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Seit mehr als drei Jahren angeschlagen: Andreas Glarner leidet an Long Covid und fühlt sich ständig müde

Mitte November 2020 wurde SVP-Aargau-Präsident und Nationalrat Andreas Glarner positiv auf Corona getestet. Nun bestätigt der 61-jährige, dass er unter Long-Covid-Symptomen leidet. Noch heute hat Glarner mit starker Müdigkeit und Konzentrationsstörungen zu kämpfen.

Schon länger kursierten im Bundeshaus offenbar Gerüchte, dass Andreas Glarner an Long Covid leide – nun hat der SVP-Nationalrat und Präsident der Aargauer Kantonalpartei diesgegenüber «20 Minuten»eingeräumt. «Ich fühle mich seit meiner Covid-Erkrankung tatsächlich noch immer andauernd müde», sagt der 61-Jährige. Mitte November 2020 hatte seine Partei mitgeteilt, dass Glarner positiv auf Covid-19 getestet worden war.

Zuvor hatte er tagelang heftige Grippesymptome, den Test machte er aber erst, als er eine Kommissionssitzung hätte leiten sollen. «Mein Hausarzt hat am Morgen vor der Sitzung einen Schnelltest gemacht. Wäre er negativ gewesen, wäre ich nach Bern gefahren», sagte Glarner damals. In einemSkype-Interview mit Tele M1ergänzte der SVP-Politiker, er habe gedacht, es sei eine normale Grippe, «wie man sie in diesen Tagen eben hat».

Glarner im November 2020 positiv getestet

Doch es war Corona, wobei Glarner nicht wusste, wo er sich angesteckt hatte. Er habe sich immer an die Schutzmassnahmen gehalten, obwohl ihn sein Hausarzt von der Maskenpflicht befreit hatte, betonte Glarner. «Ich habe Mühe mit Atmen, vor allem, wenn ich die Maske lange tragen muss», erklärte der SVP-Nationalrat.

Das sei auch der Grund, weshalb er damals in Bern nur in den Gängen und im Lift eine Maske getragen habe. «Beim Einkaufen oder im öffentlichen Verkehr habe ich sie immer getragen», stellte er klar. Glarner litt damals unter Fieber, Reizhusten und Durchfall und sagte, bei ihm komme die Grippe meist in zwei Wellen, sei danach aber auch rasch wieder vorbei.

Dies ist bei Corona anders, wie Glarner nun gegenüber «20 Minuten» sagt – auch heute noch spürt er Symptome. Seinen gewohnten Rhythmus könne er problemlos durchziehen, wobei er meist schon um 5 Uhr morgens im Büro sei. «Aber immer wieder merke ich, dass es mir schwer fällt, mich zu konzentrieren, weil die Müdigkeit mich übermannt», erklärt der Aargauer.

«Ich leide wohl tatsächlich unter Long Covid»

Seine Kinder seien der Ansicht, der Zustand habe einfach mit seinem Alter zu tun, sagt Glarner. Er selber sieht dies anders und stellt klar: «Ich leide wohltatsächlich unter Long Covid, aber ich kann damit umgehen.» Sein Arzt habe ihm gesagt, dass er weitere Abklärungen treffen könne, aber das will Glarner nicht. Er sei auch «keiner, der rumjammert» und wolle die Sache auch nicht «überdramatisieren».

Trotz seiner Beschwerden äussert sich der SVP-Hardliner gewohnt angriffig und sagt, bestimmt werde die Krankheit von manchen Leuten auch vorgeschoben, um weniger arbeiten zu müssen oder Zahlungen von Versicherungen zu ergattern. «Dagegen würde ich mich in jedem Fall wehren, aber es gibt Fälle, die man ernst nehmen muss», räumt er ein.