
Warum legte ein 29-jähriger Mann am Bahnhof Olten den Zugverkehr lahm – und weshalb stellte die SBB keine Ersatzbusse bereit?
Stundenlange Verspätungen just zur Feierabend-Rushhour. Am Mittwoch sorgte ein Mann am Bahnhof Olten für Chaos. Er war auf einen Strommast gestiegen, weshalb die SBB den Strom kappten und damit der Bahnhof zum Erliegen kam.
Am Tag danach bestätigt die Kantonspolizei Solothurn den Einsatz gegen 17 Uhr. Einsatzkräfte versuchten den 29-jährigen Mann zum Heruntersteigen zu bewegen – zunächst erfolglos. Für weitere Verhandlungen wurden Spezialisten der Verhandlungsgruppe beigezogen, auch eine Dolmetscherin stand im Einsatz.
Schliesslich, nach etwa anderthalb Stunden, sprang er aus mehreren Metern auf das Perron. Dabei habe er eine Bein- und Beckenverletzung erlitten, konkret hat er sich ein Bein gebrochen. Er wurde nach der Erstbetreuung vor Ort in ein Spital gebracht. Das bestätigt Kapo-Sprecher Thomas Salzmann.
Der Mann sei nicht lebensgefährlich verletzt, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut. Nähere Informationen zur Identität des Mannes und seinen Beweggründen kann und will die Kantonspolizei derzeit keine geben.
Stromleitung mit 15’000 Volt ist «lebensgefährlich»
Auch die SBB gibt zur Person und seinen Hintergründen keine Informationen. SBB-Sprecher Reto Schärli führt zur Situation aus: «Die SBB musste aus Sicherheitsgründen die Fahrleitungen im ganzen Bahnhof abstellen, es ging um ein Menschenleben. Schon nur die Annäherung an eine Fahrleitung ist lebensgefährlich.»
Reto Schärli, Mediensprechender SBB.Bild: Niklas ThalmannEs bleibt unklar, wie es dem Mann überhaupt möglich war, auf den Masten mit den gefährlichen Stromleitungen zu gelangen. Diese Fahrleitungen werden mit einer Spannung von 15’000 Volt betrieben. Der Strom kommt aus einem separaten Bahnstromnetz, wie Schärli erklärt. «Einzelne Züge konnten deshalb nicht mehr mit Strom versorgt werden.» Sie konnten nicht mehr weiterfahren und auch die Klimaanlagen in den Wagons standen still.
Die Läden am Bahnhof und alle weiteren Einrichtungen werden dagegen mit Haushaltsstrom versorgt und waren nicht betroffen. Doch dass die Fahrleitungen während fast zwei Stunden ausgeschaltet waren, hatte weitgehende Folgen: «Olten ist das Herz des Schweizer Bahnnetzes, wo sich die Ost-West- und die Nord-Süd-Achse kreuzen», so Schärli. Kommt es hier zur Störung, betrifft dies zahlreiche Verbindungen. Verspätungen von bis zu drei Stunden waren am Mittwochabend die Folge.
Doch wieso wurden keine Ersatzbusse bereitgestellt? Das Problem war, dass primär Fernverkehrsverbindungen betroffen waren. «Wer von Bern nach Zürich reisen wollte, musste einen grossen Umweg in Kauf nehmen oder auf das Ende der Störung warten», so Schärli. Zur Hauptverkehrszeit konnten zudem auch die Busunternehmen nur beschränkt Busse und Personal für Ersatzbusse zur Verfügung stellen.
«Die SBB bedauert die Unannehmlichkeiten für die Reisenden.» Pendlern empfiehlt Schärli sich jeweils über sbb.ch/railinfo zu informieren – dort wurden die Reisenden auch am Mittwoch laufend über einen Liveticker informiert.

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Die Beeren-Saison ist in vollem Gang
«Wir haben grosses Glück gehabt – und Gott sei Dank eine aufmerksame Nachbarin», sagt Sandra Eggen. Der Schreck sitzt der fünffachen Mutter und Bauersfrau verständlicherweise immer noch in den Knochen, obwohl nichts mehr auf einen Feuerwehreinsatz hindeutet. Heu hat sich auf dem Egghof unbemerkt entzündet, eine aufmerksame Nachbarin hat die Rauchentwicklung glücklicherweise beobachtet und sofort die Feuerwehr alarmiert. Der Schwelbrand war ebenso schnell gelöscht wie die Feuerwehr vor Ort.
