
«Die Organisation in China war so gut wie noch nie»
Hauptverantwortlich für den Gewinn der Silbermedaille an den World Games in China war der Seilziehclub Ebersecken, der vor den Augen von Swiss Olympic Präsidentin Ruth Metzler-Arnold gleich sieben von acht Athleten ins Rennen schickte. Dank einer starken Leistung qualifizierten sich die Ebersecker in Chengdu für den Final. Dort musste man sich den Schotten, die für Grossbritannien antraten, beugen. Wir fragen bei Trainer und Athlet Erich Koller nach, wie er die Spiele im fernen China erlebt hat, und wie sehr das Verpassen der Goldmedaille schmerzt.
Was überwiegt? Die Freude an der Silbermedaille oder der Ärger, den Titel und damit Gold verpasst zu haben.
Erich Koller: Es ist ein Mix von Beidem. Unser grosses Ziel war es, den Sieg zu holen. Mit etwas Abstand können wir jedoch zufrieden zurückblicken. Es war kein einfacher Tag. Wir haben uns durch die Vorrunde gekämpft. Hin und wieder hatten wir Mühe mit dem Boden. Am Schluss fehlte uns etwas der Fokus und der letzte Wille, Grossbritannien zu bezwingen. Sie haben sich den Sieg verdient.
Wie zufrieden sind Sie mit dem gesamten Wettkampftag?
Die Power war da. Wir waren am Tag X bereit. Rückblickend hätten wir in der Vorrunde noch etwas mehr Punkte holen können. Der Teamgeist von Schottland hat letztlich den Unterschied ausgemacht.
Wie verlief die Vorbereitung auf den Wettkampf? Was waren die grössten Herausforderungen?
Die Vorbereitungen liefen gut. Bereits nach dem Check-In im Hotel stand das erste Training auf dem Programm. Einzig die Hitze hat uns etwas zu schaffen gemacht. Es herrschten zwischen 35 und 40 Grad. Hinzu kam die hohe Luftfeuchtigkeit. Viele von uns hatten damit Mühe. Am Wettkampftag herrschten zum Glück nur noch 32 Grad.
Wie waren die World Games organisiert? Und wo sind Sie in Berührung mit der fernen Kultur gekommen?
Die Spiele waren absolut perfekt organisiert. Es standen viele Volunteers im Einsatz. Bei Fragen konnten sie Auskunft geben. Der Shuttle-Bus vom Hotel zum Wettkampf-Platz war pünktlich und zuverlässig. Diese World Games waren persönlich bereits meine dritten Spiele. Die Organisation war erstklassig und so gut wie noch nie.
Mit einer Medaille im Sack können Sie die World Games vor Ort sicherlich noch etwas geniessen. Was steht bis zum Rückflug auf dem Programm?
Wir werden hier weiterhin trainieren. Denn wir haben am kommenden Sonntag bereits den nächsten Meisterschafts-Wettkampf. Bier trinken und feiern gehen, liegt nicht drin. Am Montag werden wir unser Mixed-Team unterstützen, am Dienstag bleibt dann noch etwas Zeit für eine Tour durch Chengdu oder andere Sportarten zu besuchen, bevor der Rückflug in die Schweiz ansteht.

Bild: zvg