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Trotz Zuwanderung und kälterem Winter: Schweizer brauchen weniger Strom

Eigentlich hatten alle Faktoren auf einen steigenden Stromverbrauch gedeutet, doch Schweizerinnen und Schweizer haben deutlich weniger Energie verbraucht. Die inländische Produktion hat zudem zugelegt.

Die Schweiz braucht weniger Strom. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 56,1 Milliarden Kilowattstunden verbraucht. Das sind 1,7 Prozent oder 1 Milliarde Kilowattstunden weniger als noch 2022. Mit einer Ausnahme lag der Stromverbrauch seit 20 Jahren immer höher.

Das ist auch darum erstaunlich, da alle Faktoren auf mehr Stromverbrauch hindeuteten. 2023 legte sowohl die Wirtschaftsleistung zu, die Bevölkerung wuchs kräftig um rund 1,3 Prozent und es gab auch mehr Heiztage als im Vorjahr. Alles eigentlich «verbrauchssteigernd», wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag schreibt.

Warum der Verbrauch trotzdem gesunken ist, schreibt das BFE nicht. Es dürfte aber unter anderem mit der besseren Energieeffizienz vieler Geräte zusammenhängen und auch die gestiegenen Strompreise dürften einen Einfluss haben. Der Elektrizitätsverbrauch pro Kopf beträgt 6308 Kilowattstunden.

Mehr Strom ins Ausland geliefert

Der Verbrauch ist gesunken, die Stromproduktion nahm dagegen sogar zu. Gesamthaft erzeugten alle Kraftwerke eine Nettoerzeugung von 66,7 Milliarden Kilowattstunden. Dabei legten vor allem die Wasserkraftwerke zu: Sie produzierten 21,7 Prozent mehr Elektrizität als im Vorjahr. Das war «nach dem Rekordjahr 2001 das zweithöchste Produktionsergebnis der Wasserkraftanlagen», so das BFE.

Bei den Stromim- und exporten erzielte die Schweiz im vergangenen Jahr einen Überschuss von 6,4 Milliarden Kilowattstunden. Sprich: Die Schweiz hat deutlich mehr Strom ins Ausland geliefert, als von dort bezogen. Auch hier steigerte sich der Wert gegenüber dem Vorjahr deutlich. Das hat auch finanzielle Auswirkungen: Für die Schweiz ergab sich ein positiver Aussenhandelssaldo von knapp einer Milliarde Franken.(mg)