Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Für uns ist das eine grosse Chance» – Stiftung azb übernimmt das Velogeschäft von Titan-Bikes

Anton Schnetzer, Geschäftsinhaber von Titan-Bikes, schliesst seinen Betrieb Ende Monat. Einen Grossteil des Materials übernimmt die Stiftung azb, die den Moment nutzt, um ihre Velowerkstatt zu zügeln und zu vergrössern.

Das Velogeschäft Titan-Bikes schliesst Ende Oktober. Das bedeutet aber nicht das Aus. Denn die Stiftung azb übernimmt die Dienstleistungen und einen Grossteil des Materials von Titan-Bikes. Dies bereits per 1. November. «Das ist eine super Sache», sagt Anton Schnetzer, Geschäftsinhaber von Titan-Bikes, der Ende Oktober in Pension geht. Er ist froh, dass sich diese Lösung ergeben hat, denn ursprünglich war geplant, dass Raphael Schildknecht das Geschäft übernimmt. Nach einem Jahr Probezeit entschied er sich aber, darauf zu verzichten. «Er hatte diese Option, das haben wir von Beginn weg so abgemacht», sagt Schnetzer.

Dass das azb nun in die Bresche springen kann, kommt auch der Stiftung zugute. Denn die Verantwortlichen wollten die Velowerkstatt ohnehin vergrössern. Damit das möglich ist, zieht die Velowerkstatt des azb an die Brittnauerstrasse 14 in Strengelbach, wo sich bereits die Schreinerei der Stiftung befindet. Der Umzug ist per 1. Januar geplant. Pünktlich auf die Frühlingssaison wird die Kundschaft dort empfangen. Die neuen Räumlichkeiten würden nicht nur mehr Platz bieten, sondern auch eine deutlich bessere Sichtbarkeit und einen ebenerdigen Zugang, sagt Reto Bubendorff, Bereichsleiter industrielle Produktion. «Für uns ist das eine grosse Chance.» Zudem stünden der Kundschaft genügend Parkplätze zur Verfügung.

Velowerkstatt will ihre Öffnungszeiten ausbauen

Mit der Weiterführung der Aktivitäten von Titan-Bikes übernimmt die Stiftung azb nicht nur Werkzeuge und Velos, sondern auch ein Stück Geschichte. «Es steckt viel Herzblut in dieser Arbeit. Uns war wichtig, dass das nicht einfach endet», sagt Oliver Röthlisberger, Abteilungsleiter der azb-Velowerkstatt. Die Stiftung betreut künftig den bisherigen Kundenstamm der Titan-Bikes und integriert einen grossen Teil des bestehenden Velobestands in ihre Werkstatt. Zusätzlich will die Velowerkstatt auch ihre Öffnungszeiten ausbauen. So sind Samstagsverkäufe geplant. Neben Spezialvelos sind künftig auch Alltags-, Familien- und Kindervelos erhältlich.

In der Velowerkstatt des azb sind heute drei gelernte Velomechaniker sowie drei EFZ- oder EBA-Lernende und eine Person, welche die Praktische Ausbildung (PrA) absolviert, tätig.

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Testcenter für Fahrzeugprüfungen will dritte Prüfbahn bauen

Rund jedes fünfte im Aargau zugelassene Auto ist nicht ordnungsgemäss geprüft. Nun soll beim Zofinger Testcenter eine dritte Prüfbahn gebaut werden.

Seit 20 Jahren prüft das Testcenter des Auto Gewerbe Verbands Schweiz (AGVS) an der Unteren Brühlstrasse in Zofingen im Auftrag des Kantons Aargau unter anderem Personenwagen, Lieferwagen, Kleinbusse, Anhänger und Motorräder. «Nicht nur die zu prüfenden Fahrzeuge, sondern auch die damit verbundenen Abläufe haben sich in dieser Zeit sehr stark verändert», sagt Betriebsleiter Beat Widmer. Darum soll die Anlage nun Schritt für Schritt modernisiert und an die neuen technischen Herausforderungen angepasst werden. 

