonntagmorgen war geprägt von rund 200 Marktfahrern, die mit ihren Verkaufsständen die Klosterkilbi bereicherten. Mit der Auslumpeten bei einsetzender Dunkelheit endete die Klosterkilbi St.Urban-Roggwil.

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Japankäfer-Pufferzone: Das haben die Massnahmen gebracht

Bis Ende September galten in sechs Gemeinden im Bezirk Zofingen spezielle Vorgaben, um das Insekt zu bekämpfen. Nun ist die Flugzeit des Käfers vorbei und die Pufferzone konnte aufgehoben werden.

Sechs Gemeinden aus der Region Zofingen unterlagen ab Ende Juli strengen Schutzmassnahmen. Um die Verbreitung des Japankäfers zu verhindern – er gilt als besonders invasiv, weil er praktisch jede Pflanze frisst –, ​mussten in Aarburg, Oftringen, Rothrist, Strengelbach, Vordemwald und Murgenthal Massnahmen ergriffen werden. Dies, weil sich im Sommer in der Nähe der Autobahnraststätte Gunzgen Süd offenbar eine kleine Population von Japankäfern etabliert hatte.

Von den Schutzmassnahmen betroffen waren Gärtnereien, Landwirte, aber auch private Gartenbesitzer oder die Grünabfuhr. Die Gärtnerei Haller beispielsweise produzierte ihre Gräser unter insektensicheren Netzen (das ZT berichtete). Überraschend kamen die Vorgaben für Andreas Haller nicht, weil schon andere Fälle in der Schweiz bekannt waren. Die Baumschule sei regelmässig direkt vom Bundesamt für Landwirtschaft informiert worden. 

Bei der Gärtnerei Haller in Oftringen wurden alle Gräser ausschliesslich unter insektensicheren Netzen produziert.
Bild: zvg

Fachmann: «Es ist ein schwieriges Unterfangen»

Seit Ende September ist die Pufferzone aufgehoben. Während dieser Zeit musste niemand gebüsst werden, weil er die vorgegebenen Massnahmen nicht einhielt, berichtete kürzlich das SRF-Regionaljournal Aargau Solothurn. Die Verbote seien, soweit man das beurteilen könne, eingehalten worden, lässt sich Micha Wyss vom Pflanzenschutzdienst Solothurn im Beitrag zitieren. Wie gut die Massnahmen gewirkt hätten, könne man noch nicht sagen. «In anderen Kantonen sah man, dass die Populationen trotzdem weitergewachsen sind. Es ist ein schwieriges Unterfangen», so Wyss. Immerhin: Ausserhalb von der Pufferzone habe man keine Japankäfer gefunden. Das sei ein gutes Zeichen, es zeige, dass die Käfer nicht verschleppt worden seien, so Wyss. Jetzt gehe es darum, die Population zu zerstören. Gut geeignet dafür seien Nematoden; Fadenwürmer, die dem Japankäfer schaden.

Japankäfer legen ihre Eier in Grünflächen. Dort entwickeln sich dann die Larven. Nematoden befallen diese Larven und töten sie. Diese Bekämpfungsmassnahmen koordinieren die Kantone gemeinsam mit dem Bund, wie SRF berichtete. Für die breite Bevölkerung gibt es nun kaum noch Einschränkungen. Das Grüngut darf auch wieder aus der Pufferzone hinausgeführt werden. «Da der Japankäferflug durch ist, ist die Massnahme kein Problem mehr», sagt Wyss im SRF-Beitrag.

Unklar ist, wie es nächsten Sommer weitergeht. Denn es dürfte der eine oder andere Japankäfer im Boden überleben. Dann könnten wieder Sperr- und Pufferzonen eingerichtet werden.

