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Die Buslinie 604 könnte aufgehoben werden – dagegen wehrt sich der Gemeinderat Strengelbach

Der regionale Verkehr soll gemäss Entwicklungskonzept des Regionalverbands Zofingenregio sowie der beiden Kantone Aargau und Luzern in die Zukunft geführt werden. Eine dieser Zukunftsvisionen ist die Auflösung der Buslinie 604 zwischen Zofingen, Strengelbach und Brittnau. 

Die Buslinie 604 soll langfristig aufgelöst werden. Diese führt vom Bahnhof Zofingen via Strengelbach nach Brittnau. Vorgesehen ist diese Aufhebung im Entwicklungskonzept, das vom Regionalverband Zofingenregio sowie den beiden Kantonen Aargau und Luzern beschlossen wurde. Dieses umfasse aber auch weitere Lösungsansätze, die erst in näherer oder fernerer Zukunft umgesetzt werden könnten, sagt Tobias Vogel, Abteilungsleiter Raumplanung beim Regionalverband, auf Anfrage.

«Die Buslinie 604 weist heute eine sehr tiefe Nachfrage und Kostendeckung auf», so Tobias Vogel. «Sie dient insbesondere auch dem Transport von Oberstufenschülerinnen und -schüler zwischen Strengelbach und Brittnau. Mit Inbetriebnahme des Oberstufenzentrums in Zofingen fallen diese Transporte weg und die Nachfrage und die Kostendeckung werden entsprechend weiter sinken.»

Weiter erklärt Vogel, dass die vorgeschlagene Alternative neben einer möglichen Aufhebung der Buslinie 604 vor allem ein besseres Angebot auf der Linie 606 zwischen Zofingen, Strengelbach, Vordemwald mit ganztägigem Viertelstundentakt sowie eine Verbesserung des Angebots in den Spitzenzeiten nach Brittnau vorsieht.

Nicht willkommene Aufhebung

Die Zukunft der Linie 604 ist umstritten. Das zeigt ein Blick in die veröffentlichten Verhandlungen des Strengelbacher Gemeinderats. Aus seiner Sicht sei die Aufhebung der Buslinie 604 nicht vertretbar, heisst es darin.

Strengelbach werde im Raumkonzept Aargau als urbaner Entwicklungsraum definiert und als Teil der Agglomeration rund um Zofingen an Bedeutung gewinnen. Weitere Gründe, die gegen die Aufhebung sprechen, seien unter anderem vorhandene Baulandreserven oder die Abdeckung eines bevölkerungsdichten Gebiets mit einer hohen Anzahl älterer, weniger mobiler Menschen, so die Exekutive.

Langer Weg für Brittnau nicht attraktiv

Auch die Gemeinde Brittnau ist von der Aufhebung der Buslinie betroffen. Allerdings äussere sich die Gemeinde positiv dazu, sagt Tobias Vogel.

Der Brittnauer Gemeinderat Armin Schenk bestätigt dies auf Anfrage. «Aus Sicht des Brittnauer Gemeinderates ist der Nutzen der Linie 604 – so, wie sie heute besteht – überschaubar.» Die Linie werde wenig genutzt und der Weg bis zum Bahnhof Zofingen, einem zentralen Punkt, sei relativ lange. Das sei beispielsweise für die Quartiere Hard oder Zelgli nicht sehr attraktiv, sagt Schenk. Um einiges attraktiver sei dafür die im Konzept als Ersatz geplante Weiterführung der Linie 601 nach Brittnau.

Wie es mit der Buslinie 604 nun weitergeht, steht noch offen. Es wurden bereits Termine für Besprechungen zwischen den verschiedenen Beteiligten fixiert.

Erste kurzfristige Massnahmen werden im Dezember umgesetzt

Eine zukunftsträchtige Infrastruktur in der Region sicherzustellen, sei ein Ziel des regionalen Entwicklungskonzepts, steht in einer im Mai publizierten Mitteilung von Zofingenregio. Ergänzend zum Schienennetz könne ein Ausbau des Busnetzes die Erreichbarkeit innerhalb der Region verbessern, zeigen sich die Auftraggeber der Studie überzeugt. 

Erste kurzfristige Massnahmen sollten demnach bereits beim nächsten Fahrplanwechsel im Dezember umgesetzt werden. Beispielsweise die Verlängerung der Fahrzeiten bei Buslinien, wie den Linien 601, 603, 604 und 606. So sollten die Busse pünktlicher verkehren und die Zug-Anschlüsse funktionieren. Eine Fahrplanvernehmlassung bei der auch die Bevölkerung teilhaben konnte, fand im Mai und Juni statt.

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