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Imker der Region atmen auf: Endlich wieder ein gutes Honig-Jahr!

Nach zwei Jahren mit schlechten Honigernten haben die regionalen Imkerinnen und Imker nun wieder Grund zur Freude.
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Fünf Prozentpunkte mehr: Kölliken plant für 2026 mit einer Steuererhöhung

Das Budget der Einwohnergemeinde Kölliken weist bei einem Umsatz von über 24 Millionen Franken einen Verlust von 838’385 Franken aus. Das Budget basiert neu auf einem Steuerfuss von 119 Prozent. Bislang lag dieser bei 114 Prozent.

Ohne die geplante Steuerfusserhöhung sowie die 2026 anstehende Folgebewertung des Finanzvermögens würde das Budget 2026 einen Verlust von knapp 2 Millionen Franken ausweisen. Bei der Folgebewertung des Finanzvermögens handelt es sich um eine buchhalterische Vorschrift, wonach die Bilanzwerte des Finanzvermögens am Anfang einer neuen Amtsperiode überprüft und aktualisiert werden müssen. Da die Landpreise seit der letzten Bewertung im Jahr 2022 gestiegen sind, ist aktuell davon auszugehen, dass die Bilanzwerte der Grundstücke um schätzungsweise 627’100 Franken erhöht werden müssen. Dies führt zu ­einem entsprechend besseren Rechnungsergebnis, hat aber keinen Einfluss auf die effektive Liquidität der Gemeinde.

Bereits seit einigen Jahren hat der Gemeinderat verschiedentlich auf eine anstehende Erhöhung des Steuerfusses hingewiesen. Nachdem die Rechnung 2024 noch mit einem vergleichsweise tiefen Verlust abgeschlossen werden konnte, ist für das Jahr 2025 nach aktueller Hochrechnung bereits mit einem deutlich höheren Verlust zu rechnen. Hinzu kommen die laufenden und geplanten Investitionsprojekte, welche die liquiden Mittel stark reduzieren und die Neuaufnahme von Darlehen erfordern. Die Mehrbelastung durch den Zins- und Abschreibungsaufwand wird in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen. Ebenfalls ist weiterhin eine stetige Kostensteigerung in diversen nicht direkt beeinflussbaren Bereichen (Restkosten Pflegefinanzierung, Restkosten Sonderschulen und Heime, Lehrerlöhne etc.) zu beobachten. Diese bereits bekannten Mehrausgaben können nicht mehr mit dem natürlichen Wachstum der Steuereinnahmen gedeckt werden, weshalb nun eine Erhöhung des Steuerfusses zwingend notwendig ist. Der Gemeinderat hat sich mit der geplanten Erhöhung um 5 Prozentpunkte bewusst für einen Wert entschieden, welcher die Mehrausgaben nicht vollumfänglich abdecken wird, aber trotzdem dazu beitragen soll, die Neuverschuldung abzuschwächen.

Informationsanlass

Am Donnerstag, 13. November, 19.30 Uhr, findet in der Aula an der Berggasse 2 ein Informationsanlass zum beantragten Verpflichtungskredit Umgestaltung Umgebung Gemeindehaus inkl. Sanierung alter Pavillon und zum Budget 2026 mit einem Steuerfuss von 119 Prozent statt.

Die steuerfinanzierten Investitionen fallen mit rund 15 Millionen Franken deutlich höher aus als in den Vorjahren. Davon betreffen rund 13,2 Millionen den Bereich Bildung, wobei die grössten Ausgaben den Neubau des Oberstufenschulhauses sowie die Sanierung und Erweiterung der Doppelturnhalle betreffen.

Per Ende 2024 wies die Gemeinde Kölliken noch ein Nettovermögen von rund 1885 Franken pro Einwohner aus. Aufgrund der voraussichtlichen Verluste sowie des grossen Investitionsvolumens wird das Nettovermögen vollständig aufgebraucht und per Ende 2026 eine Nettoschuld von schätzungsweise 3083  Franken pro Einwohner ausgewiesen.

