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Zwei Pullis und kalt Hände waschen: Aargauer Promis geben Tipps – und der Kanton will zum Energiesparen motivieren

Der Kanton ruft zum Energiesparen auf. Einerseits mit Leitlinien für die Gemeinden, andererseits mit Promi-Tipps für die Bevölkerung.

Diesen Winter könnte eine Strom- und Gasmangellage drohen. Im Aargau wurde von der Regierung das Energiesparziel von 15 Prozent ausgerufen. Zu dessen Einhaltung gibt der Kanton nun einen Energieleitfaden für Gemeinden heraus – und lanciert eine Promi-Kampagne, welche die Bevölkerung zum Energiesparen aufrufen soll.

So sollen die Gemeinden Energie sparen

Um einen «Flickenteppich» zu verhindern, sei es das Ziel, eine möglichst einheitliche Umsetzung der Massnahmen in den Gemeinden zu erreichen und gleichzeitig das Verständnis und die Akzeptanz der Bevölkerung zu erhöhen.

Im Leitfaden empfiehlt der Kanton für die aktuelle Phase den Gemeinden unter anderem folgende freiwillige Massnahmen:

Senkung der Raumtemperatur um 3 Grad auf 18 bis 20 Grad in öffentlichen Gebäuden der Gemeindeverwaltung, Bibliotheken, Gemeinschaftszentren sowie in Schulgebäuden.

Temperaturreduktion um ein bis zwei Grad in Sportanlagen wie Hallenbädern, Schliessung von Wellnessangeboten in Sporteinrichtungen.

Reduktion oder Verzicht auf öffentliche Beleuchtung von Gebäuden, Schaukästen usw.

Reduktion der Öffnungszeiten von kommunalen Gebäuden und Angeboten.

Umrüstung der Strassenbeleuchtungen auf energieeffiziente LED-Technik und Umsetzung einer normgerechten Nachtabsenkung oder Nachtabschaltung (wenn es die Verkehrssicherheit erlaubt).

Reduzierte Weihnachtsbeleuchtungen vom 27. November (1. Advent) bis zum 6. Januar 2023 (Heilige drei Könige) jeweils zwischen 16.00 Uhr und 23.00 Uhr sind empfohlen. Sofern nicht darauf verzichtet werden kann, dann nur akzentuiert einsetzen.

So soll die Bevölkerung Energie sparen

Beim Thema Energiesparen braucht es aber auch die Mithilfe jeder und jedes Einzelnen. Dazu lanciert der Kanton eine Kampagne unter dem Motto «Sei ein Energiesparfuchs – jede Kilowattstunde zählt».

Neun Aargauer Persönlichkeiten motivieren ab Mitte Oktober mit persönlichen Tipps zum Energiesparen. «Wir sind diesen Persönlichkeiten dankbar, dass sie spontan ihre Unterstützung für unsere kantonale Energiesparkampagne zugesagt haben», freut sich Energiedirektor Attiger in der Medienmitteilung. Sie leisteten mit ihrem Vorbild einen wichtigen Beitrag.

Die Aargauer Vorbilder sind: Alpiger Nick, Eidgenössischer Kranzschwinger; Loris Benito, Fussballnationalspieler; Sol Gabetta, Cellistin; Nicholas Hänny, CEO Nikin; Irène Kälin, Nationalratspräsidentin; Nora Meister, Schwimmerin und Paralympics-Medaillengewinnerin; Peach Weber, Komiker; Peter Wehrli, Winzer; Marianne Wildi, Präsidentin Aargauische Industrie- und Handelskammer.

Und das sind ihre Tipps: Irène Kälin löscht das Licht, «damit es nicht plötzlich ganz ausgeht». Peach Weber wäscht dagegen die Hände immer mit kaltem Wasser. Das sei kein Gag, heisst es in der Kampagne.

Damit trotz Temperaturreduktion nicht gefroren werden muss, kann man sich auch warm anziehen. Dafür wirbt passenderweise der Mitgründer und CEO des Modelabels Nikin. Er ziehe sich zwei Pullis an, sagt Nicholas Hänny. Denn Energiesparen sei nicht Mode, sondern dringend.

Neun Aargauer Persönlichkeiten motivieren ab Mitte Oktober 2022 in einer kantonalen Kampagne mit persönlichen Tipps zum Energiesparen.
Bild: zvg/Qube Creatives

Zweite Kampagnenwelle Ende November geplant

Die Sujets mit den Aargauer Persönlichkeiten erscheinen als Inserate, Onlinebanner und Videoclips in verschiedenen Aargauer Medien und werden auch über die Social-Media-Kanäle des Kantons verbreitet. Die Kampagne startet am 15. Oktober und dauert bis Anfang November; eine zweite Welle, unter anderem auch mit Plakatierungen, ist für Ende November bis Mitte Dezember geplant.

Eine Strom- und Gasmangellage kann sich – insbesondere auf der Stufe 4 «Netzabschaltungen» – zu einem bevölkerungsschutz-relevanten Ereignis entwickeln. Dazu hat der Aargau eine kantonale Taskforce Versorgungssicherheit eingesetzt, die mit dem kantonalen Führungsstab und den Regionalen Führungsorganen zusammenarbeitet.