
Funk-Sturm am Woogfest Aarburg – The Next Movement brachten Aarburg zum Beben

Sämtliche sieben FGPK-Mitglieder räumen wohl ihren Sitz – das sagt der aktuelle Präsident dazu

Gemeinschaft, Sportgeist und ein Schrei: Uerkheim feiert den 1. August
Zwei Stunden vor Beginn fiel der Entscheid: Die Bundesfeier 2025 findet draussen auf dem Turnhallenplatz in Uerkheim statt – trotz unsicherer Wetterlage. Der Entscheid lohnte sich: Jung und Alt fanden sich zahlreich ein, Kinder spielten auf dem Spielplatz, und auf dem Beachvolleyballfeld herrschte lockere Stimmung. Eröffnet wurde der Abend von der Musikgesellschaft Uerkheim. Für Speis und Trank sorgte der STV.
Gemeindepräsident Herbert Räbmatter, der im Vorjahr krankheitsbedingt gefehlt hatte, begrüsste die Anwesenden mit herzlichen, persönlichen Worten. Die Feier sei ein besonderer Moment der Gemeinschaft – ein Gefühl, das in Uerkheim auch im Alltag spürbar sei. Besonders freute er sich, den Festredner vorzustellen: seinen Sohn Patrick Räbmatter, der diesen Sommer seine erfolgreiche Karriere als Schwinger beendet hat.
Patrick Räbmatter erinnerte sich an seine sportlichen Anfänge im Fussball – und wie ihn bald das Schwingen fesselte. Seine Leidenschaft krönte er mit 66 Kränzen in 16 Jahren, den letzten errang er am 22. Juni. Sein Markenzeichen: der Kampfschrei «Yabba Dabba Doo!». Als das Publikum diesen Ruf gemeinsam anstimmte, war das für ihn «eine neue Perspektive».
Nach dem Schweizerpsalm folgte die Sportlerehrung. Florian Langenegger wurde für seine Turnkarriere gewürdigt: Olympia 2024 in Paris, Silber an der EM 2025 in Leipzig. Fionn Bolliger vertrat die Schweiz 2024 an der U20-WM in Lima, holte bei der Schweizer Meisterschaft Bronze im Stabhochsprung und wurde zweifacher Kantonalmeister im Sprint und Kugelstossen.
Zum Schluss zeichnete Räbmatter das Geräteturnen Uerkheim aus – 29 Turnerinnen, acht Leiterinnen, 34 Medaillen im Jahr 2024, elf im laufenden Jahr. Die Schweizer Mannschaftsmeisterschaften im Herbst organisiert das Team mit – ein starkes Zeichen für Engagement und Zusammenhalt.
Die Musikgesellschaft bereitet sich auf ihren Auftritt vor. – Bild: Lea Fabian Die Stimmung ist ausgelassen. – Bild: Lea Fabian Die Musikgesellschaft Uerkheim eröffnet die Bundesfeier. – Bild: Lea Fabian Gespannt lauscht man der Rede vom Gemeindepräsidenten. – Bild: Lea Fabian Nachdem er bei der letzten Bundesfeier krankheitsbedingt ausfiel, kann Gemeindepräsident nun die Begrüssung wieder übernehmen. – Bild: Lea Fabian Der STV Uerkheim übernimmt die Bewirtung. – Bild: Lea Fabian Auch beim Gemeinderat ist die Stimmung fantastisch (v.l): Herbert Räbmatter, Jörg Veil, Janine Hofmann, Gemeindeschreiber Michael Urben, Roland Benz und Markus Bäni. – Bild: Lea Fabian Räbmatter Junior und Senior feiern gemeinsam den 1. August. – Bild: Lea Fabian Patrick Räbmatter erzählt während seiner Festrede von seiner Schwingerkarriere. – Bild: Lea Fabian Patrick Räbmatter, gemeinsam mit Herbert Räbmatter und Markus Bäni nach der Festrede des ehemaligen Schwingers. – Bild: Lea Fabian Jung und alt sind zur Bundesfeier in Uerkheim erschienen. – Bild: Lea Fabian Fionn Bolliger wurde für seine Leistung als Leichtathlet geehrt. – Bild: Lea Fabian (v.l) Markus Bäni und Herbert Räbmatter posieren zusammen mit den geehrten Sportlern Florian Langenegger, Fionn Bolliger und den Damen vom GETU Uerkheim. – Bild: Lea Fabian Für seine Teilnahme bei Olympia und die Silber-Medaille bei der EM wurde Florian Langenegger geehrt. – Bild: Lea Fabian Die Damen vom GETU Uerkheim wurden für ihre sportlichen Leistungen geehrt. – Bild: Lea Fabian

