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Drogenszene am Bahnhof: Warum bei der Landi aufgerüstet wurde

Unter dem Dach über dem Durchgang zwischen Landi-Silo und grünem Agrisano-Hochhaus haben sich Randständige bei Regen und Kälte regelmässig aufgehalten. Das Areal ist videoüberwacht und die Rampe ist neuerdings mit einem Zaun abgesperrt.

Geht es nach den Jungfreisinnigen, soll die offene Drogenszene im Aargau geräumt werden, insbesondere an den Bahnhöfen. Die Behörden müssten konsequent handeln, der Drogenkonsum und -handel beeinflusse das individuelle Sicherheitsgefühl negativ. Kurt Born aus Windisch entgegnet dieser Forderung am 21. November in einem Leserbrief: «Die Drogenszene widerspiegelt die Seele der Bevölkerung. Auch diese heruntergekommenen Randständigen und Süchtigen haben in unserer Gesellschaft ein Recht auf ein den Umständen angepasstes Leben.»

Randständige und Suchtbetroffene halten sich täglich in kleinen Gruppen am Bahnhof Brugg auf. Das Landi-Silo ist nur wenige Meter entfernt.
Bild: Claudia Meier

Die Suchtbetroffenen und Randständigen, die regelmässig am Bahnhof Brugg unterwegs sind, haben sich – beispielsweise bei schlechter Witterung – gerne auch im Durchgang zwischen Landi-Silo und grünem Agrisano-Hochhaus aufgehalten. Dort hat es nicht nur ein Dach, sondern auch eine Rampe, die zum Verweilen einlädt. Doch damit ist jetzt Schluss. Seit wenigen Wochen ist diese eingezäunt.

«Betreten verboten» steht auf dem kleinen Plakat, das am Zaun der Landi Wasserschloss befestigt ist.
Bild: Claudia Meier

Hat die Landi diesen Schritt bei der Getreidesammelstelle veranlasst oder war es eine Empfehlung der Polizei? Geschäftsführer Dominik Keller von der Landi Wasserschloss sagt: «Die Absperrgitter haben wir in Eigeninitiative aufgestellt. Wir hoffen damit, das schon länger bestehende Abfallproblem zu lösen.»

Ausserdem hätten sie Reaktionen aus der Nachbarschaft erhalten und wollten etwas für das Sicherheitsgefühl vor Ort tun. «Sobald die Wartungs- und Vorbereitungsarbeiten im Februar/März 2024 starten, werden wir das Gitter wieder entfernen», fügt Keller an.

Für die Landi ist der Abfall das grösste Problem

Für die Landi Wasserschloss steht das Abfallproblem im Vordergrund, das sich mit dem frühen Eindunkeln in der Winterzeit verstärkt. «Wir führen es allgemein auf den Aufenthalt von Dritten auf dem Areal zurück», so Keller, der es begrüsst, dass die Polizei dort häufiger patrouilliert.

Auf den Landi-Betrieb haben die Gitter keinen Einfluss. Der Geschäftsführer erklärt: «Wir haben die Erntearbeiten 2023 abgeschlossen und sind nur noch punktuell auf dem Areal.»

Neue Schilder weisen auf die Videoüberwachung hin.
Bild: Claudia Meier

Nur wenige Tage nach dem Absperrgitter wurden weisse Stopp-Schilder an den Wänden angebracht mit der Aufschrift: «Areal wird videoüberwacht! Unerlaubte Handlungen werden strafrechtlich verfolgt!»

Die Videoüberwachung sei eine Massnahme der benachbarten Agrisano, stellt Keller klar. Die Landi habe nur die Wand für das Hinweisschild zur Verfügung gestellt.

Vor einem Monat hat sich die Arbeitsgruppe «Sicherheit am Bahnhof Brugg Windisch» zur ersten offiziellen Sitzung getroffen. Die Landi wurde nicht angefragt. «Für allfällige Hilfe oder Unterstützung sind wir offen», hält Keller abschliessend fest.