
Finanzierung ungeklärt: Vorstand der Erzo ARA sistiert vorerst das Phosphorrecycling
Die Abgeordneten der Erzo KVA nahmen am Dienstagabend zur Kenntnis, dass das Projekt des Ersatzbaus (Renzo) nach Plan verläuft. Nächster Meilenstein wird die Abstimmung zur Umzonung sein, über welche die Oftringer Stimmberechtigten am 20. November an der Gemeindeversammlung abstimmen werden.
Präsentiert wurde den Abgeordneten auch ein finanziell erfolgreiches Jahr 2024. Gegenüber dem Vorjahr ist der Ertrag aus betrieblicher Tätigkeit von 16,6 Millionen Franken auf 21,6 Millionen Franken deutlich gestiegen. «Der Grund dafür liegt zum einen aus deutlich höheren Erlösen aus der produzierten Energie, primär dem Verkauf von Strom», heisst es in einer Medienmitteilung. Zusätzlich beigetragen zum positiven Ergebnis hätten auch die Wertschriftenmandate der Erzo KVA, die einen markanten Wertzuwachs verzeichnen konnten.
Investitionen sind gestiegen, der Ertrag aber auch
Der Finanzertrag stieg gegenüber Vorjahr von 859’481 Franken auf 2,2 Millionen Franken. Im Vergleich dazu nahm der betriebliche Aufwand nur moderat zu: Bedingt durch höhere Kosten für Energie, Wasser, Heizung, Deponie- und Verbrennungsgebühren sowie einem leicht höheren Personalaufwand, stieg er gegenüber 15,6 Millionen Franken im Jahr 2023 auf 16,8 Millionen Franken im vergangenen Jahr. «Das hat zu einer Verbesserung der Liquidität sowie zur Stärkung des Eigenkapitals geführt, das per Ende 2024 bei CHF 58,4 Millionen Franken liegt», heisst es in der Mitteilung. Gleichzeitig hätten sich auch die Investitionen in Sachanlagen gegenüber Vorjahr stark erhöht – von 528’537 Franken im Jahr 2023 auf 2,1 Millionen Franken im Jahr 2024. Darunter fallen notwendige Erneuerungen wie beispielsweise der Ersatz des Turbinenläufers, des Maschinentrafos und jener des Rostes.
Informiert wurden die Abgeordneten der Erzo KVA auch über die Pläne zum geplanten Ausbau der Wärmenutzung und beschlossen einen Kredit für 2,95 Millionen Franken als Beitrag an die Fernwärmezentrale. Ebenso wurde der Vorstand mandatiert, die entsprechenden Wärmelieferverträge mit der Fernwärmegesellschaft und der Erzo ARA als Betreiberin der Klärschlammtrocknung abzuschliessen.
Die «Fernwärme Unteres Wiggertal AG» (FUWI) wird von der Primeo Wärme AG und StWZ Energie AG (StWZ) gegründet. FUWI plant, ihren Verbund in einer ersten Phase in Richtung Oftringen und Zofingen auszubauen. Dies mit dem Ziel, die CO2-freie Abwärme aus der bestehenden und zukünftig neuen KVA effizient zu nutzen. Im Endausbau der neuen KVA (Renzo) wird mit einem Wärmeabsatz von 165’000 MWh pro Jahr gerechnet. «Hierfür wird die Netzerweiterung in Richtung Strengelbach, Aarburg und Rothrist erforderlich», heisst es in der Mitteilung.
Erzo ARA kämpft mit den Kosten