Mit einer dritten Prüfbahn, deren Baugesuch noch bis 10. November auf der Bauverwaltung Zofingen aufliegt, wird das Testcenter mehr Flexibilität erhalten für diese Modernisierung. Und: Im Falle einer Störung auf einer der beiden bestehenden Prüfbahnen besteht neu eine Ausweichmöglichkeit. Denn im Aargau gibt es schon jetzt einen Rückstand bei den obligatorischen Motorfahrzeugkontrollen. Aktuell ist rund jedes fünfte im Aargau zugelassene Auto nicht geprüft.

Neue Prüfbahn als Anbau an bestehende Halle

In Zofingen ist ein 102 Quadratmeter grosser, leicht zurückversetzter Anbau an die bestehende Prüfhalle geplant. Der Anbau wird im Gegensatz zur bestehenden Halle, die zweistöckig ist, nur einstöckig. Das Dach der alten Halle wird auf der neuen Halle nahtlos weitergeführt und analog dem bestehenden mit Panelen gedeckt. Die Aussenwände der Halle erhalten einen weissen Anstrich. Laut Baugesuch werden Investitionen von knapp 400‘000 Franken getätigt.

Eine Erweiterung des Einzugsgebiets sei mit dem Bau der dritten Bahn nicht vorgesehen, sagt Widmer. Auch werde der Mitarbeiterbestand nicht weiter ausgebaut, da der Fokus der dritten Prüfbahn vor allem auf der Optimierung von Abläufen und der Schaffung von Ausweichmöglichkeiten im Störungsfall liege. 

Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Strompreise sinken fast überall – Murgenthal bleibt das Schlusslicht

2026 passen die Stromverteiler im Bezirk Zofingen ihre Tarifpreise an: Fast überall gilt nun ein Einheitstarif. Generell bewegen sich die Strompreise nach unten – mit einer Ausnahme.
Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Ich kann es immer noch nicht richtig fassen»: Noe Seifert spricht über seinen bisher grössten Erfolg

Bei der Kunstturn-WM in Jakarta gelingt Noe Seifert die grosse Überraschung: Er gewinnt im Mehrkampf die Bronzemedaille. Einen Tag nach der Sensation spricht er über seine Emotionen und die Feier danach.
Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Bottenwils Gemeinderat komplett: Vizeammann und Gemeinderätin gefunden 

Peter Gruber wurde in Stiller Wahl zum Vize gewählt. Ausserdem hat die Gemeinde eine neue Gemeinderätin. 

In Bottenwil sind in der Nachmeldefrist zwei Kandidaturen für die noch freien Sitze im Gemeinderat eingegangen. Der bisherige Gemeinderat Peter Gruber (parteilos) stellte sich als Vizeammann und Nicole Vonderach (parteilos) kandidierte als Gemeinderätin. Nachdem keine weiteren Kandidaturen eingingen, sind die beiden in Stiller Wahl gewählt. Der Gemeinderat von Bottenwil ist somit wieder komplett.

Auf Anfrage zeigte sich Peter Gruber zufrieden mit der Wahl und bilanziert: «Ich freue mich über den Rückhalt in der Bevölkerung». (zto)

Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Staubsauger, Hosen oder Radios – geflickt wird fast alles

Im Repair Café wird nicht weggeworfen, sondern geschraubt, geklebt, genäht und gelacht. Seit 2017 gibt es diese Institution im Spittelhof in Zofingen – dank ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wie Martin Meier.

