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Das Schule–Kind–Eltern-Dreieck

Der Schulanfang ist jedes Jahr ein aufregender Neustart, bei dem sich Eltern, Schüler und Lehrkräfte neu orientieren müssen. Als Eltern sind wir die heldenhaften Begleiter auf dieser Reise, die nicht nur die Lunchboxen packen, sondern auch für eine faire und sichere Umgebung kämpfen, in der unsere Kinder gedeihen können. Unser Ziel ist es, dass unsere Sprösslinge nicht nur akademisch erfolgreich, sondern auch glücklich und ausgeglichen sind.

Doch oft stehen wir Eltern vor der Herausforderung, dass unsere Ansichten nicht immer mit denen der Lehrpersonen übereinstimmen. Muss Schönschreiben wirklich sein? Und warum Kopfrechnen, wenn es doch Taschenrechner gibt?  Solche Meinungsverschiedenheiten können dazu führen, dass wir die Lehrperson in Frage stellen oder zumindest die Augen verdrehen. Das bringt die Kinder in einen Loyalitätskonflikt, da sie sowohl unseren Erwartungen als auch den Anforderungen der Lehrpersonen gerecht werden möchten. Diese Doppelbelastung kann schwierig sein, denn die Kleinen haben das Bedürfnis, beiden Seiten zu gefallen.

Es ist verständlich, dass wir mitreden möchten, schliesslich sind wir die Experten unserer Kinder. Dennoch müssen wir anerkennen, dass unsere Mitbestimmung Grenzen hat. Lehrpersonen bringen die fachliche Kompetenz und Erfahrung mit, die für die schulische Entwicklung unserer Kinder wichtig sind. Zudem haben sie die Aufgabe, sich an einen übergeordneten Lehrplan zu halten. Wir sollten deshalb versuchen, ihre Entscheidungen zu respektieren und zu unterstützen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.

Vertrauen ist hierbei essenziell. Lehrer als Verbündete zu sehen und nicht als Gegner, schafft ein stabiles Fundament für die Zusammenarbeit. Offene Kommunikation ist unerlässlich. Wenn wir Fragen oder Bedenken haben, sollten wir direkt den Dialog mit den Lehrpersonen suchen, statt unsere Kinder als Vermittler einzusetzen. Dies hilft, Missverständnisse auszuräumen und gemeinsam Lösungen zu finden. Verständnis und Empathie für die Perspektive der Lehrkräfte fördern eine gute Zusammenarbeit.

Konstruktive Gespräche zwischen Eltern und Lehrkräften sind entscheidend, sei es bei Elternabenden oder im persönlichen Austausch. Diese Dialoge schaffen Klarheit und fördern das gegenseitige Verständnis. Eltern sollten ihre Anliegen offen ansprechen, aber auch bereit sein, zuzuhören und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Ein respektvoller Austausch auf Augenhöhe stärkt das gegenseitige Vertrauen und verfolgt das gemeinsame Ziel, eine unterstützende Lernumgebung zu schaffen.

Regelmässige Gespräche mit unseren Jugendlichen über ihre Schulerfahrungen sind für uns Eltern Gold wert. Wichtig ist, dabei neutral zu bleiben und nicht sofort zu bewerten oder zu kritisieren. So schaffen wir eine vertrauensvolle Atmosphäre, die Jugendliche ermutigt, offen über ihre Erlebnisse zu sprechen. Und wenn es in der Schule einmal kriselt, sollten wir sie ermutigen, den Dialog mit den Lehrern selbst zu suchen – direkt, offen und mutig.

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen berechtigte Kritik an Lehrkräften geübt werden muss und unsere Unterstützung gefragt ist. In solchen Fällen sollten wir sachlich und lösungsorientiert agieren. Gegebenenfalls kann die Schulsozialarbeit oder Schulleitung hinzugezogen werden. Letztlich geht es darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem junge Menschen gerne lernen und wachsen. Miteinander statt gegeneinander: So wird Lernen zur Freude und Wachstum zur Realität!