Sie sind hier: Home > Unwetter > Der nächste Supertaifun: «Fung-Wong» trifft die Philippinen

Der nächste Supertaifun: «Fung-Wong» trifft die Philippinen

Mehr als eine Million Menschen flüchten vor dem Sturm aus ihren Häusern. Gleichzeitig hat das Land noch mit den Folgen des letzten Wirbelsturms zu kämpfen.

Der Supertaifun «Fung-Wong» hat die Philippinen erreicht. Der Wirbelsturm traf am Sonntagabend (Ortszeit) in der Provinz Aurora im Nordosten des Landes auf Land. Seine anhaltenden Windgeschwindigkeiten erreichten bis zu 185 Kilometer pro Stunde, in Böen waren es bis zu 230 Kilometer pro Stunde. «Fung-Wong» kostete auf den Philippinen bereits zwei Menschen das Leben. Mehr als eine Million Menschen wurden zur Evakuierung aus überschwemmungs- und erdrutschgefährdeten Gebieten aufgefordert.

Der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Jahren könnte laut Meteorologen mit seinem 1800 Kilometer breiten Wind- und Regenband zwei Drittel des Archipels erfassen. Er näherte sich vom Pazifik, während die Philippinen noch mit den Folgen des Taifuns «Kalmaegi» zu kämpfen haben, der am Dienstag in den zentralen Provinzen mindestens 224 Menschen das Leben kostete. Danach zog er nach Vietnam weiter, wo mindestens fünf Menschen ums Leben kamen.

Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. rief aufgrund der verheerenden Zerstörungen durch «Kalmaegi» und der erwarteten Auswirkungen von «Fung-Wong» den Notstand aus. Verteidigungsminister Gilberto Teodoro Jr. warnte am Samstag in einer Fernsehansprache vor den potenziell katastrophalen Auswirkungen des Supertaifuns. Der Sturm könne weite Teile des Landes erfassen, darunter die zentrale Provinz Cebu, die vom vorherigen Taifun am schwersten getroffen wurde, und die dicht besiedelte Hauptstadtregion Manila.

Die philippinischen Küstenwache evakuierte ältere, weniger mobile Menschen.
Bild: Philippine Coast Guard

«Fung-Wong» ist nach Angaben des Wetterdiensts Pagasa ein Supertaifun – ein besonders starker und gefährlicher tropischer Wirbelsturm. Er befand sich demnach am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde östlich der Insel Luzon, auf der auch die Hauptstadt Manila liegt.

Laut dem Amt für Zivilschutz könnten mehr als 30 Millionen Menschen den Gefahren durch «Fung-Wong» ausgesetzt sein. Die Behörden warnten vor einem hohen Risiko einer lebensbedrohlichen Sturmflut von mehr als drei Metern entlang der Küsten von mehr als 20 Provinzen und Regionen, einschliesslich der Region um Manila.

Freiwillige und Empfänger von Sozialhilfeleistungen arbeiten gemeinsam daran, Lebensmittelpakete für Hilfsmassnahmen in Regionen zu packen, die von Unwettern und Naturkatastrophen betroffen oder dafür anfällig sind.
Bild: Keystone

Tropische Wirbelstürme mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von mindestens 185 Kilometern pro Stunde werden auf den Philippinen als Supertaifune eingestuft. Diese Bezeichnung wurde vor Jahren eingeführt, um die Gefahren durch solch extreme Wetterereignisse zu unterstreichen.

Klimawandel macht Taifune gefährlicher

Die Philippinen werden jährlich von etwa 20 Taifunen und Stürmen heimgesucht. Das Land erlebt zudem häufig Erdbeben und hat mehr als ein Dutzend aktive Vulkane, was es zu einem der katastrophengefährdetsten Länder der Welt macht. Der besonders schlimme Sturm «Haiyan» hatte im November 2013 mehr als 6300 Menschen das Leben gekostet.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht Fachleuten zufolge deren Gefährlichkeit. Da wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, gewinnen tropische Stürme schneller an Intensität. (dpa)