Der Egghof am Dorfrand von Küngoldingen ist ein vielfältiger, mittelgrosser landwirtschaftlicher Familienbetrieb, den Andreas und Sandra Eggen in vierter Generation seit 2009 führen. Zuerst als Pächter, bevor sie 2020 den Hof von Fritz und Annelise Eggen übernommen haben. Seither haben die beiden – Andreas Eggen ist für die Produktion, seine Frau Sandra für den Vertrieb zuständig – den gut aufgestellten Betrieb leicht umstrukturiert. «Mein Vater hat noch Milchwirtschaft betrieben, diesen Betriebszweig haben wir zu Gunsten der Rindermast inzwischen ganz eingestellt», sagt der 49-jährige gelernte Landwirt. Haupterwerbszweig ist heute der Anbau von Beeren und Obst, der auf einer Fläche von rund 2½ Hektaren erfolgt und den die heutigen Betriebsinhaber beträchtlich erweitert haben.
Auf dem Hof werden auch noch Hühner gehalten, etwas Acker- und Futterbau sowie wenig Gemüseanbau betrieben. «Dank unserer Vielfalt können wir im Hofladen übers ganze Jahr hindurch Frischprodukte aus der Region anbieten», betont Eggen.

Lange Beerensaison dank akribischer Planung
Erdbeeren gehören mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von fast 2½ Kilogramm zu den beliebtesten Früchten von Herr und Frau Schweizer. Auch auf dem Egghof ist die «Königin der Beeren» die auf der grössten Fläche angebaute Beere. Und auch die am frühesten erhältliche. Er freue sich jedes Jahr von Neuem, wenn die Beerensaison beginne, betont der Küngoldinger Landwirt. Und damit meine er den wunderbaren Moment, wenn die ersten Erdbeer-Stauden zu blühen beginnen. Damit starte auch die Vorfreude auf das Pflücken der ersten reifen Erdbeere. Dann verstummt Eggen kurz, lächelt und verrät, dass die Familie beim Verzehr der ersten Erdbeere eine ganz wunderbare Tradition pflegt. «Sie wird am Küchentisch geschnitten und unter allen Familienmitgliedern geteilt.»
Bereits Anfang Mai werden dann die ersten Erdbeeren gelesen. Und sie sind ab diesem Zeitpunkt, sofern das Wetter mitspielt, durchgehend bis mindestens Ende September erhältlich. Dank akribischer, fast generalstabsmässiger Planung. «Wir haben unsere gesamte Beerenproduktion so aufgebaut, dass wir unsere Abnehmer möglichst ohne Unterbruch und möglichst lange beliefern können», führt Andreas Eggen aus. «Das erreichen wir einerseits dadurch, dass wir bei sämtlichen Beeren sowohl Früh- als auch Spätsorten anbauen, andererseits verfügen wir auch über gedeckte Produktionsflächen.»
Die Vielfalt an Beeren und Obst vom Egghof wächst im Juni stark an. Momentan werden neben Erdbeeren auch Himbeeren sowie Kirschen gelesen, in den nächsten Tagen beginnt auch die Heidelbeerernte. Und schon bald werden auch Brombeeren und Johannisbeeren aus Küngoldingen im Angebot sein. Verkauft werden die Produkte im Hofladen sowie an zwei Verkaufsständen, beliefert werden diverse Detailhandels-Unternehmen, Alterszentren, Bäckereien und Restaurants in der Region.
Wetter wird zunehmend zur Herausforderung
Die Wetterbedingungen liessen die Herzen der Schweizer Beerenproduzentinnen und -produzenten im Mai höherschlagen. Viel Sonne und milde Temperaturen sorgten bei den Erdbeeren für eine ausgezeichnete Qualität. Der Schweizer Obstverband rechnete mit einer Inlandernte von 7500 Tonnen – das wäre die zweithöchste Erntemenge innerhalb der letzten zehn Jahre. «Leider sorgten dann Hagelschläge und starke Platzregen in den ersten Junitagen bei uns für beträchtliche Schäden», bedauert Andreas Eggen. «Wir haben trotz Hagelnetzen bei den Erdbeeren Ausfälle in der Grössenordnung von 30 Prozent erlitten.»
