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Zurück am sportlich geprägtem Ursprungsort regionaler Politik

Das 43. Obersuhrentaler Gemeinderatsschiessen im Schützenhaus der Feldschützen Attelwil erlebte einen Grossaufmarsch.

«Ernst Baumann, Attelwiler Gemeindemann, lud einst die Räte der benachbarten Gemeinden Kirchleerau, Moosleerau, Reitnau, Staffelbach und Wiliberg zum ersten Obersuhrentaler Gemeinderatsschiessen ein», führte Katrin Burgherr-Burgherr, Gastgeberin und Gemeindeammann Reitnau aus. Wahrscheinlich kamen auch brisante Themen zur Sprache, die die beteiligten Gemeinden betrafen. Zwischenzeitlich dient der Anlass dem informellen Plausch und Kennenlernen neuer Räte, Schreiber und sonstigen Verwaltungsangestellten. Neben den bereits erwähnten Gemeinden kamen Schöftland, Schlossrued und Schmiedrued hinzu, Hirschthal erfreute sich einer erstmaligen Einladung. Von einem reinen Obersuhrentaler Anlass kann kaum noch gesprochen werden, der Kreis erweitert sich.

Nicht alle erwiesen sich so treffsicher wie die Sportschützen unter den Teilnehmenden. Geschossen wurde auf die Scheibe A100 mit zwei Probeschüssen und zehn gewerteten. Schützenmeister halfen den Ungeübteren. Als bester Schütze erwies sich einmal mehr der Kirchleerber Ammann Erich Hunziker mit 93 von 100 möglichen Zählern. Für ihn ein krönender Abschluss vom  Obersuhrentaler Gemeinderatsschiessen, denn er  tritt am 28. September nicht mehr zur Wiederwahl an. Die Gemeindewertung entschied Kirchleerau mit einem Durchschnitt von 82 ebenfalls für sich und verwies Schlossrued (mit 74) und Moosleerau auf die Plätze.

«Reitnau hat ein Luxusproblem mit zwei Schützenhäusern, eines an der Bergstrasse, das andere in Attelwil.» Bruno Lehmann von den Feldschützen Attelwil orientierte vor dem Schiesswettbewerb über den Verein. «Leider nimmt die Zahl der Schützenvereine und der Schützen in der Region stetig ab. Frauen und Jungschützen kompensieren dies kaum», sagt er. Kein Schiessen ohne Nachtessen. Beim Pizza-Plausch gingen alle zum gemütlichen Teil über, nicht aber ohne das eine oder andere Thema bilateral anzusprechen. Intensiv diskutierten die Gemeinderäte die anstehende Verwaltungsratswahl der Eniwa AG, Aarau.

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30 Jahre Kita Domino – jeder Tag ein Stück Glück

Die Kindertagesstätte Kita Domino Zofingen hat ihren 30. Geburtstag mit einem bunten Fest gefeiert, das die Kinder in den Mittelpunkt stellte.

Aus der ehemaligen Kinderkrippe Domino ist in den vergangenen drei Jahrzehnten eine Tagesstätte für Kinder entstanden, die aus Zofingen nicht mehr wegzudenken ist. Zu den Geburtshelferinnen gehörte damals auch die Zofinger Stadtpräsidentin Christiane Guyer, die an den Feierlichkeiten vom Samstag auf die Anfangsjahre zurückblickte. Die Kita Domino sei erwachsen geworden und trotzdem jung geblieben, bunt und fröhlich, sagte sie. Guyer verwies auf ein auf der Kita-Domino-Homepage aufgeschaltetes Zitat, wonach die ersten sechs Jahre im Leben eines Menschen wichtiger seien als sechs Jahre Studium und eine dreijährige Weltreise. Ein Zitat, das die Philosophie der Kita Domino präge. «Jeder Tag ist ein kleines Stück Glück», betonte die Stadtpräsidentin.

Dabei sei der Anfang gar nicht so einfach gewesen. Die Idee, in Zofingen eine Kindertagesstätte zu schaffen, habe fünf Jahre Garzeit gebraucht, bis sie umgesetzt werden konnte. Das Einreichen einer Motion im Parlament bezeichnete Christiane Guyer als Schlüsselmoment – die darin formulierte Forderung nach einer Kinderkrippe sei knapp mit 18:17 Stimmen angenommen worden. Los ging es am 7. Januar 1995 mit sieben Kindern.

