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«Bauen, bauen, bauen»: Wie der Luzerner Hauseigentümerverband eine Wohnungsnot verhindern will

Höhere Ausnützungsziffern, weniger strenge Lärmvorschriften, missbräuchliche Einsprachen bestrafen: Der HEV Luzern macht Vorschläge, um die Immo-Branche zu stimulieren

Der Hauseigentümerverband HEV Kanton Luzern begrüsst die Stossrichtung des nationalen Runden Tisches Wohnungsmarkt. «Nur mit einer Abkehr von der aktuell grassierenden Verhinderungspolitik kommen die dringend benötigten Wohnungen auf den Markt», heisst es in einem Communiqué vom Donnerstag. Der HEV Luzern macht auch konkrete Vorschläge.

«Wohnungsknappheit findet nicht in der ganzen Schweiz statt», sagt Damian Hunkeler, Präsident des HEV Luzern. Es brauche eine differenzierte Beurteilung. Während in Hotspots wie Zürich, Genf oder Zug die Situation sehr angespannt ist, besteht in Regionen wie Glarus, Tessin oder Solothurn keine Knappheit.

Der Kanton Luzern befindet sich zwischen diesen Polen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Kanton Luzern mit einer Leerwohnungsziffer von aktuell 0,96 Prozent im Mittel der letzten 40 Jahre liegt. Indes sei die Situation in den städtischen Gebieten des Kantons angespannter. «Wir  steuern in der Tendenz auf eine Wohnungsknappheit zu», so der Luzerner HEV-Präsident.

Der HEV Luzern fühle sich in seiner Position durch die Stossrichtung des Runden Tisches von Bundesrat Guy Parmelin bestätigt: Die Immobilienbranche müsse stimuliert werden. Die Lösung liege nicht in staatlichem Interventionismus mit noch mehr Vorschriften oder Regulierungen. «Die Lust und Freude am Bauen von Wohnungen muss wieder steigen», so Hunkeler.  Der Massnahmenplan, der nach Parmelins Rundem Tisch vorgelegt wurde, begrüsse der HEV Luzern. 

Missbräuchliche Einsprachen ärgern den HEV besonders

Generell müssten Bauvorschriften abgebaut werden, fordert der Verband. «Vorschriften schaffen keine Wohnungen.» Planungs- und Bewilligungsverfahren müssten effizienter und einfacher sein, Arbeits- und Wohnzonen besser durchmischt werden – und es müsse möglich sein, Büro- und Gewerbebauten einfacher und unkomplizierter in Wohnraum umwandeln. Zudem fordert der HEV Luzern, die Ausnützungsziffern zu erhöhen und Grenzabstände zu reduzieren.

Ein Dorn im Auge sind dem HEV vor allem auch missbräuchliche Einsprachen in Planungs- und Baubewilligungsverfahren. «Der HEV fordert die Abschaffung der trölerischen Einsprache als Machtmittel und die Bestrafung von Missbrauch», heisst es weiter. Umstritten dürfte eine weitere Forderung sei: Lärmschutzvorschriften müssten reduziert und vernünftiger umgesetzt werden. Zudem seien auch Dankmal- und Heimatschutz-Vorschriften zu lockern. (pd/zt)