Es ist ein Projekt der Stiftung für Konsumentenschutz. 2014 in Bern ins Leben gerufen und ursprünglich als einmaliger Event angedacht. Doch in den letzten zehn Jahren ist daraus eine richtige Erfolgsgeschichte geworden. Mehr als 250 Adressen von Repair Cafés listet die Homepage repair-cafe.ch aktuell in der ganzen Schweiz auf. In sämtlichen Landesteilen. Mit zum Teil fantasievollen Namen: Reparaturia, Flickstatt, Reparatutti, Tüftelwerk, reparierBar, Flick-Kafi. Oder ganz einfach Repair Café. So verschieden die Namen auch sind, der Grundgedanke ist überall der gleiche: Reparieren statt wegwerfen, Ressourcen schonen statt Abfallberge anhäufen.

Seit dem 28. Oktober 2017 gibt es diese Institution, die Nachhaltigkeit mit Gemeinschaftsarbeit vereint, auch in Zofingen. Ins Leben gerufen und ursprünglich auch geführt wurde das Repair Café von der Alterskommission der Stadt Zofingen. Im Herbst 2022 übernahm das Team des Spittelhofs die Organisation des Anlasses, der seit Beginn schon in den Räumen des Spittelhofs durchgeführt wurde.

Martin Meier nimmt sich der Reparatur von Elektro- und Haushaltsgeräten an.
Bild: Thomas Fürst

«Wir haben ja zur Übernahme des Repair Cafés gesagt, weil wir ideale Räumlichkeiten haben und der Anlass gut zum Spittelhof mit seinen Werkstätten passt», erläutert Seraina Combertaldi, Leiterin der Zofinger Freizeitwerkstätte die Beweggründe. Zudem sei es auch darum gegangen, einen Sinn machenden Anlasses weiterhin durchführen zu können. Beibehalten wurde die zweimalige jährliche Durchführung im Frühling und Herbst.

Am kommenden Samstag, 25. Oktober ist es wieder so weit. Ab 9.30 Uhr sind Besuchende eingeladen, ihren defekten Lieblingsstücken mit Hilfe von Reparaturexperten neues Leben einzuhauchen. Ob Staubsauger, Haartrockner, Lampe, Kamera, Handy, Radio, Kaffeemaschine (nur Vollautomaten, keine Kapsel-Maschinen), wacklige Stühle oder Spielzeug – fast alles, was vorbeigebracht wird, kann auch repariert werden. Textile Artikel können hingegen dieses Mal ausnahmsweise nicht abgeändert werden – die Näherin musste für dieses Datum absagen.

Das nächste Repair Café findet am 25. Oktober von 9.30 bis 15 Uhr im Spittelhof an der Strengelbacherstrasse 29 statt. Annahmestopp ist um 14.30 Uhr.

Reparateure arbeiten auf freiwilliger Basis

Helfende, die auf ehrenamtlicher Basis im Einsatz sind, machen möglich, dass das Repair Café funktioniert. Einer der freiwilligen Reparaturexperten ist Martin Meier. Der 36-jährige Zofinger ist gelernter Elektromonteur, hat dann an der höheren Fachschule eine Weiterbildung in Automation und Informatik abgeschlossen und arbeitet heute im Bereich Leittechnik und Automatisierung von Wasserkraftwerken bei einem Unternehmen in Kriens.

«Ich habe Repair Cafés zwar gekannt, sie aber nie genutzt», verrät Meier, der sich nach einem eher der Neugier geschuldeten Besuch vor rund drei Jahren dem Repair-Team des Spittelhofs anschloss. Weil es Sinn mache, Ressourcen nicht zu verschleissen und Dinge so lange wie möglich zu verwenden. «Zudem finde ich es schön, wenn ich mein Fachwissen einsetzen kann, um anderen Leuten zu helfen», führt Meier weiter aus. Denn gerade bei Elektro- und Haushaltgeräten sei es für Laien ja schwierig, oft sogar unmöglich abzuschätzen, ob und zu welchen Kosten ein Gerät repariert werden könne. Als Fachmann sehe er meist sehr rasch, ob eine Reparatur noch sinnvoll sei oder ob das Gerät seine Lebensdauer erreicht habe. Eine zusätzliche Problematik bestehe oft auch darin, Ersatzteile zu bekommen, weil die Leute ja selten wüssten, welches Teil defekt sei. «Auch da beraten wir gerne», meint er weiter.

