
So sieht das Siegerprojekt für die Bebauung der Unteren Vorstadt aus
Vorgesehen ist in der Unteren Vorstadt eine Überbauung mit Wohnungen, Dienstleistungen, quartierverträglichen Gewerberäumen und unterirdischen öffentlichen Parkplätzen. Wie die Stadt Zofingen in einer Medienmitteilung schreibt, will sie das Projekt mit der Wohnbaugenossenschaft Domum als Investorin realisieren. Domum fördere das generationenübergreifende Zusammenleben mit attraktiven Bedingungen sowie Leistungen für bezahlbares durchmischtes Wohnen. Die Wohnbaugenossenschaft habe in der nordöstlichen Schweiz bereits acht Siedlungen mit ihrem Mehrgenerationenkonzept erfolgreich in Betrieb und vier weitere seien im Bau, heisst es in der Mitteilung.

Bild: ovi-images
Gestaltungsplan definiert den qualitativen Rahmen
Der Baubereich entspricht dem Gestaltungsplan «Untere Vorstadt» der Stadt Zofingen. Im erfolgreich durchgeführten Studienauftrag hatten die Architektenteams die Aufgabe, auf Basis des Gestaltungsplans Projekte mit einer hohen gestalterischen und architektonischen Qualität zu erarbeiten. Dabei seien vor allem die Themen Nachhaltigkeit, Energie, Klima und Aussenraum vertieft worden, schreibt die Stadt.
Informationsveranstaltung und Ausstellung
Der Stadtrat und Domum informieren am Mittwoch, 4. Juni zwischen 19.30 und 22 Uhr über das Vorhaben. Die Informationsveranstaltung findet im Zofinger Rathaus (Rathausgasse 4, Bürgersaal, 2. Stock) statt. Sie richtet sich an die Bevölkerung und die Mitglieder des Einwohnerrats. Die Ausstellung zu den Projekten des Studienauftrags ist zusätzlich am Donnerstag, 5. Juni von 16 bis 19 Uhr geöffnet.
Studienauftrag mit klarem Siegerteam
Die 12-köpfige Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Domum, der Stadt Zofingen sowie Fachleuten zusammensetzte, hat einstimmig das Projekt «Chaturaji» von Chebbi Thomet Bucher Architektinnen AG mit manoa landschaft AG aus Zürich gewählt. Das Projekt überzeuge durch eine klare und durchdachte städtebauliche Haltung. Die Vorgaben des Gestaltungsplans sowie die Herausforderungen der Lärmbelastung würden nicht nur eingehalten, sondern sehr geschickt interpretiert. So entstehe ein eigenständiges, stimmiges Gesamtbild. Zudem werde der Erhalt der Blutbuche angestrebt, wie es in der Mitteilung heisst.
Besonders hervorzuheben sei die aussergewöhnlich hohe Qualität der Wohngrundrisse, die durch kluge Raumorganisation und vielseitige Nutzbarkeit eine hohe Wohnqualität garantierten. Alle Wohnungen sind mehrseitig orientiert und profitieren von einem spannenden Wechselspiel zwischen intimen Nischen und grosszügigen Ausblicken in die Stadt und zur ruhigen Wohnseite. Das Siegerprojekt nehme gezielt Bezüge zur Umgebung auf und übersetze altstadttypische Elemente in eine zeitgemässe Gestaltung und Bauweise. So werde «Chaturaji» ein städtebaulich markanter nördlicher Auftakt zur mittelalterlichen Stadt Zofingen, so das Urteil der Jury.
Weiteres Vorgehen
Die Stadt Zofingen wird das Areal im Baurecht an die Domum Wohnbaugenossenschaft vergeben, d. h. dieses bleibt im Eigentum der Stadt. Der Einwohnerrat entscheidet voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte abschliessend über den Baurechtsvertrag. Stimmt der Einwohnerrat zu, kann anschliessend die Planung des Projekts erfolgen.

Feuerwehr, Sanität und Polizei übten Ernstfall in Staffelbach
Am Montag fand in Staffelbach eine grossangelegte Übung der Regiowehr Suhrental statt. Unterstützt wurde sie von der Stützpunktfeuerwehr Zofingen, dem Rettungsdienst 144 und der Regionalpolizei Zofingen. Das anspruchsvolle Szenario: Ein Verkehrsunfall im Bereich einer Baustelle mit einem Personenwagen, einem Traktor und einer Velofahrerin. Bei der simulierten Kollision wurden zwei Personen verletzt. Der Autolenker musste aus dem Fahrzeug befreit werden.
