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Wie zufrieden sind die Köllikerinnen und Kölliker mit ihrer Gemeinde?
Anfang September hat die mit der Einwohnerbefragung beauftragte Firma, Transfer Plus AG, Luzern, dem Gemeinderat die Ergebnisse präsentiert. Mit den Auswertungen sollen allfällige Brennpunkte, Verbesserungs- und/oder Entwicklungspotenzial aufgezeigt werden, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt.
An der Befragung konnten alle Einwohnenden, welche 16 Jahre und älter waren, teilnehmen. Es wurden insgesamt 4276 Einladungen versendet. Im Zeitraum vom 14. Mai bis 23. Juni hätten 795 Personen teilgenommen, teilt die Gemeinde mit. Dies entspreche einem Rücklauf von 19 Prozent. Rund jede fünfte Person hat sich also die Zeit genommen, den Fragebogen auszufüllen.
Die erhobenen Daten seien präzise und aufgrund der ausgeglichenen Struktur der Antwortenden, welche derjenigen der Gesamtbevölkerung sehr nahe kommt, repräsentativ, heisst es in der Mitteilung weiter. Damit die vorliegende Studie einen Beitrag zur positiven Weiterentwicklung der Gemeinde Kölliken liefert, basiert die Analyse daher nicht nur auf der absoluten Höhe der berichteten Zufriedenheit, sondern zieht die zwei folgenden Ebenen mit ein: der Vergleich der Resultate mit dem Schweizer Durchschnitt und den Einfluss eines abgefragten Themas auf die Gesamtzufriedenheit.
Durch die kombinierte Betrachtung der Resultate über alle drei Ebenen würden sich diejenigen Bereiche identifizieren lassen, durch welche sich die Zufriedenheit am effektivsten verbessern lässt, so die Gemeinde.
Knapp unter dem Schweizer Durchschnitt
Der Vergleich der Resultate mit dem Schweizer Durchschnitt aus dem Jahr 2024 zeigt, dass die Gemeinde Kölliken in der Gesamtzufriedenheit mit 78 Punkten knapp unter dem Benchmark von 80 Punkten liegt. Dies sei ein erfreuliches Ergebnis, so der Gemeinderat. In der Bewertung nach Punkten sind die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Kölliken am meisten zufrieden mit den Themen Werkdienst & Entsorgung, Sicherheit sowie Freizeitaktivitäten. Mit den Aspekten Familienfreundlichkeit, Leben im Alter und Schulwesen sind sie am wenigsten zufrieden.
Die vorliegenden Antworten bilden eine Grundlage für die Legislaturplanung 2026 bis 2029. Die Gemeinde informiert die Bevölkerung nach Abschluss der Legislaturplanung im Frühjahr 2026 über geplante Umsetzungsschritte.

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azb bringt die Sonne aufs Dach – Photovoltaik mit sozialem Mehrwert
In den Räumen der azb-Schreinerei wird mit Hochdruck gearbeitet. Allerdings nicht ausschliesslich mit Holz, wie man erwarten würde. Mit Hilfe einer Lehre schneidet Fritz Kaufmann ein Dichtungsband nach dem anderen auf die gewünschte Länge zu, anschliessend bringt er mittels Spezialzangen die erforderlichen Kerbungen an. Im nächsten Raum bringt Christine Rätzer die selbstklebenden Dichtungsbänder seitlich an die Photovoltaikmodule an, Mathias Steffen biegt sie um, damit sie auch an der Oberfläche haften. Und schon geht’s zur nächsten Station. Die Photovoltaikmodule müssen in den halb fertigen Alurahmen eingeführt werden – eine Arbeit, die Thomas Weyermann mit viel Fingerspitzengefühl und Vorsicht erledigt. Anschliessend steckt Weyermann die beiden fehlenden Rahmenteile hinzu und verpresst den Rahmen. Ab in die bereitstehende Spezialverpackung – und schon ist das Solarpanel bereit zur Auslieferung.

