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Sie sind die Favoriten: In China wollen die Ebersecker Seilzieher am Tag X überzeugen

Der Seilziehclub Ebersecken vertritt die Schweiz an den World Games in China. Bevor die Seilzieher ins Flugzeug steigen, spricht das ZT mit zwei Athleten über ihre Ziele, Erwartungen und einen möglichen Kulturschock.
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«Das Drehbuch ist minutiös und sehr umfangreich» – so läuft der Aufbau fürs Heitere Open Air

Die Magic Night macht am Mittwoch den Auftakt in die Heitere-Woche. Open-Air-Chef Christoph Bill verrät, wie sich der Aufbau gestaltet und wieso der Super-Tuesday in diesem Jahr wegfällt.
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Sinisha Lüscher verhindert einen Zofinger Doppelsieg – und das vor einer Rekordzahl an Zuschauenden

Vor der neuen Rekordzahl von 1800 Zuschauenden gewann Sinisha Lüscher (SK Olten-Gösgen) in überlegener Manier den 37. Niklaus-Thut-Schwinget. Die Zofinger Schwinger zeigten sich von ihrer besten Seite.

«Im Verein wächst wieder etwas heran», hatte Dinu Anderegg, Präsident des SK Zofingen im Vorfeld des 37. Niklaus-Thut- Schwingets verlauten lassen. Den Worten des Präsidenten liessen die Schwinger am Sonntag Taten folgen. Allen voran Justin Schmid: Mit vier Siegen Adrian Röthlisberger, Simon Friedli, Florian Röthlisberger und Simon Buchmann (Zusatzgang) sowie zwei Gestellten Colin Graber und Gian Tschumper verdiente sich der Strengelbacher erstmals in seiner Karriere die Teilnahme an einem Schlussgang. Dort unterlag er Sinisha Lüscher (SK Olten-Gösgen) in einem ultra-kurzen Kampf mit Kurz- und Nachdrücken. Lüscher war am Sonntag mit Siegen in allen sechs Gängen der verdiente Sieger des Niklaus-Thut-Schwingets.

Eveline Linggi erste Siegerin

Viel Festfreude und eine tolle Atmosphäre trotz misslichen Wetterverhältnissen versprühten die 120 Schwingerinnen, die beim 1. Zofinger Frauen- und Meitlischwinget um die Kränze und Zweige kämpften. Im hochkarätigen Feld der Aktiven legte Eveline Linggi einen beeindruckenden Wettkampf hin. Die Oberartherin gewann ihre ersten fünf Wettkämpfe jeweils mit der Maximalnote. Im Schlussgang gegen die Bernerin Jasmin Gäumann reichte ihr deshalb ein Gestellter, den sie schliesslich mit etwas Glück auch erreichte. Sie krönte sich damit zur ersten Siegerin des Zofinger Frauenschwingets. In den Kranzrängen platzierten sich Jasmin Gäumann, Schwingerkönigin Isabel Egli, Vroni Brun, Mélissa Suchet und als Neukranzerin die Schötzerin Nina Felber. Beim Meitlischwinget hiessen die Siegerinnen Audrey Ayer (Meitli 1), Nina Künzi (Meitli 2) sowie Anna Ayer und Rachel Loperetti bei den Zwergli.

Die einzige Schwingerin des Schwingklubs Zofingen, Jasmin Keller platzierte sich bei den Meitli1 mit zwei Siegen, einem Gestellten und drei Niederlagen auf dem 12. Rang. «Wir haben ausschliesslich positive Rückmeldungen erhalten», zog OK-Präsident Dinu Anderegg vom organisierenden Schwingklub Zofingen nach dem Schwinget eine erste Bilanz. (tf)

Ebenfalls zu überzeugen wusste Aaron Rüegger, der sich unmittelbar hinter Justin Schmid auf Rang 3a platzierte. Rüegger zeigte vier Siege, einen Gestellten sowie eine Niederlage gegen Sinisha Lüscher. Eine noch bessere Platzierung vergab Enea Grob mit einer Niederlage im letzten Gang gegen Kaj Hügli. Schlussendlich platzierte sich der Boninger auf Rang 8b. Ansprechend schwangen auch Nicola Häfliger (Rang 13b) und Nick Kulmer (14 d) während Sandro Friedli, David Gerber und Mario Kunz wertvolle Erfahrungen sammeln konnten.