Die verschiedenen Organisationen trainierten unter realitätsnahen Bedingungen die Koordination am Einsatzort. Dabei war es von entscheidender Bedeutung, die verunfallten Personen umgehend und mit höchster Sicherheit zu retten. Dank effizienter Zusammenarbeit konnten beide Patienten schnell erstversorgt und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Ein weiteres Ziel der Übung war das Zusammenspiel von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. «Gerade bei komplexen Lagen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten ist dies eine zentrale Herausforderung, welche sehr gut umgesetzt wurde», bilanzierte der Übungsleiter am Ende. Die Stützpunktfeuerwehr nutzte gleichzeitig die Gelegenheit, um ihre neue Struktur im Bereich der Strassenrettung praktisch zu trainieren. «Da solche Übungen in der Ortsfeuerwehr nur etwa alle fünf Jahre stattfinden, war es für viele junge Feuerwehrleute eine Premiere – und eine wertvolle Erfahrung», sagt Kommandant David Rickenbach. Die Übungsleitung war in hohem Masse zufrieden mit dem Ablauf und den Leistungen der Einsatzkräfte. Sie lobte alle Beteiligten ausdrücklich. RWS

Entgegen der Prognosen: Alterszentrum Feldheim schliesst 2024 mit einem Mehrertrag ab
An der Frühlings-Delegiertenversammlung des Gemeindeverbandes «Regionales Alters- und Pflegezentrum Feldheim» waren am Dienstag sämtliche Gemeinden mit 28 Delegierten vertreten. Diese «supergute Präsenz» erfreute den Präsidenten des Verbandes, Hans Luternauer.
Bevor die eigentlichen Traktanden behandelt wurden, kam es zu zwei Gratulationen. «Gut ausgebildetes Personal ist das grösste nicht monetäre Kapital, das ein Unternehmen haben kann», führte der Präsident aus und fügte an: «Gutes Personal stärkt die Pflegequalität und gibt den Pensionärinnen und Pensionären aber auch den Angehörigen Sicherheit und Zufriedenheit beim Aufenthalt bei uns im Heim», leitete Luternauer seine Gratulation an den Zentrumsleiter Roland Meier ein. Dieser erhielt im Januar das eidgenössische Diplom mit Höchstnoten als Institutionsleiter im sozialmedizinischen und medizinischen Bereich.
Glückwünsche gingen auch an Geschäftsleitungsmitglied und Verbandssekretärin Rosmarie Brunner. Sie wird an der kommenden Junisession als künftige Kantonsrätin in Luzern vereidigt.
Feldheim schreibt erneut schwarze Zahlen
Allen Traktanden des Abends haben die Anwesenden diskussionslos zugestimmt. Somit auch dem Geschäftsbericht 2024 inklusive der Jahresberichte des Verbandes und der Zentrumsleitung sowie dem Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahresprogramms.
Hans Luternauer informierte näher zum Haupttraktandum des Abends: dem Jahresabschluss 2024. Entgegen der Vermutung bei der Delegiertenversammlung im letzten Herbst, dass es eventuell knapp werden und es ein erstes Defizit in 35 Jahren geben könnte, schloss der Verband das Jahr 2024 mit einem Mehrertrag von rund 172‘000 Franken ab.
Von diesem Mehrertrag sollen 63‘000 Franken für die Rückstellung bezüglich des Wärmetauschers im Technikraum und der Rückstellung eines Ersatzes der Osmoseanlage und des Mischreglers verwendet werden. Die übrigen rund 14‘400 Franken fliessen in das Eigenkapital ein.
Für das gute Ergebnis im Geschäftsjahr 2024 gratulierte Erich Hodel, Präsident der internen Kontrollstelle, den Feldheim-Verantwortlichen.
Klausurtagung zeigt Wege für mögliche Erweiterungen auf
Im Anschluss informierte der Verbandspräsident unter anderem über die aktuelle strategische Ausrichtung des Feldheims infolge einer Klausurtagung. Klar ist: Das Feldheim soll weiterhin ein Kompetenzzentrum für mittlere und schwere Erkrankungen, die eine Langzeitpflege beanspruchen, bleiben – inklusive der geschützten Station für Demenzerkrankte. Auch die Anzahl Pflegebetten (151) soll in den nächsten 10 bis 15 Jahren gleich bleiben.