Martin Meier repariert nicht nur gern, er schätzt nebenbei auch den Kontakt innerhalb des rund 15-köpfigen Teams von Spittelhof und Repair-Team. «Ein cooles Team, das sich gerne austauscht und auch Tipps weitergibt», betont er. Diese Einschätzung teilt auch Seraina Combertaldi, die im Team, das aus rund zwei Dritteln Pensionären und einem Drittel «leidenschaftlicher Chnuschtis» besteht, einen «lockeren und guten Spirit» ausmacht.

Hosen und Staubsauger führen die Hitliste an

Zahlen lügen nicht. So manches Lieblingsstück wurde in Repair Cafés wieder zum Leben erweckt. In der Deutschschweiz nahmen Repair Cafés im vergangenen Jahr bei rund 800 Veranstaltungen etwa 27´000 Gegenstände entgegen, wie die Stiftung für Konsumentenschutz in einer Medienmitteilung schreibt. Dank den freiwlligen Reparaturexpertinnen und –experten konnten rund 18´700 Gegenstände vor dem Wegwerfen bewahrt werden und erhielten so ein zweites Leben. Die Erfolgsquote dürfte in etwa auch für das Repair Café im Spittelhof hinkommen, schätzt Seraina Combertaldi, sie könne teilweise sogar gegen 75 Prozent betragen, wenn sich unter den mitgebrachten Artikeln viele Textilien befänden.

Herr und Frau Schweizer bringen vor allem Elektrogeräte zum Reparieren in die Repair Cafés. Mehr als die Hälfte aller Gegenstände kommt aus dem Bereich Haushalt- und Unterhaltungselektronik, wie sich einer Statistik der Stiftung für Konsumentenschutz weiter entnehmen lässt. 2024 waren Staubsauger mit fast 300 reparierten Geräten besonders häufig vertreten, gefolgt von 285 Lampen, 215 Kaffeemaschinen sowie 180 Radios. Stark vertreten sind aber auch Textilien, die zum Instandstellen in die Repair Cafés gebracht werden. Sie machen 17 Prozent aller Artikel aus. Erfolgreich geflickt haben die freiwilligen Reparaturprofis im vergangenen Jahr etwa 450 Hosen, 210 Jacken sowie 125 Rucksäcke und Taschen. Damit konnte ein weiteres Anwachsen der ohnehin schon grossen Abfallberge verhindert werden.

Dankbarkeit ist gross, Verständnis auch

Als positiver Nebeneffekt wird auch das Portemonnaie geschont, zudem kann man bei Kaffee und Kuchen neue Kontakte schliessen und sich austauschen. Entsprechend gross ist denn auch die Dankbarkeit der Besuchenden gegenüber den Reparierenden. «Die Freude der Besuchenden ist unser Lohn», sagt denn auch Martin Meier. Und wenn einmal ein Artikel nicht repariert werden könne, würden die Leute verständnisvoll reagieren. «Neben dem tollen Team ist das mit ein Grund, wieso ich mich weiterhin zwei Mal im Jahr als Reparateur zur Verfügung stellen werde», betont er.

Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Wiliberg ist neu ein «Aargauer Rebbaudorf»

Die kleinste Gemeinde des Kantons Aargau setzt ein Zeichen für ihre weinbauliche Tradition: Neu sind die Strassentafeln mit «Aargauer Rebbaudorf» ergänzt. Gemeinsam mit der Winzerfamilie Müller und einem Glas Wyliberger Wein weihte der Gemeinderat die neuen Tafeln ein.