Herumdiskutieren nützte nichts – «Einbruch-Legende» erhält von Gericht späte Rechnung

Während Bauarbeiten Skelette entdeckt: Der verborgene Friedhof der Johanniterkommende
Hoch oben auf dem Kommendehügel in Reiden thront die Johanniterkommende. Sie gilt als Wahrzeichen der Gemeinde und wurde um 1280 vom Johanniterorden gegründet. Als Kaiser Napoleon im Jahr 1807 die Klöster und religiösen Orden in der Schweiz aufhob, ging die Kommende an den Kanton Luzern über. 1951 folgte schliesslich die vertragliche Ablösung vom Kanton an die katholische Kirchgemeinde Reiden. Die Kirchgemeinde erhielt 330’000 Franken und verpflichtete sich im Gegenzug für den Unterhalt zu sorgen. Dies tut die Kirchgemeinde bis heute.
Friedhof aus dem 13. Jahrhundert
Als die Kirchgemeinde 1987 die Renovation der Kommende plante, wurde das Areal im Vorfeld von der Kantonsarchäologie untersucht. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf die Untergeschosse der Kommende und den Innenhof gelegt. In diesem Hof stand bis ins 19. Jahrhundert eine Kirche. Während von dieser nur noch wenige Mauerreste erhalten waren, kamen zahlreiche Gräber des dicht belegten zugehörigen Friedhofs zum Vorschein. Sie stammten aus dem 13. bis 16. Jahrhundert.
Historische Gräber in der Region
Unsere Region hat historisch einiges zu bieten. Ob alte Gräber, Grabtafeln oder ein Friedhof aus dem 13. Jahrhundert. Wer waren die Menschen, an die die Grabsteine erinnern? Die Geschichten dieser Menschen erzählt die Serie «Historische Gräber in der Region». Bereits erschienen: Die drei Ringiers in der Zofinger Stadtkirche – und was das mit dem Heiternplatz zu tun hat; Ein Herz für die Schwachen: Jakob Dietschi – der Aarburger Volkspfarrer; Zeugnisse vergangener Zeit – diese Geschichten schlummern in der Uerkner Kirche
Die ausführlichen Grabungen der Kantonsarchäologie im Jahr 1987 förderten 137 Gräber zu Tage. Die Skelette wurden dichtgedrängt und in bis zu vier Schichten übereinander entdeckt. Zusätzlich fanden die Archäologen die umgelagerten Gebeine von 231 weiteren Menschen. Diese wurden beim Öffnen oder unbeabsichtigten Anschneiden der Gräber vom Totengräber beiseite geräumt und anschliessend wieder in die Auffüllungen gegeben. Die Skelette waren erstaunlich gut erhalten, was wohl der trockenen Lage des Friedhofs auf einer Hügelkuppe aus porösem Molassesandstein zuzuschreiben ist. Die Skelette wurden geborgen und in das Depot der Kantonsarchäologie überführt.
137 Gräber haben die Kantonsarchäologen 1987 freigelegt. – Bild: Kantonsarchäologie Luzern Bei den Grabungen im Jahr 1987 wurden auch die Mauerreste der ehemaligen Kirche im Innenhof freigelegt. – Bild: Kantonsarchäologie Luzern 2025 legten die Kantonsarchäologen vier weitere Skelette frei. – Bild: Kantonsarchäologie Luzern 2025 legten die Kantonsarchäologen vier weitere Skelette frei. – Bild: Kantonsarchäologie Luzern 2025 legten die Kantonsarchäologen vier weitere Skelette frei. – Bild: Kantonsarchäologie Luzern
Bei den Grabungen im Jahr 1987 wurde allerdings nur ein Teil des Friedhofs freigelegt. Der Fernwärmeausbau bei der Johanniterkommende im Jahr 2025 führte zu der Entdeckung vier weiterer Gräber. Was erneut zu einem Einsatz der Kantonsarchäologie führte. Die Skelette wurden ebenfalls genaustens vermessen und in das Depot der Kantonsarchäologie überführt.