Die Selbstfinanzierung der Investitionen ist zu tief, weshalb auch die Neuaufnahme von Darlehen notwendig sein wird. Die tiefe Selbstfinanzierung hängt mit der unter dem Kantonsdurchschnitt liegenden Steuerkraft pro Einwohner zusammen. Gemildert wird diese Situation durch den Finanzausgleich, der für das Jahr 2026 mit 1’579’000 Franken (Vorjahr 1’227’000 Franken) ermittelt wurde.

Der Gemeinderat hat das Budget 2026 mit der Finanzkommission vorbesprochen. Sowohl das Budget als auch die Steuerfusserhöhung werden durch die Finanzkommission unterstützt.

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«Ich brauche Action um mich herum» – Co-Präsident des FC Oftringen will Gemeinderat werden

Serkan Sönmez hat während seiner Arbeit im Bevölkerungsrat gemerkt, dass Politik ihm Spass macht. Nun will sich der 49-Jährige in der Oftringer Exekutive engagieren, wo er sich für die Stärkung der Demokratie in der Gemeinde einsetzen möchte.
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SAGA26: Die Planung für die Safenwiler Gewerbeausstellung läuft bereits

Unter dem Motto «Regional stark – miteinander verbunden» soll die SAGA26 vom 12. bis 14. Juni 2026 eine Plattform bieten, um Produkte, Dienstleistungen und Innovationen zu präsentieren. Das Organisationskomitee unter Präsident Markus Wittig hat mit der Planung begonnen.

Austragungsort ist das Classic Center Schweiz der Emil Frey Classics AG – eine Location mit moderner Infrastruktur, guter Lage beim Bahnhof und ausreichend Parkplätzen. Rund 1000 m² Innenfläche sowie grosszügige Aussenflächen stehen für Messestände zur Verfügung. Bühne, Technik, Café und Museum schaffen ein professionelles Umfeld, das Präsentationen optimal unterstützt und gleichzeitig ein einladendes Erlebnis für Gäste und Partner bietet, heisst es in einer Medienmitteilung des Organisationskomitees.

Während die Aussteller im Mittelpunkt stehen, sorgt ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Musik und Unterhaltung für ein lebendiges Ambiente. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Der Haus-Caterer Gourmet Star bietet feine Menüs und Snacks, ergänzt durch regionale Spezialitäten aus Metzgerei und Bäckerei. So soll die SAGA26 auch kulinarisch zu einem Treffpunkt für Qualität und Regionalität werden.

Schule trifft Wirtschaft

Ein besonderer Höhepunkt soll das Projekt «Schule trifft Wirtschaft» am Freitag, 12. Juni 2026, werden. Hier treffen Jugendliche auf regionale Betriebe – «eine wertvolle Gelegenheit, Berufe kennenzulernen und Kontakte zu künftigen Lehrbetrieben zu knüpfen», zeigt sich das OK überzeugt.

OK-Präsident Markus Wittig anlässlich des ersten Infoabends zur Safenwiler Gewerbeausstellung SAGA26.
Bild: ran

Die SAGA26 sei die Gelegenheit, das eigene Unternehmen ins beste Licht zu rücken und sich in einem attraktiven, lebendigen Umfeld zu präsentieren, heisst es in der Mitteilung weiter.

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«Der erste Fall ist es, auf den es ankommt» – wie ein Zofinger Arzt gegen Polio kämpfte

Das Archiv des Zofinger Tagblattes gibt zum 29. Oktober eine Meldung aus dem Spital Zofingen preis. 1935 wütete die Kinderlähmung im Aargau. Dutzende Fälle hätten verhindert werden können, schrieb ein Doktor aus Zofingen. Und appellierte an die Behörden.
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Trotz mehr Beiträgen aus dem Finanzausgleich resultiert ein Minus in Strengelbachs Budget

Mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 103  Prozent resultiert im Budget 2026 der Einwohnergemeinde Strengelbach ein Verlust von 1,22 Millionen Franken. Das Resultat ist rund 1,10 Millionen Franken schlechter als im Vorjahr.