Neue Angebote, die das Feldheim anbieten könnte, waren an dieser Klausurtagung ebenfalls ein Thema. So beispielsweise Leichtpflegeplätze, stationäre Plätze für Akut- und Übergangspflege sowie spezialisierte Plätze für palliative Versorgung. Dafür bräuchte es zusätzlichen Raum. Beispielsweise ein weiterer Stock im Haus C oder einem Neubau. «Es besteht grundsätzlich kein Druck momentan aufzustocken, aber es ist trotzdem wichtig, diese Pläne im Auge zu behalten und weiterzubearbeiten», sagte Hans Luternauer. In künftigen Delegiertenversammlungen wolle man dann sicher über den aktuellen Stand der Pläne informieren.

Multifunktionale Eishalle oder das Swissprinters-Areal: Mehrere Grossprojekte beschäftigen die Region Zofingen

Selbstständig und technisch versiert: Georg Klöti feiert seinen 101. Geburtstag
An Besuch mangelte es Georg Klöti an seinem Ehrentag nicht. Das Haus, in dem der Jubilar zusammen mit seiner Tochter in einer WG wohnt, war gut gefüllt. Neben Bekannten, Nachbarn und Freunden kamen auch Gemeindeammann Ralph Ehrismann und Frau Vizegemeindemann Daniela Weber zum Gratulieren vorbei. «Am Nachmittag kommt dann noch der Musikverein und spielt ein Ständchen», freut sich Georg Klöti.
Verdunkelte Fenster und Luftalarm
Nach der Schulzeit entschied sich Georg Klöti, eine Ausbildung als Buchbinder zu absolvieren. Das war naheliegend. Sein Vater war ebenfalls als Buchbinder tätig. «Ich habe ihm regelmässig bei der Arbeit geholfen», erinnert sich Georg Klöti. Die Ausbildung absolvierte er in Wohlen. Der 101-Jährige erinnert sich gut. Einen Franken pro Tag habe er damals verdient. «Das war die Zeit, in der gerade der Zweite Weltkrieg begann.» Die Fenster seien stets verdunkelt gewesen. «Am Rhein entlang flogen die Bomber und in der Nacht ging oft der Alarm los», so Georg Klöti. Bald wurde sein Lehrmeister in den Militärdienst berufen und der junge Georg Klöti musste sich alleine um die Buchbinderei kümmern. Diese Aufgabe meisterte er mit Bravour.
Musikalisch und technisch versiert
Seit 1980 ist Georg Klöti Mitglied im Männerchor Rothrist. Er sei schon immer musikalisch gewesen und habe gerne gesungen. «Heute singe ich zwar nicht mehr so aktiv wie früher, aber Mitglied beim Männerchor bin ich nach wie vor.» Auch Klötis Vater war seinerzeit aktives Mitglied im Männerchor.
Früher war Georg Klöti oft beim Wandern oder beim Pilzsammeln mit seinen Kollegen anzutreffen. Auch heute geht er noch oft und gerne spazieren. «Auf den Skipisten und Loipen der Schweiz war ich ebenfalls oft unterwegs», sagt Klöti. Eine weitere Leidenschaft des Jubilars ist die Technik. Am Computer sei er sehr versiert, bestätigt seine Tochter. Whatsapp benutzt er ebenfalls. Sein ganzes Leben lang war Georg Klöti stets sehr gewissenhaft. Das hat sich auch heute nicht geändert. Wenn beispielsweise das Ausfüllen der Steuererklärung ansteht, erledigt der 101-Jährige das gleich am Tag, an dem das Couvert eintrifft. Natürlich in digitaler Form.
Wenn es um seine Zukunft geht, weiss Georg Klöti genau, was er will. «Ich wünsche mir, dass ich noch möglichst lange selbstständig leben und in meinem Haus bleiben kann.»

Ausbau der Busverbindungen rund um Zofingen
Kurz nachdem der Verkehrsverbund Luzern Neuerungen im Wiggertaler Busnetz meldete, doppelt der Regionalverband Zofingenregio nach: Auch die Busverbindungen im Aargauer Wiggertal sollen sich verbessern. Das teilt der Verband in einer Medienmitteilung vom Mittwoch mit.
Verschiedene Änderungen sind vorgesehen, einige davon schon auf den Fahrplanwechsel im Dezember. Die Buslinien 608 und 609 etwa, sollen längere Fahrzeiten erhalten, die Linie 608 wird zudem von St. wieder direkt nach Zofingen fahren.
Auch für die Buslinien 601 zwischen Altachen und Aarburg-Oftringen, die Linie 603 zwischen Zofingen und Rothrist, die 604 zwischen Zofingen und Brittnau-Wikon und die 606 von Zofingen nach Rothrist schlägt das Projektteam vor, die Fahrzeiten zu verlängern. Das habe den Vorteil, dass die Busse pünktlicher fahren und die Anschlussverbindungen gewährleistet seien.