Nicht nur von den tollen Leistungen «seiner» Schwinger zeigte sich Dinu Anderegg angetan. «Heute hat einfach alles gestimmt», meinte er: «Schönes Wetter, tolle Atmosphäre, neue Rekordkulisse – einfach ein richtig schönes Schwingfest».

Auch die 159 angetreteten Jungschwinger zeigten am Wochenendende attraktiven Schwingsport. Sieger wurden Martin Dummermuth (Jahrgänge 2016/17), Loan Schweizer (2014/15), Damian Bader (2012/13) und Jonas Bühler (2010/11). Beste Zofinger Jungschwinger waren Sven Arnold auf Rang 9a (2014/15), Nick Wyss auf Rang 8 (2012/13) sowie Jamal Eberhard auf Rang 5a (2010/11).

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«Aarburg hat einen Krimi verdient»: Die Festung ist Schauplatz des Buchs «Blaufalter»

Sascha Michael Campis neustes Werk ist der Krimi «Blaufalter». Der Plot dreht sich rund um die Ereignisse in der Aarburger Erziehungsanstalt in den Jahren 1950 bis 1980.
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Vor 30 Jahren liess Polo Hofer das Publikum in Scharen auf den Zofinger Hausberg strömen

Das Wetter war nicht optimal – trotzdem sei den Organisatoren der Durchbruch gelungen, war das Zofinger Tagblatt überzeugt nach dem 5. Heitere Open Air, das vom 11. bis 12. August 1995 stattgefunden hat. Ein Blick ins Archiv zeigt, wer alles auf dem Heitern auftrat – und was sich das Publikum wünschte.
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An der «Chöngu-Olympiade» flogen die Plüschhasen

Die Sommerparty des STV Küngoldingen war ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr zum 125-jährigen Bestehen.

Mit der «Chöngu-Olympiade» – ein Plauschwettbewerb in Mitten des Dorfes mit Start und Ziel am Schulhaus – liessen sich die Verantwortlichen Kreatives einfallen. 22 Teams beteiligten sich in zwei Kategorien am Wettbewerb mit einfallsreichen Stationen, die sowohl das Physische wie auch das Intellektuelle forderten. Kreativität war beim Einkleiden von Personen gefragt, Geschicklichkeit beim Turmbau aus Holzklötzchen oder mit dem Schleudern eines Plüschhäschens durch die Luft. Danach mussten die Teilnehmenden einen Parcours mit diversen Fahrzeugen abfahren, Schlüssel suchen sowie schwierige Fragen beantworten. Die drei Teams mit den höchsten Punktzahlen nahmen Preise aus der Hand von Nick Zaugg entgegen.

Turnmode aus vergangenen Jahrzehnten

Die Ausstellung in den Räumen der Musikschule informierte die Sommerpartybesucher über die 125-jährige Geschichte des Turnvereins. Altes Bildmaterial aus der Gründerzeit fand seine Bewunderer ebenso wie Teamfotos vergangener Turnfeste. Die modische Zeitreise mit Turnkleidern vergangener Jahrzehnte, aufgereiht an einer Kleiderstange, beeindruckte ebenso wie die Videoclips jüngeren Datums.

Für das kulinarische Wohl Sommerparty sorgte die Männerriege mit Spaghetti Bolognese oder All‘ Arrabbiata sowie Steaks vom Grill, während die Damenriege mit selbstgebackenen Kuchen und Torten die Besucher ins Kafi-Stübli lockten. Die Spezialität vom Backwarenstand war die «Torte der Adeligen», ein Dessert aus Mandelbiskuit und Himbeerrahm, war schnell aufgegessen. Die aufgestellten Zelte rund um das Schulhaus machten die widrigen Wetterverhältnisse erträglich. Gäste und Vereinsmitglieder rückten nur noch enger zusammen. Das stärkte den Zusammenhalt in Dorf und Verein.

Das OK hat weitere Jubiläumsevents geplant

Die Hartgesottenen trafen sich zu später Stunde im Barzelt. Nicht nur über vergangene und noch anstehende Events diskutierten manche Besucher, auch die aktuelle Zollpolitik war Thema. «An den monatlichen Anlässen im Jubiläumsjahr beteiligten sich Vereinsmitglieder wie Dorfbevölkerung mit Begeisterung und Engagement. Weitere attraktive Events folgen nach der Sommerparty», resümierte Simon Fankhauser, der das sechsköpfige Organisationsteam im Jubiläumsjahr präsidiert.

