
Der Männerchor Brittnau wird 175 Jahre alt – und feierte das Jubiläum mit 200 geladenen Gästen
Kein Geringerer als Moritz Schlanke führte durch den Festanlass zur 175-Jahr-Feier des Männerchors Brittnau am Samstagnachmittag. Der Zürcher Singer und Songwriter bewies viel Witz und drückte seine Freude aus, dass er den Festakt moderieren durfte. «Ich spreche zwar kein Wiggertalerisch, aber ich bin mit einer wunderschönen Brittnauerin verheiratet», so Schlanke.
Kurt Gerhard, der seit 23 Jahren als Männerchor-Präsident amtet, hielt in seiner Ansprache fest, dass das Motto «Wir feiern mit Dir 175 Jahre» durchaus wörtlich gemeint ist: «Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, damit es Euch gut geht.»
Musik und Gesang vereinen
Grossratspräsident Markus Gabriel überbrachte den 200 geladenen Gästen genauso Glückwünsche wie Beatrice Haller vom Aargauischen Kantonal-Gesangsverband. Stellvertretend für die Brittnauer Vereine überreichte Michel Gobet von der Jagdgesellschaft Brittnau eine Botschaft für den Männerchor und Gemeindeammann Kurt Iseli brachte seine Freude und Stolz zum Ausdruck – nicht nur mit Worten, er singt selbst im Männerchor. «Dass ein Verein so lange bestehen kann, Kriege und Krisen übersteht, ist etwas Besonderes», so Iseli. «Des Rätsels Lösung: Beim Singen kommen keine schlechten Gedanken auf, Musik und Gesang vereinen.»
Moritz Schlanke blickte mit den Gästen auf die letzten 175 Jahre zurück und schmückte die Moderation mit diversen Anekdoten aus. Es gab auch stille Momente, an denen den verstorbenen Mitgliedern gedacht wurde, die über Jahrzehnte die Geschichte mitgeprägt hatten.
Ältestes Mitglied singt seit 65 Jahren im Verein
Durchbrochen und aufgelockert wurde der Rückblick durch die geladenen Chöre, die mit ihren Einlagen für ordentlich Stimmung sorgten. Nebst dem Frauenchor Strengelbach, dem Jodlerklub Edelweiss Zofingen und dem Männerchor Pfaffnau kamen auch Formationen aus der Ferne: Der Männerchor Rühti kam aus dem St. Galler Rheintal, aus Burg reiste der gleichnamige Männerchor an. Der kleine, aber feine Chor sorgte für Gelächter mit der «Ballade von der Kuh».
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Werner Gerhard. Er ist das älteste Mitglied und sang stolze 65 Jahre im Männerchor Brittnau.
Der Männerchor Brittnau trat noch ein zweites Mal während des Festaktes auf und präsentierte ein Lied von Hubert von Goisern: «Weit, weit weg» gehört zum Repertoire, es wurde unter dem Label «Hörgenuss» einstudiert.
Festwirtschaft unter freiem Himmel
Am Ende des gelungenen Festaktes gab es noch eine Hommage an all die Frauen, die ihre Männer unterstützen, damit sie der Liebe zum Gesang frönen können – Moritz Schlanke und das Trio Fiinstoub sangen gemeinsam mit allen Anwesenden «Ewigi liebi».
Bevor die Feierlichkeiten in der Brittnauer Mehrzweckhalle anfingen, spielte die Musikgesellschaft Brittnau bereits auf der grossen Bühne und eröffneten das Fest auch. Ihnen galt ein besonderer Dank, da sie für diesen Auftritt und zu Ehren des Männerchores auf einen kantonalen Anlass verzichteten.
Nach dem Festakt wurde ein reichhaltiger Apéro serviert und die Festwirtschaft unter freiem Himmel eröffnet. Alle Chöre traten den ganzen Nachmittag und Abend an verschiedenen Orten auf und unterhielten die Gäste. Nebst dem Trio Fiinstoub sorgten noch MistyTwo und die Dixi Ramlers für musikalische Highlights.
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Werner Gerhard. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Der Männerchor Burg sorgte für Lacher. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Männerchor-Präsident Kurt Gerhard. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Die Musikgesellschaft Brittnau sorgte für den musikalischen Auftakt. – Bild: Patrick Lüthi Rund 200 geladene Gäste wohnten dem Festakt bei. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Gemeindeamman Kurt Iseli. – Bild: Patrick Lüthi Der Männerchor Rühti hatte die weiteste Anreise. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Michel Gobet bei der Präsentübergabe an Kurt Gerhard. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi Impressionen vom Festakt im Rahmen der 175 Jahr Feier des Männerchors Brittnau. – Bild: Patrick Lüthi