Die Einwohnergemeinde Strengelbach erwartet im Jahr 2026 rund 9,75 Millionen Franken an Steuereinnahmen. Dies seien 350’000 Franken weniger als im Budget 2025, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Gesenkt würden die mutmasslichen Steuereinnahmen, da die bisherigen Einnahmen im Jahr 2025 den budgetierten Wert kaum erreichen werden. Im Bereich der materiellen Hilfe wird von Kosten in Rahmen des Budgets 2025 ausgegangen. Allerdings sind diese Kosten sehr volatil und können je nach Anzahl und Art der Fälle stark von den Erwartungen abweichen.

Verrechnete Kosten des Kantons steigen

Die vom Kanton in Rechnung gestellten Restkosten für stationäre Pflege steigen um 500’000 auf über 1,30 Millionen Franken an. Die Erhöhung zeichnet sich aus den aktuellen Quartalsabrechnungen ab: Die Anzahl Fälle steigen und sind teilweise mit höheren, kostenintensiveren Pflegestufen verbunden. Die Restkosten der Heime und Werkstätten nehmen um 94’000 Franken zu und erreichen im nächsten Jahr mit 1,40 Millionen Franken einen neuen Höchststand. Die Prognose des Kantons für die Zukunft der Kosten in diesem Bereich zeigt eine klare Weiterführung des steigenden Trends. Weitere Ausgaben budgetiert die Gemeinde für den Ersatz der Telefonanlage des Gemeindehauses sowie der Schul-Homepage. Die Kosten für die Erneuerungen belaufen sich auf 84’000 Franken.

Die Steuerkraft in Strengelbach sinkt

Aus dem Finanzausgleich erhält die Einwohnergemeinde Strengelbach 417’000 Franken mehr als 2025. Der höhere Beitrag resultiere grösstenteils aus dem Steuerkraftaustausch, so die Gemeinde. Die Steuerkraft in Strengelbach ist im kantonalen Vergleich gesunken, da der Normsteuerertrag pro Kopf in Strengelbach sank, gleichzeitig stieg der durchschnittliche kantonale Normsteuerertrag.

Von den geplanten Investitionen der Einwohnergemeinde von über 1,60 Millionen Franken werden 80’000 Franken für die Erarbeitung der Immobilienstrategie, 40’000 Franken für Gewässerverbauungen und 50’000 Franken für die BNO-Revision aufgewendet. Der Restbetrag ist für die Sanierung des Friedhofgebäudes (650’000 Franken) sowie für die Sanierung von Strassen (780’000 Franken) vorgesehen. Von den Investitionen der Einwohnergemeinde (ohne Wasser und Abwasser) kann aufgrund des hohen Verlustes nichts durch die Gemeinde selber finanziert werden, das Guthaben pro Kopf sinkt entsprechend und beträgt Ende 2026 noch 913 Franken.

Im Wasserbereich sind die 500’000 Franken hauptsächlich für Erneuerungen von Leitungen verplant. Im Abwasserbereich werden voraussichtlich 100’000 Franken für Leitungssanierungen aufgewendet.

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«Nur gemeinsam kommen wir in der Region weiter» – Bio-Bauer Dieter Scheibler setzt auf die Gemeinschaft

Der 59-jährige Ur-Oftringer, der einst die Abschaffung des Oftringer Einwohnerrats initiierte, kandidiert als Gemeinderat. Heute findet er: «Ein Einwohnerrat wäre sinnvoller.»
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Klein, konzentriert und voller Welt – das waren die Literaturtage Zofingen

13 Veranstaltungen im intimen Rahmen, eine Buchpremiere mit Schweizer Autor und so viele Dauerkarten wie noch nie.

«Es ist eine Riesenfreude, dass wir inzwischen ein so grosses Stammpublikum haben, das sich jedes Jahr bereitwillig auf unterschiedliche Länder, Kulturen und Literaturen einlässt», sagt Sabine Schirle, Präsidentin der Zofinger Literaturtage. Das Organisationskomitee verkaufte mit rund 40 Dauerkarten so viele wie noch nie. Jede der 13 Veranstaltungen zum Gastland Philippinen, das zuvor auch an der Frankfurter Buchmesse vertreten war, zählte mindestens 50 bis 60 Zuhörerinnen und Zuhörer.