Inzwischen ist eine ganze Generation ins Land gezogen, wer damals in der Kita Domino als Kind betreut wurde, war am Samstag vielleicht als Elternteil an den Jubiläumsfeierlichkeiten anwesend. «Wir haben nicht mit so vielen Menschen gerechnet» sagte Stefano Di Giusto, der Präsident des Vereins Kindertagesstätte Domino. Er lobte das OK-Team, das unter der Leitung von Sarah Baiocco mit viel Herzblut einen grossartigen Tag auf die Beine gestellt habe.

Weil das Wetter mitmachte, wurde vor allem im Freien gefeiert, mit einem Flohmarkt und vielen Attraktionen, darunter auch eine rührende Theatervorstellung. Die Kita Domino bietet den Kindern unter der langjährigen Leitung von Mesude Alkan in der Tat viel Erfreuliches und Wertvolles fürs Leben.

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Luzerner Berufsnachwuchs räumt ab

Fünf Mal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze: Alle Zentralschweizer EuroSkills-Teilnehmer holten diese Woche im dänischen Herning eine Medaille.
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Immobilienstrategie: Stadtrat sieht Handlungsbedarf und will drei Postulate entgegennehmen

Gleich drei Postulate thematisierten seit 2021 die Immobilienstrategie der Stadt Zofingen. Nun nimmt die Exekutive Stellung dazu.

Béatrice Zinniker (FDP), Hans Rudolf Sommer (SP) und Raphael Lerch (SVP) haben etwas gemeinsam. In den Jahren 2021 respektive 2024 haben sie alle je ein Postulat eingereicht, das die Immobilienstrategie der Stadt Zofingen thematisiert. In jenem von Zinniker wird die Exekutive aufgefordert, die Immobilienstrategie der Stadt Zofingen «aufgrund der ungenügenden Selbstfinanzierung, des ausserordentlich hohen Investitionsbedarfs der nächsten Jahre und der damit verbundenen Verschuldung zu überarbeiten und der aktuellen Ausgangslage anzupassen». Insbesondere das Halten und weitere Erstellen und Erwerben von Anlageliegenschaften/Renditeobjekten sei kritisch zu hinterfragen. Gezielte Desinvestitionen im Bereich Anlageliegenschaften seien aufgrund der prognostizierten Verschuldungssituation zu prüfen.

In seinem Postulat fordert Hans Rudolf Sommer den Stadtrat dazu auf, eine nachhaltige Immobilienstrategie zu erarbeiten. «Sie soll als wichtiges Führungsinstrument für die Bewirtschaftung und für den Werterhalt des umfangreichen Bestands von rund hundert Gebäuden im Verwaltungs- und im Finanzvermögen der Stadt dienen.» Zusätzlich soll sie Antworten für die anstehenden Herausforderungen wie Stadtentwicklung, Bevölkerungswachstum, wandelnde Ansprüche, Erfüllung der Klimaziele und Finanzierbarkeit liefern. Lerch wiederum will mit seinem Postulat die Exekutive damit beauftragen, dem Einwohnerrat Bericht über seine Immobilienstrategie hinsichtlich der Liegenschaften des Finanzvermögens zu erstatten und den Verkauf, insbesondere des «Sennenhofs» und der Liegenschaft Vordere Hauptgasse 15/Bachgasse 2/Lindenplatz 2 zu marktgerechten Preisen «ernsthaft zu prüfen».

Stadtrat anerkennt die Wichtigkeit

Der Stadtrat beantragt dem Einwohnerrat an der Sitzung vom Montag, sämtliche Postulate zu überweisen. In seiner Haltung hält er fest, dass er einer «vorausschauenden und nachhaltigen Immobilienentwicklung eine hohe Bedeutung» beimesse. Er teile die Anliegen der vorliegenden Postulate, wonach die städtische Immobilienpolitik «gezielt, verantwortungsbewusst und im Einklang mit den strategischen Zielen der Stadt» ausgestaltet werden soll. «Dabei stehen der sorgfältige Umgang mit den Finanzliegenschaften, die langfristige Sicherstellung von Raum für öffentliche Aufgaben sowie eine ausgewogene Abwägung von Halten, Entwickeln oder Veräussern im Zentrum», heisst es in der Vorlage an den Einwohnerrat.

