
Fusion mit Einwohnergemeinde: Moosleerber Ortsbürgergemeinde plant ihre Auflösung
Die Moosleerber Ortsbürger streben eine Fusion mit der Einwohnergemeinde an. Die Gründe sind einerseits das kontinuierlich sinkende Vermögen – die Ortsbürgergemeinde erzielt jeweils nur einen Gewinn aufgrund ausserordentlicher Beträge oder wenn kein Waldhausunterhalt anfällt –, andererseits ist seit 2022 der Forstbetrieb Suhrental-Ruedertal für die Bewirtschaftung des Waldes in Moosleerau zuständig. Die Rechnungsführung wird von der Abteilung Finanzen in Muhen geführt. Die operative Führung liegt also seit etlichen Jahren nicht mehr bei der Gemeinde Moosleerau.

Bild: zvg
Eine emotionale Entscheidung für die Ortsbürger
Für die Ortsbürger dürfte die Entscheidung emotional werden. Die Stimmberechtigten der Einwohnergemeinde interessieren sich hingegen wohl eher für den finanziellen Aspekt. Die Übernahme der Bilanzpositionen in die Bilanz der Einwohnergemeinde hat keinen Einfluss auf die Berechnung des ordentlichen Finanz- und Lastenausgleichs. Die Zusammenlegung der Finanzen würde gar zu einer Verbesserung der Verschuldung der Einwohnergemeinde führen. Durch den Wegfall der separaten Rechnungsführung und der separaten Ortsbürgergemeindeversammlung könnte ein Betrag im unteren vierstelligen Bereich eingespart werden.
Die Ortsbürger würden nach einer allfälligen Auflösung der Ortsbürgergemeinde ihren Heimatort «Moosleerau» behalten. Das Ortsbürgerrecht würde jedoch wegfallen. Sie wären aber weiterhin Einwohnerbürger von Moosleerau.
Einwohnergemeinde muss ebenfalls zustimmen
Sollten die Ortsbürger an der kommenden Versammlung für die Fusion votieren, müssten auch die Stimmberechtigten der Einwohnergemeinde an der Gmeind vom 6. Juni dem Vorhaben zustimmen. Sollte dies der Fall sein, braucht es noch eine Urnenabstimmung. Diese ist für den 17. August vorgesehen.

Fussgänger wird bei der Migros Zofingen auf dem Zebrastreifen angefahren und schwer verletzt
Am Dienstag nach 12.30 Uhr überquerte ein 68-jähriger Mann bei der Migros die Hauptstrasse, als ein schwarzer Fiat aus Richtung Oftringen herannahte. Das Auto erfasste den Mann auf dem Zebrastreifen. Ersthelfer kümmerten sich umgehend um den Verletzten.
Die Ambulanz brachte den schwer verletzten Fussgänger ins Spital. Die 52-jährige Autofahrerin blieb unverletzt. Am Fahrzeug entstand Sachschaden.
Die Kantonspolizei Aargau klärt die genaue Unfallursache ab. Der Autofahrerin wurde der Führerausweis zuhanden der Administrativbehörde vorläufig abgenommen. Zudem wurde ihr die Anzeige an die Staatsanwaltschaft eröffnet.

Gemeinderat schliesst Abfallsammelstelle beim Werkhof per Ende Jahr
Was tun mit der Abfallsammelstelle beim Werkhof? Diese Frage stellte sich der Strengelbacher Gemeinderat. In einer Mitteilung schreibt er, dass er sich intensiv mit der Frage über die künftige Ausrichtung der Abfallsammelstelle beim Werkhof auseinandergesetzt und die Vor- und Nachteile intensiv abgewogen habe. «Geprüft wurde ein Erweiterungsbau, der Sicherheitsaspekt und die zu erwartende Entwicklung/Wirtschaftlichkeit», so die Behörde.
Sammelstelle erfüllt Anforderungen nicht mehr
Die Abklärungen hätten ergeben, dass eine gemeindeeigene Entsorgungsstelle in Strengelbach die Anforderungen nicht mehr erfüllen kann. «Viele Einwohnerinnen und Einwohner nutzen heute regionale Entsorgungszentren», so der Gemeinderat. Diese Entwicklung werde sich mit dem geplanten neuen Recycling-Center in Oftringen weiter verstärken. «Die gemeindeeigene Sammelstelle müsste mehr bieten, um mithalten zu können, um den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Gesetzgebung Rechnung tragen zu können», führt die Behörde weiter aus. «Die Anforderung an die Sicherheit und Lagerung der entsorgten Materialien bedingten bauliche Erweiterungen am Mehrzweckgebäude (Grobkostenschätzung ca. 180’000 Franken).»
Der Gemeinderat ist der Meinung, dass diese Investition und deren Folgen der Wirtschaftlichkeit widersprechen würden. Zudem sehe er es als Chance, die zeitlichen Ressourcen der Mitarbeitenden des Bauamts flexibler einzuteilen. «Die Bevölkerung profitiert von mehr Leistungen im Bereich Unterhalt der Gemeinde.» Zudem bleibe durch die modernisierten dezentralen Entsorgungsmöglichkeiten – beispielsweise für Altglas und Dosen – weiterhin ein breites Angebot im Service public bestehen.
Schliessung hat finanzielle Auswirkungen
Der Wegfall der Sammelstelle hat einen Einfluss auf die Grundgebühr im Abfallwesen. Diese liegt aktuell bei 24 Franken pro Haushalt. Die Höhe werde der Gemeinderat nach der Festlegung aller Abfalltarife für das Jahr 2026 kommunizieren, heisst es in der Mitteilung. Die Gemeinde werde zusätzlich mit den Dienstleistern eine Vereinbarung zur kostenlosen Entgegennahme der Haushaltsabfälle abschliessen.
Die Strengelbacher Exekutive zeigt sich überzeugt davon, mit diesem Entscheid «eine zukunftsorientierte und wirtschaftlich tragfähige Lösung zu verfolgen – im Einklang mit den Entwicklungen im Bereich Abfall und Recycling».

Die Kriegsschlaufe: Ein nützliches Relikt des Weltkrieges
Serie zum Zweiten Weltkrieg
Es ist 80 Jahre her: Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs. Diese Zeitung beleuchtet Kriegswirren und Kriegsende im Aargau und an seiner Grenze mit einer Serie von Beiträgen. (az)
Während Jahrzehnten rotteten die Bahnanlagen der Kriegsschlaufe in Aarburgs Süden vor sich hin, gesäumt von Bäumen und Sträuchern der Oftringer Baumschule Haller. Ein Fussweg zum Perry-Center führte über die Gleise. Passanten mussten sich nicht umschauen, ob ein Zug kommen könnte – sie wussten: Da kommt keiner. Das änderte sich zu Beginn der Nullerjahre. Heute ist die reaktivierte Kriegsschlaufe nicht mehr aus dem SBB-Fahrplan wegzudenken. Wobei Reaktivierung eigentlich das falsche Wort ist, denn dieser wenige hundert Meter lange Abschnitt war nie in Betrieb.
