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Erfolgreiche Jahre kosteten Energie – Rothrist möchte mit Trainerwechsel neue Impulse setzen

Der Eierkonsum erreichte letztes Jahr absoluten Höchstwert – droht nun eine Eierknappheit?
Ein stattlicher Bauernhof im Strengelbacher Dörfli, der seit mindestens 200 Jahren im Besitz der Familie Gerhard ist. Hier betreibt Peter Gerhard zusammen mit seinem Bruder Jürg einen rund 50 Hektaren grossen, gemischten Ackerbau-Milchwirtschafts-Betrieb mit Hofladen. Im Nebenerwerb verarbeiten die Brüder das Obst ihrer Hochstamm-Obstbäume zu Süssmost. Zudem halten sie Hühner in Freilandhaltung. «Mit 120 Hühnern halten wir in unserem mobilen Hühnerstall allerdings eine eher kleine Hühnerschar», meint Peter Gerhard. So klein die Hühnerschar auch sein mag: Gerhard vermag damit die gesamte Nachfrage des Zofinger Landiladens nach Freilandeiern (ohne Bio-Eier) zu decken. «Und auch für den Direktverkauf im eigenen Hofladen verbleiben noch genügend Eier», sagt der 62-jährige Meisterlandwirt.
Eierknappheit? «Davon ist bei uns momentan nichts zu merken», hält der Strengelbacher Landwirt fest. Er könne feststellen, dass es nach wie vor eine Stammkundschaft sei, die den Hofladen besuche. Anders als etwa während der Corona-Pandemie. Damals waren häufig Neukunden im Laden auszumachen, der Absatz von Eiern schnellte in die Höhe. Dennoch sei auch jetzt nicht vollständig auszuschliessen, meint Gerhard weiter, dass die zunehmende Nachfrage nach Eiern vor Ostern zu einer Verknappung führen könne. «Das ist auch nicht unüblich – vor Ostern erreicht der Eierverkauf alljährlich Höchstwerte», führt Gerhard mit einer gewissen Gelassenheit aus. Er vermute aber, dass vor allem die Grossverteiler eine allfällige Eierknappheit zu spüren bekommen würden.

Bild: Regina Lüthi
Nachfrage zeigt seit Jahren nach oben
Der Appetit auf Eier ist in den letzten Jahren – sieht man von einem Einbruch im Jahr 2022 ab – kontinuierlich gewachsen und erreichte im vergangenen Jahr einen absoluten Höchstwert. Wurden 2016 insgesamt 1495 Millionen Eier konsumiert, so waren es im vergangenen Jahr bereits 1797 Millionen Stück. Anders ausgedrückt: Wer in der Schweiz wohnhaft ist, isst pro Jahr fast 200 Eier. Das sind, wie die Zahlen des Bundesamts für Landwirtschaft zeigen, etwa 25 Eier mehr als noch 2012 durchschnittlich konsumiert wurden. Im internationalen Vergleich erreicht der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in der Schweiz allerdings keine Spitzenwerte. Mexiko ist mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 409 Eiern (Zahlen von 2021) Leader in dieser etwas speziellen Rangliste, aber auch in den USA oder in umliegenden Ländern in Europa verbrauchen Konsumentinnen und Konsumenten deutlich mehr Eier als Herr und Frau Schweizer.
Der steigende Appetit auf Eier dürfte mehrere Gründe haben. «Das Ei ist ein günstiges Produkt», hält der Strengelbacher Landwirt fest. Zudem sind sie proteinreich, enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und wirken auch sättigend. Und all dies bei gerade einmal 70 Kalorien pro Ei. Auch die Sorge vor zu viel Cholesterin hat sich in Fachkreisen als unbegründet erwiesen. Ausserdem haben sich auch die Ernährungsgewohnheiten verändert. «Das Ei ist eine günstige und gute Alternative für all jene Menschen, welche weniger oder gar kein Fleisch mehr essen wollen», meint Peter Gerhard.
Inländische Produktion erhöht
Auf die erhöhte Nachfrage haben die Schweizer Landwirte mit einer Erhöhung der Produktion reagiert. Lag der Anteil an Schweizer Eiern 2012 noch bei 54 Prozent, so erreichte er 2022 mit über 68 Prozent seinen vorläufig höchsten Anteil. Seit Herbst 2024 übersteigt die Nachfrage die Produktion von Schweizer Eiern, wie GalloSuisse, die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, mitteilte. Der Mangel, der sich hauptsächlich bei Freilandeiern bemerkbar machte, wurde vermehrt mit dem Import von Eiern ausgeglichen. Das ist der Hauptgrund dafür, dass der inländische Anteil an der Eierproduktion im vergangenen Jahr auf 62,5 Prozent sank. Allerdings sind auch den Importen Grenzen gesetzt, denn auch anderswo in Europa und speziell in Amerika, wo seit drei Jahren die Vogelgrippe grassiert, lässt sich eine gestiegene Nachfrage nach Eiern beobachten. In Amerika spricht man sogar von einer «Eggflation», einer Wortschöpfung von «Ei» und «Inflation» – haben sich doch die Preise für Eier in kurzer Zeit vervierfacht! Eine derartige Erhöhung der Eierpreise ist in der Schweiz übrigens nicht möglich, da hierzulande Jahrespreise fixiert sind.
Kurzfristige Lösungen, um die inländische Produktion zu erhöhen, gibt es nicht. «Du kannst nicht von heute auf morgen mehr Eier produzieren», hält Peter Gerhard fest. In der Brüterei dauert der Weg vom Brutei bis zum Küken rund 22 Tage, im Alter von 18 Wochen beginnen die Hühner mit dem Eierlegen, dann dauert es nochmals vier Wochen, bis sie grosse Eier legen. «Damit sind wir bereits bei einer Vorlaufzeit von einem halben Jahr», hält Gerhard fest. Und dann allenfalls Überschüsse für die Zeit nach Ostern zu produzieren, mache schlussendlich auch keinen Sinn. Deshalb könnte es durchaus passieren, dass die Eierregale vor Ostern nicht prall gefüllt sein könnten, meint Peter Gerhard. In dem Sinn, dass nicht alle Arten von Eiern durchgehend erhältlich sein werden. «Die grosse Ostereier-‹Tütschete› wird in den Schweizer Stuben aber stattfinden», zeigt sich Gerhard überzeugt. Erfahrungsgemäss werde die Eiernachfrage nach Ostern noch einige Zeit hoch bleiben und der Absatz erst im Sommer zurückgehen.