Tag der offenen Baustelle gibt einen Einblick ins neue Wohngebäude und die Werkstatt der Borna
Am Samstag lud die Borna Arbeits- und Wohngemeinschaft in Rothrist zum Tag der offenen Baustelle ein. «Entdecke unsere zwei neuen Gebäude noch vor dem offiziellen Einzug. Erlebe spannende Rundgänge durch den Neubau und wirf einen exklusiven Blick hinter die Kulissen», steht auf dem Flyer der Arbeits- und Wohngemeinschaft, die weit über 150 Mitarbeitende beschäftigt und Menschen mit Beeinträchtigungen ein sicheres Zuhause und geschützte Arbeitsplätze bietet. Mit anderen Worten: Die Borna hat ihre Räumlichkeiten erweitert. Der Umzug in das neue Wohngebäude und die neue Werkstatt findet im August statt.
Das Wohngebäude bietet Platz für 48 Bewohnende, weitere 40 leben ausserhalb, in Oftringen, Rothrist und Zofingen. «Der Zweck ist, dass die Klienten lernen, den Arbeitsweg zurückzulegen», erklärt Gesamtleiter Fabrice Bernegger.
Die beiden neuen Gebäude haben übrigens eine lange Geschichte hinter sich: Die erste Baueingabe erfolgte im Jahr 2014. «Es mussten diverse Abklärungen mit dem Kanton getroffen werden, bis die definitive Baubewilligung erfolgte», so Bernegger. Das war 2019. Der Spatenstich erfolgte 2023, dazwischen mussten Details im Bereich Planung, Bau und Architektur geklärt werden, vor einem Jahr war die Aufrichtefeier.
Gefeiert wurde auch am Samstag, dem Tag der offenen Baustelle. Es gab diverse Leckereien zu konsumieren, so etwa Würste vom Grill oder Waffeln, und beim Rundgang konnte ein Musterzimmer in Augenschein genommen werden. Zudem konnten selbst hergestellte Produkte bewundert werden. Gesamthaft war es ein Ausflug für Gross und Klein, der sich lohnte.
Dekorative Produkte werden in der Borna hergestellt. – Bild: Beat Wyttenbach Fabrice Bernegger (in der orangen Sicherheitsjacke) diskutiert mit Gästen vor den beiden neue Wohnbauten. – Bild: Beat Wyttenbach Der Teig für die Waffeln ist zubereitet. – Bild: Beat Wyttenbach Blick von aussen auf die neue Werkstatt. – Bild: Beat Wyttenbach

Was wenn die Baubewilligung abläuft? Jetzt bezieht die Bauherrin des Bahnhofprojekts Stellung

Ein Sommergewitter mit Folgen: Haus brennt in Murgenthal nach Blitzeinschlag
Ein lauter Knall und dann war der Strom weg – so haben Anwohner der Bänigasse in Glashütten, das zur Gemeinde Murgenthal zählt, das Gewitter vom Samstagabend erlebt. Kurz darauf mussten sie feststellen, dass der Blitz genau in ein Haus in der unmittelbaren Nachbarschaft eingeschlagen hat. Flammen und Rauch waren im Dach zu sehen.
Die Feuerwehr war rasch vor Ort. Wie Anwohner berichten, steht das Haus derzeit leer. Das bestätigt am Sonntagmorgen auch die Kantonspolizei Aargau. Verletzte gibt es demnach keine. Die Feuerwehr war bis etwa 00.30 Uhr mit Löschen beschäftigt. Das Schadensausmass ist derzeit unbekannt.
Ansonsten hat das Gewitter gemäss Polizeiangaben kaum Schäden hinterlassen. In Oftringen und Rothrist lag etwa je ein Baum über einer Strasse, in Strengelbach hat es Absperrungen weggewindet.(pin/lil)

Vorreiterrolle unter den Schweizer Bergrennen: Neu gibt es hier eine Zuschauerzone für Leute im Rollstuhl
Im letzten Juni feierte das Bergrennen Reitnau nach einer fünfjährigen Zwangspause das Comeback.Und damit übernahm auch einneuer, lokaler Vereindas Ruder. DerVerein Bergrennen Reitnaurichtet auch den diesjährigen Anlass am 29. Juni aus und wird dabei wie 2024 vom Motorsportclub «Equipe Bernoise» unterstützt. «Wir haben aktuell rund 130 angemeldete Fahrer», berichtet Vereinspräsident Marc Buchser. Er rechnet bis zum Anmeldeschluss am 13. Juni mit einem Feld von bis zu 200 Fahrern.
Der Rennbetrieb wird wie gewohnt verlaufen, weil das Bergrennen Teil der Schweizer Bergmeisterschaft ist. Auch das Sommernachtsfest von Freitagabend – eine jahrzehntealte Tradition in Reitnau – wird wie bisher gefeiert. Doch für eine Publikumsgruppe gibt es am Rennsonntag eine Veränderung. «Als erstes Bergrennen in der Schweiz werden wir 2025 eine Zuschauerzone speziell für Rollstuhlfahrer einrichten», informiert Buchser. Es handle sich dabei um eine kurzfristige Idee des Vereins: «Wir wollen schauen, wie es beim Publikum ankommt.»
Im letzten Jahr habe es Anfragen von Personen gegeben, die nicht mehr gut zu Fuss unterwegs sind oder einen Rollator nutzen. «Es ist ein Thema, das die meisten Leute nicht auf dem Radar haben», sagt Buchser. Der Verein hat sich der Aufgabe angenommen, die rollstuhlgängige Zuschauerzone ist nun im Bereich des Schützenhauses geplant. In unmittelbarer Nähe wird es für die Nutzerinnen und Nutzer dieser Zuschauerzone auch Parkplätze geben. Diese sind aber nur nach Absprache mit dem Verein zugänglich. Für die entsprechende Anmeldung wird vor dem Rennen via Website ein Link aufgeschaltet.
Bis zu dreihundert Personen helfen mit
Im Frühling hatte der Verein mit Inseraten und Aufrufen auf Social Media nach freiwilligen Helferinnen und Helfern gesucht. Das war nötig, weil es dem Bergrennen Reitnau wie so manch anderen Veranstaltungen geht. «Wie auch Turnfeste und Schwingfeste hatten wir Probleme, genügend freiwillige Helferinnen und Helfer zu finden», berichtet Buchser.