Eine weitere Änderung betrifft den Rothrister Ortsteil Oberwil. Bisher fuhr die Linie 603 dorthin, diese soll künftig aber nur noch bis an den Bahnhof Rothrist fahren. Stattdessen sollen zusätzliche Kurse der Linie 612 Oberwil in Zukunft bedienen. In den nächsten Jahren soll zudem die Linie 508 bis in das Gewerbe- und Industriegebiet der neuen Wiggertalstrasse verlängert werden. Und plant Aargau Verkehr, die schrittweise Umstellung auf Elektrobusse. Erste Elektrobusse sollen Ende 2026 in Zofingen verkehren.
Erreichbarkeit innerhalb der Orte verbessern
Hintergrund der Neuerungen ist eine Machbarkeitsstudie, die der Regionalverband zusammen mit dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau und dem Verkehrsverbund Luzern in Auftrag gab. Diese hat unter anderem zum Ziel, das Busangebot zu verdichten, um die Infrastruktur in der Region sicherzustellen.
«Vor allem die Strassenkapazität stösst heute – insbesondere auf der Achse Zofingen – Oftringen – Aarburg – Olten – an ihre Grenzen», sagt Tobias Vogel, Regionalplaner von Zofingenregio. Dadurch nehme die Erreichbarkeit der Zentren ab, und die Standortattraktivität leide.
Der Ausbau des Busnetzes dagegen verbessere die Erreichbarkeit innerhalb der Region. Das heutige Busnetz, heisst es in der Medienmitteilung, ist auf die Bahnhöfe ausgerichtet und wurde letztmals 2004 überprüft und angepasst. „Es besteht grosses Potenzial, es so zu ergänzen, dass die verschiedenen Quartiere, Arbeitsgebiete und Zentren besser untereinander erreichbar sind“, so Vogel. Dieses Vorhaben würde mit den geplanten Massnahmen angegangen.
Die geplanten Änderungen sind zwischen dem 23. Mai und dem 9. Juni unter öv-info.ch einsehbar. In dieser Zeit läuft auch die Fahrplanvernehmlassung, bei der die Bevölkerung zur Mitwirkung eingeladen ist. (zto)

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In Oftringen entstehen 20 moderne und hochwertige Eigentumswohnungen
Die Sonne strahlte vom Himmel – und sie war am vergangenen Freitag nicht die Einzige, die strahlte. «Ich freue mich riesig, dass wir heute mit ihnen dieses gigantische Projekt starten dürfen», meinte ein sichtlich erfreuter Stefan Hochuli als Vertreter der Bauherrschaft H + B Multitrade Aarburg. Diese errichtet an der Zofingerstrasse 30 in Oftringen ein Mehrfamilienhaus mit 20 Eigentumswohnungen. Vorangegangen sei dem mit Alexander Brun (BK Architekten) erarbeiteten Projekt für die Überbauung «Pianissimo» eine Planungszeit von mehr als zwei Jahren, meinte Hochuli weiter.
Der Neubau mit 12 000 Kubikmeter umbautem Raum beinhalte 20 ruhige, schöne und helle 2½- bis 5½-Zimmer-Eigentumswohnungen sowie 25 Einstellhallenplätze, führte Alexander Brun aus. Der L-förmige Bau ist in einer grosszügigen, städtebaulich ansprechenden und modernen Architektur gehalten. Die Wohnbereiche sind auf der strassenabgewandten Seite gehalten. Die Umgebungsgestaltung sieht einen vielseitigen Spielpark, gedeckte Aufenthaltszonen sowie ökologische Ausgleichszonen vor. Verfügbar sind noch 6 der 20 Wohnungen. Weitere Informationen gibt es unterwww.hb-multitrade.ch.
Bei so vielen bereits verkauften Wohnungen liess es sich Gemeindeammann Hanspeter Schläfli nicht nehmen, die «NeuzuzügerInnen» in ihrer neuen Wohngemeinde willkommen zu heissen. Er verwies darauf, dass die Gemeinde in den letzten zehn Jahren um 2000 Einwohner gewachsen sei und weiter wachsen werde. Ein Wachstum, welches aber auch herausfordernd sei. In den nächsten zehn Jahren seien weitere Schulhausbauten notwendig und auch die EW Oftringen stehe vor einem grossen Investitionsbedarf. Er hoffe, dass sich die neuen Bewohner der «Pianissimo»-Eigentumswohnungen in Oftringen wohlfühlen würden, sagte der Gemeindeammann, und wünschte der Bauherrschaft und den Handwerkern eine unfallfreie Bauzeit.

