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Batteriezüge: Stadler kommt bei den ÖBB erneut zum Zug

Der Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer kann wohl bald Batteriezüge des Typs Flirt Akku im Wert von über 100 Millionen Euro nach Österreich liefern. Weitere Bestellungen sollen folgen.

Der Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler steht vor einem weiteren Auftrag aus Österreich. Laut der Wiener Zeitung «Der Standard» wollen die ÖBB bei Stadler aus einem Rahmenvertrag für bis zu 120 Züge zunächst 16 Batteriezüge des Typs Flirt Akku beschaffen, und weitere sollen folgen. Laut der Zeitung kostet ein Zug zwischen 7 und 9 Millionen Euro. Die ÖBB verweisen auf Anfrage der Agentur APA auf die laufende Vergabe und wollten den Bericht nicht kommentieren.

Laut diesem sollen die Stadler-Batteriezüge spätestens ab 2026 Dieselzüge auf Nebenstrecken ersetzen. Auf Abschnitten ohne Oberleitung fahren die Züge mit Strom aus der Batterie. Sobald sie an einem Umsteigebahnhof ankommen, ab dem die Strecke elektrifiziert weiterführt, beziehen die Züge den Strom für den Fahrbetrieb aus der Oberleitung, und gleichzeitig wird so die Batterie geladen. Als Beispiel eines solchen Bahnhofs zum Wechsel der Energieversorgung nennt «Der Standard» Wiener Neustadt.

Stadler lässt Mitbewerber Siemens hinter sich

Mit dem Flirt Akku hat Stadler laut der Zeitung die deutsche Siemens ausgestochen, die ihren Multifunktionszug Mireo ins Rennen geschickt hatte. Bevor der Zuschlag an Stadler rechtsgültig erteilt werden könne, gelte es abzuwarten, ob Siemens während der laufenden zehntägigen Stillhaltefrist Beschwerde gegen die Auftragsvergabe einlegt oder nicht. Von Stadler war noch keine Stellungnahme zu erhalten.

Jüngst haben die ÖBB bei Stadler 35 weitere elektrische Doppelstöcker des Typs Kiss aus einem Rahmenvertrag für bis zu 186 Züge bestellt. Damit haben die ÖBB aus dieser Vereinbarung bereits 76 Kiss-Fahrzeuge im Wert von 1,2 Milliarden Euro für den Nah- und für den Fernverkehr abgerufen.