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Hirzenbergsommerfest serviert eine deftig facettenreiche Musikkraftbrühe

Zum Hirzenbergsommerfest vom 9. August präsentiert das Quartett Borsch4Breakfast einen würzigen Eintopf aus Klassik, osteuropäischer Volksmusik und Balkanjazz.

Viele Jahre lang hat der auf hochwertige Klassik und exzellente Solisten spezialisierte Verein Kulturraum Hirzenberg sein Sommerfest mit mehreren Formationen über die Dauer von zwei Tagen ausgetragen. Inzwischen haut man dem Publikum an einem Abend ein würziges Konzentrat an die Ohren. Da werden selbst bestens geschulte Musikfreunde mit so manch Unerhörtem beschallt.

Mixtur aus Klassik, Volksmusik und Improvisation

Borsch4Breakfast nennen sich die vier klassisch ausgebildeten Virtuosen Ionel Ungureanu (Viola & Violine), Henrik Dewes (Gitarre, Piano, Gesang), Christoph Renhorst (Kontrabass, Gesang, Moderation) und Ratko Pavlovitsch (Akkordeon, Improvisation). Ihre quirlige Musik ist ein frischer Morgengruss, der selbst müdeste Geister zum Tanzen bringt. Sie packen osteuropäische Volksmusik an den Wurzeln und verflechten deren ausgelassen-rhythmischen Triebe mit Klassik auf höchstem Niveau.

Spritzige Klangbilder mit kraftvollen Pinselstrichen aus Klassik, Volksmusik und Jazz: Borsch4Breakfast sind ein Erlebnis.
Bild: Michael Wegler

Als Contemporary Classic betiteln sie diese wilde Mischung aus abenteuerlichen Arrangements. Ihr genreübergreifender Sound verbindet Volksmusik-Elemente mit einer improvisatorischen Verve, die so manche witzige bis aberwitzige Wendungen in sich trägt.

Amuse Bouche zu musikalischen Perlen

«Kurz und knackig wollen wir es haben, das Konzert soll aus einem Guss sein», sagt Yolanda Senn Ammann vom Kulturverein Hirzenberg. Ihr würden ausgefallene Mixturen ansonsten nicht unbedingt gefallen, aber dieses Quartett sei in seiner filigranen Spontanität einfach erfrischend. Im Programm von etwas mehr als einer Stunde sind lauter selbstarrangierter Perlen zu entdecken, mit denen die jungen Musikanten bereits an mehreren Musikfestivals für Furore gesorgt haben.

Vorab zum Konzert, das man als Konzert mit Nachtessen bucht, soll es als Amuse-Bouche noch eine kleine Köstlichkeit aus dem Meer geben, die sinnbildlich für die dargebotene Musik steht. Angenehm angeregt vom musikalischen Feuerwerk geht es dann draussen auf der Pfistergasse ans Buffet mit einem Bouquet an feinsten Salaten und knackigen Grillspezialitäten.

Ausgelassenes Jammen mit Zofinger Soulröhre

Diese schmecken wie letztes Jahr zum Klang von Sandra Rippstein und Band besonders gut. Klassiker des Soul, Funk und Jazz intoniert die kraftvolle Zofinger Sängerin mit derart viel Gefühl und Schmiss, dass es einem dabei heiss in die Glieder fährt. Begleitet wird sie von Christoph Heule (Keyboard) und Christian Lienhard (Schlagzeug). Amando Amann wird in die Basssaiten greifen. Und sobald Dieter Ammann an der Posaune richtig in Fahrt kommt, ertönen Pfiffe aus dem Publikum, die die Stimmung zusätzlich anheizen.

Ob Lenny Ammann wieder rappen wird, wie im letzten Jahr? Man darf sich überraschen lassen. Wer nicht zum Schluss bis um Mitternacht bleibt, verpasst etwas. Wer es anspruchsvoll, intim und feurig mag, findet hier eine kraft- wie auch gehaltvolle Alternative zum Easy-Listening auf dem Heitern.

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Er besuchte nie eine Schule und wurde trotzdem zum Fabrikchef: Das Lebenswerk des Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli

Die Hüssys sind verwurzelt mit Safenwil. Schon früh hat die Fabrikantenfamilie hier ihre Firmen aufgebaut und expandiert. Kunstvolle Gräber auf dem Friedhof erinnern an sie. Dies ist die Geschichte des Stammvaters Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli. 