Planungen begannen vor dem Zweiten Weltkrieg
Im Jahre 1937 erhielten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB von der Generalstabsabteilung der Schweizer Armee den Auftrag, Studien für die Umfahrung wichtiger Verkehrszentren durchzuführen. Durch direkte Verbindungsgleise zwischen zwei oder mehreren in einen Bahnknotenpunkt einmündenden Linien sollte der Übergang zwischen solchen Linien für Militärtransporte ermöglicht werden, wenn der betreffende Knotenpunkt infolge feindlicher Bombardierungen oder Sabotage nicht mehr benutzbar wäre.
Die SBB erstellten eine Liste von solchen Bahnbauten im militärischen Interesse, von denen dann während des Krieges ein einziges Projekt umgesetzt wurde: die ungefähr 800 Meter lange Umfahrungslinie bei Aarburg, im Volksmund Kriegsschlaufe genannt.
Auf Kosten der Armee bauten die Bundesbahnen in den Jahren 1940/41 eine Verbindung zwischen den Linien Aarburg–Luzern und Aarburg–Bern. Die kurze Strecke wurde mit elektrischer Fahrleitung ausgerüstet, aber nicht an die beiden Hauptlinien angeschlossen. Das hätte die Errichtung teurer Signalanlagen bedingt und diese Kosten konnte oder wollte die Armee nicht übernehmen, wie in einem Dokument im Archiv von SBB Historic aus dem Jahre 1944 vermerkt ist.
Im Falle der Zerstörung des Bahnhofs Aarburg oder des wichtigen Bahnknotens Olten konnten die bestehenden Schienenstränge der Berner und Luzerner Linie mit wenig Aufwand und somit innert kürzester Zeit mit der Kriegsschlaufe verbunden werden. Damit wäre eine eingleisige Verbindung zwischen Rothrist und Zofingen geschaffen. Von Zofingen aus hätten die Züge schliesslich ihren Weg in Richtung Osten über die Nationalbahnlinie fortsetzen können.
Kriegsschlaufe benötigt 59 Aren Land
Ein umfangreicher Abtretungsvertrag zwischen den Landeigentümern und den SBB regelte im Mai 1941 die Entschädigungszahlungen endgültig. In einem Fall hatte sogar das Bundesgericht zu entscheiden: Die Bundesbahnen mussten den klagenden Eigentümer mit Naturalersatz für die 9,18 Aren abgetretenes Land sowie mit 550 Franken in bar für «Bäume, Inkonvenienzen, indirekte Nachteile etc.» entschädigen.
Für die 34,95 Aren Land auf Oftringer Gemeindegebiet und die 24,09 Aren auf Aarburger Seite hatten die SBB insgesamt 32 720.50 Franken an zwölf Grundeigentümer zu bezahlen (das wären gemäss Teuerungsrechner des Bundesamtes für Statistik BFS heute ungefähr 211 500 Franken). Die bezahlten Quadratmeterpreise lagen zwischen 3 und 5 Franken (zwischen 19 und 32 Franken im heutigen Wert).
Bombardierungen, Sabotageakte oder kriegerische Handlungen blieben der Schweiz und auch der Region Zofingen weitgehend erspart; so blieb die Kriegsschlaufe ungenutzt und verschwand unter Gestrüpp.
Mitte der 1980er-Jahre gab es Pläne zur Aktivierung der Strecke für die 700-Jahr-Feierlichkeiten der Eidgenossenschaft 1991. Dieses Projekt wurde jedoch nicht umgesetzt. Erst im Zuge von Bahn 2000 kam Leben auf die im Dornröschenschlaf schlummernden Gleise. Da die Bahnanlagen in all den Jahren höchstens als Abstellgleis für Güterwagen benutzt wurden, musste zunächst eine Totalsanierung durchgeführt werden. Der Spatenstich dazu erfolgte am 10. September 2002. Seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 ist die Kriegsschlaufe fester Bestandteil der Strecke Luzern–Bern.
Aarburg, aufgenommen am 7. Juni 2006 – ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv Aarburg und Oftringen, aufgenommen am 7. Mai 1981 – Bild: Swissair Photo AG/ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz Aarburg, Bahnschranke Alte Zofingerstrasse und Abzweigung Kriegsschleife (rechts hinter Geschwindigkeitstafel sind Fahrleitungsmasten zu erkennen). – Bild: Hans-Peter Bärtschi/ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv Aarburg aus 1900 müM, aufgenommen am 30. Juli 1984 – Bild: Franz Bock/Bildarchiv ETH-Bibliothek Zürich Der Spatenstich für die Verbindungslinie Rothrist–Zofingen der Bahn 2000 ist erfolgt. Damit wird die 1940 gebaute Kriegsschlaufe doch noch aktiv. – Bild: Kurt Blum Mit 80 km/h über die Kriegsschaufe: Seit Sonntag, 12. Dezember 2004, fahrplanmässig und störungsfrei in Betrieb. – Bild: Kurt Blum Spatenstich zur Aktivierung der Kriegsschlaufe vom 10. September 2002 (v. l.): Hans Studer (Geschäftsführer Vogt Strassenbau AG Olten), Gmeinderat Hugo Zemp (Aarburg), Gemeindeammann Heinz Senn (Oftringen), Werner Müller (Projektleiter Bahn-2000-Neubaustrecke) und Hans Peter Howald (Leiter Abteilung Verkerh des Aargauer Baudepartementes). – Bild: Kurt Blum Aarburg, Oftringen, Industrie, Autobahnverzweigung N1 und N2 Zofingen, Blick nach Südosten (SE).
Aufgenommen im Juli 1990 – Bild: Zsolt Somorjai/ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
Unmut und Einsprachen wegen Ausbauplänen für Güterverkehr
Die Kriegsschlaufe ist inzwischen aus dem Fahrplan der SBB nicht mehr wegzudenken. Nun soll der Interregio gemäss SBB-Plänen neu nicht mehr im Stunden-, sondern Halbstundentakt verkehren, was zu täglich 72 statt wie bisher 36 Personenzügen führen würde. Zudem beantragen die SBB auch eine Betriebsbewilligung für den Güterverkehr auf der Kriegsschlaufe. Künftig sollen täglich ein Ölzug und 16 Güterzüge, vor allem für Migros und Coop, über die Schlaufe geführt werden. Durch die Verlagerung dieser Züge würde die heute nötige Wende in Olten wegfallen. Das macht die Schienentransporte deutlich schneller und entlastet die Hauptverkehrsachsen. Die neue Verkehrsführung sorge im Güter- und Personenverkehr für mehr Kapazität, argumentierten die SBB 2023, als die Pläne bekannt wurden. Der Schienengüterverkehr profitiere von direkteren und damit schnelleren Verbindungen. «Die Verbindungslinie ermöglicht die Führung von Güterzügen aus dem Raum Zofingen/Luzern auf direktem Weg in die Westschweiz», so die SBB.