Der Stadtrat anerkennt darin, dass im Bereich Immobilien Nachholbedarf besteht. Zur strategischen Weiterentwicklung sei eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Die Arbeitsgruppe verfolgt zwei Hauptschwerpunkte: die Schulraumplanung und die Strategie für die Finanzliegenschaften der Stadt. Auch die Zielsetzungen zu den Finanzliegenschaften würden sich zurzeit in Bearbeitung befinden, so der Stadtrat. «Diese werden systematisch hinsichtlich ihrer strategischen Bedeutung und wirtschaftlichen Tragbarkeit überprüft.» 

Derzeit werde auch intensiv an der Überarbeitung der Immobilienstrategie gearbeitet, hält die Exekutive fest. «Basierend auf dieser übergeordneten und langfristigen Strategie können anschliessend Entscheide zu den einzelnen Liegenschaften abgeleitet werden.»

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Wolfsrudel schrecken die Schweiz auf – weil sie sich plötzlich Rinder reissen

Im Waadtländer Jura zeigen Wölfe neue Beutepräferenzen. Diesen Sommer kam es zur Eskalation. Fachleute warnen: Auch andere Regionen der Schweiz müssen sich vorbereiten.
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«Ich habe Biss» – so kam «Sohlenblitz Fritz» zu seinem 100. Waffenlauf

Fritz Gast aus Rothrist hat 100 Waffenläufe bestritten und damit eine Marke erreicht, die ihn mit Stolz erfüllt – und über neue Ziele nachdenken lässt.
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Dank Baurechtsvertrag soll die Untere Vorstadt weiterhin in der Hand der Stadt Zofingen bleiben

Der Einwohnerrat entscheidet an seiner Sitzung vom Montag, ob die Stadt 10'620 Quadratmeter Land im Baurecht an einen Investor abgibt. Realisiert werden soll ein Projekt mit 91 Wohnungen, Gewerberäumen und einer Tiefgarage.
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Nach vier Jahrzehnten: Offizielle Einweihung des Dalchenbachs

Seit Anfang August ist der neue Bachablauf des Dalchenbachs in Strengelbach im Einsatz. Nun wurde er offiziell eingeweiht.

Mit einem kleinen Einweihungsfest wurde der Dalchenbach in Strengelbach am Freitagabend feierlich offiziell eingeweiht. Anfang August konnten die im April 2025 gestarteten Bauarbeiten bereits beendet werden (wir berichteten). 

Anwesend waren nebst dem Gemeinderat auch Stefan Bolliger vom Ingenieurbüro Emch+Berger sowie Sebastian Hackl, Projektleiter Wasserbau beim Kanton Aargau. Auch ein paar dutzend Strengelbacherinnen und Strengelbacher wohnten der kleinen Feier mit anschliessendem Apéro bei.

Projekt mit 40 Jahren Vorgeschichte

«Heute ist ein spezieller Tag für Strengelbach», sagte Walter Schläfli, Gemeinderat und zuständig für das Ressort Tiefbau und Liegenschaften, während er einige Worte an die Anwesenden richtete. Das Projekt Dalchenbach beschäftigte die Gemeinde Strengelbach seit 1985 – eine lange Zeit. Auch Stefan Bolliger, der über die verschiedenen Bauarbeiten informierte, bestätigte dies: «Der Bach beschäftigt mich schon mein ganzes Berufsleben.»

Gemeinsam wurde der neue Bach abgelaufen, um sich anschliessend bei einem Apéro auszutauschen – inklusive Dalchen-Bier. 