Bild: Dominic Kobelt
Doch die Aktion hat gefruchtet, freut sich der Vereinspräsident: «Die Aufrufe haben genützt. Wir haben die Leute, die wir brauchen.» Für die Festbeizli und die Verpflegung sind die lokalen Vereine mit rund hundert Personen im Einsatz. Weitere gut zweihundert Personen arbeiten für den Rennbetrieb mit, dabei handelt es sich aber nicht nur um freiwillige Einsatzkräfte, sondern auch um regulär angestelltes Sicherheitspersonal und eigens engagierte Verkehrskadetten. Bezüglich des Verkehrs abseits der Rennstrecke gibt es in diesem Jahr eine Änderung, im Dorf gilt am Samstag vor dem Rennen ein Einbahnsystem.
«Haben noch kein finanzielles Polster»
Im letzten Jahr säumten rund 6000 bis 7000 Personen den Strassenrand und tummelten sich in den beliebten Publikumsbereichen in den Kurven. Buchser hofft auf gutes Wetter, damit auch bei der diesjährigen Durchführung viele Besucherinnen und Besucher anwesend sind: «Die Zuschauereinnahmen sind wichtig, damit es mit dem Bergrennen weitergeht. Wir sind ein junger Verein und haben noch kein finanzielles Polster.»

Dominic Kobelt

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Marc Buchser ist nicht nur Vereinspräsident, sondern hat selber schon viele Erfolge als Fahrer gefeiert. Eines Tages will er auch wieder in Reitnau starten. Aktuell fehle ihm aber die Zeit, um die Organisation des Bergrennens und die Vorbereitungen als Fahrer unter einen Hut zu bringen. Er freut sich aber sehr auf das Rennen: «Die Schnellsten der Meisterschaft kommen und fahren bei uns in Reitnau. Für uns als Veranstalter ist das sehr schön.»

Mit einem Occasion-Trax fing alles an – jetzt holt die Heiniger AG ihr Jubiläumsfest nach
Mit der Heiniger AG hat die Gemeinde Uerkheim eine vielfältige Firma im Dorf: Gartenbau, Spezialtiefbau, Rückbau, Muldenservice und Transportwesen. Was einst in Einzelarbeit anfing, hat sich heute in ein Familienunternehmen in zweiter Generation verwandelt. In Uerkheim, aber auch den umliegenden Gemeinden, hat die Heiniger AG schon so einige Arbeiten geleistet.
Zuvor schon im Bau tätig, entschied sich Hans Heiniger den Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu wagen. So gründete er am 1. September 1970 eine Einzelfirma unter dem Namen «Hans Heiniger». Alles fing mit einem Trax (eine Laderaupe beziehungsweise Baumaschine mit Kettenlaufwerk und einer Frontschaufel) aus zweiter Hand an, den sich der Uerkner anschaffte. Damit führte er in der Region vor allem Aushub- und andere Erdarbeiten für Baumeister in der Region aus. «Ich hatte von der ersten Stunde an zahlreiche Aufträge», erinnert sich Hans Heiniger. So war er die ersten zehn Jahre alleine unterwegs. Seine zweite Maschine kaufte er erst 1977. «Mein Grundsatz war, dass ich keine Maschine leasen wollte, sondern alles zahlbar sein musste. Deshalb dauerte es diese zehn Jahre.» Drei Jahre später stellte er den ersten Mitarbeiter ein, der sich dann mit der neuen Maschine an die Arbeit machte und Hans Heiniger unterstütze.

