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Stadler verkauft weitere Wasserstoffzüge nach Süditalien

Nach dem Erstabruf von sechs Wasserstoffzügen für Kalabrien bestellt die dortige Verkehrsgesellschaft beim Ostschweizer Bahnbauer drei weitere solche Züge. Der Auftrag dürfte rund 40 Millionen Euro wert sein.

Das grosse Geschäft macht Stadler mit Wasserstoffzügen noch nicht. Doch peu à peu geht es vorwärts. Ein erstes Fahrzeug hat der Ostschweizer Bahnbauer für Kalifornien gefertigt. Die Lieferung von vier weiteren Wasserstoffzügen wurde Mitte Oktober 2023 vereinbart, verbunden mit einer Option auf bis zu 25 zusätzliche solche Fahrzeuge. Mitte 2023 hat Stadler zudem zwei Aufträge aus Süditalien erhalten: je sechs Wasserstoffzüge für Sardinien und für Kalabrien.

Nun legt die Verkehrsgesellschaft Ferrovie della Calabria (FdC) nach und bestellt bei Stadler aus dem Rahmenvertrag, der bis zu 15 Wasserstoffzüge vorsieht, drei weitere dieser Fahrzeuge. Diese werden voraussichtlich ab 2026 auf dem Schmalspurnetz (950 mm) der Region Kalabrien im Regional- und Nahverkehr eingesetzt. Stadler ist der erste Bahnbauer der Welt, der Schmalspur-Wasserstoffzüge fertigt. Hergestellt werden die Fahrzeuge für Süditalien am Stadler-Hauptsitz in Bussnang.

Kalabrien gibt sich ökologischen Anstrich

Laut dem Management der FdC will Kalabrien mit der Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff für die Verkehrsmittel den Regionalverkehr modernisieren und nachhaltig gestalten. Insgesamt seien Gesamtinvestitionen von über 400 Millionen Euro vorgesehen. Dazu gehören im Rahmen des ökologischen Wandels neben dem Kauf der Wasserstoffzüge auch der Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage, Investitionen in die Bahninfrastruktur und neue Busse.

Die bestellten Stadler-Züge bestehen aus je zwei Wagen und einem Power Pack in der Mitte. In diesem sind die Brennstoffzellen und die Wasserstofftanks untergebracht. Die Niederflurzüge sind 50 Meter lang und bieten Platz für 155 Fahrgäste, davon 89 auf Sitzplätzen. Über den Auftragswert der drei Züge sagt Stadler nichts. Die ersten sechs dieser Züge werden aber für 78 Millionen Euro verkauft. Ergo dürfte der neue Auftrag rund 39 Millionen Euro oder pro Zug 13 Millionen Euro wert sein.