
Ein neuer Damm soll das Suhrental sicherer machen
Der Kanton Aargau informierte über den Stand der Hochwasserschutzmassnahmen im Suhrental. Es soll künftig besser vor Überschwemmungen geschützt werden. Bei einem 100-jährlichen Hochwasser könnten derzeit rund 880 Gebäude und Industrieanlagen betroffen sein. Das Schadenpotenzial wird auf bis zu 200 Millionen Franken geschätzt. Herzstück des Projekts ist ein Hochwasserrückhaltebecken in der Suhreebene oberhalb von Staffelbach. Ein 150 Meter langer und drei Meter hoher Damm soll dort das Wasser zurückhalten und kontrolliert abfliessen lassen. Im Ereignisfall werden 84 Hektaren Landwirtschaftsfläche eingestaut, was zusätzliche Schutzmassnahmen für angrenzende Liegenschaften nötig macht.
Regionale ARA ist in Planung
Betroffen ist auch die ARA Moosleerau. Im Wynen-, Suhren- und Uerkental soll die Abwasserreinigung regionalisiert werden. Fünf bestehende Kläranlagen sollen stillgelegt und künftig zentral in Aarau behandelt werden. Alle 30 Gemeinden im Einzugsgebiet sowie der Kanton unterstützen das Projekt, das in mehrere Teilprojekte gegliedert ist – von der Standortsuche über die Planung der Anschlussleitungen bis zur Organisation eines neuen Verbandes. Bereits sanierte oder im Bau befindliche Sonderbauwerke werden ins zentrale Leitsystem eingebunden. Der Abschluss dieser Arbeiten ist bis 2028 vorgesehen.

Grafik: zvg
Die Suhre soll revitalisiert werden
Der Aargau kombiniert den Hochwasserschutz mit einer Revitalisierung der Suhre bis an die Luzerner Kantonsgrenze. Ergänzende Ausbaumassnahmen in Millionenhöhe sind auch in Schöftland, Hirschthal, Oberentfelden, Suhr und Buchs geplant. Der Kanton Luzern verzichtet vorerst darauf, ähnliche Projekte bis zur Mündung der Sure in Sursee umzusetzen.
Parallel zum Hochwasserschutz werden in Moosleerau, Reitnau und Staffelbach Meliorationen durchgeführt. Dabei sollen Bewirtschaftungsflächen arrondiert, Entwässerungsanlagen saniert und das Wegnetz modernisiert werden. Durch Bachöffnungen wird einerseits die Hochwasserproblematik in den Siedlungen reduziert, andererseits entstehen ökologische Aufwertungen.
Finanzierung ist bereits gesichert
Die Projektkosten belaufen sich auf 28,8 Millionen Franken. Davon entfallen 15,8 Millionen auf den Hochwasserschutz, 7 Millionen auf die Revitalisierung der Suhre und 6 Millionen auf die Meliorationen. Der Bund übernimmt rund drei Viertel, der Kanton und die Unterliegergemeinden rund je einen Achtel und die Aargauische Gebäudeversicherung zahlt fünf Prozent an die Hochwasserschutzmassnahmen. Die Standortgemeinden selbst müssen nichts bezahlen. Der Grosse Rat hat die nötigen Verpflichtungskredite bereits einstimmig bewilligt.
Ursprünglich war der Projektabschluss 2026 vorgesehen, inzwischen hat sich das ganze aber bereits verzögert. Bis 2025 soll die Projektauflage erfolgen, 2026 die Genehmigung, 2028 die Submission und 2029 soll der Baustart erfolgen. Für die Realisierung sind drei bis fünf Jahre eingeplant.