Bild: Screenshot/zvg
Bald darauf kaufte Heiniger den ersten Lastwagen. So konnte die Firma ihre beiden Baumaschinen selbst an die Einsatzorte befördern. Der heutige Inhaber der Heiniger AG, Dani Heiniger, kam schliesslich 1986 in die Firma seines Vaters.
Um das stetig wachsende Unternehmen abzusichern, entschied sich Hans Heiniger, seine Einzelfirma rund 26 Jahre nach deren Gründung in eine AG umzuwandeln. «Ja, und dann kamen immer mehr junge Leute dazu und heute schauen sie zum Unternehmen», sagt Heiniger Senior schmunzelnd. Aktuell beschäftigt die Uerkner Firma 35 Mitarbeitende.
«Es waren lange Arbeitstage»
Selbstständigkeit und die Führung einer eigenen Firma bringen, so einige Auf und Abs mit sich. Die Feuerwehr und die Mitgliedschaft in verschiedenen Kommissionen musste Hans Heiniger während seiner Zeit als Geschäftsführer aufgeben, einzig die Musik behielt er bei. «Es waren lange Arbeitstage, manchmal arbeitete ich zwölf Stunden lang, teilweise auch an Samstagen. Das Ziel war zu überleben», blickt Hans Heiniger zurück. Und dennoch: Er habe nie arbeiten müssen, sagt er. Die Arbeit habe ihm stets Spass gemacht.
Mit dem Wachstum der Firma wurden auch immer mehr Dienstleistungen möglich. Nebst dem Gartenbau wollte Hans Heiniger dann auch in die Brecherei. Wegen Personalmangels musste er diesen Plan jedoch wieder aufgeben. «Im Geschäftsleben gibt es immer wieder Wege, die man eingehen möchte. Wenns nicht funktioniert, muss man das abhaken. Man darf sich nicht zu fest überschätzen, sonst geht man am Ende daran kaputt», sagt Hans Heiniger.
Die Innovation reizte den Gründer immer wieder. Er wollte den anderen immer einen Schritt voraus sein. So interessierte ihn früh das GPS für Baumaschinen, was heute in der Baubranche überall üblich ist. Und: Die Heiniger AG sei schweizweit das erste Unternehmen gewesen, welches einen Sortiergreifer einsetzte.
Eine familiäre Weiterführung
Vor mittlerweile 13 Jahren gab Hans Heiniger die Leitung seines Unternehmens an seinen Sohn Dani Heiniger ab. Letzterer wollte nach der Lehre als Strassenbauer zuerst eigentlich in den Tunnelbau. «Dann habe ich meinen Vater gefragt, ob er ein, zwei Wochen Arbeit für mich hat– und jetzt bin ich immer noch hier», erzählt Dani Heiniger lachend und fügt an: «Der Kollege, mit dem ich ursprünglich nach Zürich wollte, um eben in die Tunnelbau-Branche zu gehen, scheute sich plötzlich doch ein bisschen. Und auch für mich, der bei den Bauern aufgewachsen ist, war das grosse Zürich dann doch ein bisschen weit.»
Hans Heiniger ist zufrieden: Die Firma übernehmen müsse niemand. «Ich habe sie zwar aufgebaut, aber wenn sie niemand hätte übernehmen wollen, hätte ich sie veräussert und fertig. Umso schöner ist es zu sehen, dass die eigenen Nachkommen und Mitarbeitenden daran auch Freude haben.»
Die Türen öffnen und ein Jubiläum nachholen
Am 14. Juni wird die Heiniger AG in Uerkheim von 9 Uhr morgens bis Mitternacht ihre Türen für alle Interessierten öffnen. Der Fokus wird dabei vor allem auf das Vorstellen der Ausbildungsberufe Gärtner/in, Grundbauer/in und Baumaschinenmechaniker/in gelegt. «Nebenbei wollen wir aber natürlich auch feiern. Unser 50-jähriges Bestehen fiel genau in die Zeit der Pandemie. Das holen wir nun nach», so Hans und Dani Heiniger.
Mit einer Vielzahl an Programmpunkten wie LKW-Rundfahrten, Baggerparcours oder den Staufbergmusikanten bietet sich an diesem Samstag für Jung und Alt eine grosse Auswahl an.