Bild: Thomas Fürst
Mit grossem Interesse verfolgt eine Delegation der Zürcher Ziegeleien die Arbeiten in den Lokalitäten der azb-Schreinerei. Die Regensdorfer Firma lässt die Endmontage ihres in Eigenregie entwickelten Solarpanels in den Werkstätten der Strengelbacher Stiftung ausführen. «Man vermutet in einer Stiftung für Menschen mit einer Beeinträchtigung das Know-how, einen derartigen Auftrag in dieser Qualität stemmen zu können, überhaupt nicht», sagt Jochen Christoph. «Aber das ist ein grosser Irrtum», führt der Finanzchef der Zürcher Ziegeleien weiter aus. Doch wie haben ein 160 Jahre altes Traditionsunternehmen wie die Zürcher Ziegeleien – in der Schweiz Marktleader für Dachziegel – und die Stiftung azb überhaupt zusammengefunden?
Eine Ausschreibung und eine alte Bekanntschaft
Da müsse er etwas weiter ausholen, meint Christoph einleitend. «Unser Grundprodukt ist reine Swissness – Schweizer Lehm auf Schweizer Dächern.» Angesichts der proklamierten Energiewende habe man sich in der Geschäftsleitung des Regensdorfer Traditionsunternehmens natürlich Gedanken über das zukünftige Geschäftsmodell machen müssen. Und beschlossen, ein eigenes Indach-Solarpanel zu entwickeln, obwohl der Markt für Solarenergie in Anbetracht der Unsicherheit bei den Fördergeldern zuletzt doch etwas an Schwung verloren habe.
Im Gegensatz zu Aufdach-Solarmodulen, die auf die Dachhaut montiert werden, ersetzen Indach-Solarpanels die bisherige Dacheindeckung. «Mit der Entwicklung eines eigenen Solarpanels haben die Zürcher Ziegeleien Neuland betreten», führt Christoph weiter aus. So habe das Unternehmen beispielsweise erstmals in Asien eingekauft, denn der Markt für Photovoltaikmodule werde nun mal von asiatischen Herstellern beherrscht. Wäre es dann nicht sinnvoll gewesen, gleich das fixfertige Solarmodul in Asien einzukaufen? «Das haben wir ebenfalls evaluiert», gibt der Finanzchef der Zürcher Ziegeleien zu, «aber wir haben rasch gesehen, dass asiatische Hersteller nicht in der Lage sind, die von uns geforderte Qualität zu liefern».
In der Folge wurde der Auftrag ausgeschrieben. Um die Endmontage der «Unitas»-Panels bewarben sich neben der Stiftung azb zwei weitere Unternehmen aus der Privatindustrie – eines aus Deutschland, ein weiteres aus der Schweiz. «Das azb hat dabei das in jeder Hinsicht beste Gesamtpaket vorgelegt», verrät Christoph. «Für mich war das wenig überraschend», führt er weiter aus, «denn ich kannte die Strengelbacher Stiftung bereits seit 15 Jahren, aus einer früheren beruflichen Tätigkeit bei einem Kaffeemühlen-Hersteller».
Er wisse, dass in Strengelbach Leute tätig sind, die unternehmerisch denken. Wobei es doch noch einige Überzeugungsarbeit gebraucht habe, seine Kollegen in der Geschäftsleitung ebenfalls von den Vorteilen dieser Lösung zu überzeugen, wie er schmunzelnd zugibt.
Ein Auftrag, der zum azb passt
Benjamin Nützi, der das Solarpanel-Projekt für die Stiftung azb zusammen mit Andreas Meier leitet, zeigt sich begeistert von der Zusammenarbeit mit den Zürcher Ziegeleien. «Wir erfahren in diesem Projekt sehr viel Wertschätzung von unserem Auftraggeber», betont er, «zudem ist es ein Auftrag, der zum azb passt und unseren Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf spannende Arbeit bietet, an der sie mit Stolz mithelfen». Denn es sei wichtig, dass die Arbeiten in kleine Teilschritte heruntergebrochen werden können. «Damit möglichst viele unserer Mitarbeitenden einen Teil, der ihnen möglich ist, zum gesamten Produkt beitragen können», wie Nützi weiter ausführt. Mit Montagehilfen und weiteren Hilfsmitteln könne das Fehlerrisiko sehr weit minimiert werden.