Bild: Stephan Wicki
Für die Archäologen ist klar, dass im Boden bei der Kommende Reiden noch zahlreiche weitere Gräber aus dem Mittelalter vorhanden sind. Es bleibt also auch für die Zukunft spannend, was allfällige Untersuchungen hier an Überraschungen ans Licht bringen werden.

Sie leben in der Japankäfer-Pufferzone? Dann müssen Sie jetzt folgendes beachten
Angenommen, ich habe einen Garten in einer der betroffenen Gemeinden in der Pufferzone. Wie muss ich jetzt reagieren?
Sie müssen sich an die verfügten Massnahmen halten: Das Herausführen von Pflanzenmaterial aus der Grünpflege aus allen Teilen der Pufferzone, die nicht landwirtschaftliche Nutzfläche(n) sind, ist bis und mit 30. September verboten. Davon ausgenommen ist gehäckseltes Material (bis max. 5 cm), das beim Transport insektensicher abgedeckt ist (d.h. Maschenweite max. 5 mm oder möglichst hermetisch geschlossen transportiert). Rasenmähen geht weiterhin, das Gras wird ja quasi gehäckselt. Auch Rüstabfälle sind nicht von Massnahmen betroffen.
Bis wann muss ich diese Massnahmen umgesetzt haben?
Ab sofort bis Ende September 2025.
Darf ich Schnittgut im Grüncontainer entsorgen, der dann von der Grünabfuhr mitgenommen wird?
Wenn vorher gehäckselt, dann ja. Ohne häckseln geht nur, wenn das Schnittgut mit der Grünabfuhr nicht die Pufferzone verlässt. Oder man lagert das Schnittgut einfach bis Ende September im Garten.
Was unternimmt der Kanton, um die Bevölkerung in den entsprechenden Gemeinden zu sensibilisieren?
Am Mittwochabend werden die Gemeinden im Detail informiert. Die Landwirtschaftsbetriebe wurden alle bereits informiert und persönlich angeschrieben, ebenso Gartenbaubetriebe. Die Gemeinden haben alle Unterstützung, sind aber auch mitverantwortlich bei der Information und Sensibilisierung für ihre jeweilige Bevölkerung. Solche Aufgaben gilt es gemeinsam zu tragen von Bund, Kanton und Gemeinden.
Wie wird die Umsetzung der Massnahmen kontrolliert?
Wichtig in erster Linie ist, dass die richtige Handhabung der Grünabfuhr gewährleistet wird. Das ist Gemeindeaufgabe. Des Weiteren setzen wir auf die Vernunft und das solidarische Verhalten der Bevölkerung. Im Notfall könnten auch Kontrollen und Bussgelder angesetzt werden, was ich persönlich aber vermeiden möchte. Man darf nicht vergessen, dass jeder Einzelne von der Ausbreitung des Käfers betroffen sein kann, wenn nicht alle gemeinsam an einem Strang ziehen.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.blw.admin.ch/de/japankaefer-schadorganismus. Zudem stehen Merkblätter zur Verfügung.

