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«D Kadette, wo Spalier stönd, s Lied ‹Morn gönd mer id Ferie› und s Zämesii ofem Heitere – das ghört zum Zofiger Kinderfest dezue»

Die Heimweh-Zofingerin Anne-Käthi Kremer hält in der Zofinger Stadtkirche die Kinderfestrede.

Liebi Schülerinne und Schüler, gschätzti Lehrerinne und Lehrer, Behördenmitglieder, Eltere, liebi Heiweh-Zofigerinne und Heiweh-Zofiger, Zuehörerinne und Zuehörer

Weni do vode Kanzle obenade id Chile luege, de gseht das aso superschön us, dir Chind und Jugendliche, alli so festlich agleit, bis i hindersti Egge vode Chile hocke gschnigleti Lüüt – fantastisch! Und i be sicher, ou im Hotel Zofige äne, wo d Kadette sind und eus jetz ghöre, gsehts ou wunderschön us. Alli i ihrer blaue Uniform und mit de Rose, wo dir während em Umzug öbercho händ! Apropos Kadette und ihri Rose; dodezue wotti de es Erlebnis verzelle, oder besser gseit öppis biichte, was ich mol gmacht ha wäg dene Rose, aber das – de chli spöter i de Sendig, …  wördi jetz bim Fernseh säge.

Woni agfrogt worde be, öb ich die Chinderfest-Red wöll halte, hani das deheime mine drü Buebe gseit – die sind no chli, de Ältist chonnt jetz de nach de Ferie id Schuel. Und de händ die gseit; ou s Chinderfest z Zofige, das isch doch das, wosi dur d Stadt loufe und mit de Trommele räm-täm dädädädäm mache und nochär fahre mer mitem Grosätti mitem Tschannen-Car ofe Heitere – jo das muesch mache Mama, de chöme mir mit. Und de hani müesse lache, dass mine Chind d Tamboure mit de Trommele und s Busfahre ofe Heitere als ersts i Sinn chonnt, weni vom Zofiger Chinderfest rede.

Höt isch jo z Aarau ou Chinderfest, det heissts eifach Maienzug. Und de säge be euis e de Redaktion die vo Aarau natürli: mer müend de det e paar Ufnahme go mache, dass mer chöne brichte ide Nachrichte, dass Maienzug isch – weisch alli mit de wisse Chleider und di ganz Stadt so schön gschmückt. Und de bin ich immer die wo seit, jo de muesch aber ou of Zofige, det isch höt Chinderfest und die händ ou en Umzug und no s Gfecht am Nomitag, de chasch grad vo beidne Städt brichte. Und de chöme die vode Region Brugg wo säge, aber mer händ ou Ruetezug gha und do händ mer ned dröber brichtet und die us de Region Lenzburg säge: mer händ de inere Woche Jugendfest und ou mit Gfecht, de müend mer de det ou go, und und und…

Dir merket, be eus i de Redaktion isches jedes Johr e riesigi Diskussion, vo welere Ortschaft mer jetz öber s Chinderfest söle brichte, well allne recht mache chames jo sowieso ned und mer sind eus nie einig, ussert dass alli bhaupte, das i ihrer Stadt sig s Schönste. – Es isch jo zwar öppis positivs, wenn me s eigete eso verteidiget. Das isch doch es Zeiche deför, dass me nöime e Heimat het, dezue ghört, dass me gärn det läbt. Und das wette mer doch eigetli – und das gönne mer allne, dass si stolz sind of ihre Ort. Und für dass es möglichst vielne wohl isch do z Zofige, do chöne jo alli öppis dezue biträge.

Wenn mech öpper frogt, was zum Zofiger Kinderfest dezue ghört, de sägi ganz klar: d Kadette wo Spalier stönd, s Lied «Morn gönd mer id Ferie» und s Zämesii ofem Heitere.  

D Kadette wo Spalier stönd und debii Rose öberchöme: I bi grad us de Schuel dusse gsi und nömm mitgloffe am Umzug, aber min jünger Brüeder, dä isch no bede Kadette gsi. Und i ha gwösst, wo ide Altstadt dass er öppe Spalier stoht und de beni det id Nöchi und ha zuegluegt und de hani gseh, wie alli Kadette um ihn ume Rose öberchöme und er eifach ned eso, oder emu vell weniger. Und de hani Mitleid gha mit mim Brüeder und wösse dir was i de gmacht ha? I be während dem alli ide Chile gsi sind und gsunge und d Red glost händ, schnell heigange und ha im Pfarrhuusgarte Rose abgschnitte und de, wo alli weder zude Chile us cho sind, hani die mim Brüeder gäh, dass er ou meh Blueme heig. Aber ihm selber isch das im Nachhinein völlig egal gsi, dass er weniger Blueme gha het als anderi, eifach ich, di gross Schwöster, ha s Gfühl gha, dä armi brucht doch ou meh Rose. Drom liebi Kadette, es isch völlig egal, wie vell Blueme dir höt öbercho händ, ihr machet e super Job und ig wörd euch allne e Rose gäh. 

