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«Die Arbeit zahlt sich aus»: Die Nati-Spieler erklären die Schlüssel zum aktuellen Höhenflug

Im Vergleich zur Nations-League-Kampagne tritt die Schweizer Nati in der WM-Quali wie verwandelt auf. Vorne fallen die Tore, hinten hält das Team dicht.

Er steht fast ein bisschen sinnbildlich für die Verwandlung, welche die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft in den letzten rund 16 Monaten durchgemacht hat: Nico Elvedi.

War er lange Zeit eine bewährte, gesetzte Kraft in der Innenverteidigung, fiel er plötzlich ausser Rang und Traktanden. An der Europameisterschaft in Deutschland vergangenen Sommer kam er keine einzige Minute zum Einsatz. Dann flog er im ersten Spiel der Nations League im Herbst 2024 in Dänemark vom Platz. Und in diesem Frühjahr war er bei den Freundschaftsspielen gegen Nordirland und Luxemburg gar nicht erst im Kader.

«Das war kein einfaches Jahr für mich, auch mental nicht, nachdem ich im März nicht dabei war,» sagt Elvedi am Montagabend nach dem Spiel der Schweizer Nati gegen Slowenien. Mit 3:0 konnte die Nati dieses zweite Spiel in der WM-Qualifikation für sich entscheiden. Der Dosenöffner? Nico Elvedi.

Nach einer Ecke steht er goldrichtig und köpft zum 1:0 ein. Es ist das Sahnehäubchen einer tollen Leistung – oder besser zweier toller Partien vom 28-Jährigen während dieses Zusammenzuges. Die schwierigen Monate, sie scheinen plötzlich ganz weit weg. Für Elvedi, der plötzlich wie die Lösung aller Abwehr-Probleme der Schweiz wirkt. Aber auch für die Nati scheinen die mauen Leistungen vom letzten Herbst meilenweit weg.

Ein Sieg für die Geschichtsbücher

Denn das gesamte Team, welches in der Nations League hinten wackelte und vorne das Tor kaum traf, ist wie verwandelt. Das belegt auch ein Blick in die Geschichtsbücher: Fünf Mal in Serie drei Tore erzielt, das gelang der Schweiz noch nie.

«Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut, die Harmonie im Team stimmt. Das sieht man auch auf dem Feld», erklärt Elvedi einen der Schlüssel zum Schweizer Höhenflug.

Auch Dan Ndoye, ein weiterer Torschütze gegen Slowenien, findet ähnliche Erklärungs-Ansätze für das neue Auftreten der Schweizer Nati: «Wir benötigten eine gewisse Adaptions-Zeit. Aber mit Breel Embolo, Fabian Rieder, Ruben Vargas und Zeki Amdouni, der aktuell zwar verletzt ist, haben wir die Automatismen gefunden. Wir spielen nun schon ein Weilchen zusammen, haben eine Verbindung auf dem Platz und verstehen uns gut. Das verleiht uns auch mehr Selbstvertrauen.»

Der obligate Löwen-Jubel darf bei Dan Ndoye nach dessen Treffer zum 3:0 gegen Slowenien nicht fehlen.
Georgios Kefalas

Im Falle, dass diese Automatismen mal nicht greifen, gibt es noch eine Waffe, welche die Nati für sich entdeckt hat: Standards. Zwei der drei Tore gegen Slowenien fallen nach Ecken. Auch Manuel Akanjis Treffer gegen Kosovo folgte auf einen Eckball.

«Wir haben viel an den Standards gearbeitet. Diese Arbeit zahlt sich jetzt aus», so Ndoye. Und Elvedi ergänzt: «Wir haben offensiv wie auch defensiv diverse Standard-Variationen angeschaut. Es ist top, wenn das nun funktioniert.»

Der USA-Trip als Knackpunkt

Den Grundstein für das veränderte Auftreten machen sowohl Elvedi als auch Captain Granit Xhaka am Trip in die USA fest. Im Sommer reiste das Nationalteam nach Amerika, wo gegen die USA und Mexiko zwei Testspiele anstanden. «Dieser Trip hat uns gutgetan, mal weg zu sein aus der Schweiz», so Xhaka. Und Elvedi erklärt: «Dort haben wir unser System mit der Viererkette gefunden.»

Dank dieser Automatismen und den Standards hat die Schweiz nach zwei Spielen 7:0 Tore erzielt und sechs Punkten in der WM-Qualifikation auf dem Konto. Ein perfekter Start. «Es sind zwei starke Partien, die wir gezeigt haben», zeigt sich auch National-Coach Murat Yakin zufrieden.

Nach zwei Heimspielen stehen als nächstes im Oktober zwei Auswärtspartien an; erst in Schweden, dann in Slowenien. Dass sich die Schweiz, auch dank des 0:2 Schwedens gegen Kosovo, auf einem sehr guten Weg befindet, betonen alle Exponenten. Aber Ndoye fasst wohl für alle treffend zusammen, wenn er sagt: «Der Job ist noch nicht erledigt.»

WM-Qualifikation 2026

Gruppe BDie bisherigen Spiele:
Schweiz – Kosovo 4:0 (4:0)
Slowenien-Schweden 2:2 (0:1)
Schweiz-Slowenien, 3:0 (3:0)
Kosovo-Schweden 2:0 (2:0)

10. Oktober:
Schweden-Schweiz
Kosovo-Slowenien

13. Oktober:
Slowenien-Schweiz
Schweden-Kosovo

Modus: Der Gruppenerste qualifiziert sich für die WM 2026. Der Zweite muss in die Barrage.