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12-jährige Aargauerin bei «The Voice Kids» mit dabei: Nun steht die Bewährungsprobe vor einem Millionen-Publikum bevor

Maleen Küng aus Baden hat es in die Blind Auditions der Casting-Sendung des deutschen TV-Senders Sat.1 geschafft. Ihre Mutter Franziska Sterk Küng, die mit ihren Geschwistern die Kinos Sterk und Trafo betreibt, war vom Wunsch ihrer Tochter zuerst nicht begeistert.

Maleen ist 12 und verfolgt die Musikshow «The Voice Kids» seit Jahren am Bildschirm. Ihr grosser Traum: einmal selber mit von Partie zu sein. Seit dem 22. März wird auf dem deutschen TV-Sender Sat.1 die 12. Staffel ausgestrahlt. An der Castingshow können 7- bis 15-Jährige ihr gesangliches Talent vor einer prominent besetzten Jury unter Beweis stellen.

Die Fernsehsendung hat jeweils ein Millionenpublikum. Der Gewinnerin oder dem Gewinner winkt ein Ausbildungsvertrag in der Höhe von 15’000 Euro sowie ein optionaler Plattenvertrag und eine – zumindest vorübergehende – grosse Medien- und Publikumsaufmerksamkeit.

Mit ihrem Traum stiess Maleen bei ihrer Mutter Franziska Sterk Küng anfänglich auf Widerstand. «Sie ist noch ein Kind, und ich hatte natürlich Bedenken, ob sie dem Druck des Showbusiness gewachsen ist», meint die Familienfrau, die mit ihren zwei Geschwistern Martin und Alexandra die Kinobetriebe Trafo und Sterk in Baden führt. Doch Maleen liess nicht locker. Fünf Jahre lang bearbeitete sie ihre Eltern, bis diese schliesslich ihren sehnlichsten Wunsch erfüllten und einer Teilnahme zusagten.

«Sie hat uns mittlerweile davon überzeugt, dass sie wirklich mitmachen will, und es sich nicht bloss um eine momentane Flause handelt», meint die Zweifach-Mama, und ihre Tochter nickt bejahend. Bei ihrem allerersten Zeitungsinterview strahlt das Mädchen. Sie hat allen Grund dazu. Unter Zehntausenden von Bewerberinnen und Bewerbern wurde sie für die Blind Auditions ausgewählt und darf sich nun vor den Juroren Alvaro Soler, Lena Meyer-Landrut sowie Michi Beck und Smudo von den Fantastischen Vier ihr Können unter Beweis stellen.

Maleen hat ihre Mutter Franziska Sterk Küng davon überzeugen können, dass ihr Wunsch, bei der Casting-Show mitzumachen, keine momentane Flause ist.
Bild: Ursula Burgherr

Für Maleen wurde der Song «Underdog» von Alicia Keys ausgewählt. Während sie singt, sitzen die fünf erfahrenen Musikprofis mit dem Rücken zu ihr. So können sie von der Optik nicht beeinflusst werden und lauschen ausschliesslich der Stimme. Wenn ihnen gefällt, was sie hören, drücken sie den Buzzer und ihr Stuhl dreht sich um. Sobald eine Person gebuzzert hat, ist Maleen eine Runde weiter und darf den Coach auswählen, mit dem sie in der Show weitergehen möchte. Jeden Freitag ab 20.15 Uhr flimmert das Format über den Bildschirm. In welcher Folge ihr grosser Auftritt zur Ausstrahlung kommt, ist noch nicht bekannt und wird kurzfristig mitgeteilt.

Auftritte vor Publikum ist sie sich gewohnt

Maleen Küng singt, seit sie denken kann. Bereits im zweiten Kindergarten war sie Mitglied des Jugendchors Funkybees und wechselte letzten Herbst zu den BluesKidz über. Dazu nimmt sie Klavierunterricht an der Musikschule Burghalde und geht zweimal die Woche ins Karate sowie zum Breakdance-Training ins Residenzzentrum «tanz+».

Unterrichtet wird sie dort von Valentina Pedica und Patrick Grigo, die im Rahmen von Tanz und Kunst Königsfelden das Projekt «Kids Company» ins Leben gerufen haben. Einmal durfte sie mit der daraus entstandenen Formation sogar bei der multikulturellen Produktion zusammen mit lauter professionellen Tanz- und Musikschaffenden mitwirken.

Vor Publikum aufzutreten, ist für die talentierte Badener Nachwuchssängerin deshalb nicht neu. Die Teilnahme bei «The Voice Kids» übersteigt allerdings alle bisherigen Dimensionen bei weitem. «Ich will wissen, wie es ist, auf einer grossen Bühne zu stehen. Und Erfahrungen für meine Zukunft sammeln», gibt sich die Wettbewerbsteilnehmerin mutig. Sie möchte nämlich einmal professionelle Sängerin werden. « … oder Schauspielerin», fügt sie nach kurzem Nachdenken hinzu. Aber das liegt alles noch in weiter Ferne.

Vorerst ist Maleen einfach happy, dass ihr eingereichtes Video Zuspruch gefunden und sie nach verschiedenen Scoutings in Köln und Berlin alle Vorrunden überstanden hat. «Das ganze Produktionsteam ist sehr einfühlsam auf die Kinder eingegangen. Wir haben sofort gemerkt, dass es ihnen mit der Sendung wirklich darum geht, junge Talente zu fördern. Und nicht darum, jemanden zu verheizen», sagt Franziska Sterk Küng über das Selektionsverfahren, das bereits im April letzten Jahres startete.

«Davon kann ich später meinen eigenen Kindern erzählen»

Maleen ist ein Riesenfan der K-Pop-Girlband Blackpink. Sie lernt zurzeit sogar koreanisch und träumt davon, die jungen Frauen einmal persönlich zu treffen. Die Heranwachsende denkt, dass sie auch mit einer Niederlage gut umgehen könnte. «Dann war es eben eine schöne und einmalige Erfahrung, an die ich noch mein ganzes Leben lang denken und später meinen eigenen Kindern davon erzählen kann», meint sie und klingt schon fast erwachsen.

Und wie will die angehende Oberstufenschülerin Schule und Gesangskarriere unter einen Hut bringen, wenn sie weiterkommt? «Darüber habe ich mir noch keine grossen Gedanken gemacht», gibt sie zu. Vorerst gilt für Maleen einfach mal die Devise: «Dabei sein ist alles.»