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Die Köhler vom Napf erhalten einen schönen Anerkennungspreis

Die Luzerner Albert-Koechlin-Stiftung (AKS) hat am Donnerstag an vier kulturelle und touristische Organisationen Anerkennungspreise vergeben. Für ihr Identität stiftendes Wirken wurden die Schwyzer Chlefeler und die Romooser Holzköhler ausgezeichnet. Ihre Fördervereine erhalten je 20 000 Franken.

Der Förderverein Köhlerei aus Romoos im Luzerner Napfgebiet hat sich dem Erhalt einer alten Tradition verschrieben. Die Holzköhlerei im Entlebuch steht seit 2011 als immaterielles Kulturerbe auf der Unesco-Liste der lebendigen Traditionen, den Förderverein gibt es seit 2018. Die Holzkohle, die in den Meilern am Napf entsteht, wird ausschliesslich in den Filialen von Otto´s verkauft, solange eben Ware vorhanden ist.

Die AKS schreibt in ihrer Würdigung, dass die Holzköhlerei eine sinnvolle Nutzung des einheimischen Holzes sei und Bauernfamilien einen Nebenverdienst bringe. Sie habe aber auch eine kulturelle Bedeutung und sei ein wichtiger Bestandteil der Identität von Romoos. 

Chlefele zeigt Rhythmus an

Die Zeit vor Ostern ist in Schwyz nicht nur die Zeit des Fastens, sondern auch des Chlefelens. Mit Hilfe von zwei Holzplättchen, die sie zwischen den Fingern halten, erzeugen Schulkinder durch gekonntes Schütteln der Hand ein rhythmisches Klappern.

Die AKS zeichnete nun den Verein aus, der seit 2001 dafür sorgt, dass dieser Brauch erhalten bleibt und die Kinder das Chlefelen lernen. Der Verein «S’Chlefele Schwyz läbt» unterrichtet Kinder und organisiert jeweils eine Woche vor Karfreitag einen Wettbewerb, an dem sich jährlich gegen 200 Kinder und auch Erwachsene messen.

Aufgeschriebene Chlefele-Rhythmen gibt es nach Angaben des Vereins nur noch wenige. Zudem seien die Notate kompliziert zu lesen. Damit die Rhythmen schnell gelernt werden könnten, würden sie mit Merksprüchen ergänzt.

Sanfter Tourismus und Volksmusik

Einen weiteren Anerkennungspreis in der Höhe von 60 000 Franken vergibt die AKS der Genossenschaft Bärghuis Schönbüel in Lungern. Das auf 2000 Meter über Meer gelegene Gasthaus und Hotel ist ab der Seilbahnstation Turren auf 1550 Meter über Meer zu Fuss zu erreichen und hat sich dem sanften Tourismus verschrieben. Früher existierte dort ein Skigebiet. Es ging jedoch 2014 Konkurs, die Anlagen wurden in der Folge abgerissen. 

Vierter Preisträger ist schliesslich  das 2006 gegründete Haus der Volksmusik in Altdorf, das ebenfalls 60 000 Franken erhält. Mit seiner Noten- und Plattensammlungen, mit seinen Kursen und Konzerten, sei es zu einer wichtigen Volksmusik-Drehscheibe der Schweiz geworden, erklärte die AKS.