Mitten im Dorf, hoch auf dem Hügel neben der Kirche, liegt der Safenwiler Friedhof. Hier oben ist es ruhig. Das Dorf liegt einem zu Füssen. Wer über den Friedhof geht, bemerkt schnell die Gräber mit kunstvollen grossen Grabsteinen gleich neben dem Eingangstor. Es sind die einzigen, die zur Kirche hin ausgerichtet sind. Es sind die Hüssy-Gräber. 

Historische Gräber in der Region

Unsere Region hat historisch einiges zu bieten. Ob alte Gräber, Grabtafeln oder ein Friedhof aus dem 13. Jahrhundert. Wer waren die Menschen, an die die Grabsteine erinnern? Die Geschichten dieser Menschen erzählt die Serie «Historische Gräber in der Region». Bereits erschienen: Die drei Ringiers in der Zofinger Stadtkirche – und was das mit dem Heiternplatz zu tun hatEin Herz für die Schwachen: Jakob Dietschi – der Aarburger VolkspfarrerWährend Bauarbeiten Skelette entdeckt: Der verborgene Friedhof der Johanniterkommende

Die Fabrikantenfamilie Hüssy hat in Safenwil einiges bewegt und aufgebaut. So haben Familienmitglieder auch einen beachtlichen Betrag zur Errichtung der Kirche gespendet. Als Dank dafür hat die Familie das betreffende Areal auf dem Friedhof erhalten. Bis heute werden hier Familienmitglieder beigesetzt. Ein Stein im betreffenden Bereich – das Grab war früher leer, heute sind zwei Ururenkel mit ihren Gattinnen dort bestattet – erinnert an den Stammvater der Familie und Gründer der Firma Joh. Rud. Hüssy in Safenwil, Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli. 

Mit Fleiss und Geschäftssinn nach ganz oben

Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli wurde am 2. Oktober 1789 in Safenwil in einem Doppelwohnhaus geboren. Ulrich Hüssy und seine Frau Elisabeth dienten jahrelang als Knecht und Magd im Gasthof zum Hirschen in Safenwil. Von ihrem Ersparten kauften sie die Hälfte des mit Stroh gedeckten Hauses. Auch Johann Rudolf war bis 1806 als Unterknecht im Gasthof zum Hirschen beschäftigt. Nach Familienüberlieferungen hat er nie eine Schule besucht. Geschäftsbriefe soll er zu Beginn seiner Fabrikantentätigkeit jeweils mit drei Kreuzen unterzeichnet haben. Nach seiner Konfirmation erlernte er bei einem Lehrmeister das Leinenweben und erwarb 1807 einen Webstuhl, mit dem er im Keller Tuch webte. 

Laut der Familienchronik «Die Hüssy vom Strigel» wurde einmal ein Stück Leinenstoff von einem seiner Abnehmer wegen Webfehlern retourniert, weshalb er dieses selbständig auf dem Markt verkaufte. Dabei merkte er, dass er mit dem direkten Verkauf seiner Stoffe mehr verdiente als mit der Arbeit für fremde Arbeitgeber, also machte er sich selbständig. Fortan verkaufte er seine Waren auf Märkten. 1816 begann er mit der Baumwollfabrikation. Das Geschäft lief gut, weshalb er um 1820 sein Strohhaus auf dem Striegel zu einem Ziegelhaus umbauen konnte.

Das Hüssy-Imperium wächst

1844 kaufte Johann Rudolf Hüssy -Zimmerli vom Schwiegervater seiner Söhne Rudolf und Hans die Papierfabrik Oftringen und führte sie unter seinem eigenen Namen weiter. 1852 wurden das neue Färberei- und Appreturgebäude mit Kesselhaus am Fusse des Strigels und die Buntweberei in Uerkheim errichtet, die Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli dann mit seinen Söhnen betrieb.

1856 wurde das Kontor – ein grosses Verwaltungsgebäude – auf dem Strigel erstellt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Stammvater bereits grosse in- und ausländische Geschäftsverbindungen und soll seine Ware gar bis nach Holland überführt haben. Das Vermögen der Familie wuchs stetig. Als Antwort auf die in Italien und Deutschland in den 1860er-Jahren eingeführten Schutzzölle wurden in Luino (Italien) und Murg bei Bad Säckingen (Deutschland) Tochterfirmen gegründet, welche zuerst von Safenwil aus geleitet wurden und später als selbständige Firmen weiterexistierten.

