Sie sind hier: Home > Aargau > Weniger Spenden und mehr Ausgaben: So war das Geschäftsjahr vom Roten Kreuz Aargau

Weniger Spenden und mehr Ausgaben: So war das Geschäftsjahr vom Roten Kreuz Aargau

Dank 170’000 geleisteten Freiwilligenstunden und 51’000 Mitgliedern erreichte das Rote Kreuz Aargau im vergangenen Jahr wiederum viele Aargauerinnen und Aargauer, die auf Unterstützung angewiesen waren. Ein Einblick in den Jahresbericht. 

Das Aargauer Rote Kreuz (SRK Kanton Aargau) verzeichnete 2023 einen Rückgang der Spendeneinnahmen und Projektbeiträge. Zudem belasteten die tieferen Leistungssubventionen des Bundes neben dem gestiegenen Aufwand für die Dienstleistungen das Betriebsergebnis negativ. Das SRK Kanton Aargau verzeichnet ein Minus von 770’000 Franken, heisst es im Jahresbericht.

Trotzdem sei das Organisationskapital mit 12’768’000 Franken nach wie vor gut ausgestattet und gebe dem SRK Kanton Aargau eine solide Basis zur Sicherstellung seiner Dienstleistungen, schreibt der Verein.

Trotz Minus wurden Angebote 2023 stärker genutzt als im Vorjahr

Auch 2023 durfte sich das SRK Kanton Aargau über viele freiwillige Helfende und viele Einsätze freuen. 2023 wurden 169’536 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet. 2022 waren es nur 138’217 Stunden, also rund 31’000 Stunden weniger. Letztes Jahr zählte der Verein 51’000 Mitglieder, 2022 waren es 50’771. Auch hier gab es also einen Zuwachs.

Allerdings hat die Zahl der Freiwilligen 2023 etwas abgenommen. Der Verein durfte auf die Hilfe von 960 Personen zählen. Im Vorjahr waren es noch 1017 gewesen.

Ein bewegendes Jahr

Die Dienstleistungen des Aargauer Roten Kreuzes wurden auch 2023 rege genutzt. Wie der Verein in seinem Jahresbericht schreibt, konnten die Dienstleistungsmengen in den meisten Bereichen merklich gesteigert werden.

Im Bereich Besuchs- und Begleitdienst gab es eine Zunahme der Einsätze von Freiwilligen und erreichten Kundinnen und Kunden. Im Vergleich: 2022 waren es 1290 Einsätze, im letzten Jahr 1614.

Eine deutliche Zunahme haben auch die Einsätze im Bereich Kinderbetreuung zu Hause erfahren. 2022 gab es noch 655 Einsätze, 2023 waren es mit 947 Einsätze fast 300 mehr. Allerdings gab es 2023 weniger Familien, die den Dienst in Anspruch nahmen.

Einen Rücklauf gab es im Bereich der Fahrdienste: Satte 2’829’260 Kilometer wurden von freiwilligen Helferinnen und Helfer 2022 gefahren. 2023 waren es nur noch 2’450’775 Kilometer. Auch die Zahl der geleisteten Fahrten ging 2023 zurück. 2022 gab es 144’117 Fahrten, letztes Jahr nur noch 118’004.

Die Abnahmen der Nutzung dieser Dienstleistung zeigt sich am deutlichsten in der Zahl der erreichten Personen. 2023 wurden nur 6244 Personen damit erreicht. Im Vorjahr waren es noch 7956 gewesen.

Die Leistungen und erreichten Kundinnen und Kunden in Zahlen

  • Besuchs- und Begleitdienst: 1614 Einsätze von Freiwilligen und 78 erreichte Kundinnen und Kunden.
  • Rotkreuz-Fahrdienst: 2’450’775 gefahrene Kilometer, 118’004 Fahrten und 6244 erreichte Personen.
  • Rotkreuz-Notruf: 24’097 Anschlussmonate, 2049 Notrufgeräte, 2644 erreichte Kundinnen und Kunden.
  • Tagesstätte für Betagte: 1994 Aufenthaltstage und 62 erreichte Personen.
  • Tageszentrum Aarau: 4333 Aufenthaltstage und 91 erreichte Personen.
  • Kurse im Gesundheits- und Pflegebereich: 125 Kurse mit 1609 erreichten Lehrgangs-/Kursteilnehmende.
  • Entlastungsdienste zu Hause: 3318 Einsätze und 96 erreichte Kundinnen und Kunden.
  • Schreibdienst: 849 Freiwilligenstunden und 361 erreichte Kundinnen und Kunden.
  • Patientenverfügung SRK und Vorsorge: 81 Freiwilligenstunden und 80 Patientenverfügungen.
  • Starthilfe Elternzeit: 553 Einsätze von Freiwilligen bei 62 Familien.
  • Kinderbetreuung zu Hause: 947 Einsätze und 65 erreichte Familien.
  • Jugendrotkreuz Kanton Aargau: Rund 200 Freiwillige, die 7216 Stunden leisteten und 743 Teilnehmende erreichten.
  • 2× Weihnachten: 14’200 verteilte Geschenke und 5000 Menschen in Not wurden erreicht.

Gewappnet fürs 2024

Wie die Geschäftsführerin Regula Kiechle im Jahresbericht schreibt, hält 2024 ebenfalls viele Herausforderungen bereit und die kommenden Jahre werden finanziell anspruchsvoll sein. Das SRK Kanton Aargau stehe vor der Aufgabe, gut durchdachte und sorgfältige Entscheidungen zu treffen, die gewährleisteten, dass das SRK langfristig finanziell gesichert sei. Kiechle gibt sich zuversichtlich, dass der Verein mit dem Rückhalt aller Mitarbeitenden, Mitglieder, Spendenden und Partnern die anstehenden Herausforderungen anpacken wird.(cam)