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Zeugnisse vergangener Zeit – diese Geschichten schlummern in der Uerkner Kirche
Im November 1687 trat Johann Antoni Koch sein Amt als Pfarrer in Uerkheim an. Er blieb 20 Jahre im Amt. Seine Frau Elisabeth Malacrida stammte aus einer vornehmen Tessiner Familie, die nach Bern geflüchtet war. Zwei Jahre nach Johann Antoni Kochs Eintritt ins Pfarramt, kam 1689 die gemeinsame Tochter zur Welt. Sie wurde, wie die Mutter, auf den Namen Elisabeth getauft. Im Taufrodel findet sich der entsprechende Eintrag: «1689, am 16. April, Elisabeth Eltern: Johann Antoni Koch, Pfarrer in Uerkheim, Fr. Elisabeth Malacrida»
Historische Gräber in der Region
Unsere Region hat historisch einiges zu bieten. Ob alte Gräber, Grabtafeln oder ein Friedhof aus dem 13. Jahrhundert. Wer waren die Menschen, an die die Grabsteine erinnern? Die Geschichten dieser Menschen erzählt die Serie «Historische Gräber in der Region». Bereits erschienen: Die drei Ringiers in der Zofinger Stadtkirche – und was das mit dem Heiternplatz zu tun hat; Ein Herz für die Schwachen: Jakob Dietschi – der Aarburger Volkspfarrer
Ein Vermerk über dem Namen des Kindes zeugt von der Tragödie, die der Familie nur ein Jahr später widerfuhr: «obiit 1690»; ist gestorben 1690. Im Sterberegister heisst es: «Am 8. Aug. (1690) ist Elisabeth Koch, mein, des Pfarrers, Töchterlein, … selig in Gott entschlafen.»
Ein weiterer Schicksalsschlag für den Pfarrer
Fünf Jahre nach dem Tod der Tochter ereilte Johann Antoni Koch der nächste Schicksalsschlag. Mit nur knapp 30 Jahren verstarb seine Frau Elisabeth.
«Am 2. April ist meine liebste Ehegemahlin Fr. Elisabeth Malacrida … nach 7-tägiger Krankheit … getrost in Christo Jesu ihrem lieben Heiland entschlafen. Und bei ihrem Töchterlein in der Kirche im Chor begraben worden», lautet der Eintrag im Sterberegister.
Bis heute erinnert die Grabtafel auf der linken Seite im Chor der Uerkner Kircher an Mutter und Tochter. Darauf ist zu lesen: Elisabeta Malacrida an Rippenfellentzündung gestorben am 2. April 1695 im Alter von 29 Jahren und 9 Monaten, nachdem sie aufrichtig an ihrem Erlöser im Glauben, am Ehemann in Treue und an den Kindern in Liebe gehangen hatte. Ihr ging im Tode voran die selige Elisabeta, die Tochter, am 8. August 1690 im Alter von 16 Monaten. Für die beiden darunter Bestatteten hat dieses Epitaph aus Liebe gesetzt der traurige Gatte Vater. In stiller Hoffnung, Johann Antoni Koch, Pfarrer.

Bild: Rafael Hüssy
Ein Reisebummel nach Uerkheim
Eine weitere Grabtafel in der Uerkner Kirche erinnert an die Berner Patrizierin Johanna Esther von Erlach. In einem im Jahr 1912 in den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde erschienenen Bericht von William Augustus Brevoort Coolidge – der britische Staatsbürger war Theologe und Historiker – sind einige Informationen zu Johanna Esther von Erlach zu finden.
«Anlässlich eines Reisebummels machten wir von Zofingen einen kleinen Abstecher nach dem Dorfe Uerkheim, um der auf einem kleinen Felsen stehenden alten, lieblich gelegenen Pfarrkirche unsern längst geplanten Besuch abzustatten», beginnt William Augustus Brevoort Coolidge den Bericht. Das Alter der dem heiligen Sylvester geweihten Kirche sei nicht genau bestimmbar. Urkundlich werde sie bekanntlich zum ersten Mal 1159 erwähnt (Papst Hadrian bestätigt dem Kloster Muri den Besitz der Uerkheimischen Kirche).
Weiter beschreibt William Augustus Brevoort Coolidge, wie die Reisegruppe den Grabstein entdeckte: «Nach Inansichtnahme der prächtigen Glasgemälde […] bemerkten wir am Boden einen massiven eichenen Laden, der unsere ganze Aufmerksamkeit fesselte, weil wir darunter die unterirdische Treppe einer Kripta vermuteten. Als wir ihn abhoben, kam der in einer kleinen Vertiefung ruhende, äusserst gut erhaltene flache, viereckige Grabstein einer Berner Patrizierin zum Vorschein.»
Am Rand des Steines entdeckte die Reisegruppe folgende Worte: «Hier ligt Begraben die Edelgeborene Ester von Erlach starb an Ihrem Namenstag den 4 Herbstmonat 1738 Ihres Alters 81 Jahre 3 Monate.» Unter dem Stammwappen steht geschrieben: «Von Erlach war mein Stam, Zum Tauff ich Ester heisste, Drey Männer ich mir nam, Die Gottes Hand mir weisste, Von Tscharner, Grafenriedt Und Stürlerischem Hauss, Jetzt werd ich geschmückt fürs viert Mit Jesu Hochzeitsstrauss, Für Schmertzen die mich Fort, Mit Ohnmuth abgekränckt, Er mir im Freuden Port Die Palmen Cron geschenckt.»