Die Jahresrechnung 2024 der Erzo ARA weist gegenüber dem Budget ein verbessertes Ergebnis von 460‘000 Franken aus. Dies, obwohl der betriebliche Aufwand gegenüber Vorjahr zugenommen hat (von 9,8 Millionen Franken auf 11 Millionen Franken). Ursachen dafür seien unter anderem höhere Mengen Klärschlamm, gestiegene Energie-, Chemie- und Deponiekosten sowie deutlich höhere Abschreibungen (von 3 Millionen Franken auf 3,4 Millionen Franken) durch aktivierte Projekte.
Der Ertrag der Erzo ARA stieg gegenüber Budget leicht an (von 11,2 Millionen Franken auf 11,6 Millionen Franken), primär bedingt durch die Verwertung von wesentlich mehr Klärschlamm (0,3 Millionen Franken) und nachfakturierten Abwassermengen. Die Investitionsausgaben sanken von 5,4 (2023) auf 4,7 (2024) Millionen Franken, dies trotz Investitionen – unter anderem in das Solarfaltdach (2,4 Millionen Franken) und das Vorprojekt für die Klärschlammtrocknung (0,6 Millionen Franken). Das Eigenkapital der Erzo ARA stieg gegenüber Vorjahr von 55,3 auf 55,9 Millionen Franken leicht an.
Informiert wurden die Abgeordneten der Erzo ARA auch über das laufende Projekt der Klärschlammtrocknung. «Aufgrund des Alters des Drehrohres braucht es auf absehbare Zeit eine Ersatzlösung», heisst es in der Mitteilung. «Der für die Projektierung nötige Kredit in Höhe von 630’000 Franken wurde von den Abgeordneten der erzo ARA im Dezember des vergangenen Jahres einstimmig gutgeheissen.» Die Projektarbeiten seien im Gang und sollen bis Ende November 2025 abgeschlossen sein.
Die Erzo ARA plant ein System der modularen Rührtrockner als Containerlösung. Die dafür veranschlagten Kosten liegen bei 39 Millionen Franken. «Die Klärschlammtrocknung garantiert auch in Zukunft die kostengünstige und nachhaltige Entsorgung des eigenen Klärschlammes am Standort Oftringen und stiftet Synergien zum Projekt Renzo», schreiben die Verantwortlichen in der Medienmitteilung.
Die Gesetzgebung auf Bundesebene ist unklar
Teil des Klärschlamm-Projekts war ursprünglich auch das Phosphorrecycling, wofür die Erzo ARA gesetzlich verpflichtet war. «Der Vorstand der erzo ARA hat entschieden, das Teilprojekt zum Phosphorrecycling bis auf Weiteres zu sistieren», heisst es. Ausschlaggebend für diesen Entscheid sei die «nach wie vor unklare Gesetzgebung auf Bundesebene sowie insbesondere die noch offene Frage der Finanzierung unter den über 600 ARA-Betreibern in der Schweiz». «Der Vorstand ist der Überzeugung, dass ein solches Projekt nicht zu einem finanziellen Risiko für die Verbandsgemeinden werden darf, solange die Rahmenbedingungen auf eidgenössischer Ebene nicht abschliessend definiert sind», wird weiter ausgeführt.
Gleichzeitig bekräftigt der Vorstand seine klare Haltung zur langfristigen Zielsetzung: Die Vision einer ökologisch wie technisch sinnvollen Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm bleibe bestehen. «Sobald verlässliche gesetzliche und finanzielle Grundlagen geschaffen sind, soll der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden – basierend auf dem bereits erarbeiteten, technisch machbaren Prozess.»