Wildblühendes Leberblümchen – kaum entdeckt und schon gefrevelt
Mitglieder der Naturliebhabergruppe Wiedehopf entdeckten Ende Februar Leberblümchen (Hepatica nobilis) in Wikon. Nach der Fundmeldung an InfoFlora, das Kompetenzzentrum für Informationen über Wildpflanzen in der Schweiz, kam die Rückmeldung, dass dies eine neu gemeldete Art im Wiggertal sei. «Hoch erfreut über den Fund wurden die Pflanzen dokumentiert und beobachtet», schreibt die Gruppe in einer Mitteilung. «Leberblümchen sind schweizweit geschützt und dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Wer dies tut, begeht eine strafbare Handlung.»
Wildblühende Leberblümchen stellen hohe Anforderungen an den Lebensraum und sind daher im Mittelland selten. Vom Keimling bis zur ersten Blüte können vier Jahre oder mehr vergehen. Ameisen sind für ihre Ausbreitung hauptsächlich verantwortlich.
Bei einem Kontrollgang am 29. März habe die Naturliebhabergruppe überraschend und schockiert festgestellt, dass die schön blühende Mutterpflanze und ihre drei Töchterpflanzen ausgegraben und gefrevelt worden seien. «Das ist ein herber Verlust für die natürliche Vielfalt in Wikon und im Wiggertal», schreibt die Gruppe weiter.
Die Naturliebhabergruppe Wiedehopf appelliere an die Verantwortlichen, die Leberblümchen umgehend wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückzubringen. (hg)