Nächster Schritt für «Futura Leerau»: Studie soll Perspektiven des Areals aufzeigen
An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 13. März haben die Moosleerber klar für den Kauf des Restaurants Sonne durch die Gemeinde votiert. Im Rahmen des Grossprojekts «Futura Leerau» sollen auf dem zentralen Grundstück zukünftig die Gemeindeverwaltungen von Moosleerau und Kirchleerau zusammengelegt werden. Zusätzlich ist eine Mehrzwecknutzung mit Alterswohnungen und Büroräumen für Dritte vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf rund 2 Millionen Franken. Nun plant die Gemeinde eine umfassende Arealüberprüfung.
Die geplante Machbarkeitsstudie soll einerseits klären, wie die Bedürfnisse der öffentlichen Hand (Verwaltung, Werkhof, Feuerwehr) am besten abgedeckt werden können. Andererseits sollen auch Perspektiven für eine weitergehende Nutzung des Areals im Sinne einer Mehrwertschaffung untersucht werden. Die Studie umfasst folgenden Leistungsumfang: Erarbeitung von bis zu vier Bebauungsvarianten, Grobkostenschätzungen über das Bauvolumen, Beratung und Vorprüfung durch Fachingenieure, Ausarbeitung von zwei priorisierten Varianten bis zum Vorprojektstand. Durchführen wird die Studie die Firma Leutwyler & Sandmeier AG aus Suhr. Der dafür nötige Kredit beläuft sich auf rund 70’000 Franken.
Ortsbürgergemeinde wohl bald Geschichte
Nachdem sich die Moosleerber Ortsbürger für die Auflösung der Ortsbürgergemeinde ausgesprochen haben, wird nun auch an der Einwohnergemeindeversammlung darüber diskutiert. Sollten sich die Stimmberechtigten an der Einwohnergemeindeversammlung ebenfalls für die Fusion entscheiden, steht noch eine Urnenabstimmung an. Der Zusammenschluss ist für den 1. Januar 2026 vorgesehen.
Mehr Lohn für den Gemeinderat
Die Löhne der Gemeinderatsmitglieder sollen angehoben werden. Zuletzt geschah dies im Jahr 2013 – davor im Jahr 2005. Seither hätten sich die Anforderungen an das Amt stetig erhöht. Der direkte Vergleich mit vergleichbaren Gemeinden zeige, dass die Gemeinde Moosleerau eine tiefe Grundbesoldung aufweist. In diese möchte der Gemeinderat in Zukunft auch allgemeine Tätigkeiten ohne expliziten Bezug zum Ressort einschliessen. Nur noch ressortbezogene Aufgaben sollen über die Spesen abgerechnet werden.
Die Teuerung im Zeitraum von 2005 bis 2025 betrug 18,6 Prozent, also rund 12’300 Franken. Dies wurde bis dato bei den Gemeinderatsbesoldungen nicht angewendet, soll aber künftig analog dem festangestellten Personal abgegolten werden. Sagen die Stimmberechtigten Ja zu den Plänen, verdient der Gemeindeammann zukünftig 22’000 Franken pro Jahr (bisher: 14’500 Franken). Der Lohn des Vizeammann erhöht sich auf 15’000 Franken (bisher: 8000 Franken). Die restlichen Gemeinderatsmitglieder bekämen 13’000 Franken (bisher: 7000 Franken). Der Gemeinderat rechnet mit Mehrkosten von 20’000 Franken pro Jahr inklusive Spesen.
Gemeindeordnung soll angepasst werden
Die aktuell gültige Gemeindeordnung der Gemeinde Moosleerau stammt aus dem Jahr 2015. Die bisherigen Regelungen zu Begriff und Zweck der Einwohnergemeinde wurden gestrichen, da diese im Gemeindegesetz bereits abschliessend geregelt sind. Die Organisationsform mit Gemeindeversammlung bleibt bestehen. Die explizite Aufzählung der Gemeindeorgane entfällt allerdings, da diese ebenfalls bereits im Gemeindegesetz definiert sind.
Die Begriffe «Gemeindeammann» und «Vizegemeindeammann» werden durch «Gemeindepräsident» und «Vizepräsident» ersetzt. Ausserdem hat die Gemeinde die Kompetenzgrenze für den Gemeinderat bei Grundstücksgeschäften erheblich angehoben. Käufe und Verkäufe sind neu bis 750’000 Franken pro Einzelfall möglich (bisher: 150’000 bzw. 100’000 Franken). Die Regelung ist auf maximal drei Fälle pro Jahr beschränkt. Mit Zustimmung der Finanzkommission sind zukünftig Geschäfte bis 1,5 Millionen Franken möglich. Auch ist in Zukunft der Gemeinderat für die Zusicherung des Gemeindebürgerrechts für Ausländerinnen und Ausländer zuständig.
Als offizielles Publikationsorgan gilt nun die Webseite des Landanzeigers. Die Zustellung des gedruckten Landanzeigers erfolge nicht mehr immer jeweils am Donnerstag, sondern verschiebe sich teilweise auch auf den Freitag. Dieser Umstand könne zu Unklarheiten in Sachen Publikationsbeginn führen. Mit der Umstellung auf die elektronische Publikation wird dies behoben.
Familien sollen entlastet werden
Das aktuelle Reglement über die Unterstützungsbeiträge an die familienergänzende Kinderbetreuung stammt aus dem Jahr 2017 und soll nun überarbeitet werden. Ziel sei es, insbesondere Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen stärker zu entlasten. Das bestehende System sah eine stufenweise Reduktion des Gemeindebeitrags von 70 Prozent auf 0 Prozent vor – bei einem Maximaleinkommen von 90’000 Franken.
Neu wird das Maximaleinkommen auf 110’000 Franken erhöht. Das Einkommensband für den maximalen Gemeindebeitrag wird um 5000 Franken angehoben und die Gemeinde beteiligt sich neu bei Einkommen bis 94’999 Franken um rund 20 Prozent stärker an den Betreuungskosten als bisher.
Der Gemeinderat rechnet infolge der Anpassung mit einer Zunahme der jährlichen Kosten um rund 60 Prozent. Gerechnet mit den Unterstützungsbeiträgen des Jahres 2024 wären das rund 12’800 Franken. Man sei sich dieser Mehrbelastung bewusst, betrachte diese Investition jedoch als wertvollen Beitrag zur Attraktivität der Gemeinde für bestehende sowie neue Familien, so der Gemeinderat.

Gewerbeverein will 2027 wieder eine MADA durchführen
Rund 30 Personen, die 21 Firmen vertraten, durfte Paul Jenny im Restaurant Gusto Cucina zur Generalversammlung des Gewerbevereins Aarburg willkommen heissen. In seinem Jahresbericht bedauerte der Präsident die geringe Beteiligung an den Vereinsanlässen, zeigte sich aber erfreut über die verstärkte Zusammenarbeit mit der IG (Innovatives Gewerbe).
Ausschliesslich positive Nachrichten gab es dann von der «Finanzfront». Der Kassier Martin Hofstetter konnte den Mitgliedern eine Rechnung vorlegen, die mit einem Gewinn von fast 3000 Franken abschloss. Damit vergrösserte sich das Vermögen des Gewerbevereins auf fast 52000 Franken. Ebenfalls mit schwarzen Zahlen soll das laufende Rechnungsjahr abschliessen. Weil die Vereins-Website technisch veraltet ist, muss diese aufgerüstet werden. Das ist der Hauptgrund, weshalb das von Hofstetter vorgelegte Budget nur einen kleinen Gewinn von 200 Franken vorsieht. Reto Spiegel von der Werbeagentur Mosaiq nutzte die Gelegenheit und stellte den Aarburger Gewerbetreibenden die aufgefrischte Website gleich vor.
MADA war in jeder Hinsicht ein Erfolg
Mit grosser Spannung war der Schlussbericht sowie die Abrechnung zur MADA 24 (Messe an der Aare) erwartet worden. Die von einem engagierten OK unter der Führung von Leonz Heggli aufgegleiste Messe stiess bei Publikum wie Ausstellern auf durchwegs positive Resonanz. Einzig das nasskalte Wetter verhinderte einen noch grösseren Publikumsaufmarsch. Trotzdem konnte Heggli von einem äusserst positiven Rechnungsabschluss berichten, der bei einem Aufwand und Ertrag von je rund 177000 Franken und einem Überschuss von rund 200 Franken auf den ersten Blick recht gering ausfiel. Heggli konnte allerdings vermelden, dass man das Darlehen des Gewerbevereins von 10000 Franken vollständig zurückbezahlen konnte. «Zudem haben wir den Gastronomie-Betrieben, deren Situation wetterbedingt schwierig war, rund die Hälfte ihrer Gebühren erlassen», führte der OK-Präsident weiter aus. Das OK sei in seiner Abschlusssitzung «tendenziell zur Ansicht gekommen, die MADA nochmals durchzuführen». Allerdings würde es sich zukünftig ein stärkeres Bekenntnis des Aarburger Gewerbes zur MADA wünschen, denn im vergangenen Jahr hätten nur 14 Betriebe aus dem Aarestädtchen an der Messe teilgenommen.
In der Folge stellte Paul Jenny den Antrag, 2027 wieder eine MADA durchzuführen. Vorgängig wollte Bruno Lustenberger «von der Lokomotive der MADA 24», Leonz Heggli, wissen, ob er sich wieder als OK-Präsident zur Verfügung stellen würde. Nach der Zusage von Heggli stimmten die Anwesenden dem Antrag bei vielen Enthaltungen mit grosser Mehrheit zu.
Zum Abschluss der Versammlung überbrachte Stadtrat Christian Schwizgebel dem Aarburger Gewerbe die besten Grüsse aus dem Rathaus und dankte dem Gewerbe für sein Engagement. In einer Zeit des steten Wandels seien starke Partnerschaften unentbehrlich. «Deshalb ist der Stadtrat auch bestrebt, die Partnerschaft mit dem Gewerbe zu intensivieren», meinte Schwizgebel.