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«Manchmal muss man im Leben einfach aus der Komfortzone ausbrechen»

Markus Steiner, 49, kandidiert als Einziger am 28. September als Gemeindeammann in Oftringen. Im Interview sagt er, wie er führen will, was er als Erstes anpackt – und wie er in der grössten Gemeinde des Bezirks mehr Identität schaffen will.
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Müller Martini zentralisiert ihre Strukturen und die Stadt Zofingen gewinnt 200 Arbeitsplätze

Die Müller Martini Gruppe, Hersteller von Druckweiterverarbeitungs-Systemen, überführt 200 Stellen der Wikoner Hunkeler AG in die Thutstadt. Bis Ende 2026 sollen die Arbeitsplätze am Standort Zofingen integriert sein.

Nach der Übernahme vor zwei Jahren folgt nun die Integration: 200 Arbeitsplätze der Hunkeler AG in Wikon werden nach Zofingen zu Müller Martini verlegt. Dies vermeldete die Nachrichtenplattform punkt4info. Die Reorganisation sei eine Reaktion auf die veränderten Marktbedingungen und solle die Widerstandsfähigkeit der Müller Martini Gruppe steigern. Denn die hohen Zölle im Schlüsselmarkt der USA sowie Währungsverluste belasten die Geschäftsentwicklung. Gleichzeitig sei die Investitionsbereitschaft der globalen Kundschaft kleiner geworden.

Die Hunkeler AG produziert in Wikon Papier-Finishing-Systeme und ist seit 1922 in der Druckindustrie tätig. Als das Unternehmen vor zwei Jahren durch Müller Martini übernommen wurde, beschäftigte es etwa 280 Mitarbeitende rund um den Globus. Bei der Übernahme wurde damals angekündigt, dass es zu keinen Entlassungen komme. Dieses Ziel wird auch jetzt kommuniziert: Ein Personalabbau, der über die natürliche Fluktuation und Pensionierungen hinausgeht, sei nicht geplant, schreibt punkt4info. Trotz der Integration in Zofingen bleiben die Marke Hunkeler genauso wie der Hunkeler Innovationday als Branchenevent erhalten. Bis Ende 2026 soll die Integration in Zofingen abgeschlossen sein.

Nicht von der Zentralisierung betroffen sei die Hunkeler-Tochter Hunkeler Fertigung AG, schreibt der Willisauer Bote. Der regionale CNC-Lohnfertiger für Bauteile für die Maschinenindustrie bleibt mit 34 Mitarbeitern weiterhin in Wikon.

Wikons Gemeindepräsident André Wyss hat nach der Übernahme von Hunkeler durch Müller Martini im Jahr 2023 damit gerechnet, dass die Zusammenführung an einem Standort eines Tages kommen wird. Trotzdem sei dies nun ein herber Schlag. «Wir verlieren ein hier stark verwurzeltes Unternehmen, das den Namen Wikon in die weite Welt hinaustrug», sagt er gegenüber dem Willisauer Boten. Entsprechend dankbar ist Wyss, dass die Hunkeler Fertigung weiterhin in Wikon produzieren wird – und die Arbeitsplätze von Hunkeler in der Region erhalten bleiben.

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Die Stadtpräsidiums-Kandidaten sind sich einig bei Steuern und Kommunikation – doch der Teufel steckt im Detail

Am Mittwochabend kreuzten die Einwohnerratsfraktionen und die beiden Kandidaten fürs Zofinger Stadtpräsidium die Klingen. Waren bei beiden Diskussionsrunden mit den Einwohnerratsfraktionen die Finanzen und der Stellenetat der Verwaltung die prägenden Themen, ging es mit den Kandidaten fürs Stadtpräsidium vor allem um eines: Strategien.

Die sechs Einwohnerratsfraktionen diskutierten am Podium des Gewerbevereins Zofingen unter der Leitung von David Kaufmann in zwei Gruppen über das, was den Zofingern unter den Nägeln brennt. In der ersten Runde trafen Daniela Nadler (SVP), Michael Wacker (SP) und Claudia Schürch (EVP-Die Mitte) aufeinander. Die Fraktion EVP-Die Mitte sei oft das Zünglein an der Waage, sagte Claudia Schürch. «Ohne uns geht im Einwohnerrat nichts», zeigte sie sich selbstsicher. Der Fraktion sei es darum wichtig, jedes einzelne Geschäft genau anzuschauen, auf die finanziellen Auswirkungen hin zu prüfen und – wenn nötig – abzulehnen. 

