
Die Rekorde fielen am Laufmeter: Das Zofinger Pfingstmeeting hatte einiges zu bieten
Wir erinnern uns knapp einen Monat zurück. Aurélie Gutschmidt, die Schweizer Sprintstaffel-Nachwuchs-Trainerin, machte die Aussage anlässlich der Verleihung des Sporthilfe Nachwuchspreises «Es kommt noch besser.» Geehrt und ausgezeichnet wurde damals die 4×100-m-Frauenstaffel für ihr sensationellen Silbermedaillengewinn an den U20-Weltmeisterschaften des letzten Jahres in Lima. Um ein historisches Resultat handelte es sich. Nur Jamaika, die Sprintnation weltweit schlechthin, war schneller. Nicht aber die USA, Grossbritannien und, und, und. Folgerichtig gewann dieses Quartett diesen hochangesehenen Preis.
Zurück nach Zofingen: Hier zeigte sich bei der ersten Möglichkeit, wovon Aurelie Gutschmidt damals sprach. Xenia Buri pulverisierte den 100-m-Schweizer-Rekord sowohl der U18 wie der U20. In 11,32 Sekunden wurde die 17-jährige Bernerin über 100 m gestoppt. Um 7 Hundertstel verbesserte sie den bisherigen U-20-Rekord von Melissa Gutschmidt (der Schwester der Trainerin), um 19 Hundertstel gar ihren eigenen U18-Rekord. Und dieser neue Rekord erstaunt weiter: Platz 2 in der U18-Weltjahresbestenliste und nur noch 8 Hundertstel über dem U18-Europarekord.
Trotz Rekord nicht ganz zufrieden
Doch Buri selbst relativierte: «Mein Start war nicht optimal.» In der Beschleunigungs- und der Highspeed-Phase indes unterstrich sie ihr Potenzial. Keine geringere als Salomé Kora überholte sie. Kora, die drittschnellste Schweizerin der Geschichte hinter Mujinga Kambundji und Ajla Del Ponte. Von «einem Aufsteller» sprach Buri.
Und dabei blieb es nicht: Auch die 4×100-m-Staffel der U18 (mit Buri) unterstrich, was Gutschmidt bezüglich Staffeln sagte. Auch sie stellte einen Rekord auf. Dass der dritte Wechsel schlecht funktionierte, beunruhigte weder die Trainerin, noch die Sprinterinnen. «Das war unser erster Wettkampf, und die Automatismen müssen wir noch einspielen.», sagte Gutschmid. Dass der Rekord dennoch bereits fiel, spricht zusätzlich für die hervorragende Arbeit und das Talent des Teams. Als «zusätzliche Motivation für die kommenden Wochen» sehen dies die schnellen Frauen.
Fakt ist indes, dass bei diesem «Schönheitsfehler» rund eine halbe Sekunde verloren ging. Angerichtet ist auf jeden Fall. Die Medaillen liegen drin an den internationalen Titelkämpfen des Sommers – bei den U20 die Europameisterschaften in Tampere. «Der Feinschliff und die schnellsten Formationen werden wir noch definieren», sagt Gutschmid. Und dass vor allem die U18-Schnellsten Buri und Timea Rankl bei den U20 mitprägen werden, scheint vorgezeichnet.

Bild: zvg
Brügger-Brüder prägen mit
Internationale Ziele peilen auch die besten Zofinger an: die Brügger-Brüder Silvan, Lionel und David sowie Fionn Bolliger. Je nach Alter geht es um die U23-EM (Silvan), die U20-EM (Lionel, Bolliger) oder die EYOF, die Europäischen Jugendspiele (David). Den Beweis, dass er sich auf vielversprechendem Weg befindet, untermalte vor allem Lionel Brügger. Am Mehrkampf-Meeting in Landquart hatte er sich mit seinem neuen persönlichen Rekord von 7595 Punkten im Zehnkampf das Ticket für Tampere praktisch gesichert. Um eine Toppunktzahl handelt es sich. «Ich habe mein Saisonziel bereits erfüllt», sagt er.
In Zofingen feierte Lionel Brügger dennoch ein Erfolgserlebnis. Im Weitsprung realisierte der bald 19-Jährige mit 7,34 m eine neue persönliche Bestmarke. Und nicht nur diese zählt für ihn: Mit 7,23 m, 7,17 und 7,06 m glückte ihm eine konstant starke Serie. Die Tatsache, dass er mit 52,34 m im Speerwerfen gut 2 m hinter seinem Bestwert blieb, spielte in diesem Kontext keine entscheidende Rolle. Brügger sieht sich zu Recht auf erfolgversprechendem Weg. Auch Silvan und David Brügger meldeten «zu Hause» in diversen Disziplinen ihre Ansprüche an.
Valerija Meier (TV Zofingen) beim Speerwerfen. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg Antonia Gmünder vom TV Teufen. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg Eindrücke vom Zofinger Pfingstmeeting. – Bild: zvg