Insgesamt 17 Einsprachen sind eingegangen
Aarburg und Oftringen haben Einsprache gegen die SBB-Pläne erhoben und auch Murgenthal wehrt sich gegen die Ausbaupläne auf der Kriegsschlaufe. Dazu wurde auch der Quartierverein Aarburg Süd aktiv. Insgesamt 17 Einsprachen sind beim Bundesamt für Verkehr bis Ende November 2023 eingegangen. Die Einwender fordern eine Strassenunterführung beim Bahnübergang an der Alten Zofingerstrasse in Aarburg, mindestens aber auch eine Fuss- und Velounterführung bei der Barriere «Am Tych» in Oftringen. Zusätzlich verlangen die Betroffenen südlich der Bahnlinie eine Lärmschutzwand und grundsätzlich Massnahmen gegen Erschütterungen und Körperschall. Die Anwohnenden befürchten vor allem noch längere Barriere-Schliesszeiten als heute.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) als verfahrensleitende Behörde hat die SBB als Gesuchstellerin zur Stellungnahme zu den Einsprachen aufgefordert. 2023 hiess es, dass mit einem Entscheid in der zweiten Jahreshälfte 2024 gerechnet werden dürfe.
Dieser liegt allerdings bis heute nicht vor. Auf Nachfrage dieser Zeitung wollen sich die SBB nicht äussern und seitens BAV heisst es, dass das Verfahren im Gang ist. «Eine Plangenehmigungsverfügung (Baubewilligung) dürfte nicht vor Ende 2025 zu erwarten sein», hält Mediensprecher Michael Müller fest. Zu inhaltlichen Fragen (Lärmschutz, Unterführung) dürfe er aufgrund des laufenden Verfahrens keine Auskunft geben. (jam)

Einwohnerrat gibt das «Go»: Beharrlichkeit zahlt sich aus

Der Grosse Rat hat entschieden: Die Wiggertalstrasse kann gebaut werden

Rivella investiert 16 Millionen Franken in Rothrist
Die Nachfrage nach dem vitaminisierten Wasser ohne Kohlensäure steigt unaufhörlich weiter. Jährlich verzeichnen die Vitaminwasser ein zweistelliges Wachstum. Entsprechend reagiert die Rivella Group und investiert in die Produktion am Standort Rothrist. Dort werden seit 2019 Getränke der Marke Focuswater abgefüllt. Die Marke ist heute neben Rivella das zweite wichtige Standbein der Schweizer Getränkeherstellerin.
Nun werden 16 Millionen Franken in die Modernisierung der Fabrik investiert. Mit dem Ausbau will das Unternehmen die Produktionskapazitäten deutlich erhöhen. Die neue Anlage ersetzt eine Produktionslinie aus dem Jahre 2005. Die neue Abfülllinie arbeite mit der modernen Trockenaseptik-Technologie, wie die Rivella Group mitteilt. Dabei würden Getränke besonders schonend und hygienisch abgefüllt, während gleichzeitig Energie- und Wasserverbrauch sinke.
Auch für die Mitarbeitenden soll sich damit einiges ändern. Martina Pfeiffer, Leiterin Supply Chain, sagt dazu: «Auf der neuen Anlage passiert vieles automatisch. Die schweren Formatteile müssen nicht mehr von Hand ausgetauscht werden. Das macht die Arbeit für unsere Teams nicht nur effizienter, sondern auch spürbar ergonomischer.»
Mit der neuen Abfüllanlage sei die Rivella Group bestens für die Zukunft gerüstet, so das Unternehmen. Die steigende Nachfrage nach Focuswater liesse sich nun noch flexibler bedienen – mit «Rothrist als Herzstück der Produktion und als Standort gelebter Innovationskraft», wo knapp 300 Mitarbeitende beschäftigt werden.(phh)

Liveticker zum Nachlesen: So hat der Zofinger Einwohnerrat am Montagabend entschieden
Um 20.15 Uhr ist die Einwohnerratssitzung beendet. Einen schönen Abend wünschen wir Ihnen.
Aufsuchende Jugendarbeit zeigt Wirkung
In seiner Interpellation stellte Flavio Wyss von der FDP verschiedene Fragen zur Wirkung des Ausbaus der aufsuchenden Jugendarbeit. Erstens wollte er wissen, welche konkreten Veränderungen hinsichtlich der gemeldeten Vorfälle von Vandalismus und Littering sind seit dem Ausbau der aufsuchenden Jugendarbeit zu verzeichnen wurden. «Wurden die Ziele einer Reduktion dieser Vorfälle bereits erreicht?», will Wyss wissen.
Dazu hält der Stadtrat fest, dass Littering und Vandalismus gesellschaftliche Probleme verschiedener Arbeitsgruppen seien. Bei den Jugendlichen trage die aufsuchende Arbeit jedoch dazu bei, die Vorfälle im öffentlichen Raum zu reduzieren. «Die wöchentlichen Einsätze an Brennpunkten, abgestimmt auf Inputs aus dem Austausch mit der Regionalpolizei (Repol) und der Schulsozialarbeit (SSA), tragen zur positiven Entwicklung bei: Im Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 wurden 55 polizeiliche Journalmeldungen zu Unfug und Sprayern registriert, während es im Jahr 2024 (bis 3. Dezember 2024) nur noch 30 Meldungen waren», schreibt der Stadtrat. «Dies entspricht einer Reduktion von 45 Prozent.» Auch die Wahrnehmung der Sauberkeit habe sich spürbar verbessert. Der Leiter des Werkhofs bestätige eine Reduktion von Abfallvolumen, mit Ausnahme von Grossanlässen wie dem Zapfenstreich oder dem Weihnachtsmarkt.
Die zweite Frage, die Wyss stellte, lautete: «Wie hat sich die Vertrauensbasis zwischen den Jugendarbeitenden und der Zielgruppe entwickelt? Gibt es messbare Erfolge hinsichtlich der verbesserten Konfliktlösung und der sozialen Integration der Jugendlichen im öffentlichen Raum?» Darauf antwortet der Stadtrat, dass sich die Vertrauensbasis zwischen den Jugendarbeitenden und der Zielgruppe gut entwickelt habe. Er nennt dabei ein konkretes Beispiel.
Wyss will zudem wissen, wie sich die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure gestaltet. Der Stadtrat hält dazu fest, dass die Zusammenarbeit zwischen der Jugendarbeit, der Repol und der Schulsozialarbeit ein zentraler Erfolgsfaktor sei. Jährlich fänden drei bis vier Koordinationssitzungen statt. «In mindestens drei konkreten Fällen konnten 2024 durch die Zusammenarbeit gezielt verschiedene soziale Problemstellungen angegangen und gelöst werden. Dies betraf zwei Vorkommnisse im öffentlichen Raum (Parkhaus, Drogerie Müller) sowie einen Fall an der Kantonsschule Zofingen», schreibt der Stadtrat.
