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Bezüglich Neubauprojekt der Turnhalle hatte die Orientierungsversammlung viel Diskussionsbedarf

Am Montagabend informierte der Nebiker Gemeinderat über den Zwischenstand bezüglich der geplanten Doppelturnhalle. Fragen gab es im Anschluss zuhauf.

Bis auf die hinterste Reihe war der Pfarrsaal in Nebikon am Montagabend gefüllt. Grund dafür: Die Orientierungsversammlung bezüglich des Neubaus der Doppelturnhalle. Diese hat auf Anregung aus der Bevölkerung stattgefunden. Dass der Neubau in Nebikon ein bewegtes Thema ist, wurde an diesem Abend gut bemerkbar. Die Orientierung selbst dauerte rund eine halbe Stunde. Eineinhalb Stunden dauerte dann die darauffolgende Fragerunde.

Anwesend waren nebst dem Nebiker Gemeinderat auch Edith Portmann der Büro für Bauökonomie AG, die als Wettbewerbsbegleitung dient.

Neuer Schulraum ist nötig

«Mit dem Neubau dieser Turnhalle – inklusive den Schulräumen und der Zentrumsgestaltung – haben wir ein grosses und spannendes Projekt vor uns, das eine sorgfältige Planung erfordert», sagte Gemeindepräsidentin Chantal Hofer zu Beginn. Die Ziele des Abends seien, Klarheit bezüglich des Prozesses zu schaffen, sodass die Bevölkerung über die nächsten Schritte sowie die beteiligten Akteure informiert ist und weiss, was sie für Mitwirkungsmöglichkeiten hat.

Die Schule stehe vor einer zunehmenden Herausforderung im Bereich Sportunterricht, informierte der Gemeinderat Stefan Rogger. Der bestehende Raum für den Sportunterricht und auch für die vielfältigen Schulangebote sei eher knapp, um den heutigen Bedarf abzudecken. Deshalb werde der Neubau von einer Doppelturnhalle angestrebt. Ebenfalls soll es neue Schulräume und einen neuen Multifunktionsraum geben.

Mit dem Neubau der Doppelturnhalle und den erwähnten Räumlichkeiten will der Gemeinderat zeitgleich eine Zentrumsentwicklung vornehmen und den angedachten Generationenplatz realisieren. Bereits im Jahr 2015 hatte sich der Gemeinderat erstmalig mit einem langfristigen Sanierungskonzept der Schulanlage auseinandergesetzt. Darin enthalten sind auch die Turnhalle und das Primarschulhaus.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sind die möglichen Standorte und das bestehende Schulhausareal geprüft und die Vor- und Nachteile abgewogen worden. Gleichzeitig hat der Gemeinderat die Hauptanspruchsgruppen wie die Kirchgemeinde, den Turnverein, die Kommission für Altersfragen sowie die Schule mit ins Boot geholt.

Vier Varianten aus Machbarkeitsstudie entsprungen

Die Variante 1 – auf den Parzellen 71 und 85 – würde ein zusammenhängendes Gelände präsentieren und die Möglichkeit bieten, die von der Bevölkerung gewünschte Aufwertung des Zentrums mit Einbezug von Schule, Kirche, Verwaltung und dem Mehrgenerationenplatz zusammenhängend zu planen. Die Gestaltung des Pausenplatzes könnte in Verbindung mit dem Mehrgenerationenplatz erfolgen. 

Bei dieser Variante gäbe es zudem zwei Möglichkeiten, das Volumen der neuen Halle zu platzieren. Die erste Möglichkeit (Variante 1.1) habe zur Folge, dass die bereits bestehende Turnhalle während der Bauzeit nicht genutzt werden kann und sich die Sportfläche des Pausenplatzes in dieser Zeit verringert. Mit der Variante 1.2 ergäbe sich eine neue Gliederung. Der Pausenplatz wird dabei neu gefasst und das Schulareal öffnet sich zur Kirchstrasse hin. «Es wird spannend zu sehen sein, wie die Architekturbüros mit dieser Situation umgehen werden», so Rogger.

Variante 2: Mit dem Neubau der Doppelsporthalle inklusive gewünschter Räumlichkeiten auf der Parzelle 65 könnte der Sportunterricht bis zur Fertigstellung sicher in der Einfachsporthalle weitergeführt werden. Das sei je nach Anordnung aber auch bei der Variante 1 möglich. Nach Inbetriebnahme des Neubaus könne die Einfachturnhalle zurückgebaut und die freigewordene Fläche neugestaltet werden. Der bestehende Pausenplatz und der Zugang zu Kirche und Verwaltung bleiben unverändert.

Gegen die Variante 2 sprechen die engen Platzverhältnisse für den Bau der Doppelturnhalle inklusive. Schul- und Multifunktionsraum. Zudem befindet sich dort unter dem Terrain die Zivilschutzanlage.

Eine dritte Variante wurde schnell irrelevant, da dafür kein Platz vorhanden ist.

Eine weitere Variante wurde auf Rückmeldung aus der Bevölkerung geprüft. Diese sieht einen Anbau an die bestehende Mehrzweckhalle vor. Auch hier kommen die erwähnten Punkte aus der Variante 2 ins Spiel.

Viele Meinungen aus der Bevölkerung

Nach weiteren Erläuterungen bezüglich Statik und dem Wettbewerb sowie der Machbarkeitsstudie kam es zur Fragerunde, die offensichtlich emotional geladen war.

Ein Anwesender war mit dem festgelegten Perimeter nicht einverstanden. Wieso dieser für ihn nicht sinnvoll sei, zeigte er mit Folien auf und schlug vor, die Doppelturnhalle an die bestehende Halle anzubauen, sodass eine Dreifachturnhalle entstehen würde. Mit dieser Idee zeigten sich im Verlauf der Fragerunde auch weitere Anwesende einverstanden.

Weitere Anwesende wollten wissen, wie das Teilprojekt Generationenplatz konkret aussehen würde und zeigten sich um die Parkplatzsituation besorgt.

«Wir hören ganz viele Ideen heute Abend. Der Gemeinderat hat eine super Vorarbeit geleistet, die aber irgendwie nicht ankommt», sagte ein Nebikoner und fügte an: «Sonst würden nicht so viele Leute heute hier sitzen. Die Leute fühlen sich nicht gehört, Varianten werden nicht verstanden, das Vorgehen ist nicht ganz klar.»

So sieht das weitere Vorgehen aus

Die Anliegen würden aufgenommen und im Gemeinderat besprochen, so Rogger im Anschluss an die Fragerunde.

Anfang September wurden im Rahmen der Präqualifikation von 42 eingereichten Referenzobjekt acht Architekturbüros für die Projektentwicklung ausgewählt.

Im Frühling 2026 soll das Siegerprojekt erkoren werden und der Bevölkerung vorgestellt werden. Sämtliche bis dahin generierte Kosten sollten mit dem bereits bewilligten Kredit von 390’000 Franken gedeckt werden. Für die Detailausarbeitung wird dann ein weiterer Planungskredit notwendig sein.

Sollte das definitive Projekt festgelegt sein, muss es dann noch von der Bevölkerung an der Urne bewilligt werden. Läuft alles nach Plan, ist im Herbst 2027 Baubeginn.

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