Zum Zämesii ofem Heitere: Woni scho us de Schuel gsi bi – me goht jo glich as Chinderfest, me trifft jo do alli weder – aber ebe einisch het is s Programm e chli agurket, immer das gliche Gfächt und dä glich Reige händ mer dänkt. Underdesse isch jo vell meh Programm dezue cho und de Tag isch vell abwechsligsriicher worde. Aber eus hets damals längwilig dunkt und mir händ beschlosse, mir wölle z Vierte höch jasse ofem Heitere. Und wells bede Tisch immer d Charte weggwindet het, händ mer en Alternative brucht. Und ich weiss aso nömm, wer vo eus vierne of d Idee cho isch, aber mer sind de eifach i das Materialrüümli ine vom Werkhof, wos uf de Siite bim Brunne ame gha het, wösse dir woni meine? Inzwösche isch das gloub umbout oder emu nömm sone Holzhütte wie damals – item, mer sind det ine und sind ofene Ahänger ufekletteret wo parkiert gsi isch und händ det drufobe wiitergjasset. Plötzlich isches dusse immer dunkler worde und de hets us heiterem Himmel afo gwittere und kurz hagle und alli Lüüt sind pflotschnass worde und händ probiert irgendwo a Scherme zgo. De sind ou paar i die Hütte inecho und händ gfrogt, öb si ou chli chöne mitjasse. De händ mers alli richtig lustig gha i dem enge Rüümli inne. Wos Gwitter verbii gsi isch händ mer de aber nömm chönne witerjasse, well d Charte ganz nass gsi sind. Ihr gsänd: Kreativität isch immer guet und mängisch isch es gschiiter, me macht sälber öppis Schlaus, statt nume z jommere, wenns eim ned passt.

Und zu guter letscht s Lied «Morn gönd mer id Ferie». Das chani no immer in- und uswendig. Das Lied isch för mich wörkli eifach DAS Gfüehl vo Chinderfest: De Abschluss vom Schueljohr und alles wo eim belastet oder gstresst oder beschäftigt het, chasch jetz vergässe und lo sii, well: morn gönd mer id Ferie. I weiss no vo minere Schuelziit, de chonnsch es paar Täg vorhär s Zügnis öber und i be definitiv ned eini vode beste Schülerinne gsi, oder säge mer, zmindest i paar Fächer hani e Fensterplatz gha: Aber spötestens wenn de Chinderfest gsi isch und mer das Lied gsunge händ, de hani wörkli di schlechte Note chönne vergässe und mi of d Ferie gfreut.

Vorallem Mathe und Physik beni eifach ned drus cho, do händ sich de Markus Blum und de Thomas Breitenstein no so chönne müeh gäh, i ha regelmässig ungnüegendi Prüefige gschriebe. Oder ou im Franz hani aso mol en glatte Einer gha bim Verbe konjugiere!

Liebi Schülerinne und Schüeler, das cha passiere. Drom, egal, wenn jetz bede einte oder bim andere halt ou e ungnüegendi Note im Zügnis stoht, das isch kei Weltuntergang. I be sicher, dir machet alli euche Weg. Ou i ha scho als Bezschülerin gwösst, i wott Journalistin werde und de Lüüt zeige und verzelle, was of de Welt louft, und das hani ou mit de einte oder andere schlechte Zügnisnote gschafft.

Tüend euchi Tröim verwörkliche, dir schaffets, ou wenn dir zwöschine mol stolperet. Dir sind nämlich d Zuekonft – euch ghört d Zuekonft, liebi Schüelerinne und Schüler.

Drom no einisch: «Morn gönd mer id Ferie, Schuel und Lehrer ade, d Note chasch jetz vergässe, de Abschied tuet eus ned weh»; und vorallem: «höt wänd mer eus freue, höt isch euse Tag, (Sonneschin oder rege, höt sölls cho wies mag)». Und i weiss, ganz veli wo um d Chile ume stönd, chöne das Lied ou uswendig. Drom singet doch jetz de luut mit, dass mer euch ghöre!

Liebi Awäsendi: ich wönsche euch allne wiiterhin es ganz schöns Chinderfest, gniesset de Tag und ich wönsche euch Erlebnis, wo dir de ou miteme Schmunzle chönet dra zroggdänke, so wien ich.

Und so bliebt mer zum Schluss nur eis zsäge, so wie ame ou am Fernseh, wenn ich d Nachrichte-Sendig dure-moderiert ha: Merci förs zuelose, machets guet, adie mitenand.