Mit rund 170 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Wiliberg die kleinste Gemeinde des Kantons Aargau – und dennoch tief im Weinbau verwurzelt. Bereits 1811 wurde der Rebbau in Wiliberg erstmals urkundlich erwähnt. Diese historische Verbindung spiegelt sich auch im Gemeindewappen wider: Eine blaue Traube an grüner Rebe symbolisiert den Weinbau ebenso wie die beiden früher prägenden Dorffamilien Müller und Lässer – letztere stand gar namensgebend für den Begriff «Weinleser».

Neuer Glanz für die alte Wein-Kultur

Seit 2017 werden in Wiliberg wieder aktiv Reben angebaut. Die Familie Müller aus Staffelbach bewirtschaftet oberhalb der Tannholzstrasse einen 70 Aren grossen, bis zu 50 Prozent steilen Südhang auf knapp 600 Metern über Meer. Damit ist der Weinberg, der heuer rund 4000 Kilo Weintrauben abwarf, der wohl höchstgelegene Rebberg im Kanton. Die Anlage mit zehn Terrassen ist nicht nur landschaftlich eindrucksvoll, sondern steht auch für umweltfreundliche Bewirtschaftung: Die Winzerfamilie setzt ausschliesslich auf pilzwiderstandsfähige (PIWI) Rebsorten und betreibt biologischen Weinbau.

Im «Wyliberg»-Rebberg wachsen die weissen Sorten Solaris und Souvignier gris sowie die rote Sorte Divico. Diese modernen, robusten Reben ermöglichen einen minimalen Pflanzenschutz und liefern zugleich aromatische, charaktervolle Weine. Die Familie Müller pflegt ihren Rebberg mit grosser Hingabe – trotz Herausforderungen wie Hagel, Frost und Trockenheit in den Anfangsjahren. Heute tragen die Reben verlässlich Früchte, und der «Wyliberger Wein» hat sich zu einem geschätzten regionalen Produkt entwickelt.

Symbol für eine regionale Produktion

«Mit der neuen Beschilderung will der Gemeinderat Wiliberg die historische Bedeutung des Weinbaus würdigen und das Engagement der Winzerfamilie Müller sichtbar machen», sagt der Gemeinderat und künftige Gemeindeammann Kilian Meier-Voser bei der Einweihung. «Diese Geste der Gemeinde Wiliberg schätzen wir sehr», sagt Winzerin Margreth Müller, die auf ein gutes Weinjahr zurückblickt.

Der Begriff «Aargauer Rebbaudorf» ist zwar keine offizielle, jährlich verliehene Auszeichnung – anders als das «Aargauer Rebbaudorf des Jahres», das durch den Kanton Aargau und den Weinbauverband vergeben wird –, doch er steht sinnbildlich für die lebendige Rebkultur und die Leidenschaft, mit der in Wiliberg die Weintradition fortgeführt wird. (ran)

Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört» – Oftringer Noe Seifert gewinnt Bronze im Mehrkampf

So gut war ein Schweizer Turner nie mehr seit 1950. Der 26-jährige Noe Seifert gewinnt an der Kunstturn-WM in Jakarta Bronze.

Die Rufe von der Seite werden immer intensiver. «Allez Noe! Allez! Chumm jetzt!» Claudio Capelli, der Schweizer Trainer, läuft auf und ab. In diesen Momenten hält er es kaum mehr aus. Er weiss: Noe Seifert fehlt nur noch ganz wenig zu einer riesigen Sensation.

Ein letzter Dreifachsalto noch, eine letzte saubere Landung. Und dann ist es Tatsache. Seifert gewinnt WM-Bronze im Mehrkampf. «Ich kann es kaum glauben – es ist ein unglaubliches Gefühl. Alles, wofür ich in den letzten Jahren gearbeitet habe, hat sich heute ausgezahlt», sagt Seifert im Anschluss an den Wettkampf. Es ist für den Schweizer Turnsport eine historische Leistung. Das beste Ergebnis seit 1950, damals holten Walter Lehmann und Marcel Adatte im Mehrkampf Gold und Silber.