Vor zehn Jahren lief sie noch selbst mit, heuer steht Alexandra Hopp als Kinderfest-Rednerin auf der Kanzel

Auch nach 200 Jahren: «Der Kern des Zofinger Kinderfestes wird immer der gleiche bleiben.»

Brittnau baut an der Zukunft: Werkhof und Feuerwehr beziehen bald einen modernen Neubau
Auf dem Feld zwischen Friedhof und Autobahn in Brittnau wird an der Zukunft gebaut: Für 6,8 Millionen Franken, die an der Wintergemeinde 2023 genehmigt wurden, entsteht ein moderner Werkhof und ein Feuerwehrmagazin. Im mittleren, von Werkhof und Feuerwehr gemeinsam genutzten Teil, sind Garderoben, Toiletten und Trocknungsraum sowie Einsatzzentrale der Feuerwehr sowie Werkstätte und Büro des Werkhofs im Erdgeschoss untergebracht. Im Obergeschoss gibt es zwei Theorieräume. Der grosse, für 99 Personen zugelassene Saal, soll auch für eine öffentliche Nutzung als Gemeindesaal dienen.
Eine Luxusinvestition ist der Neubau keinesfalls, Bauamt und Feuerwehr stossen schon länger an bauliche Grenzen. Feuerwehr-Kommandant Pirmin Birrer hatte es an der Gemeindeversammlung auf den Punkt gebracht: «Unser aktuelles Magazin dient dem Zweck, aber nicht den Anforderungen.»
Zur kleinen Zeitkapsel der Schulklasse kommt eine grössere der Gemeinde dazu. – Oliver Schweizer Die Schulklasse mit den Gemeindevertretern. – Oliver Schweizer
Gemeinderat Christoph Tschupp sagte in seiner Ansprache am Dienstag, der Neubau diene all jenen, die für die Sicherheit der Gemeinde zuständig seien. Er wünschte allen Beteiligten viel Energie und Freude beim Bau und natürlich eine unfallfreie Bauzeit. Dann übergab er an die Lehrerinnen der 3. Primarklasse, die mit ihren Schülerinnen und Schülern nach einem Lied über das Feuer eine Zeitkapsel in der Baugrube versenkten.
In der Kapsel, die die Kinder via Menschenkette in die Grube herunterreichten, befinden sich Erlebnisberichte der Klasse von ihrem Besuchstag bei der Brittnauer Feuerwehr sowie ein ZT-Artikel über das Kinderfest vom letzten Wochenende. Die Gemeinde selber versenkte ebenfalls eine Zeitkapsel, die einiges grösser und offensichtlich auch schwerer war als jene der Schulklasse, deren Inhalt allerdings ein Geheimnis blieb.
Nach dem Spatenstich wurde ein kleiner Apero mit kühlen Getränken und Pizza offeriert.

Bild: zvg

Mal sanft, mal laut und kräftig – ein Abend voller Musik und strahlender Gesichter
Der Kiwanis Club Zofingen organisierte zum 27. Mal das New Orleans Meets in Zofingen (NOMZ). Und erneut darf das Festival als Erfolg verbucht werden. Das abwechslungsreiche Programm bot für alle Generationen tolle Sounds und viele Emotionen.
Der Auftakt auf dem Thutplatz war wie immer dem traditionellen Jazz gewidmet. Die Riverstreet Jazzband bot einen sanften Einstieg in das Festival, bei dem sich im Laufe des Abends zahlreiche Highlights abwechselten. Larissa Baumann und Band eröffneten den Abend auf dem Alten Postplatz und sorgten dort für Begeisterung.
Gefühlvoller Blues, der unter die Haut geht
Ein ausgezeichnetes Konzert bot im späteren Verlauf The Johnny Max Band aus Kanada. Eine fantastische Stimme, eine grossartige Band – und gefühlvoller Blues, der unter die Haut ging. Auf der Thutplatz-Bühne wurden drei Vollblutmusiker sehnlichst erwartet: Florian Ast, Christoph Walter und Nelly Patty. Die Mischung aus Chanson, Schweizer Mundartsongs und die musikalische Vielseitigkeit von Christoph Walter bot viele grossartige Momente.
Die Bühne abgerissen hat als Abschluss-Act Samantha Antoinette Smith. Die Grande Dame aus England brachte einen unvergleichlichen Mix aus Blues, Gospel und Soul nach Zofingen und sorgte für unvergessliche Momente.
Die breite musikalische Palette, die weit über den Jazz hinausgeht, spricht alle Generationen an und zog einmal mehr auch sehr viele junge Menschen in die Zofinger Altstadt. Kulinarische Highlights rundeten das Festival ab und waren genauso abwechslungsreich wie die Musik.
Das 27. New Orleans Meets in Zofingen war ein grosser Erfolg für alle. Im Mittelpunkt stand der soziale Gedanke des Kiwanis Clubs: den Kindern auf der Welt zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Ein gewohnter Anblick: Auf dem Chorplatz wird getanzt. – Bild: Patrick Lüthi Larissa Baumann überzeugte mit Leidenschaft. – Bild: Regina Lüthi Johnny Max – ein absolut grossartiger Sänger. – Bild: Regina Lüthi Happy Hour auf dem Alten Postplatz. – Bild: Regina Lüthi Eine fantastische Abendstimmung. – Bild: Regina Lüthi Nelly Patty, wie man sie kennt – voller Hingabe und Energie. – Bild: Regina Lüthi Die Riverstreet Jazzband aus dem Aargau eröffnete den Abend auf dem Thutplatz. – Bild: Patrick Lüthi Florian Ast begeisterte mit seinen Songs das Publikum. – Bild: Patrick Lüthi