Die extremen Wetterbedingungen der ersten Junitage hätten einmal mehr exemplarisch gezeigt, dass das Wetter für die Beerenproduzenten zunehmend zur Herausforderung würde. «Ich denke, dass die Zukunft allein im gedeckten Anbau liegt», betont Andreas Eggen. Die Abdeckungen seien zwar ein riesiger Kostenfaktor, doch er sei überzeugt, dass sich die Investitionen positiv auf die Erträge auswirken und sich auch langfristig rechnen würden. Ein zusätzlicher Vorteil des gedeckten Anbaus liegt darin, dass im Tunnel vermehrt mit Nützlingen gearbeitet werden kann. Ein Beispiel seien Thripse, die Himbeeren schädigen, indem sie Pflanzensäfte aussaugen und so zu Blattaufhellungen und Verfärbungen führen. Bei starkem Befall können auch die Früchte Schaden nehmen. Gegen Thripse setzt Eggen Raubmilben als Nützlinge ein. «Unter dem Strich kann ich mit dem Einsatz von Nützlingen rund 70 Prozent der Pflanzenschutzmittel weglassen», gibt der Küngoldinger Landwirt zu verstehen.
Eine weitere Herausforderung sei die Kirschessigfliege, welche vor allem überreife Beeren befalle. Da brauche es eine Top-Hygiene beim Pflücken. Überreife Früchte müssten konsequent entsorgt, der Erntezeitpunkt richtig bestimmt werden. Was auf einem Selbstpflückfeld bestimmt etwas schwieriger ist. «Ja», gibt Eggen unumwunden zu, «aber dort ‹putzen› unsere Mitarbeitenden regelmässig nach». Gerade bei den Himbeeren sei der Aufwand zwar gross, aber es sei doch wunderbar zu sehen, wie die Leute freudestrahlend mit einer Schale selbst gepflückter Himbeeren aus dem Feld kommen würden, meint der Beerenproduzent aus Küngoldingen. Wie wahr: Beim anschliessenden Fotoshooting möchte der Fotograf noch ein Bild von den Himbeeren schiessen. «Gehen Sie nur rein und probieren Sie unbedingt», fordern mich Sandra und Andreas Eggen auf. Welch unglaubliche Menge an reifen Himbeeren! Klick hier, klick da, dazwischen eine Himbeere in den Mund und wieder raus aus der Plantage. Andreas Eggen lächelt: «Jetzt hätten Sie Ihr strahlendes Gesicht sehen sollen.»

Ein Fest für das ganze Dorf: Nach acht Jahren feiert Rothrist wieder ein Kinderfest
Fast ein ganzes Jahrzehnt gab es in Rothrist kein Kinderfest. Das letzte fand im Jahr 2017 statt. 2021, mitten in der Pandemie, fiel es aus. Man wollte am festgelegten Turnus (alle vier Jahre) festhalten, wie Daniela Weber, Frau Vizeammann und OK-Präsidentin, sagt. Dennoch habe man vor vier Jahren für die Rothrister Schülerinnen und Schüler ein «Jugendfest light» organisiert.
Neu eine kürzere Umzugsroute
Wie Daniela Weber bekanntgibt, hat die Planung und Organisation des diesjährigen Festes bereits vor zwei Jahren gestartet. «Eine Herausforderung und zugleich auch eine Chance war, dass es so lange her ist, seit das letzte Kinderfest stattgefunden hat. Dies liess uns mit der Planung praktisch auf der grünen Wiese beginnen und wir konnten Neues und Bewährtes verbinden», so die OK-Präsidentin.
Wie gewohnt, findet auch dieses Jahr der Umzug mit über 1400 Schülerinnen und Schülern statt – wenn auch kürzer als bisher. Früher führte die Route noch von der Schulanlage Dörfli bis zum Rössli Kreisel und wieder zurück. Dieses Jahr wird der Umzug beim Breitenareal starten. Die Route führt über die Breitenstrasse, den Bachweg, Sennhofweg und über die Bernstrasse wieder zurück zum Dörfli- und Breitenareal. Auf der Breitenstrasse soll es dann durch die Länge des Umzugs zu einem Kontermarsch kommen, wie Daniela Weber verrät. Grund für die Kürzung sei, dass die ursprüngliche Route vor allem für die jüngsten Kinder zum Teil eine Herausforderung gewesen sei. Ausserdem könne mit der neuen Route die Sperrung der Kantonsstrasse verhindert werden.