Seither gab es für die Schweiz an Weltmeisterschaften nur sechs Medaillen. Ausnahmslos an Einzelgeräten. Giulia Steingruber (2017, Bronze, Sprung) und Ariella Kaeslin (2009, Silber, Sprung) bei den Frauen. Dieter Rehm (1999, Bronze, Sprung) und Donghua Li (1994-96, je einmal Gold, Silber und Bronze am Pauschenpferd) bei den Männern.

Und nun also Noe Seifert. Eine Woche vor seinem 27. Geburtstag liefert der Aargauer in Jakarta, Indonesien, den Wettkampf seines Lebens ab. Kein einziger grober Fehler unterläuft ihm an den sechs Geräten in diesem Mehrkampffinal. Der Start am Boden und Pauschenpferd ist herausragend, am Pauschenpferd ist gar keiner der Finalisten besser. Danach übersteht er die Ringe und den Sprung. Ehe er zum Schluss mit grossartigen Darbietungen in seinen Paradedisziplinen Barren und Reck die Medaille sichert.

«Gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört»

Geschlagen geben muss sich Seifert mit seinen 82,831 Punkten an diesem Tag nur zwei Athleten: Gold holt der Japaner Daiki Hashimoto mit 85,131 Punkten. Silber der Chinese Zhang Boheng mit 84,333 Punkten.

Seifert profitiert im Final von zwei Fehlern seiner direkten Konkurrenten. Sowohl Oka Sinosuke wie auch Shi Cong patzen zum Schluss am Boden. Wodurch sich Seifert an ihnen vorbei auf Rang drei turnt, weil seine Vorführung am Reck magistral gelingt.

David Huser, Chef de Mission des Schweizerischen Kunstturnverbands, sagt: «Wir sind unglaublich stolz auf Noe. Er hat Geschichte geschrieben und gezeigt, dass Schweizer Kunstturnen zur Weltspitze gehört.»

Die EM-Enttäuschung gut verdaut

Noch im Mai an der EM in Leipzig musste Seifert eine Enttäuschung verdauen. Der Traum von einer Medaille platzte mehrfach. Als bester Turner in der Qualifikation in den Mehrkampf gestartet, patzte er zum Schluss am Reck und wurde Sechster. «Am Anfang war es nicht einfach. Ich habe mich nicht gut gefühlt», sagte er im Vorfeld der WM zu CH Media. Nun sind diese Tage von Leipzig weit weg. Ersetzt durch die Sensation von Jakarta.

Abgerundet wird der historische Tag für das Schweizer Kunstturnen durch Florian Langenegger. Auch der erst 22-jährige Aargauer überzeugt, wird am Ende mit Rang 10 belohnt. Es sind Tage, an die sich die Schweizer noch lange erinnern werden.

Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

Diese Maturaarbeit ist zum Hören da: Kantischülerin hat ein Streichquartett komponiert

Das Musikmachen ist ihre Leidenschaft. Leonie Bättig musiziert, seit sie viereinhalb Jahre alt ist – am liebsten mit der Bratsche. Für ihre Maturaarbeit hat sie einen antiken Mythos vertont.
Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Don Edi» – wie ein Dagmerseller in Honduras aus dem Nichts eine Schule aufbaute

Vor über dreissig Jahren gründete Edi Fellmann ein Hilfswerk in Honduras. Heute bietet Nuevo Amanecer über 800 Kindern einen Schulplatz.
Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Ufm Känzeli»: Ein erster Blick auf das neue Safenwiler Schulhaus

Um den reibungslosen Schulbetrieb auch zukünftig garantieren zu können, soll in Safenwil neuer Schulraum entstehen.  Am Wochenende präsentiert die Gemeinde das Siegerprojekt.
Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00
Sie sind hier: Home > Set Aufmacher

«Sie wollen mich zerstören»: Transportunternehmer muss Ex-Mitarbeitern 65’000 Franken zahlen

Drei Lastwagen-Chauffeure verklagten ihren früheren Arbeitgeber wegen ausstehender Löhne. Das Bezirksgericht Zofingen gab ihnen teilweise recht.