Einmal mehr erwies sich das Kulturhaus West als Glücksfall: In den Pausen bot das Catering Gelegenheit zu angeregten Gesprächen. Diesen intimen Rahmen, so auch Autorin Katrin Truvera, könne Frankfurt nicht bieten.

Veranstaltungen mit Schweizer Autoren mehr als Füllprogramm

Mit den Inhalten zeigt sich Programmdirektorin Julia Knapp ebenfalls zufrieden. «Meine Auswahlfreiheit war begrenzt. Zum Fakt, dass Literatur auf den Philippinen ein Randphänomen ist, kam hinzu, dass grosse Verlage wegen gedämpfter Absatzerwartungen nur wenige Übersetzungen in Auftrag gaben.» Umso mehr habe sie sich über den Einsatz der Kleinverlage gefreut. Auch die zwei Veranstaltungen mit Schweizer Autoren – «Wilhelm Tell in Manila» und die Buchpremiere «Anna. Rösti, Zuckerrohr und Liebe» – erwiesen sich als weit mehr als Füllprogramme.

Die nächsten Zofinger Literaturtage mit Gastland Tschechien finden vom 16. bis 18. Oktober 2026 statt.

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1000 neue Einwohner innerhalb von 5 Jahren: Nun wohnen 13`000 Personen in der Stadt Zofingen

Der Zuzug der siebenköpfigen Familie Zürcher aus dem Berner Oberland hat in der Stadt Zofingen die Marke von 13`000 Einwohnerinnen und Einwohnern geknackt.

Bei einem Empfang am Montagabend im Rathaus wurde die siebeköpfige Familie Zürcher von der Stadtpräsidentin Christiane Guyer, der Stadtschreiberin Iris Holliger und Corinne Schär, Leiterin Einwohnerdienste, herzlich willkommen geheissen.

Grund für den Wechsel vom Berner Oberland nach Zofingen sei sein Beruf, sagte Simon Zürcher. Als EMK-Pfarrer habe er hier eine neue Stelle angetreten. Er fühle sich gut angekommen und bestens aufgenommen, sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Kirche, betonte das Familienoberhaupt an der kleinen Zeremonie. Beeindruckt zeigte er sich vom echten «Miteinander» in Bezug auf Ökumene und Allianzen in Zofingen, angesprochen sind die verschiedenen Kirchen und der Stadtrat: «So habe ich das noch nirgends erlebt.»

Die kurzen Wege in Zofingen schätzen alle

Auch seine Kinder finden Gefallen an ihrer neuen Heimat. Sie schätzen die kurzen Wege, die das Leben in einer Stadt biete. Das sei in ihrer alten Heimat im Engstligental anders gewesen. Tanzen, lesen, joggen, reiten und tschutten wurden als Hobbies genannt. Sohn Jared spielt bei den Ba-Junioren des SC Zofingen, wo er als Mittelstürmer für Tore sorgen soll. Er verlässt sich dabei auf seinen Torinstinkt, den er habe.

Christiane Guyer drehte eingangs ihrer Begrüssung das Rad der Zeit um genau fünf Jahre zurück, im Oktober 2020 sei der 12`000. Einwohner aufgenommen worden, es war ein Baby. Jetzt sorgt also eine Grossfamilie für das Erreichen und Überschreiten der 13`000er-Marke – das passe zur familienfreundlichen Stadt Zofingen mit ihrem breiten Bildungsangebot. Guyer sprach von einem stetigen, aber moderaten Anstieg der Einwohnerzahl. Zum Schluss gab es für die Zürchers einen Blumenstrauss und ein Präsentli als Willkommensgruss.

