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Die CKW schreibt wieder schwarze Zahlen

Das Zentralschweizer Energieunternehmen erwirtschaftet Gewinn von über 300 Millionen Franken – eine Sonderdividende scheint möglich.

Das Zentralschweizer Energieunternehmen CKW hat im Geschäftsjahr 2022/23 wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Verschiedene Sonderfaktoren hatten im Vorjahr das Ergebnis massiv belastet. Die Aktionäre sollen nun eine hohe Dividende erhalten.

Unter dem Strich weist die Axpo-Tochter ein Unternehmensergebnis von 312,2 Millionen Franken aus, wie die CKW am Montag in einer Mitteilung schreibt. 2021/22 hatte das Unternehmen noch einen Fehlbetrag von 12,4 Millionen geschrieben. Den operativen Gewinn EBIT weist CKW mit 338,2 Millionen Franken aus, nach 5,1 Millionen im Vorjahr.

2021/22 hatte ein ganzes Bündel von Sonderfaktoren die Rechnung der CKW belastet. Dazu zählten hohe Strombeschaffungskosten, ein länger als geplanter Ausfall des Atomkraftwerks Leibstadt, eine schwache Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sowie Bewertungsverluste auf Absicherungstransaktionen.

Nach den Verwerfungen auf den Energie- und Finanzmärkten hätten sich diese im Geschäftsjahr 2022/23 wieder beruhigt, stellte die CKW in der Mitteilung fest. Das Ergebnis gestützt habe zudem der Verkauf der EWAenergieUri-Aktien – dieser spülte einen Gewinn von 72 Millionen in die Kassen.

Die Gesamtleistung stieg im Geschäftsjahr per Ende September um 14 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken. Zu verdanken sei dies der höheren Verfügbarkeit der Kraftwerke, den hohen Energiepreisen und einem starken Wachstum im Segment Gebäudetechnik.

Gebäudetechnik wächst deutlich

Fortschritte machte CKW zudem beim Ausbau von erneuerbaren Energien insbesondere bei Solarenergie. Zahlreiche Projekte seien vorangetrieben worden. Das Segment Gebäudetechnik steigerte die Gesamtleistung somit um 19 Prozent auf rund 270 Millionen Franken.

Die Umsetzung der Projekte im Tagesgeschäft bereitete allerdings offenbar Probleme: Stark gestiegene Materialkosten und schwierige Lieferketten hätten sich auf mehrjährige Grossprojekte ausgewirkt. Es sei zu Neubewertungen und zu teilweise deutlichen Verlusten gekommen. Die CKW steuert mit Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität gegen.

Die CKW hat im Berichtsjahr rund 700 PV-Anlagen installiert, hiess es weiter. Der Solarausbau bei Kundenaufträgen sei damit innert zwei Jahren von 10,3 auf 34,3 Megawatt Peak gesteigert worden.

Sonderdividende möglich

Die positiven Aussichten für die kommenden Jahre und die aktuelle Finanzplanung liessen zudem höhere Ausschüttungen zu. Die ordentliche Dividende der CKW soll von 6 Franken auf 10 Franken je Anteil erhöht werden.

Zudem soll es eine Sonderdividende von 17 Franken je Aktie geben. Denn nach der Mehrheitsveräusserung an EWAenergieUri sei das Nettofinanzguthaben auf 545 Millionen Franken angeschwollen. Darüber befinden wird die Generalversammlung vom Januar.

Dabei wird es auch zu Rochaden im Verwaltungsrat kommen: Marcel Schwerzmann (alt Regierungsrat Kanton Luzern) und der scheidende Axpo-Finanzchef Joris Gröflin stehen nicht mehr zur Wiederwahl. Als Nachfolger werden der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss und der künftige Axpo-CFO Harald Gauck vorgeschlagen. (sda)