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Ermittlungen nach Grossbrand in Kopenhagens historischer Börse

Flammen in der historischen Börse in Kopenhagen zerstören wichtige Teile des ikonischen Gebäudes. Das Feuer ist unter Kontrolle, doch viele Fragen sind noch offen.

Am Morgen nach dem zerstörerischen Brand in der historischen Börse in Kopenhagen ist die Ursache des Feuers noch immer unklar. Die Feuerwehr kämpfte am Dienstag beinahe einen Tag lang gegen die lodernden Flammen. Die 56 Meter hohe Turmspitze stürzte nach kurzer Zeit vom Dach der 400 Jahre alten Touristenattraktion. Am Nachmittag konnten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen. Etwa die Hälfte des einzigartigen Gebäudes und wichtige, tragende Strukturen waren da bereits zerstört.

Das Gerüst, das die alte Börse eingefasst hat, ist geschmolzen und eingestürzt.
Emil Helms / EPA
Rauchsäule über einem der ältesten Gebäude der Stadt – der alten Börse.
Emil Helms / EPA
Zahlreiche Feuerwehrleute im Einsatz.
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Das historische Gebäude, wie es vor dem Brand aussah und während des Feuers am Dienstag.
Linda Kastrup/Ida Marie Odgaard / AP
Noch immer ist Rauch über dem historischen Gebäude sichtbar.
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Die historische Börse brennt. 
Bild: Ida Marie Odgaard / AP
Passanten und Einsatzkräfte bringen ein Bild in Sicherheit. 
Bild: Ida Marie Odgaard / EPA
Ein Bild wird in Sicherheit gebracht. 
Bild: Ida Marie Odgaard / EPA
Die Börse befindet sich direkt am Kanal. 
Bild: Emil Helms / EPA
Die 400 Jahre alte Börse in Kopenhagen brennt. 
Ida Marie Odgaard / EPA

Im näher zum Parlament liegenden Teil des wegen Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Bauwerks wütete das Feuer besonders schlimm. Ein Übergreifen auf den anderen Gebäudeteil konnten die Einsatzkräfte aber verhindern. Die Polizei ermittelt weiterhin zur Brandursache.

Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb am Dienstag bei X: «Schreckliche Bilder aus Børsen. So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment.»

Damit bezog er sich auf das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale. Dort war vor fast genau fünf Jahren – am 15. April 2019 – ein Brand ausgebrochen, der das Dach von Notre-Dame fast vollständig zerstörte. Die Bilder davon gingen um die Welt.

Börse soll wieder aufgebaut werden

Die alte Börse beherbergt eine grosse Kunstsammlung. In dem Gebäude – einem der ältesten und bekanntesten der Stadt – befindet sich heute die dänische Handelskammer, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist. «Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Børsen auf jeden Fall wieder aufbauen werden», sagte Handelskammer-Chef Brian Mikkelsen.

Die Höhe des Schadens ist noch nicht zu beziffern. Das dänische Nationalmuseum müsse den Verlust von Kulturschätzen aus der historischen Börse erst kartieren, hiess es. Nach Angaben der Feuerwehr versuchten die Einsatzkräfte mit Unterstützung der royalen Armee die Kulturschätze in Sicherheit zu bringen. Auch Mitarbeiter halfen bei der Rettung der Kunstobjekte.

Die historische Börse mit ihrem markanten Kirchturm liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen und wurde 1625 fertiggestellt. Sie wurde auf Anordnung von König Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance errichtet, um Kopenhagen in ein Finanz- und Handelszentrum zu verwandeln. Als Börse im eigentlichen Sinne wird das Gebäude schon lange nicht mehr genutzt. Die laufende Restaurierung sollte eine unsachgemässe Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben.(dpa)