Tradition trifft Achtsamkeit: Der Altishofer Umritt
Pünktlich um 07.00 Uhr setzte sich der feierliche Prozessionszug in Altishofen in Bewegung. Angeführt vom Vorreiter und der Feldmusik aus der umführenden Pfarrei Nebikon machten sich Geistliche, Berittene, Musikanten und das Fussvolk auf den weiteren Weg über Nebikon – Egolzwil – Wauwil – Schötz und via Nebikon wieder zurück nach Altishofen.
Der Umritt war ursprünglich ein sogenannter Bannritt, eine religiöse Weihe zum Schutz der Grenze der Pfarrei. Im Lauf der über 500 Jahre wurde der Umritt zu einer Prozession mit verschiedenen Segenshalten. Heute ist das Erbitten des Segens mit der Aufgabe verbunden, dass wir zur Natur Sorge tragen.
Bei verschiedenen Segenshalten bei Wegkreuzen und Kapellen ergab sich die Gelegenheit für einen Moment der gemeinsamen Besinnung, inmitten der Natur als Teil der Schöpfung. Bei der Kapelle St. Wendelin in Wauwil fand ein zahlreich besuchter Feldgottesdienst statt und bei der anschliessenden Mittagspause konnten sich die Menschen und Tiere erholen und für den weiteren Weg stärken.
Einige Gläubige absolvierten den ganzen Weg, andere auch nur eine Teilstrecke. Egal ob betend, meditierend oder Gespräche führend unterwegs, ob traditionsverbunden, kritisch oder zukunftsgerichtet, alle sind herzlich eingeladen und sollen sich wohlfühlen.
Wieder in Altishofen angekommen empfing der Klang der Glocken der Kirche St. Martin die Teilnehmenden des Umrittes – ein besonders feierlicher Abschluss.
Edith Pfister, Pfarreileiterin Altishofen, begrüsst die Anwesenden. – Bild: Mathias Bühler Doris Zemp gibt den Segen am Egolzwilersee. – Bild: Mathias Bühler Prozessionsumzug auf dem Weg von Egolzwil nach Schötz. – Bild: Mathias Bühler Feldgottesdienst bei der Wendelinskapelle – Bild: Mathias Bühler Prozessionsumzug auf dem Weg von Egolzwil nach Schötz. – Bild: Mathias Bühler Prozessionsumzug auf dem Weg in Schötz. – Bild: Mathias Bühler Prozessionsumzug durch Wauwil. – Bild: Mathias Bühler

Pünktlich wie eine Uhr der SBB: Aarburger Walter Eggimann wird 95. Jahre alt
An seinem Dialekt merkt man sofort: Er ist kein gebürtiger Aarbruger. «Geboren bin ich in Melchnau im Kanton Bern. Mit sechs Jahren zog meine Familie nach Roggwil», erzählt er. Sein Vater arbeitete bei der Porzellanfabrik in Langenthal. Auch Walter Eggimann sollte dann einst dort Arbeit finden. Nach der Schule ging er aber zuerst noch ein Jahr ins Welschland, bevor er die Arbeit in der Porzellanfabrik aufnahm.
Als er 1962 in der Werkstatt der SBB in Olten – spezifisch in der Giesserei – eine Anstellung fand, zog er gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, die er im Jahr 1957 heiratete, und den zwei gemeinsamen Töchtern nach Aarburg. Ihr Vater sei stets zuverlässig und pünktlich – wie die Uhr der SBB, sagen seine Töchter schmunzelnd.
Mittlerweile lebt das Ehepaar Eggimann schon seit dem Umzug nach Aarburg in der gleichen Wohnung. «An manchen Orten fühlt man sich einfach zu Hause», so der 95-Jährige. Von seiner Wohnung aus begibt er sich täglich auf einen Spaziergang durch die Nachbarschaft, das halte ihn fit. Immerhin trage er noch immer keine Brille und auch sonst fühle er sich körperlich gesund.