Gesundheitlich ging es Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli allerdings immer schlechter. Im August 1857 errichtete er ein mündliches Testament. Darin hielt er fest, dass nach seinem Tod ein Teil seines Vermögens für gemeinnützige Zwecke verwendet werden soll. So verfügte er etwa, dass 5000 Franken in den kirchlichen Fonds zur Gründung einer künftigen Pfarrei in Safenwil fliessen sollen. Ebenfalls 5000 Franken sollte die Ortsbürgergemeinde Safenwil als besondere Stiftung zur Erziehung armer, ortsbürgerlicher Kinder erhalten. Auch die Ortsbürgergemeinde Uerkheim und den Bad-Armenfonds zu Baden berücksichtigte er in seinem Testament. Seine Söhne schenkten der Gemeinde später das Land für den neuen Friedhof und das alte Pfarrhaus (heute Karl-Barth-Haus).

Nicht einmal einen Monat später verstarb Johann Rudolf Hüssy-Zimmerli am 2. September 1857. Er hinterliess ein florierendes Geschäft, das von seinen Nachkommen weitergeführt wurde.

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So geht es dem jüngsten Aargauer Wirt nach einem Jahr im Schöftler «Ochsen»

Im Frühling 2024 übernahm der damals 20-jährige Immanuel Kirisits das traditionsreiche Restaurant. Nun schaut er zurück auf sein erstes Jahr als Gastgeber, spricht über seine Ziele und die Frage, weshalb er am liebsten vegetarisch kocht.
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«Falsch waren die Selbstüberschätzung und der völlig falsch eingestellte Kompass von Karin Keller-Sutter»

Die Schweiz sei aus Sicht von Donald Trump «maximal nebensächlich», sagt Politikwissenschaftler Michael Hermann. Und Trump sei «machtanmassend und hochgefährlich». Es sei Zeit, die EU wieder schätzen zu lernen.
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Jugendheim-Direktorin erinnerte an den Mut zur Selbstbestimmung, Freiheit und Solidarität

Mit Glockengeläut, einer Rede von Therese Müller, dem Schweizerpsalm und einem Feuer auf der Aarewoog feierten die Aarburgerinnen und Aarburger ein fröhliches Fest zum 1. August am Landhausquai.

Ein Schlechtwetterprogramm für die Bundesfeier hatte Aarburg nicht in der Tasche. Es hiess also: alles oder nichts. Trotz unsicherer Wetterlage entschied sich die Gemeinde dafür, die Feier durchzuführen. «Wir feiern heute vielleicht feucht, aber auf jeden Fall fröhlich», meinte Stadtpräsident Hans-Ulrich Schär scherzhaft. Doch die Aarburger und Aarburgerinnen blieben grösstenteils vom Regen verschont.

Der Platz der Begegnung beim Landhausquai füllte sich rasch. Die Festwirtschaft – begleitet durch das Wirtshaus zur Alten Post – verpflegte die Festgemeinde bereits am frühen Abend mit verschiedenen Köstlichkeiten. Für die musikalische Unterhaltung sorgte Marc Tschanz, Gewinner des kleinen Prix Walo, mit seinem typisch schweizerischen «Schwyzerörgeli-Sound» begleitet von Alfred «Fredu» Mosimann am Bass. Die beiden begleiteten die Festgemeinde später auch beim Singen des Schweizerpsalms.

Einblicke in den Arbeitsalltag auf der Festung

Therese Müller, Direktorin des Jugendheims Aarburg, hielt die diesjährige Festrede. Sie erinnerte die Anwesenden an die Anfänge der Eidgenossenschaft, «an den Mut zur Selbstbestimmung, an Freiheit, Solidarität und Verantwortung». Alles Werte, die auch im Jugendheim eine Rolle spielen. Müller gewährte den gespannt lauschenden Anwesenden einige Einblicke in ihren Arbeitsalltag auf der Festung und bedankte sich dafür, dass das Jugendheim von der Bevölkerung so gut angenommen wird. Es sei ein wunderschöner Arbeitsplatz. «Aber es ist eben mehr als das. Es ist ein Ort des Lebens, des Lernens, der Entwicklung und ein Ort mit sehr viel Temperament», so Müller.

Von aussen betrachtet wirke das Jugendheim vielleicht hart. Wenn man etwas genauer hinschaue, entdecke man aber etwas anderes. «Junge Menschen, die Hoffnung haben. Die Sehnsucht verspüren, angenommen zu werden. Die Wünsche und Pläne haben und etwas aus ihrem Leben machen möchte.» Diese jungen Menschen dürfe man nicht alleine lassen. «Wir alle brauchen Menschen, die an uns glauben – gerade dann, wenn wir selbst den Glauben an uns verloren haben.»