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Mit dem Spatenstich sichert Reiden seine Wasserversorgung der nächsten hundert Jahre

Mit dem Bau des neuen Reservoirs Huebäbni und des Quellwasserpumpwerks Sagi investiert Reiden in die Zukunft seiner Wasserversorgung. Die beiden Anlagen sollen ab 2027 sauberes Trink- und Löschwasser für Langnau, Richenthal und die Region sichern.

Mit dem offiziellen Spatenstich am Montag hat die Gemeinde Reiden den Startschuss für eines ihrer wichtigsten Infrastrukturvorhaben gegeben. Die Bauarbeiten beginnen am 10. November, erste Vorabreiten schon eine Woche davor. Der Kredit über 2,86 Millionen Franken war im Mai an der Urne mit 88,2 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen worden.

«Für die Gemeinde ist das ein wichtiger Schritt in der gesamten Sanierungsplanung der Wasserversorgung», sagte Michael Reinmöller, Leiter Bereich Tiefbau. Viele Leitungen und Reservoirs seien über hundert Jahre alt. «Wir bauen hier für die nächsten Generationen – hoffentlich für die nächsten hundert Jahre.» Die Quelle Sagi liefere rund 600 Liter bestes Trinkwasser pro Minute. «Das ist Quellwasser, kein Grundwasser – und die Qualität ist ausserordentlich konstant», betonte Reinmöller.

Neues Wasserprojekt sorgt für Versorgungssicherheit

Das neue Reservoir wird ein Fassungsvermögen von insgesamt 1000 Kubikmetern haben, aufgeteilt in zwei Kammern, sodass auch während Reinigungsarbeiten jederzeit Wasser zur Verfügung steht. Das Quellwasserpumpwerk fördert das Wasser künftig auf die Höhe des Reservoirs, von wo aus es nach Langnau und Richenthal sowie bei Bedarf an umliegende Gemeinden verteilt werden kann.

Gemeinderat Willi Zürcher erinnerte daran, dass die Planung bereits vor rund neun Jahren begonnen habe. «Wir wollen das gefasste Wasser besser zwischenspeichern und abgeben können», sagte er und dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit.

Rolf Meier von der Tagmar AG sprach von einem Projekt mit grosser regionaler Bedeutung. Durch die Verbindung mit Altishofen und Dagmersellen werde die Versorgungssicherheit deutlich verbessert. «So können wir Wasser künftig auch zwischen den Gemeinden austauschen und im Notfall gegenseitig unterstützen», erklärte Meier. «Wir freuen uns, dass wir nach der langen Planungsphase nun in die Ausführung starten dürfen.»

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Literaturtage Zofingen mit Gastland Philippinen: Zwischen Zorn, Zärtlichkeit und Zauberei

Von den Narben der Marcos-Diktatur über urbane Ironie bis zur Wiederentdeckung indigener Mythen: Die Literaturtage Zofingen zeigen die Philippinen als Land der vielen Stimmen und gebrochenen Erinnerungen.

«Die Seele des Landes? Um die Vielzahl der philippinischen Seelen zu zählen, reichen die Finger beider Hände nicht aus.» Der mit dem Archipel eng verbundene Theologe und Germanist Jörg Schwieger verweigert sich gegenüber den mit 80 Zuhörenden gut gefüllten Saal zum Auftakt der Zofinger Literaturtage einer Komplexitätsreduktion. Sein gemeinsam mit Rainer Werning herausgegebene Essay-Band «Handbuch der Philippinen» lässt das Land trotz seiner vielen Perspektiven eher erahnen als ergründen.