Qualitative Entwicklung – doch wie?

Betreffend Finanzen legt Schürch Wert darauf, dass sich Zofingen qualitativ gut entwickelt. Wie diese Entwicklung aussehen soll, da waren sich aber SVP und SP uneins. Damit Zofingen attraktiv bleibe, müssten die anstehenden Investitionen gemäss Investitionsplan realisiert werden, sagte Wacker. Dass die Stadt Zofingen dafür knapp 100 Millionen Franken ausgeben wird und entsprechend Schulden anhäuft, empfindet er nicht als tragisch. Der Turnaround komme im Jahr 2030, ab dann würden die Schulden wieder weniger. Anders sieht dies Nadler. Die laufende Rechnung der Stadt Zofingen sei das Problem, sagte sie. Diese ist vor den Abschreibungen nur noch knapp im Plus. «Wenn die FGPK da nicht genauer hinschauen würde, wären die Ausgaben noch grösser», ist sie überzeugt.

Immer wieder verlangte Moderator David Kaufmann, dass die Diskussion konkreter wird. «Wo würden Sie sparen?», wollte er wissen. Die Fraktionsvertreter wollten sich nicht so recht in die Karten schauen lassen. Michael Wacker warf die Badi in die Runde, deren jährliches Defizit die Rechnung belaste. Schliesslich landete die Diskussion bei der Lohnsumme der Zofinger Verwaltung. Hier waren sich Nadler und Schürch einig, dass keine neuen Stellen mehr geschaffen werden dürften, denn einmal im Budget belasteten diese die nächsten 20 Jahre die laufende Rechnung.

Wieder näher zum Gewerbe

Auch in der zweiten Runde mit Tobias Hottiger (FDP), Carla Fumagalli (GLP) und Thomas Affentranger (Grüne) ging es direkt mit den Finanzen los – und landete auch da relativ schnell beim Personalbestand der Stadt. Die Verwaltung mache einen guten Job, meinte Hottiger, doch das Personal der Stadt sei in den letzten Jahren drei Mal so schnell gewachsen wie die Bevölkerung. «Welche Stellen sind unnötig?», wollte Moderator Kaufmann wissen. «Wir werden keine bestehenden Stellen kürzen», sagte Fumagalli. Sie sieht aber Optimierungsbedarf, beispielsweise im Ressort Tiefbau. Thomas Affentranger sagte, jetzt müsse in die Zukunft investiert werden, beispielsweise mit einer Stadtplanerin.

Die Nähe zum Gewerbe war der nächste Diskussionspunkt. «Die Kandidaten werden nicht müde, das Gewerbe zu besuchen», stellte David Kaufmann fest. Zofingen müsse fürs Gewerbe attraktiver werden, hielt Fumagalli fest. Da müsse der Einwohnerrat mehr Einfluss nehmen, beispielsweise bei der Siedlungsentwicklung. Hottiger forderte mehr Planungssicherheit für die Unternehmen, weniger Bürokratie für Veranstalter und mehr Augenmass. Affentranger gab ihm recht: Im Moment gebe es für Veranstalter eher zu viele als zu wenige Hürden.

Strategien braucht die Stadt

Nach einer längeren Pause, einem Apéro und vielen persönlichen Gesprächen ging es weiter mit dem Höhepunkt: Lukas Fankhauser (SP) und André Kirchhofer (FDP), die beiden Kandidaten fürs Zofinger Stadtpräsidium, trafen aufeinander. Kaufmann befürchtete, dass die künftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Kandidaten nicht die beste sein werde, schliesslich könne nur einer das Präsidium antreten. Dem widersprachen aber beide. «Wir führen einen fairen Wahlkampf», meinte Kirchhofer und Fankhauser bestätigte, dass sie beide keine Probleme bei der späteren Zusammenarbeit sähen. 

