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Tausende Besucherinnen und Besucher strömen ins Museum: Die Fricker Dinos sorgen in Neuenburg für einen Hype

Seit dem Spätherbst sind mehrere Exponate aus Frick in einer Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum in Neuenburg zu sehen. Über 20’000 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellung bereits gesehen. Das freut einerseits die Museumsleitung vor Ort – und natürlich auch das Fricker Sauriermuseum, von wo die Dinos stammen.

«Grande Gueule» heisst er und er ist ein grosser Star. Wörtlich wie auch metaphorisch – handelt es sich doch um einen der Dinosaurier aus Frick, die derzeit im Naturhistorischen Museum in Neuenburg ausgestellt sind. «Grande Gueule», zu Deutsch salopp gesagt: «Grossmaul», hat seinen Namen erhalten, weil er mit breit gespreizten Kieferknochen entdeckt wurde. Er ist ein sechs Meter grosser Plateosaurier, der mehr als eine Tonne wiegt.

Neben ihm ist in Neuenburg unter anderem auch ein anderer prominenter Dino aus Frick zu sehen: «XL», der mit acht Metern Länge grösste je in Frick gefundene Plateosaurier.

Ausstellung sorgt für grossen Andrang

Die Fricker Saurier sorgen in der Fremde dabei für ganz schön Aufsehen. Radio, Fernsehen sowie Online- und Printmedien haben über die Ausstellung berichtet. Und mehr als 22’000 Besucherinnen und Besucher haben die Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum seit deren Eröffnung im November bereits gesehen.

Spitzenzahlen für das Museum, wie Mediensprecherin Pauline de Montmollin sagt. «Wir hatten Spitzenwerte von fast 1200 Besucherinnen und Besuchern an einem einzigen Tag. Das ist ein grosser Erfolg und wir sind daher sehr zufrieden mit dem Zuspruch der Öffentlichkeit.» Das Museum musste gar das Empfangspersonal verstärken, etwa an den Wochenenden. Die Mediensprecherin scherzt: «Es gab einige Personen, die sich darüber beschwerten, dass die Ausstellung sehr gut besucht war – aber da kann man nichts machen.»

Der Dino mit dem Namen «Grande Gueule» hängt im Treppenhaus des Museums.
Bild: zvg

Auch die Workshops für Kinder, die an Mittwochnachmittagen stattfinden, seien «fast immer ausgebucht», sagt de Montmollin. «Die Rückmeldungen sind gut, die Familien sind zufrieden und schätzen es, eine Ausstellung zu haben, deren Thema die Kinder und sogar die Kleinsten anspricht.» Man habe festgestellt, dass es «nicht unbedingt viele kulturelle Aktivitäten gibt, die für ein sehr junges Publikum vorgesehen sind. Diejenigen, die sich für Paläontologie begeistern, kommen bei den ausführlicheren Erklärungen oder Videointerviews auf ihre Kosten».

Weitere Ausstellungen im Ausland geplant

Der Erfolg der noch bis 11. August laufenden Ausstellung in Neuenburg sorgt natürlich auch in der Heimat der Dinos für Freude, beim Sauriermuseum in Frick. «Das zeigt, dass unsere Plateosaurier die Menschen interessieren», sagt Leiterin Andrea Oettl.

Es ist nicht das erste Mal, dass Ausstellungen mit Fricker Exponaten weit über die Grenzen des Fricktals hinaus für Aufsehen sorgen – im Gegenteil: Die Dinos haben sich zu regelrechten Exportschlagern gemausert. Unter anderem ist seit 2017 Dino Ben, benannt nach Paläontologe Ben Pabst, im Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften in Brüssel zu sehen und zeigt seit 2019 das Naturhistorische Museum in Wien einen Fricker Dino.

«Wir sind in der schönen Lage, unsere Fundstücke teilen zu können. Umgekehrt ist es ebenso schön, die Wertschätzung gegenüber unserem Material zu spüren», sagt Oettl. Die Nachfrage ist dabei nach wie vor gross. Auch in Portugal, den Niederlanden und in der welschen Schweiz sollen in den nächsten Jahren Fricker Dinos zu sehen sein.