Eine weitere grosse Neuerung sind das Beizlifest und die Darbietungen der Rothrister Vereine am Freitagabend. «Dadurch soll das Kinderfest zum Fest für die gesamte Bevölkerung werden», sagt Daniela Weber. Auch neu im Programm sind die Spiele, welche am Samstagnachmittag durch die Vereine für alle Festbesucher angeboten werden. «Mit diesen Anpassungen am Festprogramm hofft das OK, aus dem Kinderfest ein Dorffest machen zu können», so die OK-Präsidentin.
Basteleuphorie in der Winterhalde
Im Schulhaus Winterhalde sind am Mittwoch – parallel zu den Aufbauarbeiten des Lunaparks auf dem Dörfli-Areal – die Vorbereitungen in vollem Gange. In jedem Klassenzimmer sieht es aus wie in einer Bastelwerkstatt. Die verschiedenen Klassen sind während dieser Woche damit beschäftigt, ihre Kostüme und Umzugsdekorationen herzustellen. Das Motto des diesjährigen Kinderfestes lautet «Fantasiewelten». Dementsprechend toben sich die Schulkinder gemeinsam mit ihren Lehrpersonen fantasievoll aus. Während eine 2. Klasse daran ist, an ihren Ufos zu bauen, sind andere Klassen mit der Maskenherstellung beschäftigt – sei es aus Pappe und Karton oder aus Gips. Am Samstagmorgen werden die Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Dorf ihre Kreationen beim Umzug präsentieren.
Diese Zweitklassenkinder basteln an ihrem Zauberfisch-Kostüm. – Bild: Gemma Chillà Konzerntieres Basteln ist in dieser zweiten Klasse angesagt. – Bild: Gemma Chillà Dieses «Schmetterlings-UFO» ist fast fertig. – Bild: Gemma Chillà Für ihr Schlumpf-Kostüm haben einige Schülerinnen und Schüler Gipsmasken angefertigt. – Bild: Gemma Chillà Diese Drachenköpfe stehen schon bereit. – Bild: Gemma Chillà Auf dem Dörfli-Areal kommt der Lunapark langsam zustande. – Bild: Gemma Chillà
Highlights des Kinderfestprogramms auf dem Areal Breite
Freitag, 27. Juni
17 Uhr: Beginn Festbetrieb und Lunapark (auf dem Dörfli-Areal)
18 Uhr bis 20.30 Uhr: Verschiedene Konzerte und Auftritte der Musikschule und örtlichen Vereinen
Bis 2 Uhr: Unterhaltung mit «DJ Fiechti»
Samstag, 28. Juni
10 Uhr: Kinderfest-Umzug
12:15 bis 20 Uhr: Verschiedene Konzerte
Bis 2 Uhr: Unterhaltung mit «DJ Callisto» und «DJ Subba»
Sonntag, 29. Juni
12 Uhr: Lunapark
17 Uhr: Ende Festbetrieb

Die Stiftung azb eröffnet den ersten Aussenstandort – in Zofingen bereiten sich Jugendliche auf die Lehre vor
«Werkstein» heisst der neue – und erste – Aussenstandort der Stiftung azb. Offizielle eröffnet wurde der Standort am Mittwochnachmittag – im Beisein von Stadtpräsidentin Christiane Guyer, Stadtrat Dominik Gresch, azb-Geschäftsführer Marco Sutter, Roberto Fernandez (Bereichsleiter Berufliche Integration) sowie drei Jugendlichen, die am Standort beschäftigt sind.
Am neuen Standort erhalten Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren die Möglichkeit, sich auf eine Berufslehre vorzubereiten. Die meisten von ihnen sind zwischen 18 und 19 Jahren alt und haben die neun obligatorischen Schuljahre abgeschlossen. Unterstützung brauchen sie aber, weil sie psychische Probleme, eine ADHS-Diagnose oder eine Autismusspektrumsstörung haben. «Das Programm gibt es, weil der Bedarf vorhanden ist», sagt Roberto Fernandez. Mitte 2022 startete die Stiftung azb mit dem Programm, im Mai dieses Jahres haben die Beteiligten den Aussenstandort bezogen.