Zudem fragt Wyss, welche zusätzlichen Massnahmen geplant sind, um Littering und Vandalismus Herr zu werden. Der Stadtrat antwortet darauf: «Die angestrebten Ziele wurden erreicht oder werden noch bis zum Ende der Pilotphase erreicht.» Die aufsuchende Arbeit habe bisher gezeigt, dass sie ein wirksames Instrument zur Prävention und sozialen Integration darstelle. «Um diese Erfolge zu halten und eine Kontinuität des Minimalangebots zu gewährleisten, ist die Sicherung der aktuell befristeten Stellen notwendig.»
Flavio Wyss nimmt die Antworten des Stadtrats zur Kenntnis und freut sich, dass gewisse Massnahmen Wirkung zeigen.
Stadtrat soll Aktionen gegen Elterntaxis prüfen
Elterntaxis beschäftigen viele Gemeinden in der Region. So auch Zofingen. Am 21. Oktober 2024 reichte Alice Sommer (Grüne) ein Postulat zur Prüfung eines Massnahmenpakets zur Eindämmung der Elterntaxis ein. Der Stadtrat habe in der Vergangenheit mehrfach versucht, die gefährlichen Situationen, die durch Elterntaxis entstehen, durch Regelungen zu entschärfen. Diese Bemühungen seien bisher leider nicht erfolgreich gewesen. «Es wäre daher sinnvoll, zu überlegen, wie Eltern sensibilisiert und motiviert werden können, ihre Kinder dazu zu ermutigen, den Schulweg eigenständig zu bewältigen, anstatt sie mit dem Auto zur Schule zu bringen», heisst es im Postulat. Die Gemeinde Dulliken habe gezeigt, dass es mit verschiedenen Massnahmen möglich sei, die Anzahl der Elterntaxis zu verringern. Der Stadtrat wird gebeten, ähnliche Massnahmen ebenfalls zu prüfen.
Der Stadtrat teilt die Ansicht von Alice Sommer. Man beobachte die Zunahme der Elterntaxis mit Sorge. Im Austausch zwischen Schule, Verkehr und Polizei seien bereits verschiedene Massnahmen diskutiert und eingeleitet worden. Diese hätten jedoch noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. «Weitere Massnahmen und Aktionen sind deshalb notwendig», so der Stadtrat.
Konkret seien folgende Massnahmen vorgesehen: Sensibilisierung der Eltern bei Elternabenden, Verteilung von Flyern vor Ort an Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, Aufhängen von Plakaten zu Schulbeginn und zu Beginn der kalten Jahreszeit, Präsenzaktionen verschiedener Interessensgruppen, Einrichtung einer Kiss & Ride-Zone mit Einbahnverkehr im Umfeld des GMS und des OSZ, zusätzliche Halteverbote für Elterntaxis, Freiwillig Tempo 30 «Werbetafeln» an der Rosengartenstrasse und bei Bewilligung im Bereich BZZ sowie Projektabklärungen mit dem Tarifverbund A-Welle zur Attraktivierung des ÖV.
Mit Blick auf die Massnahmen in Dulliken hält der Stadtrat fest, dass Rückmeldungen der Schulleitung und der Gemeindeverwaltung Dulliken gezeigt hätten, dass die Wirkung nur teilweise nachhaltig war. Sobald begleitende Kampagnen eingestellt wurden, nahm das Verkehrsaufkommen durch Elterntaxis wieder zu. Es brauche ein kontinuierliches Dranbleiben, um langfristige Wirkung zu erzielen. Am wirksamsten sei die Gratisbenützung des öffentlichen Verkehrs. Die Exekutive stellt den Antrag, das Postulat an den Stadtrat zu überweisen.
«Die Fraktion der Grünen freut sich, dass der Stadtrat das Postulat entgegennehmen möchte. Der Wille, an der Situation etwas zu ändern, ist da», sagt Postulantin Alice Sommer. Bei der Kiss & Ride-Zone gebe es aber noch Unsicherheiten, was den Standort angehe. «Wir sehen bei der Sälistrasse eine gute Möglichkeit.» Die Schützenstrasse, sei aus ihrer Sicht weniger geeignet. Das sieht auch Atila Gygax (glp) so. «Ich möchte darauf hinweisen, dass eine Unterstützung des Postulats noch nicht heisst, dass auch die abschliessenden Massnahmen unterstützt werden.» Sollte der Standort der Kiss & Ride-Zone als ungeeignet erachtet werden, könne die Unterstützung für die Massnahmen schnell abnehmen.
Luc Zobrist (FDP) bekundet seine Unterstützung für das Postulat. «Die Situation bei den Elterntaxis ist unbefriedigend.» Er weist aber auch daraufhin, dass die Verantwortung über den Schulweg bei den Eltern liege und man hier nichts vorschreiben dürfe. «Natürlich gibt es Massnahmen, die man ergreifen kann, um Elterntaxis einzudämmen und das unterstützen wir auch», so Zobrist.
Postulat zur Altstadt-Pflästerung überwiesen
Das Thema «Begehbare Altstadt für alle» – ursprünglich ein Postulat der ehemaligen Einwohnerrätin Irma Jordi – beschäftigt das Stadtparlament weiter. In ihrem Postulat vom 21. Oktober 2024 führt GLP Einwohnerrätin Carla Fumagalli nochmals auf, welche Diskussionen bezüglich behindertengerechten Pflasterung in der Altstadt geführt wurden in den letzten Jahren. Auch hält sie fest, dass das «Konzept Strassenraumgestaltung Altstadt Zofingen» dem Einwohnerrat in der Vergangenheit sehr kurzfristig zugestellt wurde. Und beim Vorhaben bei der Pfistergasse fehlten gemäss Fumagalli die detaillierten Angaben zur Kostenzusammensetzung.
Darum fordert die GLP im Postulat, dass der Stadtrat eine saubere und repräsentative Evaluation des Pilots in der Ringmauergasse inklusive eines Berichts erstellt. Zudem soll die Exekutive das «Konzept Strassenraumgestaltung Altstadt Zofingen» unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Pilots überarbeiten und ergänzen. Darin inbegriffen sollen auch eine verständliche Gegenüberstellung der Kosten verschiedener Lösungen sowie das Aufzeigen von Ansätzen bezüglich der ökologischen Faktoren sowie Aufenthaltsqualität sein.
Das überarbeitete Konzept soll zudem dem Einwohnerrat und der Bevölkerung präsentiert werden.
Die Unterzeichnenden des Postulats wünschen sich ein «ganzheitliches, kostenoptimiertes Konzept, welches verschiedene Ansprüche unter Berücksichtigung der geltenden Rechtslage gewichtet sowie kompatibel mit dem parallellaufenden Prozess Altstadtentwicklung ist». Das Konzept dürfe und solle dabei durchaus einen dynamischen Charakter aufweisen, um Spielraum für sich ändernde äussere Einflüsse zu lassen.