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Pfaffnau nach der Teilrevision: «Wir brauchen weiterhin Unterstützung»
Am vergangenen Wochenende haben die Luzerner Stimmberechtigten mit grosser Mehrheit Ja gesagt zur Teilrevision des Finanzausgleichs – auch in Pfaffnau. Noch im vergangenen Jahr gehörte die Gemeinde zu den 25 finanzschwachen Luzerner Gemeinden, die sich öffentlich gegen die Vorlage stellten. Nun ist das Resultat eindeutig: 87 Prozent Ja-Stimmen im Kanton, 79 Prozent in Pfaffnau.
Für Gemeindepräsidentin Sandra Cellarius kam das nicht überraschend. «Dass die Teilrevision durchkommen würde, war bei dieser kantonalen Vorlage eigentlich klar – alles andere wäre ein Wunder gewesen», sagt sie. Die Allianz der Kritikerinnen und Kritiker sei sich bewusst gewesen, dass sie auf verlorenem Posten kämpfe. Trotzdem sei der Widerstand wichtig gewesen, um dem Kanton deutlich zu machen: Nicht alle Gemeinden starten unter den gleichen Bedingungen.
Ein ungleiches Spielfeld
Die finanzielle Ausgangslage vieler Luzerner Gemeinden sei tatsächlich solide, räumt Cellarius ein. Doch die durchschnittlichen Zahlen verschleierten, wie unterschiedlich die strukturellen Voraussetzungen sind. «Der Kanton schaut auf den Gesamtertrag der Gemeinden – aber damit blendet er aus, dass es Gemeinden wie Pfaffnau gibt, die sich aus eigener Kraft kaum entwickeln können», so Cellarius. Gründe dafür seien raumplanerische Einschränkungen oder die fehlende Möglichkeit, Gewerbe oder Industrie anzusiedeln.
Die Gemeinde Pfaffnau ist eine sogenannte Kompensationsgemeinde – sie darf nur sehr beschränkt wachsen. Während andere Orte entlang der Entwicklungsachsen Wohnraum schaffen und Betriebe ansiedeln können, bleibt Pfaffnau auf Sparbetrieb eingestellt. Gleichzeitig liege die Kostenbelastung in Pfaffnau derzeit bei rund 95 Prozent gebundener Ausgaben – «egal, wie fest wir sparen, wir kommen da nicht raus», sagt Cellarius.
Teilerfolg trotz Ja-Stimmen
Auch wenn das klare Volks-Ja als politischer Rückschlag erscheinen mag – Cellarius sieht einen wichtigen Teilerfolg: «Ich denke, unser Ziel haben wir erreicht – das Bewusstsein ist gewachsen, dass es Gemeinden gibt, die strukturell grosse Schwierigkeiten haben.» Sie verweist auf den Verband Luzerner Gemeinden, der sich für Korrekturen an der ursprünglichen Vorlage einsetzte. Die nun beschlossene Version sei nicht ideal, aber ein Schritt in die richtige Richtung. «Mit dem Geld, das wir jetzt erhalten, können wir zumindest in den nächsten ein bis zwei Jahren etwas beruhigter in die Zukunft schauen», gibt sich Cellarius versöhnlich.
Doch die Unsicherheit bleibt. Der Finanzausgleich sei ein «volatiles Gebilde», das stark von der wirtschaftlichen Entwicklung einiger weniger Gebergemeinden abhänge – und von internationalen Faktoren wie der OECD-Mindeststeuer. «Wir müssen hoffen, dass es der Stadt Luzern und dem Kanton weiterhin gut geht – weil das letztlich auch uns hilft», ergänzt Cellarius.
Ausblick auf 2030
Die grundlegenden Probleme löst die Teilrevision aus Pfaffnauer Sicht nicht. Hoffnung setzt Cellarius deshalb auf die angekündigte Totalrevision, die 2030 in Kraft treten soll. «Dort müssen wir nochmal grundsätzlich über die Ausgestaltung des Finanzausgleichs sprechen – und darüber, wie man Gemeinden wie Pfaffnau mit ihrer stark eingeschränkten Entwicklungsperspektive besser unterstützen kann», betont sie.
Sie sei zuversichtlich, dass diese Debatte geführt werde. «Im Kanton Luzern ist genügend Geld vorhanden, um sich dieser Ungleichheit ernsthaft zu widmen. Aber es wird weiterhin eine Herausforderung bleiben – und wir werden weiter daran arbeiten müssen, dass niemand vergisst: Der Kanton Luzern endet nicht in Sursee.»