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«Bei Atomenergie denke ich auch an Bomben»: Greenpeace stellt Atommüllfass in die Aarauer Altstadt

Während der Bundesrat wieder über neue Atomkraftwerke diskutiert, sammelt Greenpeace Unterschriften für eine Petition dagegen. Derzeit führt die Organisation eine aussergewöhnliche Aktion durch, die auch in Aarau für Aufmerksamkeit sorgt.

Vergangene Woche liess Bundesrat Albert Rösti im Zurzibiet im Schatten von Beznau und Leibstadt verlauten, dass man in Bern wieder über neue Kernkraftwerke diskutiert. Dafür finden Umweltaktivistinnen und -aktivisten von Greenpeace klare Worte: «Damit sabotiert der Bundesrat die Energiewende», teilen sie mit.

Um zu verhindern, dass man den Volksentscheid von 2017 kippt und in Zukunft wieder Atomkraftwerke baut, sammelt die Organisation derzeit Unterschriften für eine Petition – und sorgt mit einer aussergewöhnlichen Aktion für Aufmerksamkeit. Mit einem überdimensionalen Atommüllfass tourt Greenpeace durch die Schweiz. Am Samstag platzierten sie das 4,5 Meter hohe Ungetüm in der Aarauer Altstadt.

Gemeinsam mit der Bevölkerung und Kunstschaffenden wurde das begehbare Atommüllfass dekoriert. Mit Alphornklängen und Zeichnungen von traditionellen Scherenschnitten wollte Greenpeace zeigen: Atomkraft gehört nicht mehr in die heutige Zeit und passt nicht zu unserer Heimat.

«Atomkraft ist keine sichere Energie»

Diese Meinung teilten einige der Passantinnen und Passanten, wie eine Umfrage von Tele M1 zeigte. «Bei Atomenergie denke ich auch an Atombomben», oder «ich finde, wir sollten das Geld lieber in erneuerbare Energien investieren», hiess es auf der Strasse. Dem schloss sich Susanne Hochuli, ehemalige Grüne-Regierungsrätin und Stiftungsrätin von Greenpeace, an. «Atomkraft ist keine sichere Energie. Das sehen wir nun auch bei Gösgen, das bereits viel länger abgeschaltet ist, als geplant», sagte sie.

Ganz anders sieht das SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner, der am Unterschriftenstand mit einem Aktivisten diskutierte. «Ihr zeigt mir nicht, wie ihr im Winter Strom produzieren wollt. Mit acht Terawattstunden aus der Wasserkraft, die nur zwei Monate lang reichen?», lachte er. Zum Ausbau der Atomkraft sagt er: «Wir haben alte AKWs, die irgendwann ausser Betrieb gehen. Das ist die einzige Energieform, die günstigen und vor allem Co2-armen Strom liefert.»

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«Die Chabishoblete ist meine Party» – Traditionsanlass widmet sich alter Fermentiermethode

Das Dorfmuseum lud am Samstag zum Einmachen von Sauerkraut. Das machte nicht nur den Erwachsenen Spass, sondern auch den Kindern.

Die «Räben- und Chabishoblete» beim Strohdachhaus hat in Kölliken Tradition. Jeweils im Oktober lädt das Dorfmuseum zu diesem ungewöhnlichen Event ein. Am Samstagnachmittag konnten Gross und Klein selbst Hand anlegen beim Hobeln und Walken und eigenes Sauerkraut im Originalweckglas mit nach Hause nehmen. «Die Chabishoblete ist meine Party», sagt Heike Suter vom Dorfmuseum. Die Weisskohlköpfe, die sie bereitstellt, stammen nicht vom Grossverteiler gegenüber des Strohdachhauses, sondern vom Kölliker Mattenhof in Bioqualität.