Schreiben und Lesen als politischer Akt

Werning betont, wie sehr die Philippinen nach wie vor von einer oralen Kultur geprägt sind. Das Luxusgut Buch verschlingt einen Tagesverdienst. Populäre Formate wie Comics, Spoken Word oder Social-Media-Prosa übernehmen die Rolle, die in Europa dem Roman zukommt. Anspruchsvollere Literatur besetzt kleine Nischen. Mehrsprachigkeit, begünstigt durch die wechselvolle Kolonialgeschichte, zersplittert den Markt. Lesen ist eine Klassenfrage, Bücher liest vor allem die schmale Mittelschicht. Ein einzelnes Buch wandert durch bis zu 20 Hände. Literatur ist kein Selbstzweck, sondern ein Sprachrohr für Erfahrung. Schreiben und Lesen sind identitätsbildende und -sichernde Akte – weit mehr als in Westeuropa.

Zahlen und Fakten zu den Philippinen

Über 110 Millionen Menschen leben auf dem Archipel, fast die Hälfte auf der Hauptinsel Luzon mit der Metropolregion Manila. Nach der spanischer Kolonialzeit (1565–1898) und der US-Herrschaft (1899–1946) prägen Katholizismus, Englisch und westliche Popkultur das Land. Unter der Marcos-Diktatur (1972–1986) erlebten die Philippinen Repression und Menschenrechtsverletzungen. Inmitten grosser Armut und enormer Biodiversität bleibt das Land sprachlich vielfältig: Zwölf Sprachen zählen über eine Million Sprecher, vorherrschend sind Tagalog/Filipino und Englisch. (mif)

Werning erinnert daran, dass die Philippinen längst nicht nur Textilien oder Arbeitskräfte exportieren. In der digitalen Gegenwart sind sie zum stillen Dienstleistungszentrum im Hinterhof der globalen IT-Industrie geworden. Millionen Clickworker und Callcenter-Angestellte löschen Inhalte, programmieren Codes, prüfen Bilder – und räumen den Digitalmüll der Wohlstandsregionen auf.

Sorgfältig analysiertes Mitläufertum

Katrina Tuvera, Tochter eines Marcos-nahen Intellektuellen, wurde in den 1970er-Jahren erwachsen. In ihrem Roman «Kollaborateure» liegt Carlos, einst Nutzniesser des Systems, im Sterben, während draussen ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten läuft. Sein Ringen um ein würdevolles Lebensfazit steckt voller Erinnerungsfragmente, in denen Wahrheit und Selbstrechtfertigung verschwimmen. Tuvera schlägt eine Brücke zwischen individueller Läuterung und kollektiver Aufarbeitung. Leider ist Katrina Tuvera in der Lesung gesundheitlich so angeschlagen, dass keine dem Buch angemessene Diskussion zustande kommt.

Jose Dalisay, einer der meistgelesenen Autoren der Philippinen, führt diesen Blick auf Erinnerung und Verantwortung in die Gegenwart. Sein Roman «Last Call Manila» zeigt, wie die gesellschaftliche Schieflage längst exportiert wird: Millionen Filipinas verlassen unter falschem Namen das Land, um in Pflege-, Reinigungs- oder Servicetätigkeiten im Ausland ihre Familien zu ernähren. Die Literatur dieser Gegenwart erzählt nicht mehr nur von der Vergangenheit, sondern von der ständigen Abwesenheit und zeichnet das Bild eines vibrierenden Manila, in dem Erfolg und Ernüchterung eng nebeneinanderliegen.

Die 70er – oder das Private ist eben doch politisch

Während Dalisay die moralische Müdigkeit der Gegenwart beschreibt, führt die 2023 verstorbene Lualhati Bautista mit «Die 70er» (1983) zurück in die Marcos-Zeit. Im Startpodium vom Sonntag mit Beverly Sjy, Annette Hug und Lina Ermert entsteht das Bild einer Frau, die voller Zorn und Zärtlichkeit schreibt – und sich keinen Deut darum schert, ob ihre mit Gassensprache durchtränkte Prosa die Intellektuellen ihres Landes die Nase rümpfen liess. Sie lässt ihren Roman bewusst auf billigem Zeitungspapier drucken. «In ihren Alltagsschilderungen aus der Perspektive der Mutter Amanda verdeutlicht sie, wie sehr das Private politisch ist», so Annette Hug.