Jugendliche freuen sich über neue Räume
Die drei anwesenden Jugendlichen äussern sich positiv über die neuen Räumlichkeiten. «Es ist super, dass wir jetzt mehr unter uns Jugendlichen sind», sagt einer. Jede Person im Programm arbeite an ihren Projekten, entdecke so ihre Vorlieben und Fähigkeiten. Das ist auch das Ziel von «Werkstein». Die Jugendlichen, «die noch nicht berufsfindungsfähig sind», wie es Fernandez ausdrückt, sollen hier an ihren Grundkompetenzen arbeiten können. Erst dann geht es in die Berufsberatung, in Schnupperlehren und Praktika. Ziel ist es, dass die Jugendlichen anschliessend einen Lehrvertrag unterschreiben können und so sozial und wirtschaftlich unabhängig werden.
Dass der neue Standort für das neue Angebot in der Nähe des Bahnhofs Zofingen ist und direkt in der Gewerbezone liegt, sei für die Inklusion wichtig, hält das azb fest.
Impressionen vom neuen azb-Standort in Zofingen. – Bild: Janine Müller Marco Sutter, azb-Geschäftsleiter, bei seiner Ansprache. – Bild: Janine Müller Impressionen vom neuen azb-Standort in Zofingen. – Bild: Janine Müller Marco Sutter und die Zofinger Stadtpräsidentin Christiane Guyer enthüllen den Standortnamen. – Bild: Janine Müller Roberto Fernandez (Bereichsleiter Berufliche Integration) bei seiner Ansprache. – Bild: Janine Müller Impressionen vom neuen azb-Standort in Zofingen. – Bild: Janine Müller Die Zofinger Stadtpräsdidentin Christiane Guyer bei ihrer Ansprache. – Bild: Janine Müller Das azb lud zum Apéro. – Bild: Janine Müller Die drei Jugendlichen freuen sich gemeinsam mit der Zofinger Stadtpräsidentin Christiane Guyer (links) und azb-Geschäftsführer Marco Sutter über die Einweihung der neuen Räumlichkeiten in Zofingen. – Bild: Janine Müller Impressionen vom neuen azb-Standort in Zofingen. – Bild: Janine Müller Impressionen vom neuen azb-Standort in Zofingen. – Bild: Janine Müller

Gemeindeversammlung Murgenthal: Schulsozialarbeit soll kommen
Ein zentrales Traktandum betrifft die Einführung der Schulsozialarbeit an allen Schulstandorten der Gemeinde. Der Gemeinderat beantragt, ab 2026 eine 50-Prozent-Stelle zu schaffen. Damit soll der zunehmenden Belastung der Lehrpersonen durch soziale Probleme im Schulalltag begegnet werden. Gewalt, Mobbing, übermässiges Gamen oder familiäre Schwierigkeiten seien in den letzten Jahren spürbar präsenter geworden, schreibt der Gemeinderat. Die Schulsozialarbeit soll präventiv wirken, Kinder und Jugendliche stärken, Lehrpersonen entlasten und dabei helfen frühzeitig problematische Entwicklungen zu erkennen. Die Kosten betragen jährlich 64’500 Franken, hinzu kommt ein einmaliger Nachtragskredit von 4000 Franken für Stellenbesetzung und Ausstattung.
Ein weiteres Traktandum betrifft die Installation einer Videoüberwachung beim Veloständer der Schulanlage Riken. Nach Sachbeschädigungen auf dem Areal wurde im November 2024 ein entsprechender Antrag überwiesen. Die Gemeinde rechnet mit Investitionskosten von 11’500 Franken. Bereits 2022 wurden in der Friedau und bei der Multisammelstelle Kameras installiert – mit gemischtem Erfolg. Während bei der Multisammelstelle zahlreiche Übertretungen geahndet werden konnten, blieb die Kameraüberwachung am Schulhaus Friedau weitgehend wirkungslos. Der Gemeinderat hofft dennoch auf eine abschreckende Wirkung in Riken.