Kaufmann sieht im guten Wahlresultat von André Kirchhofer – er erzielte im Frühling als neuer Kandidat das drittbeste Resultat und verdrängte Stadtpräsidentin Christiane Guyer (Grüne) – den Wunsch der Bevölkerung nach frischem Wind. Lukas Fankhauser konnte dieser These nicht zustimmen: Auch er wäre neu im Amt als Präsident – und mit dem besten Wahlresultat habe die Zofinger Bevölkerung ihm klar das Vertrauen ausgesprochen. 

Eine Steuererhöhung strebt keiner an

Und dann landete die Diskussion recht schnell bei den Strategien – die laut Kirchhofer in der Stadt Zofingen fehlen. Eine Immobilienstrategie und eine Finanzstrategie seien nötig, sagte er. Trotz der hohen Investitionen müsse die Stadt Zofingen handlungsfähig bleiben. Dass die Finanzen ein wichtiger Punkt sind, bestätigte auch Fankhauser. Er ist überzeugt, dass die Verschuldung der Stadt Zofingen tragbar ist und in den nächsten zehn Jahren unter den jetzt bekannten Vorzeichen keine Steuererhöhung nötig ist. Fankhauser findet es aber auch wichtig, dass die Wohn- und Lebensqualität in Zofingen erhalten bleibt. «Die Zofinger sollen hier gerne Steuern bezahlen. Dafür braucht es auch Strategien», sagte er. Dass die Steuern nicht erhöht werden, ist auch Kirchhofers Ziel: Eine Steuererhöhung sei die letzte Option. Dafür sei aber auch Transparenz nötig – und dass bei der laufenden Rechnung gehandelt wird, damit das operative Ergebnis nicht ins Minus fällt.

Kommunikation und mehr Führung – vor allem teamorientierte Führung – sind Punkte, die André Kirchhofer als Stadtpräsident umsetzen will. Und natürlich Strategien. Auch Fankhauser will mit den Mitarbeitern und der Bevölkerung in Kontakt bleiben. Und im Gesamtstadtrat als Team zusammenwachsen.

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Trotz steigenden Ausgaben präsentiert der Gemeinderat ein ausgeglichenes Budget 2026

Die Oftringer Exekutive legt für das kommende Jahr ein Budget mit einem positiven Gesamtergebnis von 113'000 Franken vor. Wesentlich dazu beigetragen haben die positiven Aussichten bei den Steuereinnahmen sowie das günstige Zinsumfeld.

Der Oftringer Gemeinderat kann der Bevölkerung trotz steigenden Ausgaben ein ausgeglichenes Budget präsentieren. «Die aktuelle Entwicklung lasse erwarten, dass die Steuereinnahmen der natürlichen Personen spürbar ansteigen und schon die für 2025 prognostizierten Erträge übertroffen werden», heisst es in einer entsprechenden Mitteilung. Die hohe Zahl an Baugesuchen und die rege Bautätigkeit würden zudem auf ein stärkeres Bevölkerungswachstum hindeuten, was sich nächstes Jahr in den Steuereinnahmen und den Baubewilligungsgebühren niederschlagen dürfte.

Gleichzeitig steht der Gemeinderat vor wachsenden Herausforderungen. Insbesondere der Aufwand im Bereich der ambulanten und stationären Pflege sowie bei den Restkosten der Sonderschulen nehmen stark zu und übersteigen die Ausgaben früherer Jahre deutlich. «Umso wichtiger ist eine nachhaltige Finanzpolitik, die weiterhin auf ausgeglichene Ergebnisse ausgerichtet ist», hält die Exekutive fest. Nur so liessen sich die Gemeindeaufgaben zuverlässig erfüllen und die Voraussetzungen für zukünftige Investitionen schaffen.

Die Nettoinvestitionen für 2026 belaufen sich auf 4,3 Millionen Franken und liegen damit unter dem langjährigen Durchschnitt, da mehrere Projekte noch nicht baureif sind. Mit einer Selbstfinanzierung von 5,1 Millionen Franken sei damit sogar ein Schuldenabbau von rund 740’000 Franken möglich, so der Gemeinderat. Zusammen mit den guten Vorjahresergebnissen entstehe so eine solide Grundlage, um das geplante Investitionsvolumen von 72,4 Millionen Franken in den nächsten zehn Jahren im Rahmen einer vertretbaren Verschuldung bewältigen zu können.

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