Anfang September musste sich ein Unternehmer aus der Region Zofingen vor dem Bezirksgericht Zofingen verantworten. Der bosnisch-herzegowinische Staatsbürger besitzt seit 2020 ein Transportunternehmen mit zugehöriger Werkstatt sowie einer Autogarage.

Drei ehemalige Mitarbeiter, die bis 2024 als Lastwagen-Chauffeure für den Beschuldigten gearbeitet hatten, klagten gegen ihren früheren Chef, weil er ihnen 2024 nicht den vollen Lohn ausbezahlt und Überstunden nicht bezahlt haben soll. Die geforderten Geldsummen der drei Kläger bewegen sich je zwischen 20’000 und 30’000 Franken.

«Ich habe LKW-Tankfüllungen teilweise aus eigener Tasche bezahlt. Dieses Geld wurde mir nie rückerstattet», sagte einer der Kläger vor dem Gericht. Ein anderer sagte, er habe immer wieder Geld von seinem privaten Konto abheben müssen, wenn sich in der Werkstattkasse zu wenig Bargeld befunden habe. Dieses Geld habe er nie zurückerhalten. Der dritte Kläger war bei der Verhandlung nicht anwesend.

«Sie waren nicht nur Angestellte, sondern Freunde»

Der Angeklagte, der ohne Verteidiger zum Gerichtstermin erschien, wehrte sich gegen die Vorwürfe. Er erklärte, er sei im Frühling 2024 oft nicht im Betrieb gewesen, weil er wegen einer Operation ausgefallen sei. In dieser Zeit sei der Umsatz seiner Firma zurückgegangen. Trotzdem habe er seinen Mitarbeitern, bis er ihnen habe kündigen müssen, die Löhne immer ausbezahlt. «Auch in der Werkstattkasse konnten sie sich immer bedienen», ergänzte der Beschuldigte.

Die Frage des Gerichtspräsidenten Thomas Meier, wie er denn sichergestellt habe, dass die Kasse während seiner Abwesenheit immer voll gewesen sei, sowie andere Fragen konnte der Angeklagte nicht stringent beantworten. Stattdessen witterte er eine Verschwörung gegen sich: «Während meiner Abwesenheit haben sich die drei zusammengetan, um mich zu zerstören. Das wollen sie auch heute noch.» Damit hätten sie grossen Schaden angerichtet, sagte der Beschuldigte weiter. «Ich bedaure dies, denn sie waren für mich nicht nur Angestellte, sondern auch Freunde.»

Lohnausweise nicht nachgereicht

Der Anwalt, der die drei Kläger vertrat, hielt in seinem Plädoyer fest: «Der Beklagte hatte über Monate die Möglichkeit, Lohnausweise nachzureichen, um die Zahlungen nachzuweisen. Das hat er jedoch nicht getan.»

Das Bezirksgericht Zofingen hat die drei Klagen teilweise gutgeheissen, wie aus dem schriftlichen Urteil hervorgeht. Der Beschuldigte muss dem ersten Kläger rund 27’000 Franken, dem zweiten rund 23’000 Franken und dem dritten rund 12’000 Franken bezahlen. Hinzu kommen Zinsen zu je fünf Prozent seit August 2024, die sich damit insgesamt auf gut 3000 Franken belaufen. Der Unternehmer aus der Region Zofingen muss summa summarum also etwa 65’000 Franken abdrücken.

Weiterlesen? Werden Sie jetzt Zofinger Tagblatt-Abonnent
Sie haben noch kein Abo?
Nutzen Sie sämtliche Inhalte rund um die Uhr in digitaler Form
Digital-Abo ab CHF 15.00