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Long Covid: Es ist nicht nur der psychische Stress

Forschende der Universität Basel haben untersucht, ob typische Long Covid-Symptome auch auf den psychischen Stress während der Pandemie zurückzuführen sein könnten. Die Antwort ist eindeutig.

Als typische Symptome von Long Covid gelten Erschöpfung, kognitive Probleme und Schmerzen. Das Problem: Derart allgemeine Symptome können bisweilen auch andere Ursachen haben, etwa psychischen Stress, wie ihn während der Pandemie auch viele Nichtinfizierte erlebt haben. Sind Long Covid-Symptome also gar nicht zwingend die Folge der Virusinfektion?

Forschende der Universität Basel wollten es nun genau wissen. Aus Daten aus der Swiss Corona Stress Studie, an der über 11’000 Personen teilnahmen, folgern sie: Long Covid ist real. Die typischen Symptome traten bei Personen, die einen positiven PCR-Test hatten, nämlich signifikant häufiger auf als bei der Kontrollgruppe, die nie positiv getestet wurde.

Keine Hinweise auf psychische Ursachen

Am deutlichsten ist der Unterschied bei klar definierten körperlichen Symptomen wie einem verminderten Geruchs- oder Geschmackssinn, Atembeschwerden oder Muskelschmerzen. Auch schnelle körperliche Erschöpfung tritt unter den vormals positiv getesteten doppelt so häufig auf wie in der Kontrollgruppe.

Etwas geringer sind die Unterschiede bei Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisproblemen oder Müdigkeit. Auch hier seien die Unterschiede aber immer noch statistisch signifikant, heisst es in einer Mitteilung, welche die Universität Basel am Mittwoch veröffentlicht hat.

Es gebe damit keine Hinweise darauf, dass Long Covid-Symptome durch lang anhaltende psychische Belastung verursacht würden. In der Studie wurde nämlich auch untersucht, ob die Betroffenen nach der Infektion vermehrt unter Stress und depressiven Symptomen litten. In dieser Hinsicht hätten sich aber keine Unterschiede zur Kontrollgruppe der Nichtinfizierten gezeigt, so die Uni Basel.

Die Daten beruhen auf einer anonymen Online-Umfrage, die im Herbst 2021 durchgeführt wurde. Den Teilnehmern wurde dabei gesagt, dass es sich um eine 20-minütige Stressumfrage handle. Möglicherweise seien Personen mit starken kognitiven Problemen deshalb unterrepräsentiert, so die Mitteilung.