Zum Schluss konnten die Aarburgerinnen und Aarburger noch das von den Aarburger Pontonieren organisierte 1. August-Feuer auf der Aarewoog bewundern und gemeinsam den Abend ausklingen lassen.

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Wo Älplermagronen auf Lebensgeschichten treffen

Die Zofinger Bundesfeier lebte von einer angeregten Diskussion mit vier Frauen aus vier Generationen – und von einem maximal entschleunigten Schweizerpsalm.

Festlich geschmückt und möbliert war der Rosengarten für die diesjährige Zofinger Bundesfeier. Eine grosse Schweizer Fahne wehte über dem Portal, Schlagzeug und Keyboard standen bereit – auf dem Podium die fünf Stühle für das «Gespräch am 1. August.»

In ihren launigen Begrüssungsworten rief Stadtpräsidentin Christiane Guyer zum Miteinander auf – sinnbildlich für den 1. August. «Schon auf dem Rütli ging es nicht um Gleichklang, sondern darum, trotz Unterschieden zusammenzufinden.» Gerade heute, so Guyer, sei das angesichts gesellschaftlicher Polarisierung wichtiger denn je.

Nach einem gepflegten Jazz-Intermezzo mit José Kräuchi (Schlagzeug) und Theo Sennhauser (Keyboard) rollte Guyer den Teppich aus für vier bemerkenswerte Zofinger Frauen. Vier Generationen, vier Lebensgeschichten. Was hat diese Frauen im letzten Jahr am meisten gefreut?

Freuden und Erfolge – Höhepunkte des vergangenen Jahres

«Es war eine grosse Freude, mit meinem 21. Buch Die Stickerin meinen bisher grössten kommerziellen Erfolg zu feiern», so die 86-jährige Schriftstellerin Margrit Schriber. Melanie Müller, Fussballerin bei GC, ist stolz, trotz sechstem Platz in der Meisterschaft den Playoff-Final erreicht zu haben. Unternehmerin Chantal Versluis, Inhaberin des Keramikateliers «Hello Frances», feierte das fünfjährige Bestehen ihres Geschäfts und die Eröffnung einer Filiale in Luzern. Ehrenbürgerin, Kulturveranstalterin und Grafikerin Yolanda Senn Ammann wollte sich nicht auf ein Highlight festlegen. Sie freut sich einfach immer wieder, wenn Menschen Kultur mit Freude geniessen.

Zofingen habe ihr die Welt eröffnet, sagte Schriber. Sie durfte europaweit lesen, unternahm vier Lesetourneen durch die USA – und meinte mit spürbarer Lebensfreude: «Wenn du mir noch ein weiteres Leben schenkst, bin ich überzeugt, auch dieses mit Büchern füllen zu können.» Noch im August erscheint ihr neuer Roman.

Senn Ammann, trotz Pensionierung noch voll berufstätig, betonte, wie wichtig es sei, mit der Zeit zu gehen: «Wenn man Kunst macht, sollte man nicht jammern, sondern Veränderungen als Chance zur eigenen Weiterentwicklung sehen.» Versluis sprach von der Freude, wenn Menschen ihre kreative Seite entdecken – spätestens dann, wenn sie ihre selbst bemalten Keramikstücke in den Händen halten.

Hürden, Bonus und Berufung

Auch über Herausforderungen wurde offen gesprochen. Schriber erinnerte sich daran, dass sie anfangs als Frau engagiert wurde, «weil sie wenigstens dekorativ sei» – nicht unbedingt, weil man ihr sprachliches Talent zutraute. Später profitierte sie vom sogenannten Frauenbonus, empfand diesen aber als Herabwürdigung. Sie wollte einzig an ihrer literarischen Arbeit gemessen werden.

Für Senn Ammann gehören Hürden zum Leben – sie verstehe sich als Hürdenläuferin – nicht als 100-Meter-Sprinterin. Für die Zukunft wünsche sie sich mehr Empathie und Zusammenhalt, weniger Pessimismus.

Melanie Müller brachte es auf den Punkt: «Wir sollten dankbar sein für das, was wir haben und erleben dürfen.»

Die Stadtmusik schien sich vom entschleunigten Geist der Feier angesteckt zu haben – sie spielte den Schweizerpsalm mit ungewohnter Feierlichkeit und Langsamkeit. Die Anwesenden sangen mit – zum Teil inbrünstig. Zum Schluss gibt’s Älplermagronen für alle – und ein gemütliches Beisammensein.

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