So wird der Weisskohl haltbar gemacht

Die ersten Teilnehmer sind da, schnappen sich einen Chabis, stechen den Strunk aus und hobeln kräftig. Dann wird geknetet, also gewalkt, mit Salz und Wachholderbeeren gewürzt, das Ganze ins Original Weckglas gepresst und gut verschlossen. «Dies ist eine der ältesten Methoden, um die Weisskohlernte haltbar zu machen», erzählen die Helferinnen und Helfer des Dorfmuseums den Teilnehmenden. Bis zum Samichlaustag am 6. Dezember soll das Glas ruhen. Ab dann kann man das Sauerkraut konsumieren, am besten ungekocht.

Das Sauerkraut ist gut für die Darmflora

Auch die Kleinsten haben Spass am Hobeln und Walken. Für Kip und Finn wurde vom Team ein Schemel hingestellt, damit auch sie den gehobleten «Chabiskopf» mit beiden Händen kräftig durchkneten können. «Ja, das macht mächtig Spass!», finden die beiden.

Ein Satz ist während der Chabishoblete öfters zu hören: «Das ist sehr gesund, denn durch das Fermentieren ist das Sauerkraut gut für die Darmflora.» Nachdem der Chabiskopf als Sauerkraut im Weckglas verschlossen ist, gönnen sich die einen ein Glas Apfelsaft oder Weisswein und philosophieren über diese alte Konservierungsart, die so einfach ist und auch heute noch die Leute begeistert.

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Autofahrer kümmerte sich nicht um Sachschaden – Gericht verurteilt ihn

Ein Fahrer eines Wohnmobils musste sich wegen pflichtwidrigem Verhalten nach einer Streifkollision vor dem Bezirksgericht Zofingen verantworten.

«Ich ziehe es weiter, das sage ich Ihnen!» Der 79-jährige Heiri (Name geändert) hat dem Einzelrichter Thomas Meier viel zu sagen. Was ihm vorgeworfen wird, könne gemäss gesundem Menschenverstand so nicht gewesen sein, so Heiri weiter.

Demnach soll Heiri im Mai 2024 mit seinem Wohnmobil auf der Striegelstrasse von Safenwil in Richtung Oftringen gefahren sein. Auf dem Streifen Richtung Walterswil stand ein Lieferwagen. Der Beklagte Heir habe dabei wegen ungenügendem Rechtsfahren eine leichte Streifkollision verursacht, bei welcher der linke Seitenspiegel des Lieferwagens beschädigt worden sei, heisst es im Strafbefehl.

«Ich habe gar nichts bemerkt – sonst hätte ich ja angehalten»

Der Geschädigte habe einen Knall gehört, sagt der Richter. «Ich habe gar nichts bemerkt – sonst hätte ich ja angehalten», ereifert sich Heiri. Der Fahrer des Lieferwagens habe nach dem Knall gewendet, verfolgte das Wohnmobil und notierte das Kennzeichen. Als Heiri an der Kreuzung zur Autobahneinfahrt nach Basel anhalten musste, hielt der Lieferwagenfahrer auf der Fahrspur daneben an. «Du Arschloch, hast mir den Spiegel kaputt gemacht», habe er Heiri zugerufen, bevor die Ampel grün zeigte. «Ich fuhr dann auf die Autobahn. Ich habe ja gar nichts gemerkt», erklärt Heiri vor Gericht.

Fotos von Heiris linkem Seitenspiegel zeigen eine kleine Beule. «Damit soll ich den Spiegel kaputt gemacht haben?», ruft der Wohnmobilfahrer empört. Die Verschalung vom linken Seitenspiegel am Lieferwagen des Geschädigten ist abgeschlagen. Der Fahrer hat den Sachschaden allein repariert. «Es gab ja keinen finanziellen Schaden», meint Heiri und tut seinem Unverständnis kund. 

«Auch wenn kein finanzieller Schaden entstand, sind Sie verpflichtet, sich um den Schaden zu kümmern», erläutert Thomas Meier das Urteil. «Spätestens in dem Zeitpunkt als der Lieferwagenfahrer sagte, dass Sie seinen Spiegel beschädigt hätten, hätten Sie anhalten müssen», mahnt der Richter. Daraufhin spricht er Heiri wegen Verletzung der Verkehrsregeln schuldig. Neben Gebühren muss er eine Busse von 600 Franken bezahlen.