Von der Weihnachtsbeleuchtung bis zur behindertengerechten Bushaltestelle
Weitere finanzwirksame Geschäfte auf der Traktandenliste sind unter anderem die Umrüstung der Beleuchtung im Gemeindehaus auf LED (110’000 Franken), die Übernahme und Reparatur der in die Jahre gekommenen Weihnachtsbeleuchtung (26’000 Franken) sowie ein Verpflichtungskredit über 200’000 Franken für die behindertengerechte Umgestaltung der Bushaltestelle Glashütten Kirche. Letztere ist die letzte Haltestelle in der Verantwortung der Gemeinde, die noch nicht an die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes angepasst wurde.
Zur Genehmigung steht unter anderem auch die Gemeinderechnung 2024, die mit einem Aufwandsüberschuss von gut 311’000 Franken abschliesst – rund 118’000 Franken besser als budgetiert. Ausserdem soll über mehrere Einbürgerungsgesuche abgestimmt werden. Weiter wird eine Ersatzwahl nötig, weil ein Stimmenzähler weggezogen ist. Auch einige Anträge aus früheren Versammlungen, etwa zur Verkehrsführung in Riken, dürften erneut zur Sprache kommen.
5G-Antenne in Murgenthal: Verein kündigt Debatte an
Abseits der Traktandenliste hat der Verein für einen besseren Standort der 5G-Antenne angekündigt, an der Gemeindeversammlung über die Mobilfunkversorgung in der Gemeinde zu sprechen. Im Vorfeld wurden die beteiligten Parteien zu einer Einigungsverhandlung am 26. August 2025 eingeladen. Der Verein kritisiert nach wie vor, dass der bisher vorgesehene Standort im Fahracker zu wenig Rücksicht auf Einwände nimmt (das ZT berichtete).

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Feuerwehrkommandant Reto Graber wechselt zur Aargauischen Gebäudeversicherung
Aktuell ist Reto Graber Leiter Feuerwehr und Bevölkerungsschutz bei der Einwohnergemeinde Zofingen. Zu dieser Funktion gehört die Gesamtverantwortung für die Organisationen Stützpunktfeuerwehr Zofingen, Zivilschutzorganisation Region Zofingen und Regionales Führungsorgan (RFO) Region Zofingen. Mit dem Weggang Grabers verliere Zofingen eine Persönlichkeit mit sehr weitreichender Berufserfahrung und ausgezeichneten Branchenkenntnissen, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung.
Während seiner über 6-jährigen Tätigkeit im Dienst der Stadt sei dieser Bereich stark weiterentwickelt worden. Es sei Graber gelungen, die damaligen separaten Bereiche Stützpunktfeuerwehr und Zivilschutz/Bevölkerungsschutz näher zusammenzuführen. Als besonders erwähnenswert empfindet die Stadt die drei Zusammenführungsprojekte, an welchen Reto Graber massgeblich beteiligt war: einerseits die Zusammenführung der Feuerwehr Oftringen mit der Stützpunktfeuerwehr Zofingen, andererseits die beiden Zusammenschlüsse der Bevölkerungsschutzregionen Zofingen und Wartburg sowie später mit der Bevölkerungsschutzregion Suhrental-Uerkental. So entstand in Zofingen ein grosses Dienstleistungszentrum für die gesamte Region.
Die Bereichsleiterstelle wird möglichst rasch zur Neubesetzung ausgeschrieben.

Der tödliche «Chlapf» – eine der grössten Schweizer Bahnkatastrophen traf Pfaffnau am härtesten

A2 / Brittnau: 63-Jährige kommt von der Fahrbahn ab und landet nach Kollision mit Leitplanke auf dem Dach
Am Dienstag gegen 18:15 Uhr war eine 63-jährige Automobilistin auf der Normalspur der A2 in allgemeine Fahrtrichtung Basel unterwegs.
Dabei fuhr sie immer weiter nach rechts, überquerte den Pannenstreifen und fuhr mit ihrem Fahrzeug auf das angrenzende Strassenbord bzw. die Randleitplanke. Dadurch überschlug sich das Fahrzeug und kam auf dem Dach liegend zum Stillstand.

Die Lenkerin konnte das Fahrzeug selbständig verlassen. Sie wurde durch den Überschlag mittelschwer verletzt und musste mit einem Rettungswagen in ein Spital transportiert werden. Am Fahrzeug entstand Totalschaden.
Aus welchem Grund die Automobilistin mit ihrem Fahrzeug immer weiter nach rechts fuhr und nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte, ist momentan noch unklar. Die Kantonspolizei hat entsprechende Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache aufgenommen.