Bild: zvg

Männerchor mit Charmeoffensive im Jubiläumsjahr
«Der Männerchor Brittnau ist fit und bei guter Gesundheit, auch wenn er vielleicht ein wenig das Image eines Altherrenvereins hat», sagt Kurt Gerhard bestimmt. Denn mit seinen aktuell 29 Mitgliedern gehöre er zu den grösseren Männerchören im Kanton, weiss der 61-jährige eidg. dipl. Gärtnermeister, der 1999 in den Chor eingetreten und seit 2002 auch dessen Präsident ist. Sein 175-jähriges Bestehen will der Männerchor nun nutzen, um weitere Mitglieder zum Mitsingen zu animieren. «Wir starten im Jubiläumsjahr eine Charmeoffensive», bringt es Ignaz Büchel, der vor sieben Jahren nach Brittnau gezogen ist und seit dann auch im Chor mitwirkt, auf einen kurzen Nenner. «Ignaz hat die Aussensicht in den Verein eingebracht, das war wertvoll», betont Kurt Gerhard, und er habe auch das Jubiläum angeregt. Doch zuerst ein Blick zurück in die Geschichte des traditionsreichen Vereins.
Gründungsdokumente fehlen
Die grosse Mehrheit der Vereinsgründungen erfolgte in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Das hängt damit zusammen, dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts erste Fabrikgesetze die Arbeitszeit regelten und so erstmals ein gewisses «Freizeitbewusstsein» aufkommen konnte. Wobei man den Begriff «Freizeit» keinesfalls mit heutigen Vorstellungen verbinden darf. Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit lag damals immer noch bei 12 bis 14 Stunden – bei einer Sechstagewoche wohlverstanden. Trotzdem bildeten sich damals im ganzen Land rund 30000 Vereine – vorwiegend Schützen- und Turnvereine sowie Musikgesellschaften und Gesangsvereine.
Auch der Männerchor Brittnau wurde in der Zeit um 1850 gegründet. Allerdings liegen weder Gründungsprotokoll noch Statuten vor. Den ersten Hinweis auf die Existenz des Männerchors liefert das Kantonalsängerfest von 1850 in Frick. Dort beteiligte sich der Brittnauer Männerchor nachweislich am Gesamtchorlied. Deshalb gilt 1850 als Gründungsjahr des Chors. Gerade die Jahre nach der Gründung dürften für den Verein alles andere als einfach gewesen sein. Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Jahre dürfte fürs Singen kaum viel Zeit geblieben sein – die Gemeinde zwang 1851 und 1855 insgesamt 154 Mitbürger zur Auswanderung. Kurt Buchmüller, welcher die Geschichte des Männerchors zu dessen 150-Jahre-Jubiläum akribisch erforscht hat, kommt denn auch zum Schluss, dass der Verein in den ersten 25 Jahren «stets mehr oder weniger um seine Existenz kämpfte». Ein nachhaltiger Aufschwung erfolgte erst in der Zeit nach 1880.
Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Zum einen fusionierte der Männerchor 1883 mit dem 1876 gegründeten Männerchor «Frohsinn», zum anderen übernahm mit dem ersten Rektor der Bezirksschule, Adolf Fritschi, 1885 eine Persönlichkeit den Dirigentenstab, die den Verein zu neuen Höhen führte. Fritschi blieb bis zu seinem Tod 1920 im Amt – unter ihm holte der Männerchor am Wiggertaler Gesangsfest von 1896 auch den ersten Lorbeerkranz. Ein weiterer Dirigent, der den Verein während vielen Jahren prägte, war Werner Locher. Er war von 1930 bis 1985 sagenhafte 55 Jahre im Amt. Das Jahrzehnt von 1947 – 1956 bezeichnete Buchmüller als das goldene Jahrzehnt des Männerchors, reihte er doch damals einen Goldlorbeerkranz an den nächsten. Unter Locher stiegen auch die Mitgliederzahlen auf Höchstwerte. Das 100-Jahr-Jubiläum beging der Chor 1950 mit 53 Aktivmitgliedern, der absolute Höchststand wurde 1962 mit 66 aktiven Sängern erreicht. In jüngster Zeit haben dem Chor die Pandemiejahre zugesetzt, kam es doch damals zu zehn Abgängen.