In seiner Haltung schreibt der Stadtrat: «Für den Stadtrat war der Auftrag, welcher ihm mit der einstimmigen Überweisung des Postulats «Begehbare Altstadt für alle» von Irma Jordi zugeteilt wurde, klar, dass die Altstadt zukünftig für alle begehbar sein muss.» Diese zentrale Anforderung gelange integral bei allen Gestaltungs- und Erneuerungsprojekten in der Altstadt zur Anwendung. Dabei bilde das Konzept «Begehbare Altstadt für alle» die Richtschnur und Planungsgrundlage. Die Version vom 31. März 2023 wurde im Sinne einer Fortschreibung überarbeitet (Stand 7. Februar 2025). Aus dem Postulat von Irma Jordi gehe auch hervor, dass das Altstadtbild nicht verändert werden dürfe. Das überarbeitete Konzept (Stand 7. Februar 2025) beschränke sich grundsätzlich auf das Minimum, was die Anforderungen an das Behindertengleichstellungsgesetz anbelangen.
Die Behörde hält auch fest: «Der Stadtrat ist sich bewusst, dass es angesichts der unterschiedlichen Gassentypen (Funktion, Gassenhierarchie, Breite, Frequenzen, Entwässerung, Gesteinstypen usw.) noch weitere Gassensanierungen und -erneuerungen benötigt, bis das Konzept konsolidiert vorliegt.» Vergleiche zwischen den einzelnen sanierten Gassen seien daher zurückhaltend vorzunehmen und liessen sich nur bedingt anstellen. Eine optimierte Fussverkehrsinfrastruktur sei eine Daueraufgabe. Zudem habe der Stadtrat hat am 26. Februar dieses Jahres das Konzept Strassenraumgestaltung der Altstadt von Zofingen der Öffentlichkeit vorgestellt. Er habe dabei den Stellenwert und die Zielsetzungen des Konzepts ausführlich dargelegt.
Nicht in Frage kommen für den Stadtrat der «gänzliche Verzicht auf die minimale behindertengerechte Sanierung, der Einsatz von grossformatigen Platten oder Belagsstreifen usw. bei der zukünftigen Neugestaltung einzelner Gassen», heisst es in der vorliegenden Haltung der Exekutive. Der Stadtrat ist der Auffassung, dass die drei Forderungen des Postulats erfüllt sind. Entsprechend beantragt er dem Einwohnerrat, dass das Postulat nicht überwiesen wird.
Carla Fumagalli führt nochmals aus, dass der Stein des Anstosses die unbefriedigende Situation in der Pfistergasse war. Sie anerkenne aber, dass sich zwischenzeitlich einiges bewegt habe und das neue Konzept der Bevölkerung präsentiert wurde. Dennoch brauche es diesen Vorstoss noch immer, denn der Prozess sei, so Fumagalli, noch nicht abgeschlossen. Zudem sei der Vorstoss nicht vollumfänglich beantwortet. «Wir fühlten uns teilweise nicht ganz abgeholt.» Die zweite Abstimmung zur Pfistergasse sei weiter sehr knapp ausgefallen. «Und das war nach der Überarbeitung», so Fumagalli. Das zeige, dass man im Einwohnerrat noch nicht richtig zufrieden ist damit. «Wir wollen sicherstellen, dass die Qualität gewährleistet ist und dass wir als Einwohnerrat involviert sind. Wir wollen eine Altstadt für alle.»
Der zuständige Stadtrat Robert Weishaupt (Mitte) hält fest, dass es sich um ein sensibles Thema mit viel Geschichte und Emotionen handle. Man müsse mit Augenmass und Verantwortung das Ganze angehen.
Die SP und die Fraktion EVP-Die Mitte sind gegen die Überweisung des Postulats, Grüne, GLP, SVP und FDP dafür. Mit 24 zu 14 Stimmen wird das Postulat entgegen dem Willen des Stadtrats überwiesen.
Gemeinden sollen im Bereich der Sportanlagen zusammenarbeiten
Tobias Hottiger (FDP) reichte am 11. September 2023 eine Motion mit dem Titel «Regionale Koordination von Sportanlagen» ein. Der Stadtrat wird aufgefordert, ein regionales Sportanlagenkonzept (RESAK) zu initiieren, das den Gemeinden der Region Zofingen eine Abstimmung ihrer Aktivitäten im Bereich der Sportanlagen ermöglicht. Zofingen verfügt bereits über ein Gemeindesportanlagenkonzept (GESAK). Es liefert eine Bestandsaufnahme der Sport- und Bewegungsräume in Zofingen und dient als Grundlage für die weitere Planung von Sanierungen und Erweiterungen im Bereich von Bewegung und Sport, heisst es in der Motion.
Um Synergien zu nutzen und Doppelspurigkeiten zu vermeiden, sei allerdings eine Koordination der Sportanlagen über die Gemeindegrenzen hinweg notwendig. Ein RESAK hätte aus Sicht von Hottiger das Ziel, eine detaillierte Bestandsaufnahme der vorhandenen Infrastruktur zu liefern, den Handlungsbedarf zu definieren und entsprechende Massnahmen nach Priorität zu klassifizieren.
Der Stadtrat hält fest, man habe im Jahr 2024 ein Sportkonzept verabschiedet und darin die Wichtigkeit der regionalen Zusammenarbeit im Sport hervorgehoben. Der Stadtrat teilt daher die Ansicht von Einwohnerrat Tobias Hottiger, dass ein regionales Sportanlagenkonzept (RESAK) für die Zusammenarbeit und die Nutzung der Infrastruktur im Sport wichtig ist und gemeindeübergreifend angegangen werden sollte.
In der Zwischenzeit hat der Grosse Rat ein neues kantonales Sportgesetz in erster Lesung verabschiedet. Dieses sehe unter anderem vor, ein Inventar aller Sportanlagen des Kantons zu erarbeiten. Zudem soll die regionale Zusammenarbeit im Sport, insbesondere bei der Infrastruktur, gefördert werden. Deshalb hat sich Zofingenregio dieser Thematik angenommen. Im Rahmen einer Regionalkonferenz von Zofingenregio haben die teilnehmenden Gemeinden grossmehrheitlich Interessen an einem RESAK bekundet. Die Stadt setze sich dafür ein, dass das Projekt im Rahmen der Jahresplanung 2026 von Zofingenregio eingeplant wird.
Das als Motion eingereichte Anliegen falle gemäss § 15 i. V. m. § 26 Abs. 1 Gemeindeordnung allerdings nicht in die Zuständigkeit der Gesamtheit der Stimmberechtigten oder des Einwohnerrats. Der Stadtrat beantragt daher, die Motion aus formellen Gründen abzuweisen.