Amanda beobachtet, wie sich ihre Söhne zwischen Anpassung und Widerstand verlieren und die Frauen sich gleichzeitig über die Rolle der Mutter und Ehefrau hinaus emanzipieren. Beverly Sjy bewundert, wie es Bautista gelingt, das Denken und Fühlen jener Zeit einzufangen – und mit welcher Feinfühligkeit sie schildert, wie Amanda um Verständnis für die Wege ihrer fünf Söhne und Schwiegertöchter ringt.

Pointierter Blick auf Standesunterschiede und Pop-Kultur

Nach dieser eindringlichen Rückschau sorgt die während des Marcos-Regimes aufgewachsene Jessica Zafra mit «Ein ziemlich böses Mädchen» für einen Wechsel der Tonlage hin zur Ironisierung der Gegenwart. Zafra, bekannt für ihre Kolumnen, ist ein Kind des amerikanischen Fernsehens und der Popkultur und bildet dies im pfiffigen Mädchen Guadeloupe ab. Diese kann dank ihrer für eine reiche Familie kochenden Mutter im Haus der Almagros wohnen und eine Privatschule besuchen, wo sie die Tochter des Hauses mit Genehmigung der Lehrer abschreiben lässt. Indem Zafra treffsicher schildert, wie Guadeloupe gleichzeitig profitiert und sich emanzipiert, trifft sie mitten ins Herz der Standesunterschiede in Manila. Sie führt eine gleichgültige, selbstbezogene Oberschicht vor, die Ungerechtigkeit hinter Wohlfahrtsfeigenblättern versteckt.

Im Gespräch mit Monika Schärer zeigt sie sich als souverän-selbstironische Frau, die es geniesst, mit ihrer unkonventionellen Art zugleich Schrecken und Vorbild einer selbstbewussten, urbanen Mittelschicht Manilas zu sein. Thomas Sarbachers Lesung einer Teufelsaustreibungsszene ist zum Brüllen komisch. «Wir sind zwar tiefkatholisch, sehen aber keinen Widerspruch darin, Katholizismus, Buddhismus und Naturreligion miteinander zu vermischen», sagt Zafra.

Magie als Form des Widerstandes

«Das menschliche Gehirn hat nur einen Vorteil: Es ist so weich und lecker wie süsse, schlabbrige Reisbällchen.» Mit diesem Satz aus Allan N. Derains Roman «Das Meer der Aswang» öffnet sich das Tor in eine andere Welt. Während viele seiner Landsleute ihre Geschichten in der Stadt oder in der Diaspora verorten, kehrt Derain in die Welt der Geister, Dämonen und Ahnengestalten zurück.

Die Aswang sind halb Mensch, halb Dämon. Sie entzieht sich jeder Zuschreibung – und werden so zum Sinnbild philippinischer Überlebenskraft. In ihrer Verwandlungsfähigkeit spiegelt sich ein Volk, das sich der Vereinnahmung durch Kolonialismus und Diktatur entzieht.

Derains Sprache mischt Erzähltradition, Folklore und Gegenwart – ein literarischer Beweis, dass sich die Philippinen trotz Jahrhunderten der Kolonialisierung ihre Magie bewahrt haben. Wo andere Verlust sehen, feiert Derain die Kraft der Imagination als Form des Widerstands. So endet das Festival mit einem schamanischen Nachhall – als Erinnerung daran, dass am Ende die Geschichten bleiben.

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Noe Seifert nach dem historischen Sieg an der Kunstturn-Weltmeisterschaft herzlich empfangen

Grosser Empfang am Zürcher Flughafen für den Küngoldinger Kunstturner Noe Seifert, der am 22. Oktober in Jakarta Bronze bei den Weltmeisterschaften ergattert hat. Mitdabei war auch der Oftringer Gemeinderat.
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