Bild: zvg
Kameradschaft ebenso wichtig wie das Singen
«Der Chor hat aber auch diese Baisse überstanden», betont Kurt Gerhard, nicht zuletzt weil man sich bemüht habe, die Mitglieder des aufgelösten Männerchors Mättenwil zum Mitsingen zu gewinnen. Denn Kameradschaft und Geselligkeit hätten im Männerchor einen ebenso grossen Stellenwert wie das Singen selber, betont Kurt Gerhard und fügt schmunzelnd einen Spruch eines ehemaligen Dirigenten an: «Singen könnt ihr auch, aber noch besser könnt ihr festen». Er schätze gerade die Kameradschaft im Männerchor ausserordentlich, betont auch Walter Zimmerli. Der 86-jährige Landwirt und langjährige Totengräber der Gemeinde ist seit 45 Jahren Mitglied im Männerchor und weiss viele Anekdoten aus der Geschichte des Chors zu erzählen. «Gerade die Vereinsreisen waren immer ganz besondere Erlebnisse», führt Zimmerli aus. So habe es während einer Vereinsreise im Mai/Juni zu schneien begonnen, als die Brittnauer auf einem Sessellift beim Eisee am Fuss des Brienzer Rothorns sassen. Der Schnee auf den Sesseln sei über Nacht zu einer zentimeterdicken Schicht gefroren. «Nur wer etwas überlegt hatte, hatte bei der Rückfahrt eine Zeitung unter dem Allerwertesten – die anderen hatten dann eine ‹pflotschnasse› Hose», erzählt er, und brauchten natürlich für den Spott nicht zu sorgen.
Motto «Wir feiern mit Dir»
Sein Jubiläum feiern – das will der Männerchor am Auffahrtswochenende ausgiebig tun. Zusammen mit der Bevölkerung, befreundeten Chören und in der Kirche. «Sakrale Lieder, das hat beim Männerchor immer schon Platz gehabt», sagt Kurt Gerhard. So umrahmte der Männerchor gestern den Auffahrts-Gottesdienst in der Kirche mit vier Liedern – als letztes stimmte er die von Sängerkollege Fredy Brugger verfasste Geburtstagshymne «Happy Birthday» an. Heute Freitag, 30. Mai, finden ab 16 Uhr erste Festaktivitäten auf dem Schulhausareal statt. Traditionelles «Chässchnitte-Ässe», Weinstube, Sängerbar, Kletterwand für Junge und Junggebliebene, Hüpfburg sowie musikalische Unterhaltung mit den «Thirsty Brothers & Sisters» sowie den einheimischen «Brönzstoff» sorgen für Partylaune. Den Abschluss findet das Jubiläumsfest am Samstag, 31. Mai. Ab 13.45 Uhr findet der Jubiläums-Festakt in der Mehrzweckhalle mit über 200 geladenen Gästen statt. – 16 Uhr wird auf dem Schulareal weiter gefeiert – für Unterhaltung sorgen «MistyTwo», «Fiinstaub» und die «Dixie Ramblers». Während den Festaktivitäten treten verschiedene Gastchöre auf: Frauenchor Strengelbach, Männerchor Pfaffnau, Männerchor Rüthi aus dem St. Galler Rheintal, Jodlerklub Edelweiss Zofingen sowie der Männerchor Burg AG. Ganz viel Gesang und ebenso viel Geselligkeit sind bei einem derartig reichhaltigen Programm garantiert.
Und nach dem Jubiläumswochenende ist noch lange noch nicht Schluss. «Wir haben bewusst den Slogan ‹Wir feiern mit Dir 175 Jahre› als Motto für unser Jubiläumsjahr gewählt», betont Ignaz Büchel. Denn am 12. September ist die Bevölkerung zum offenen Singen für alle unter das Schleppdach an der Dorfstrasse 27 (vis-à-vis Chuestall) eingeladen. Ein letztes Highlight: Am 2. November lädt der Männerchor zu einem ganz speziellen Jubiläumskonzert in die Kirche Brittnau ein. Zusammen mit der unvergleichlichen Sandra Rippstein wird der Brittnauer Chor Lieder von Polo Hofer, Span oder Udo Jürgens zum Besten geben.

Martina Bircher greift durch: An der Aargauer Volksschule gilt ab August ein Handyverbot
Ab dem 1. August 2025 gilt an der Aargauer Volksschule eine einheitliche Regelung zur Nutzung privater elektronischer Geräte. Was sich auf den ersten Blick ziemlich langweilig anhört, hat vor allem für die Schülerinnen und Schüler weitreichende Folgen. Effektiv führt der Kanton Aargau ein Handyverbot ein.
«Schülerinnen und Schülern ist es untersagt, ihre persönlichen Geräte zu den Unterrichtszeiten einschliesslich Pausen, in den Schulanlagen oder an schulischen Anlässen zu benutzen», heisst es in einer Mitteilung des Kantons Aargau. Er wäre damit nachNidwaldenerst der zweite Kanton, der eine solche Regelung einführt.
Die Schülerinnen und Schüler dürfen ihre Geräte auch nicht an schulischen Anlässen sowie Exkursionen oder Schulreisen benutzen. Die Verantwortung für die Umsetzung der neuen Regelung liegt bei den Schulen. Lehrpersonen können situativ entscheiden, ob private elektronische Geräte während der Unterrichtszeit zum Einsatz kommen.
die Geräte können den Unterricht stören und den persönlichen Austausch beeinträchtigen
sie bringen Risiken wie Cybermobbing mit sich
das kann Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen haben
Potenzial für Datenschutzverletzungen
Eine deutliche Mehrheit der Aargauer Oberstufenschulen kennt schon heute ein Handyverbot. Bildungsdirektorin Martina Bircher sind Handys an Schulen ein Dorn im Auge.Das machte sie bereits im Sommer 2024 (damals noch Regierungsratskandidatin) deutlich: «Die Handys sind ein Störfaktor im Unterricht. Ich finde es gut, dass Schulen Smartphones verbieten, wenn es nicht mehr anders geht», sagte sie damals.

Bild: Raphaël Dupain
Als Bildungsdirektorin hat sie schon vor mehreren Wochen den Auftrag erteilt, zu prüfen, ob die Schulen mithilfe einheitlicher Regelungen unterstützt werden könnten.
Als private elektronische Geräte gelten insbesondere Handys, Smartphones, Smartwatches, Laptops, Tablets und weitere vergleichbare Geräte. Schulen sollen gemäss Mitteilung zudem vermehrt auf die zahlreichen Präventionsangebote im Bereich Medienkompetenz und Mediennutzung aufmerksam gemacht werden.(fan)