So weit kommt es aber nicht. Hottiger kann nachvollziehen, wieso der Stadtrat die Motion nicht entgegennimmt. «Die Gründe sind juristisch», so Hottiger. Er habe im Vorfeld der Sitzung ein gutes Gespräch mit der Stadträtin Rahela Syed (SP) geführt. Man sei sich einig, in welche Richtung das ganze gehen soll. Er hoffe, der Stadtrat bleibe am Thema dran, so Hottiger. «Ich bedanke mich bei Rahela Syed für den guten Austausch und ziehe die Motion zurück.»
Buswartehäuschen werden nach und nach sicherer für Vögel
Am 19. Oktober 2015 reichte Michael Wacker von der SP ein Postulat ein mit dem Titel «Sichere Buswartehäuschen – auch für Vögel». Er habe diverse – auch bereits umgestaltete – Buswartehäuschen angeschaut. Dabei seien an mehreren Standorten Spuren von Vogeleinschlägen sichtbar gewesen. Darum forderten Wacker und die etlichen weiteren Unterzeichnenden, dass die Glasscheiben an Buswartekabinen vogelsicher ausgestaltet werden.
Der Einwohnerrat behandelte den Vorstoss an seiner Sitzung vom 19. September 2016 und überwies ihn mit 20 zu 18 Stimmen an den Stadtrat. Dabei wurden insbesondere die hohen Kosten kritisiert, die mit dem Anbringen von Schutzfolien verbunden sind. Ausserdem empfahl der Einwohnerrat dem Stadtrat, den Vogelschutz mit Augenmass umzusetzen.
Inzwischen liegt der Bericht des Stadtrats vor. In diesem hält die Behörde fest, dass sich die Stadt bezüglich Vogelschutz nach den einschlägigen Vorgaben des Kantons, den SBB und den Fachorganisationen halte. «Zu beachten ist, dass keine reflektierenden und spiegelnden Oberflächen verwendet werden sollen», schreibt der Stadtrat. Bewährt hätten sich Gläser mit einem Aussenreflexionsgrad von maximal 15 Prozent oder Siebdrucke, welche auf das Erscheinungsbild abgestimmt sind (Streifen oder Punkte). Aufkleber mit schwarzen Vögeln würden das Problem hingegen nicht lösen, hält der Stadtrat fest. Inzwischen seien verschiedene Bushaltestellen an Kantonsstrassen und einige wenige an Gemeindestrassen umgerüstet und mit Vogelschutzmassnahmen versehen worden. Mit der Überprüfung des Vogelschutzes einher ging die anstehende Modernisierung und Erneuerung der Bushaltestellen nach dem Behindertengleichstellungsgesetz. «Aus Sicht des Stadtrats sind diese beiden Themen gleichzeitig synergetisch anzugehen», heisst es im Bericht. Bei der behindertengerechten Sanierung der Bushaltestellen werde jeweils auch die Buswarteinfrastruktur überprüft. Bei vielen Buswartehäuschen würden heute die zeitgemässe Grundausstattung, wie Abfallkorb mit Aschenbecher oder öffentliche Beleuchtung, fehlen.
Der Stadtrat sei sich bewusst, dass ihm bei der Ertüchtigung der Bushaltestellen betreffend der Beurteilung der Verhältnismässigkeit auf Gemeindestrassen – ob Massnahmen ergriffen werden sollen oder nicht – ein erheblicher Ermessenspielraum zukommt. «Er tut dies jeweils unter Abwägung des wirtschaftlichen Aufwands, der Interessen des Umwelt-, Natur- oder Heimatschutzes, Belange des Jagdschutzes und der Verkehrs- sowie Betriebssicherheit», heisst es im Bericht. Die Exekutive schlägt dem Einwohnerrat vor, den Bericht zu Kenntnis zu nehmen und das Postulat abzuschreiben.
Postulant Michael Wacker (SP) hält in seinem kurzen Statement fest, dass es für ihn klar ist, dass die Buswartehäuschen nicht von heute auf morgen umgebaut werden. Wichtig sei für ihn, dass das Anliegen in den Köpfen des Stadtrats und der Verwaltung ist. Es sei jetzt höchste Zeit, das Postulat abzuschreiben. Das tut der Einwohnerrat dann auch – einstimmig.
Neue Beschaffungsrichtlinie seit 1. April in Kraft
Am 25. Oktober 2010 reichte Rahela Syed (SP) ein Postulat mit dem Titel «Faire Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen in der Stadt Zofingen» ein. Viele Waren, die in die Schweiz eingeführt werden, seien unter menschenverachtenden Bedingungen hergestellt worden, heisst es im Postulat. Und weiter: «Es darf nicht sein, dass die Stadt Zofingen mit Steuergeldern Produzenten und Produzentinnen unterstützt, die sich nicht um Menschenrechte scheren und ihre Angestellten ausbeuten.»
Mit dem Postulat wurde der Stadtrat beauftragt, im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens alle Lieferantinnen und Lieferanten sowie Leistungserbringenden vertraglich darauf zu verpflichten, bei der Vergabe von Aufträgen die Bestimmungen der Kernübereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und der nationalen Gesetzgebung einzuhalten.
Der Stadtrat hält fest, dass der Kanton Aargau Gemeinden, die im Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung entsprechende Richtlinien für ihre Verwaltung erstellen möchten, mit einem Beratungsangebot unterstützt. «Dieses Angebot wurde von der Stadt Zofingen genutzt», heisst es im Bericht des Stadtrats. Die Stiftung Pusch (Praktischer Umweltschutz) hat im Auftrag des Kantons die Erarbeitung der neuen Beschaffungsrichtlinien eng begleitet. Das Projekt wurde im Dezember 2023 gestartet und mit Hilfe von Workshops innerhalb der Verwaltung bearbeitet. Nach der Fertigstellung wurde die Richtlinie vom Kanton rechtlich geprüft. Der Stadtrat hat die Richtlinie an seiner Sitzung vom 19. Februar 2025 genehmigt und beschlossen, sie am 1. April 2025 in Kraft zu setzen.
Für die SP-Fraktion spricht Franziska Kremer: «Die Postulantin sitzt mittlerweile im Stadtrat, deshalb übernehme ich das gerne. Es ist vielleicht etwas bedenklich, dass eine Stellungnahme so lange dauert. Wir möchten aber den Stadtrat nicht rügen, denn jetzt liegt eine Stellungnahme vor. Dafür sind wir dankbar.» Es sei aber schon etwas irritierend, dass man es 2023 noch fertiggebracht habe, chinesische Laternen zu beschaffen und das Holzimitat auf dem Spielplatz immer noch ein Erdölprodukt sei.
«Aus Sicht der SP ist es wünschenswert, dass es seitens der Stadt eine verantwortliche Person gibt, die sich dem Thema annimmt und auch das Controlling übernimmt», so Kremer weiter. Aktuell sehe man das noch nicht ganz. «Wir empfehlen dem Stadtrat, die Verantwortlichkeit klar einer Stelle zuzuteilen. Vielleicht ist es ja sogar Chefsache.»