Im Markt ist das Produkt mittlerweile sehr gut aufgenommen worden. «Wir liegen rund 20 Prozent über unseren Erwartungen», gibt Christoph zu verstehen. Das dürfte mit den vielen Vorteilen zusammenhängen, die das neu entwickelte Solarpanel bietet, wie Stefan Ringbeck, Produktmanager Photovoltaik bei den Zürcher Ziegeleien, zu verstehen gibt. Ringbeck weist etwa auf die einfache Montage des Solarpanels hin. Der Dachdecker könne einfach vier Ziegel entfernen und ein Solarpanel einsetzen, das mit einer Halterung befestigt wird. Weitere Anpassungsarbeiten sind nicht erforderlich – auch die Lattung muss nicht ersetzt werden, sofern das Dach mit Ziegeln aus der Produktion der Zürcher Ziegeleien eingedeckt war. «Damit ist unser Solarpanel gerade im Sanierungsbereich sehr interessant», meint Ringbeck weiter, zudem sei es auch leistungsstärker als die Produkte der Mitbewerber.

Bild: zvg / Zürcher Ziegeleien
Recycling nach Lebensende ohne grossen Aufwand
Und last but not least: Hat das Panel sein Lebensende erreicht, ist es ohne aufwendige Materialtrennung zerlegbar, weil Rahmen und Photovoltaikmodul nicht verklebt sind. Entsprechend einfach kann das Material der Wiederverwertung zugeführt werden.
Vieles deutet also darauf hin, dass die Produktion in Strengelbach in Zukunft ausgeweitet werden kann. «Die Produktion ist im Endausbau darauf ausgelegt, dass wir täglich 150 Solarpanels montieren können», gibt Reto Bubendorff, Bereichsleiter Industrielle Produktion bei der Stiftung azb, zu verstehen. Sollte die Produktion darüber hinaus gesteigert werden müssen, könnten problemlos weitere Arbeitsplätze eingerichtet werden. «Es ist ja gerade unsere Stärke, dass wir sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen können, weil wir aus einem so grossen Pool von Mitarbeitenden rekrutieren können», betont Bubendorff. Auch wenn die Produktion sehr gut ausgelastet ist, wie das Moment der Fall sei.
Er schätze diesen positiven Spirit im azb sehr, meint dazu Christoph. «Unsere Ansprechpartner in der Stiftung suchen nie nach Problemen, sondern immer nach Lösungen», betont er, das mache die Zusammenarbeit so angenehm. Das sehen seine Kollegen in der Geschäftsleitung mittlerweile auch so.

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Jetzt ist klar, wie es an der Spitze der Strengelbacher Exekutive weitergeht
Am Sonntag wurde in Strengelbach keiner der beiden Ammann-Kandidaten gewählt: Newcomer Ratheeban Rajakumar (parteilos) und auch der bisherige Vizeammann Walter Schläfli verpassten die Wahl in die Exekutive. Eine spezielle Ausgangslage. Am Dienstagnachmittag haben sich darum die fünf gewählten Gemeinderäte während einer Teams-Sitzung ausgetauscht und entschieden, dass Martin Portner (Freie Wähler) als Gemeindeammann kandidieren soll. Harald Harrer (parteilos) lässt sich als Vizeammann aufstellen.
Für Portner bedeutet dieser Entscheid, dass er, der am Sonntag als Vizeammann gewählt wurde, gleich seinen Rücktritt von diesem Amt geben muss. Er tat dies mit einem Schreiben am Mittwochmorgen. Weil sich nur einer der fünf Gemeinderäte für das Amt als Gemeindeammann bewirbt, ist eine stille Wahl möglich. Diese wird am 17. Oktober erfolgen. Harald Harrer wiederum muss seine Kandidatur bis am 17. Oktober einreichen. Am 30. November erfolgt dann ein Urnengang, weil es sich dabei um den ersten Wahlgang handelt. Da er der einzige Kandidat ist und nur gewählte Exekutivmitglieder gewählt werden können, dürfte seine Wahl ungefährdet sein.
Portners Eindruck von dieser ersten Sitzung mit dem neu zusammengesetzten Gemeinderat war sehr konstruktiv, wie er gegenüber dem ZT sagt. Zudem sei man sich schnell einig gewesen, wie man weiterverfahren wolle. Die Ressortverteilung besprechen die Gemeinderäte am 19. November.