Bild: Rafael Hüssy
So kam Johanna Esther von Erlach in den Aargau
Herr Prof. Dr. H. Türler, Staatsarchivar in Bern, konnte damals Aufschluss geben über das Leben von Johanna Esther von Erlach. Sie war die Tochter von Susanna Dorothea von Erlach und des Gutsbesitzers Hans Rudolf von Erlach. Der Vater verkaufte seine Herrschaften Riggisberg (1687) und Rümlingen (1680). In erster Ehe heiratete Johanna Esther von Erlach Johann Rudolf von Tascharner. Von ihm stammt ihr erster Sohn Siegmund. Noch im Jahr der Hochzeit verlor sie ihren Mann. Mit ihrem zweiten Ehemann Rudolf von Graffenried hatte sie vier Kinder. Doch auch diese Ehe war nicht für die Ewigkeit bestimmt. Schliesslich heiratete sie ihren letzten Ehemann, Gabriel Stürler. Die beiden bekamen sechs Kinder.
Gabriel Stürler zog in fremde Kriegsdienste und starb in den 1730er-Jahren in Lauterbrunnen. Danach führt die Spur der Berner Patrizierin erstmals in den Aargau. Da Johanna Esther von Erlach fortan allein war, hat sie wahrscheinlich bei ihrem Sohn Beat Friedrich, Landschreiber in Aarburg, Unterschlupf gefunden. Denkbar ist, dass dieser seine Mutter beim Pfarrer in Uerkheim in Pflege gab.