Stadtpräsidentin Christiane Guyer (Grüne) teilt mit, die Verantwortlichkeit sei bereits klar zugeteilt. Und sie gesteht ein, dass es bis zum Bericht des Stadtrats lange gedauert habe. «Wir haben es aber jetzt gemacht und es ist eine gute Richtlinie entstanden.»
André Kirchhofer (FDP) möchte noch wissen, ob bei der Beschaffung regionale Unternehmen prioritär behandelt werden. Dies bejaht Christiane Guyer, weist aber darauf hin, dass die Stadt bei der Beschaffung die rechtlichen Vorgaben einhalten müsse. Nachdem Atila Gygax (glp) noch die Überarbeitung des betreffenden Dokuments nahe legt – man sehe, dass das Dokument von vielen verschiedenen Stellen erstellt worden sei. Hier müsse eine klare Linie hineingebracht werden – stimmt der Einwohnerrat ab. Mit 36 Stimmen zu zwei Enthaltungen nimmt er das Postulat zur Kenntnis und votiert einstimmig für dessen Abschreibung.
Neue Rechtsform für das Seniorenzentrum
2022 beschloss der Einwohnerrat, das städtische Seniorenzentrum (SZ) in eine eigenständige juristische Person umzuwandeln. Damit soll das SZ an unternehmerischer Flexibilität gewinnen, Entscheidstrukturen werden politisch entflochten. Nach der Prüfung zahlreicher Rechtsformen entschied sich das Stadtparlament im März letzten Jahres, das SZ in eine kommunale Anstalt auszulagern – auch, um den gemeinnützigen Charakter der Institution zu erhalten. In der Zwischenzeit hat der Stadtrat die Entscheidungsgrundlagen zur Gründung ausgearbeitet. Darüber entscheidet heute der Einwohnerrat.
Das SZ bietet heute 127 Pflege- und Betreuungsplätzen sowie 38 Alterswohnungen im Rosenberg an. Oberste Entscheidungsinstanz ist der Stadtrat, wobei einige Kompetenzen an ein strategisches Leitungsgremium delegiert sind.
Zu den wichtigsten Neuerungen gehört eine Anstaltsordnung. Sie definiert die Eckpfeiler der künftigen eigenständigen Institution. Sie sieht vor, dass die Aufsicht des Betriebs durch die Geschäftsleitung, den Verwaltungsrat und den Stadtrat erfolgt. Letzterer genehmigt als Vertreter der Eigentümerschaft den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung. Der Verwaltungsrat soll aus fünf bis sieben Mitgliedern bestehen.
Bei der Gründung sollen sowohl der Betrieb als auch die entsprechenden Liegenschaften ausgelagert werden. Die Mitarbeitenden werden zu den bisherigen Bedingungen angestellt. Die Gebäudekomplexe Brunnenhof und Tanner sowie die Alterswohnungen Rosenberg sollen dem SZ zum Buchwert von 27,5 Millionen Franken verkauft werden. Die Grundstücke übernimmt es im Baurecht – sie verbleiben im Eigentum der Einwohnergemeinde. Die neue Institution wird so finanziert, dass genug Liquidität gewährleistet ist – mit einem Dotationskapital von 2,5 Millionen Franken.
Stimmt der Einwohnerrat dem Vorhaben heute zu, erfolgt am 1. September die Gründung der kommunalen Anstalt. Der Start des operativen Betriebs ist per 1. Januar 2026 vorgesehen. Lehnt das Parlament das Ansinnen ab, bleiben das SZ und die Alterswohnungen Teil der Gemeindeverwaltung. Künftige Verluste oder Gewinne würden damit weiterhin Teil des städtischen Finanzhaushalts bleiben. Die bisher entstandenen Projektkosten würden abgeschrieben.
Die «Kommunale Anstalt» gibt es im Kanton Aargau auf Gemeindeebene seit 2019. Ein Grund für die Einführung dieser Rechtsform war, den Gemeinden eine öffentlich-rechtliche Alternative zur Gründung einer Aktiengesellschaft zu bieten.
Die Fraktionen überbieten sich am heutigen Abend schon fast beim Lob für die Vorlage. Sämtliche Votantinnen und Votanten bedanken sich beim Stadtrat und allen Beteiligten für das gut ausgearbeitete Geschäft. Kritik sei immer konstruktiv aufgenommen worden, sagt etwa Michael Wacker (SP) als Sprecher von der einwohnerrätlichen Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK). Sämtliche Unterlagen seien rasch und unkompliziert geliefert worden. Das habe Vertrauen geschafft.
Fraktionsübergreifend ist man der Meinung, dass man dem Seniorenzentrum mit der neuen Rechtsform mehr unternehmerische Freiheit gibt. Thomas Affentranger von den Grünen will den Stadtrat aber auch in Pflicht nehmen. Dieser soll einen fachlich kompetenten Verwaltungsrat einsetzen.
Apropos Verwaltungsrat: Der Stadtrat wird diesen einerseits besetzen, andererseits aber auch mit einem Exekutivmitglied Einsitz nehmen. Diese Machtkonzentration gab nicht nur in der FGPK zu reden, sondern auch in den Fraktionen. André Kirchhofer (FDP/ZM) hält aber fest, dass die Zuständigkeiten klar getrennt seien.
Es herrscht seltene Einigkeit: Das Parlament stimmt letztlich allen Anträgen einstimmig zu. Aus dem Seniorenzentrum wird also eine kommunale Anstalt.
Elisa Scheidegger (SP) als neue Stimmenzählerin gewählt
Der Einwohnerrat wählt heute eine neue Stimmenzählerin oder einen neuen Stimmenzähler. Die SP schlägt Elisa Scheidegger vor. Für die SP-Fraktion spricht Franziska Kremer: «Wir empfehlen euch ganz herzlich Elisa zur Wahl. Sie würde sich gerne noch mehr politisch engagieren.» Anschliessend steht die Wahl an. Elisa Scheidegger wird mit 35 Stimmen als neue Stimmenzählerin gewählt. Sie nimmt die Wahl an.
38 von 40 Mitglieder sind anwesend
Zwei Parlamentarierinnen und Parlamentarier haben sich für die heutige Sitzung entschuldigt. Es sind dies Hans Rudolf Sommer (SP) und Stéphanie Szedlák (Mitte). Entsprechend sind 38 Mitglieder des Einwohnerrats anwesend.
Inpflichtnahme von Joël Brünisholz (Grüne)
Joël Brünisholz (Grüne) wird als neues Mitglied des Einwohnerrats Zofingen in Pflicht genommen. Er folgt auf Lena Hoffmann (Grüne), die an der Einwohnerratssitzung vom 17. März 2025 zurückgetreten ist. Joël Brünisholz steht an nächster Stelle der Nichtgewählten seiner Parteiliste für die Amtsperiode 2022 bis 2025 und rückt deshalb nach.

Bild: zvg
Herzlich willkommen zum Liveticker des Zofinger Tagblatts zur heutigen Sitzung des Einwohnerrats. Wir berichten hier direkt aus dem Stadtsaal.