Mitwirkungspflicht bei Unfällen mit Sachschaden

Laut Artikel 51 des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) haben Beteiligte eines Unfalls die Pflicht, sich um allfällige Schadenregulierung zu kümmern. Dazu gehört anhalten, Namen und Adressen austauschen, allenfalls Polizei rufen. (she)

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Hier begegnen sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf Augenhöhe – Café «Formbar» bald im «Oxil»

Ab November werden Menschen mit Beeinträchtigung einmal im Monat im Zofinger Jugendkulturlokal Oxil ein Café führen. Das Projekt des Wohnheims Sonnegarte aus St. Urban soll Menschen zusammenbringen.

Zusammen käffelen verbindet. Darum hat das Wohnheim Sonnegarte gemeinsam mit dem Zofinger Kulturlokal Oxil beschlossen, ein Café ins Leben zu rufen, das Menschen mit und ohne Beeinträchtigung als Begegnungsort dient.

Mit dem «Oxil» organisiert das Wohnheim Sonnegarte, das eine Organisationseinheit der Luzerner Psychiatrie ist, bereits die Disco «Formbar». Das ist ein Ausgangs-Angebot für alle, bei dem Menschen mit Beeinträchtigung mitorganisieren und selbst Musik auflegen. Daran anschliessend sei es zur Idee des Cafés gekommen, schreibt auf Anfrage Silvia Gonzalez, Fachmitarbeiterin Unternehmenskommunikation und Marketing der Luzerner Psychiatrie.

Projekt hat Potential, zum fixen Treffpunkt zu werden

Derzeit arbeiten die Bewohnenden des Wohnheims Sonnegarte an den Vorbereitungen für das Café. Sie helfen etwa dabei mit, zu entscheiden, wie sie den Raum gestalten wollen und welches Angebot das Café haben wird. So haben sie bereits beschlossen, selbstgebackene Kuchen zu verkaufen und Kunst und Produkte aus dem Atelier des Wohnheims auszustellen. Die Bewohnenden werden das Café schliesslich mit etwas Unterstützung selbst betreiben.

So soll ein Ort entstehen, an dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sich auf Augenhöhe begegnen und Berührungsängste abbauen können. Ausserdem sei es eine Möglichkeit, Selbstbestimmung, Partizipation und Selbstwirksamkeit praktisch zu erfahren, heisst es seitens der Luzerner Psychiatrie.

Ab dem 15. November wird das Café jeweils an einem Samstag im Monat von 12 bis 16 Uhr geöffnet haben. Den Samstag habe man bewusst gewählt, schreibt Silvia Gonzalez, denn an diesem Tag habe die Brocki beim «Oxil» geöffnet, sodass das Café mit Laufkundschaft rechnen kann. Sollte das Projekt gut laufen, kann sich das Wohnheim vorstellen, das Angebot auszubauen und das Café häufiger durchzuführen. So könnte es sich zu einem fixen Treffpunkt entwickeln, den Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam gestalten

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Peach Weber vor seinem Auftritt in Zofingen: «Ich verstehe mich als Unterhalter, aber nicht als Künstler» 

Am 5. November tritt der Komiker im Stadtsaal auf. Im Interview spricht er über seine Anfänge und sagt, warum Selbstdisziplin wichtig ist und warum er ein perfekter Ex-Ehemann ist.
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«Herbstferien sind bei unseren Kunden immer beliebter» – Zofinger Reiseveranstalter über Trends und Herausforderungen wie KI

Nächstes Jahr wird das Reisebüro Hauri Reisen AG aus Zofingen 40 Jahre alt. Inhaber Hansruedi Hauri sagt, was die Branche beschäftigt – und welches Abenteuer nächstes Jahr auf ihn wartet.
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