Bild: Rafael Hüssy

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Ein Herz für die Schwachen: Jakob Dietschi – der Aarburger Volkspfarrer
1838 erblickte Jakob Dietschi als Sohn des Metzgers Samuel Dietschi und der Mutter Rosina (geb. Weber), in Lenzburg das Licht der Welt. Er hatte zwei Brüder und fünf Schwestern und wuchs in seiner Heimatstadt auf. Seine Kindheit verlief harmonisch.
Wie damals üblich, sollte er als Ältester das Handwerk seines Vaters lernen. Schon früh war aber ersichtlich, dass sich Jakob Dietschi für alte Sprachen interessierte. Lehrer und Freunde des Hauses machten sich daher dafür stark, dieses Interesse zu fördern und Dietschi durfte die Gymnasialabteilung der Kantonsschule Aarau besuchen. 1885 zog er zum Studium der Theologie an die Universität Basel. Schliesslich schloss er in Jena, bei Karl Hase, seine Ausbildung ab. Im Zofingerverein und in Jena, wo er den späteren Bundesrichter Bezzola und Emil Frey, späterer Bundesrat, kennenlernte, schloss er wertvolle Freundschaften, die er zeit seines Lebens pflegte.
Historische Gräber in der Region
Unsere Region hat historisch einiges zu bieten. Ob alte Gräber, Grabtafeln oder ein Friedhof aus dem 13. Jahrhundert. Wer waren die Menschen, an die die Grabsteine erinnern? Die Geschichten dieser Menschen erzählt die Serie «Historische Gräber in der Region». Bereits erschienen: Die drei Ringiers in der Zofinger Stadtkirche – und was das mit dem Heiternplatz zu tun hat.
Später kehrte Jakob Dietsch in seine Heimat zurück und bestand 1862 als erster Aargauer vor der neubestellten Konkordatsbehörde die theologische Prüfung. In Rein bei Brugg versah er kurz eine Vikariatsstelle (befristete Vertretungsstelle). Von 1863 bis 1873 führte er die Pfarrstelle in Mönthal.
1872 heiratete er die Lenzburgerin Elise Hühnerwadel. Seiner Gesundheit tat die eher raue Region aber keinen guten Dienst. Er erkrankte schwer und suchte einen klimatisch günstigeren Ort zum Leben. Dieser fand er in Fahrwangen am Hallwilersee. Dort lebte er von 1873 bis 1880. In diesem Jahr suchte Aarburg einen neuen Seelsorger als Nachfolger von Pfarrer Hermann Schwarz. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit fürchtete sich Jakob Dietschi nicht, sein Wirken in die als schwierig geltende Gemeinde zu verlegen.
Das Wohl der Schwächeren lag im am Herzen
Fortan setzte er sich in Aarburg für die Armen ein, widmete sich mit Hingabe karitativen Aufgaben. Auch vertrat er die Gemeinde in der Synode und war jahrelang Mitglied und Präsident der Schulpflege, der Haushaltungs- und Handwerkerschule sowie Mitglied des Bezirksschulrats und Gemeindeschulinspektor. Auf der Aarburger Festung erteilte er den dort internierten Kindern und Jugendlichen Deutsch- und Religionsunterricht. Er war auch Mitglied im freiwilligen Bezirks-Armenverein, der Suppenanstalt und der Ferienkolonie. Ausserdem bekleidete er jahrelang das Amt des Vizepräsidenten in der Kulturgesellschaft. Auch initiierte er eine Gemeindekrankenpflege für den Bezirk.
Die lange Liste an Ämtern, die er ausübte, zeigt: Wenn es um das Wohl der Schwächeren und Armen, Bildung und Gesundheit ging, konnte man sich auf Pfarrer Dietschi verlassen. Er zählte zu den Freisinnigen. Andersdenkenden stand er aber stets offen gegenüber. Er war ein Pfarrer für alle; ein echter Volkspfarrer.
An Ostern hielt er seine letzte Predigt
Seine Osterpredigt im Jahr 1909 war seine letzte. Am 2. Mai verstarb er nach kurzer Krankheit im Alter von 70 Jahren. Bei seiner Beerdigung sangen die Schulkinder ein Lied vor dem Pfarrhaus. Vor dem Trauerzug liefen die Kadetten mit Kränzen. Fast alle protestantischen Geistlichen des Kantons reihten sich hinter dem Sarg ein. Und auch ein alter Freund aus der Studienzeit nahm teil: alt Bundesrat Emil Frey.
Nach seinem Tod zog seine Frau Elise nach Seon zum ältesten Sohn ins Pfarrhaus. Dort starb die Aarburger Pfarrfrau am 15. November 1925 im Alter von 85 Jahren.

Japankäfer breitet sich aus: Kanton ergreift Massnahmen – diese Gemeinden in der Region sind betroffen
Der Japankäfer richtet beträchtliche Schäden an. Die Larven fressen Graswurzeln und schädigen Wiesen und Rasenflächen. Die erwachsenen Käfer verursachen Frassschäden an Blättern, Blüten und Früchten von über 400 Pflanzenarten, darunter Mais, Beeren, Reben, Obstbäume und Zierpflanzen.
Nachdem sich in der Nähe der Autobahnraststätte Gunzgen Süd (im Kanton Solothurn) offenbar eine kleine Population etabliert hat, wurden nun Massnahmen zur Eindämmung getroffen. Dazu gehört die Einrichtung einer Pufferzone, die auch sechs Gemeinden im Kanton Aargau betrifft.
Wie erkennt man den Japankäfer?
Typisch für den Japankäfer sind fünf weisse Haarbüschel auf jeder Körperseite sowie zwei weitere am Hinterleib. Diese Merkmale unterscheiden ihn deutlich vom ähnlich aussehenden Gartenlaubkäfer. Die Flügeldecken sind kupferfarben, der Körper etwa einen Zentimeter lang. Die Hauptflugzeit liegt zwischen Juni und September.
Haben Sie einen Japankäfer entdeckt? Fangen Sie ihn ein und melden Sie mit Foto an quarantaeneorganismen@ag.ch.
Welche Gemeinden im Aargau sind betroffen?
Die Pufferzone umfasst folgende Gemeinden:
- Aarburg
- Oftringen
- Rothrist
- Strengelbach
- Vordemwald
- Murgenthal

