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Dagmerseller Unternehmer soll zum zweiten Mal enteignet werden

Markus Gasser betreibt einen Recyclinghof sowie eine Tankstelle und verkauft Natursteine. Die SBB brauchen einen Teil seines Landes für ein zusätzliches Gleis.

Bereits 1999 haben die SBB den Dagmerseller Unternehmer Markus Gasser enteignet. Für einen Teil seines Landes direkt neben der SBB-Linie Olten-Luzern, erhielt er damals einen «fairen Preis» von 240 Franken pro Quadratmeter, wie er gegenüber dem «Blick» sagt. Nun soll Gasser ein weiteres Mal Land an die SBB abtreten, wie viel ist allerdings noch offen. Hintergrund des zusätzlichen Landbedarfs der SBB:  Dagmersellen ist ein Knotenpunkt der Logistikbranche, die SBB brauchen ein zusätzliches Geleise, um den Ort mit Güterzügen besser anfahren zu können.

Doch der Ablauf der zweiten Enteignung verärgert Gasser. Trotz der damaligen Enteignung gehören Gasser noch immer 26’000 Quadratmeter Land. Darauf stehen sein Recyclinghof, eine Tankstelle und die Natursteine, die er verkauft. Vor zehn Jahren erhielt er ein Näherbaurecht, das ihm erlaubt, bis an die SBB-Gleise heranzubauen. Seit Jahren ist Gasser mit der Planung einer 16 Millionen Franken teuren mehrstöckigen Halle beschäftigt. Doch ob Gasser das Bauprojekt umsetzen kann, ist im Moment offen.

SBB lassen Gasser in der Unklarheit warten

Gassers Hauptproblem: Er muss mit dem Bau der Halle zuwarten. Die SBB liessen ihn im Unwissen darüber, wann sie ihm wie viel Land enteignen werden, sagt er im «Blick». Für das Land wollten die SBB ihm auch deutlich weniger zahlen, als bei der ersten Enteignung – obschon der Landpreis gestiegen sei.

Die Antwort der SBB: «Wir halten uns an das Bundesgesetz über die Enteignung. Bei Grundstücken wird der regionale Verkehrswert ermittelt, den die Enteignerin bezahlen muss.» Gemäss Gasser liegen die Verhandlungen zurzeit auf Eis.

Die SBB zeigen Verständnis für den Dagmerseller. «Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist Verlässlichkeit ein zentraler Faktor», teilen sie mit.

Für Gasser ist dies ein schwacher Trost. Auch wenn er den Platzbedarf der SBB anerkennt: Er will endlich eine verbindliche Lösung auf dem Tisch haben. Denn auch die von der Bahn beanspruchte Fläche änderte sich im Laufe des Verfahrens. «Es ist eine totale Sauerei», nervt sich Gasser im «Blick». «Seit über zwei Jahren bin ich wegen der SBB in der Weiterentwicklung meiner Firma blockiert.» (schwe)