Gemütlicher Abend mit Rockmusik: Das Rock Open Air in Staffelbach soll familiär und persönlich werden
Am Abend des 24. Mai wird Staffelbach zum Rock-Treffpunkt. Das mag etwas überspitzt formuliert sein – aber das Rock Open Air, das der noch junge Kulturverein Kulturi Leerau auf die Beine gestellt hat, kann sich durchaus sehen lassen. Als Headliner wird die bekannte Aargauer Band azTon den Besucherinnen und Besuchern einheizen. Nach ihrem ersten Auftritt an der Badenfahrt vor mehr als 25 Jahren, ging es für die Band stetig bergauf. Heute können sie auf eine feste Fangemeinde zählen und haben bereits hunderte Konzerte in der ganzen Schweiz gespielt.
An diesem Abend ebenfalls auf der Bühne stehen die vier Musiker des Buechibärger Wohnzimmer Quartetts (BWQ). Gegründet in der Coronazeit, wurde ihr erster Song zu einem viralen Hit und generierte 50’000 Klicks in einer Woche. BWQ kombinieren Rock- und Hardrock-Elemente mit Mundarttexten. Unterstützt werden sie bei ihrem Auftritt von The Horns aus dem Aargau.

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Freude daran, Neues auszuprobieren
«Wir wollten etwas machen, das es so bei uns in der Region noch nicht gibt», sagt Francisco Baños, Präsident der Kulturi Leerau. Man habe Freude daran, etwas Neues auszuprobieren und wolle mit dem Open Air die Attraktivität der Region steigern. Mit einer so grossen Veranstaltung geht der Kulturverein aber auch ein Risiko ein. «Was das Finanzielle angeht, belastet dieser Event unsere Vereinskasse doch ganz schön», so Baños. Man habe aber nach längerer Überlegung entschieden, das Open Air durchzuführen. «Wir wollen mutig sein und unsere Grenzen ausloten.»
Die Jugend- und Kulturkommission Staffelbach unterstützt die Kulturi bei der Organisation. Um die Gastronomie während des Open Airs kümmert sich der Turnverein Staffelbach. «Für uns allein wäre das nicht zu stemmen gewesen», zeigt sich Baños dankbar für die Unterstützung. Die Einnahmen durch Verpflegung und Getränke fliessen vollumfänglich in die Vereinskasse des Turnvereins. Das Open Air wird bewusst klein und familiär gehalten. «Dadurch entsteht eine Nähe zu den Künstlern, die man an grösseren Open Airs nicht findet. Der Fokus liegt auf der Musik», zeigt sich Baños überzeugt von dem Konzept.
Der Ticketverkauf ist gut angelaufen. Laut Baños sind die Hälfte der rund 400 Tickets bereits verkauft. «Wir hoffen, dass es weiterhin so gut läuft und auch die restlichen Tickets noch weggehen. Ein ausverkauftes Open Air wäre super.»
Der Gewinn ist zweitrangig
Dass das Open Air einen Gewinn in die Kasse der Kulturi spült, ist unwahrscheinlich. Das sei aber auch nicht das Ziel, so Baños. «Wenn wir mit einer schwarzen Null herauskommen, sind wir zufrieden.» Wichtiger sei ihm, dass die Gastronomie gut laufe und sich die Arbeit der Mitglieder des Turnvereins auszahle. «Wenn alle Beteiligten am Ende glücklich sind, sind wir zufrieden», so Baños.

Hauptsammelkanal Paradiesli: Sanierung dauerte länger – und wird viel teurer

Schon in der Vergangenheit gab es Gewaltvorfälle an der Schule Mutschellen
Das 15-jährige Mädchen, das am Sonntag nach einer mutmasslichen Auseinandersetzung mit einer 14-jährigen Mitschülerin im Beriker Wald aufgrund von Stichverletzungen starb, ging in Berikon in die Sekundarschule. Bereits in den letzten Jahren gaben Gewaltvorfälle innerhalb der Kreisschule Mutschellen, die nebst Berikon auch die Gemeinden Widen, Oberwil-Lieli und Rudolfstetten-Friedlisberg umfasst, in den Medien zu reden.
So schrieb der ehemalige SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli 2023in der «Weltwoche»: «In der heilen Welt Mutschellens spielt jetzt die Polizei Pausenplatz-Aufsicht.» Dies, nachdem sich die Leitung der Kreisschule mit einem Brief an die Eltern gewandt hatte mit dem Titel: «Ist Ihr Kind von einer Straftat betroffen? – Was Sie tun können.»
«Drohungen, Diebstähle und körperliche Gewalt» waren damals auch seitens Schulleitung beklagt worden. In diesem Zusammenhang genannt worden war eine Jugendbande namens Ground-Level-Gang (GLG). Diese soll an die 100 Mitglieder haben und seit über zehn Jahren in den Kantonen Aargau, Zürich oder Graubünden aktiv sein. 2014 wurde ein damals 29-jähriger Anführer der Gruppe in Lenzburg zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er wurde 2022 erneut straffällig.
Gewaltprävention sei ein Thema an der Schule
Ob diese Gang auch an der Kreisschule Mutschellen agierte, ist nicht bestätigt. Die Schulleitung kritisierte damals den Bericht der «Weltwoche» als einseitig und unreflektiert. Die Pausenaufsicht werde von den Lehrpersonen gewährleistet, erklärte die Schulleitung zum Beispiel, die Polizei schaue nur gelegentlich vorbei. Die Schule greife zudem Themen wie Mobbing oder Gewaltprävention wiederholt mit den Jugendlichen auf und verfolge eine Nulltoleranzstrategie.
Auf Anfrage der AZ erklärte die Regionalpolizei Bremgarten, dass sie wegen Spannungen und Konflikten unter den Jugendlichen ihre Präventionsbemühungen an der Schule verstärkt habe. Auch seien Ende 2022 Lehrpersonen und Schulleiter im Umgang mit Drohungen, Beschimpfungen oder körperlicher Gewalt geschult worden. Die Kantonspolizei bestätigte, dass vereinzelte Anzeigen eingegangen waren.
«Leider werden Vorfälle, die ausserhalb der Schule stattfinden, oft in die Schule getragen», erklärte die damalige Präsidentin des Schulvorstands der Kreisschule gegenüber der AZ. An der Kreissschule Mutschellen gehen rund 550 Jugendliche in den Unterricht.
Ein Zusammenhang dieser Zwischenfälle mit dem jetzigen Fall ist laut Kantonspolizei nicht direkt gegeben. Laut Forensiker Josef Sachs ist auch die Gewaltbereitschaft bei Mädchen zum Beispiel viel tiefer als bei Jungs. Fälle von Mädchengewalt mit Messern seien selten. Im Aargau gäbe es zum Beispiel auch kein reines Jugendheim für Mädchen, nur für Jungs.