Kanton AG
Was ist in der Pufferzone verboten oder eingeschränkt?
Grünpflege ausserhalb der Landwirtschaft: Frisch geschnittenes Pflanzenmaterial darf bis Ende Septmeber nicht aus der Zone gebracht werden.
Ausnahme: Fein gehäckseltes Material (max. 5 cm Länge), das insektensicher transportiert und ausserhalb der Zone innert 5 Arbeitstagen verarbeitet wird.
Landwirtschaftliche Flächen: Frisches Pflanzenmaterial darf nicht herausgeführt werden, ausser es ist fein gehäckselt (max. 5 cm Länge).
Kein Verbot besteht für getrocknetes (z. B. Heu) oder siliertes Pflanzenmaterial, das von landwirtschaftlicher Nutzfläche stammt.
Wie muss Pflanzenmaterial transportiert und gelagert werden?
Transport: Insektensicher, das heisst mit einer Maschendichte von maximal 5 mm oder hermetisch geschlossen.
Lagerung: Wird Pflanzenmaterial aus der Pufferzone ausserhalb gelagert, muss das insektensicher sein und innert 5 Arbeitstagen verarbeitet werden.
Was gilt für Topf- und Containerpflanzen?
Diese dürfen nur aus der Pufferzone gebracht oder verkauft werden, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- Produktion und Lagerung erfolgen in einer insektensicheren Infrastruktur.
- Wurzeln wurden ausgewaschen und Substrat komplett entfernt.
- Topf- und Freilandpflanzen:
Bepflanzte Töpfe mit einem Durchmesser von 30 cm oder mehr: Die Oberflächen müssen mit einer insektensicheren Schicht (z. B. Gaze, Sand, Kokosfaser) geschützt werden.
Bepflanzte Töpfe mit einem Durchmesser von weniger als 30 cm: Sie müssen auf Arbeitstischen oder anderen erhöhten Ablagen vom Boden angehoben stehen und unkrautfrei sein. Oder sie stehen auf versiegeltem Boden und werden unkrautfrei gehalten.
Pflanzen im Freiland: Der Boden um die Pflanzen muss mit einer insektensicheren Schicht (z.B. Bändchengewebe oder Gaze) bedeckt sein. Die abgedeckte Fläche muss mindestens einen Radius von 70 cm um den Erdballen der Pflanze haben. Oder die Zwischenreihen werden in regelmässigen Zeitabständen, mindestens viermal, bis in eine Tiefe von 15 cm mechanisch bearbeitet, damit die gesamte Oberfläche unkrautfrei bleibt.
In jedem Fall muss der Schutz der Anbauerde oder des Kultursubstrates vor dem Japankäfer auch bei der Zwischenlagerung der Pflanzen gewährleistet sein, solange sie sich in der Pufferzone befinden.
Gibt es Strafen bei Missachtung?
Wer gegen die Verfügung verstösst, wird mit einer Busse bestraft.
Gegen die Allgemeinverfügung des Kantons kann innert 30 Tagen seit Publikation beim Verwaltungsgericht des Kantons Aargau Beschwerde eingereicht werden. Aber: Einer Beschwerde wird keine aufschiebende Wirkung zuerkannt.
Die Massnahmen gelten ab sofort und bis zum 30. September 2025. (phh)