Artemis Immobilien AG: Diese Firma arbeitet gerade an über 1300 Wohnungen

Borna blickt auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr zurück – Neubau wird im September eröffnet
Rund 30 Personen – Genossenschafter, Gäste und die gesamte Geschäftsleitung – durfte Verwaltungsratspräsident Felix Schönle zur 94. Generalversammlung der Genossenschaft Borna willkommen heissen. Er konnte auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Nicht nur das bald abgeschlossene Neubauprojekt habe Geschäftsleitung und Verwaltungsrat intensiv gefordert, auch der Ende Jahr erfolgte Wechsel in der Geschäftsleitung habe Veränderungen gebracht. «In der neuen, verjüngten Geschäftsleitung verspüre ich einen ausgeprägten Gestaltungswillen», bemerkte Schönle, das sei positiv und werde die Borna voranbringen.
Wettbewerb unter Institutionen wird zunehmen
Auch im Behindertenwesen stünden bedeutende Veränderungen an. Momentan laufe im Kanton Aargau eine Pilotphase, in der der Wechsel von der sogenannten Objekt- hin zur Subjektfinanzierung getestet wird. «Das heisst, dass in Zukunft nicht mehr die Borna für die von ihr erbrachten Leistungen vom Kanton entschädigt wird», führte der Verwaltungsratspräsident aus. In Zukunft fliessen die Gelder direkt an Menschen mit Beeinträchtigung, welche dann selbständig entscheiden, bei welcher Institution sie die entsprechenden Leistungen einkaufen. Dieser Systemwechsel ist Stand heute per 2030 vorgesehen. Für die Institutionen bedeute das einen grösseren Grad an Unsicherheit «und der Wettbewerb unter den Institutionen wird zunehmen», ist sich Schönle sicher. Deshalb würden die Marketing-Aktivitäten in Zukunft immer wichtiger – die neu geschaffene Stelle «Marketing und Kommunikation» konnte in der Borna mit Raffael Küderli optimal besetzt werden.
Neu, neu, neu. Passend zum Neubau und der neuen Geschäftsleitung komme auch der Jahresbericht in einer neuen Form daher, meinte Gesamtleiter Fabrice Bernegger. «Er ist moderner, farbiger, pfiffiger geworden», meinte er, enthalte aber weiterhin die gewohnten Berichte aus den einzelnen Ressort sowie Porträts von Bewohnenden und Mitarbeitenden.
Dienstleistungen der Borna sind gefragt
Gute Auslastungszahlen konnte die neue Bereichsleiterin Finanzen und Administration, Isabelle Wangart, den Anwesenden präsentieren. Die Einnahmen aus Lieferungen und Leistungen konnten um fast 10 Prozent gesteigert werden – die Dienstleistungen der Werkstätten sind am Markt gefragt. Mit dem anstehenden Umzug in die neuen Gebäude musste der Restwert der alten Liegenschaft abgeschrieben werden. Zusätzlich konnten gut 280´000 Franken in den Instandhaltungsfonds, weitere 60´000 Franken in den Rücklagefonds eingelegt werden. Daraus resultierte ein Jahresgewinn von 3025 Franken.
In der Bilanz mit Aktiven und Passiven von je 41,75 Mio. Franken bilden sich die Auswirkungen des Neubaus ab. Die immobilen Sachanlagen haben im Vergleich zum Vorjahr ebenso stark zugenommen wie das verzinsliche Fremdkapital.
Nachdem auch eine Statutenrevision ohne Einwendungen genehmigt wurde, konnte Felix Schönle die letzte Generalversammlung mit einem kleinen Ausblick in die Zukunft schliessen. «Im August werden wir den Neubau übernehmen, Ende September erfolgt die offizielle Eröffnung», verriet der Verwaltungsratspräsident. «Zeitlich einigermassen im Plan, ohne Unfälle und ganz sicher finanziell unter Budget». Das sei nicht zuletzt dem grossen Echo auf die Spendenanfragen zu verdanken. Das anvisierte Ziel von 2,55 Mio. Franken habe man mit einem Total von 3,044 Mio. Franken Spenden weit übertroffen. «Das ist alles andere als selbstverständlich», führte Schönle abschliessend aus und zeige, dass die Borna einen ausgezeichneten Ruf geniesse.

Aarezone Rothrist: Viel Müll, viele Autos – und viel Frust

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Bei der Gedenkfeier zur Schlacht bei Sempach stand Versöhnung im Fokus