Bild: zvg

Raffinierte Comedy zwischen Staunen und Lachen

Der FC Rothrist stellt Trainer Nicola Nocita frei – ein Nachfolger ist bereits da
Der FC Rothrist trennt mit sofortiger Wirkung von Trainer Nicola Nocita. Dies gab der Verein am Mittwochabend bekannt. Die Trennung kommt überraschend, auch wenn die positiven Resultate in der Rückrunde bisher ausblieben. In der Medienmitteilung lassen sich die Verantwortlichen des FCR wie folgt zitieren: «Die verhaltenen Auftritte zum Rückrundenstart, mit der Niederlage in der Schweizer-Cup-Qualifikation gegen Ajoie-Monterri, sowie die schwachen Ergebnisse in der Meisterschaft – ein Unentschieden gegen Muri und zwei Niederlagen gegen Sursee und Thalwil – haben die Verantwortlichen des FC Rothrist zum Handeln veranlasst. Zudem ist die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr harmonisch verlaufen, was zu Unruhe innerhalb des Teams führte. Aus diesem Grund haben sich der Verein und Nicola Nocita einvernehmlich auf eine Trennung geeinigt, um dem Team neue Impulse zu verleihen.»
Milos Lazarevic übernimmt das Traineramt
Mit sofortiger Wirkung übernimmt Milos Lazarevic die Leitung der 1. Mannschaft. Der 47-Jährige begann seine Karriere 1988 beim FC Rothrist, gefolgt von Stationen bei mehreren Aargauer Clubs wie Oftringen, Buchs und Mladost. Als Trainer hat er sich insbesondere im Juniorenbereich einen Namen gemacht, vor allem beim Nachwuchs des FC Aarau. Aktuell ist er für das Talent-Scouting beim Aargauer-Weg verantwortlich. «Wir sind überzeugt, mit Milos die ideale Besetzung für diese Aufgabe gefunden zu haben, um das Team wieder auf die Erfolgsspur zu bringen und den Verbleib in der 2. Liga interregional sicherzustellen», heisst es weiter.
Der FC Rothrist befindet sich in der 2. Liga interregional derzeit auf einem Abstiegsplatz. Am kommenden Samstag empfängt der FCR den SC Buochs zum Kräftemessen. (pd/swe)

Bild: zvg

Uerkheim schliesst 2024 mit Defizit ab – steigende Kosten belasten die Gemeinde
Einer der Gründe für den negativen Abschluss sind laut Gemeinde die stark gestiegenen Pflegefinanzierungskosten, die gegenüber dem Vorjahr um gut 78’100 Franken zugenommen haben. Auch die Kosten für den Kindes- und Erwachsenenschutz sowie das Sozialhilfewesen erhöhten sich deutlich – um rund 59’000 Franken im Vergleich zum Vorjahr. Zudem fielen die Schulgelder für Berufsschulen mit circa 34’400 Franken höher aus als geplant, ebenso wie die Unterstützungsleistungen gemäss dem Kinderbetreuungsgesetz, die mit 33’200 Franken über dem Budget lagen.
Finanzpolitische Anpassungen
Der Gemeinderat sei sich der finanziellen Situation bereits im Vorjahr bewusst gewesen und habe notwendige Anpassungen in der Finanzpolitik vorgenommen, heisst es in einer Medienmitteilung zum Rechnungsabschluss. So wurde im Budget 2025 eine Steuererhöhung von 4 Prozentpunkte auf 123 Prozent beantragt und von der Gemeindeversammlung genehmigt. Diese Erhöhung trat Anfang 2025 in Kraft.
Der Gemeinderat sei im letzten Jahr haushälterisch und nachhaltig mit den Ressourcen umgegangen. Diese Bemühungen führten dazu, dass die budgetierten Positionen im Bereich der beeinflussbaren Ausgaben grösstenteils eingehalten werden konnten. Dennoch bleibe das strukturelle Defizit eine Herausforderung, da die nicht beeinflussbaren Kosten weiterhin steigen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Positive Entwicklung bei den Steuereinnahmen
Trotz der finanziellen Schwierigkeiten konnte die Gemeinde positive Ergebnisse bei den Einkommens- und Vermögenssteuereinnahmen erzielen. Diese waren um 86’600 Franken besser waren als budgetiert. Diese Einnahmen seien entscheidend, um die Gesamtsituation des Rechnungsabschlusses zu verbessern.
Die Spezialfinanzierungen der Gemeinde schlossen insgesamt positiv ab: Das Wasserwerk, die Abwasserbeseitigung und die Abfallwirtschaft schlossen mit einem Ertragsüberschuss von insgesamt 10’000 Franken ab.
Herausforderungen bleiben bestehen
Der Rechnungsabschluss 2024 widerspiegele die Ende 2023 klar gewordenen Befürchtungen in umfassender Form. «Die nicht beeinflussbaren Kosten steigen stetig und unaufhaltsam weiter an», schreibt der Gemeinderat. Man müsse weiterhin das «Notwendige, wo irgendwie möglich, vom Wünschbaren» trennen. Gleichwohl soll kein Investitionsrückstau generiert oder einfach nur noch «verwaltet» werden. Für 2026 will der Gemeinderat zumindest ein ausgeglichenes Budget präsentieren. In Anbetracht der finanziellen Situation sei aber klar, dass die Herausforderungen auch in Zukunft anhalten werden. «Um die finanzielle Stabilität der Gemeinde zu sichern, sind weitere Anpassungen in der Finanzpolitik nötig», heisst es weiter.