
Der HSC Suhr Aarau gastiert beim Meister – und mittendrin Nikos Sarlos, der gegen seinen künftigen Klub spielt
Ein erknorzter Auswärtssieg gegen Aufsteiger Stäfa und eine deutliche Heimniederlage gegen ein GC, das mit vielen Abgängen zu kämpfen hat. So sieht die bisherige Bilanz des HSC Suhr Aarau in der neuen Saison aus. Es ist kein Geheimnis, dass sich das Team von Trainer Aleksandar Stevic im Vorfeld zwei Siege ausgerechnet hatte.
Nach einem spielfreien Wochenende fährt Suhr Aarau am Mittwoch nach Schaffhausen, wo man auf den amtierenden Meister treffen wird. Es ist ein Wiedersehen mit dem Gegner der Halbfinalserie der Playoffs im Frühling. Dort ist der HSC zwar mit einem 0:3 gescheitert, hat den späteren Champion aber in zwei Spielen an den Rand einer Niederlage gebracht.
Für Sarlos ist «es ein Spiel wie jedes andere» – mit besserem Gegner
Und dann ist da noch ein Thema, das vor dem Spiel wieder aufflammt: Ende Juli ist bekannt geworden, dass HSC-Topskorer Nikos Sarlos im kommenden Sommer zu den Kadetten Schaffhausen wechseln wird.

Bild: Alexander Wagner
Jetzt wird der 20-Jährige erstmals seit dieser Ankündigung auf seine künftigen Teamkollegen treffen. Das wird wohl spezielle Gefühle bei ihm auslösen. Hat er vielleicht sogar Angst vor dieser Partie? Sarlos winkt ab und sagt, dass er sich auf jedes Spiel freue. «Auf die Duelle mit den Kadetten habe ich mich zuletzt immer besonders gefreut, weil du als HSC Suhr Aarau gegen einen solchen Gegner nur gewinnen kannst.»
Nun gut. Stellen wir die Frage anders: Ist Sarlos speziell motiviert, allen in seinem neuen Verein zu zeigen, wie gut er ist und dass man sich in der Munotstadt freuen kann, dass er bald nicht mehr Gegner der Kadetten, sondern einer der ihren ist? Auch davon will der Flügelspieler nichts wissen. Bescheiden, wie er ist, sagt er, dass es ein Spiel wie jedes andere sei. Er fügt an: «Nur ist der Gegner besser als die meisten anderen.» Er wolle Freude haben und diese auch zeigen. «Das gehört nämlich auch dazu», weiss Sarlos.
Letzter Punktgewinn gegen die Kadetten liegt lange zurück
Diese Freude war ihm auch in den ersten beiden Spielen der neuen Saison anzusehen. Freude macht er auch den Fans, aber auch den Teamkollegen und den Verantwortlichen im Klub. Denn in den ersten beiden Partien hat er bereits wieder 18 Tore erzielt. Worauf hat der Aarauer, der aktuell neben dem Handball die Berufsmaturität absolviert, in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison den Fokus gelegt? «Ich habe viel im athletischen Bereich gearbeitet und versuche stets, mein Wurfrepertoire zu vergrössern», sagt er.
Zurück zur Aussage von Sarlos, dass der Gegner stärker ist als die meisten anderen. Dass dies zu stimmen scheint, zeigt ein Blick auf die Statistik. Der letzte Punktgewinn gegen die Kadetten Schaffhausen liegt eine Weile zurück: Im Dezember 2022 erkämpften sich die Aargauer in der Schaffhauser BBC-Arena ein 31:31-Unentschieden. Der letzte Treffer der Nordostschweizer fiel dabei durch einen Penalty mit der Schlusssirene.

Bild: Alexander Wagner
Seither gab es für Suhr Aarau nichts mehr zu holen gegen die Kadetten. Ändert sich das ausgerechnet am Mittwoch (Anwurf: 19.15 Uhr), nachdem der Saisonstart der Aargauer nicht gerade berauschend war und der nächste Gegner dank zweier Siege mit viel Rückenwind in die Partie geht?