Zweiter Standort «rückt in greifbare Nähe»: Verein Hospiz Aargau sagt Ja zum Kauf einer Immobilie in Kölliken
Wer die Betten-Ampel auf der Website von Hospiz Aargau aufruft, sieht zehn rote Punkte. Das bedeutet: Alle Betten sind aktuell belegt. Dies ist seit längerer Zeit der Normalfall. Viele Menschen, die an einer fortschreitenden, nicht mehr heilbaren Erkrankung leiden und deren Lebenszeit bald zu Ende geht, müssen sich auf die Warteliste setzen lassen. Wird dann ein Platz im Hospiz, das sich im Pflegezentrum Süssbach in Brugg befindet, frei, ist es oftmals schon zu spät.
Aufgrund der hohen Auslastung sind Vorstand und Geschäftsleitung seit Längerem intensiv auf der Suchen nach neuen Räumlichkeiten, die einen zweiten Standort ermöglichen sollen. Das Hospiz in Brugg ist derzeit das einzige im Aargau. Bereits 2022 gab es konkrete Pläne für eine neue Niederlassung. Damals verfolgte der Vorstand schwerpunktmässig die Sondierung und Realisierung eines Hospizes im Süd-West-Aargau. Eine Immobilie in der Nähe des Spitals Zofingen kam in die engere Wahl.
Doch das Projekt scheiterte. «Schlussendlich mussten wir uns aus Gründen der finanziellen Machbarkeit – trotz intensivster Bemühungen und Verhandlungen – von dieser Immobilie verabschieden», erklärte Geschäftsführer Dieter Hermann damals auf Nachfrage der Redaktion. Die Liegenschaft habe die gesetzte Kostendeckelung final um 40 Prozent überschritten. Für das Hospiz Aargau ging die Suche weiter.
Liegenschaft in Kölliken verfügt über grossen Park
Nun liegt erneut ein konkreter Plan auf dem Tisch. An einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung befasste sich der Verein Hospiz Aargau wieder mit der Realisierung eines zweiten Standorts. Dieser rückt nun in greifbare Nähe, wie der Verein mitteilt.
«Die Erweiterung unseres Angebots ist ein lang gehegter Wunsch und seit 2020 ein konkretes Ziel von Vorstand und Geschäftsführung», eröffnete Vorstandspräsident Röbi Rhiner die Versammlung. Bereits an der Mitgliederversammlung im Juni sei die Prüfung einer konkreten Immobilie angekündigt worden. «Nun, nur drei Monate später, ist man einen bedeutenden Schritt weiter.» Geschäftsführer Dieter Hermann präsentierte eine bestehende Liegenschaft mit 4000 Quadratmeter Parkanlage an zentraler Lage in Kölliken, die aktuell zum Erwerb steht. Laut dem Verein sollen dort 10 bis 12 neue Hospizbetten entstehen. «Zusammen mit dem bestehenden Standort in Brugg wäre damit eine nahezu flächendeckende Hospizversorgung im Aargau möglich – ganz im Sinn der Bedarfsanalyse von 2020, die eine notwendige Grösse von 25 bis 30 Hospizbetten im Kanton prognostizierte», heisst es in der Mitteilung. Den Mitgliedern wurde an der Versammlung ein detaillierter Plan mit klaren Vorstellungen zur Finanzierung und Umsetzung vorgestellt.
Im Anschluss hatten sie Gelegenheit, dem Podium kritische Fragen zu stellen. «Die Bevölkerung wird immer älter – wir werden künftig mehr Hospizbetten benötigen», betonte ein Teilnehmer. Und weiter: «Wo lässt sich heute noch eine Liegenschaft zu diesem Preis im Kanton erwerben?»
Mit diesem positiven Votum ging man zur Abstimmung über: Mit «einem klaren Ja der überwältigenden Mehrheit und ohne Gegenstimme» habe die Mitgliederversammlung dem Kauf der Liegenschaft, der Freigabe der Finanzierung sowie möglicher Rücktrittsoptionen, falls Einsprachen das Projekt gefährden sollten, zugestimmt. Von Einsprachen gehe man derzeit aber nicht aus, so der Verein. Dessen Wunsch scheint nun in Erfüllung zu gehen: «Ein zweiter Standort ist zum Greifen nah – für mehr Versorgung für mehr Menschen und eine geborgene Atmosphäre am Lebensende.»

Tobias Hottiger ist bestgewählter Einwohnerrat und Panaschierkönig







































