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Tiefsee, Weltraum, Mount Everest: Das sind die spektakulärsten Abenteuerreisen für Superreiche

Zum Meeresboden tauchen ist gefährlich – genauso wie das Fliegen in den All. Dennoch dürfte der für Normalsterbliche unerschwingliche Extremtourismus weiter boomen. Das Angebot ist so vielfältig wie dekadent.

Die Tiefseetouristen, die für 250’000 Dollar pro Kopf (225’000 Franken) zum Wrack der «Titanic» abtauchen wollten, sind tot. Das bestätigte am Donnerstag die US-Küstenwache, nachdem sie am Meeresboden Trümmerteile des Tauchboots unweit vom Wrack der «Titanic» entdeckt hatte.

Dennoch dürfte dieses Unglück den Boom des Extremtourismus unter den Reichsten dieser Welt nicht bremsen. Seien es Reisen zum Meeresboden oder ins All: Die Angebote für reiche Adrenalin-Junkies werden immer zahlreicher.

1. Kommerzielle Weltraumreisen

Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte man sich nicht vorstellen können, dass dereinst Private Weltraumreisen anbieten würden. Tatsächlich scheint es nun so weit zu sein. Virgin Galactic, eine Firma des britischen Geschäftsmannes Richard Branson, hat vergangene Woche angekündigt, dass Ende Juni unter dem Namen «Galactic 01» der erste kommerzielle Weltraumflug der Geschichte stattfinden wird. Kostenpunkt für den neunzigminütigen Flug: zwischen 250’000 und 400’000 Dollar.

Branson scheint damit ein Wettrennen gegen seine ebenfalls schwerreichen US-amerikanischen Konkurrenten Jeff Bezos und Elon Musk zu gewinnen. Auch sie sind daran, Privaten kommerzielle Weltraumreisen zu ermöglichen. Musks Firma SpaceX wollte bereits Anfang Jahr starten, scheiterte aber an misslungenen Tests.

2. Ein Urlaub – nicht von dieser Welt

Visualisierung der Raumstation Voyager Station. 
Bild: Orbital Assembly

Passend zur Möglichkeit, kommerziell in den Weltraum zu reisen, will «Orbital Assembly», eine US-amerikanische Weltraum-Baufirma, laut eigenen Aussagen 2026 mit dem Bau eines Weltraumhotels beginnen. Geplant ist, dass es bis zu 400 Personen beherbergen soll. Die Kosten für die Erbauung dürften sich laut Experten auf mehrere Dutzend Milliarden belaufen.

Das Hotel soll ringförmig gestaltet sein und um die eigene Achse rotieren, wodurch eine künstliche Schwerkraft entstehen soll. Sie entspräche ungefähr einem Sechstel der Schwerkraft auf der Erde. Wie teuer ein Aufenthalt sein wird, ist noch unklar. Schätzungen zufolge dürfte er aber gegen 5 Millionen Dollar kosten.

3. Zum tiefsten Punkt des Meers

Seit 2020 bringt die Firma Eyos Expeditions für 750’000 Dollar Abenteuerlustige zum Challengertief.
Bild: Reeve Jolliffe/EYOS Expeditions

Der Schweizer Jacques Piccard, Vater von Bertrand Piccard, der sich kürzlich in einem CH Media-Interview über das Unglück im Nordatlantik äusserte, war der erste Mensch, der sich am tiefsten Punkt der Weltmeere aufgehalten hat. Das sogenannte Challenger-Tief im Marianengraben des Atlantiks liegt fast 11’000 Meter unter der Wasseroberfläche.

Was Jacques Piccard 1960 nur im Rahmen einer Spezialexpedition schaffen konnte, steht seit wenigen Jahren auch reichen Privaten offen, denen eine Reise zum Titanic-Wrack nicht tief genug ist. Seit 2020 bringt die Firma Eyos Expeditions für 750’000 Dollar Abenteuerlustige zum Challengertief.

4. Heliskiing

Zu den weltweiten Heliskiing-Hotspots gehören unter anderem auch Grindelwald und Mürren.
Bild: Peter Schatz/Imago

Nicht ganz so teuer, aber ähnlich aufregend soll das sogenannte Heliskiing sein. Dabei werden Skifahrer per Helikopter zu entlegenen Berggipfeln geflogen, wo keine Skilifte hinführen, um anschliessend herunterzufahren.

Während ein Ein-Tages-Trip für unter 1000 Franken zu haben ist, können mehrtägige Ausflüge 10’000 Franken und mehr kosten. Zu den weltweiten Heliskiing-Hotspots gehören auch Grindelwald und Mürren in der Jungfrau-Region.

5. Zum höchsten Gipfel der Welt

Laut dem nepalesischen Tourismus-Ministerium haben Ende 2020 bereits 5790 Personen den Mount Everest erklommen. 
Bild: Nirmal Purja/AP

Er dürfte die bekannteste Destination im Extremtourismus sein: Der Gipfel des Mount Everest. Die Erstbesteigung erfolgte 1953 durch den Neuseeländer Edmund Hillary zusammen mit Nepalesen Tenzing Norgay.

Inzwischen ist das Erklimmen des höchsten Gipfels der Welt unter Personen, die es sich leisten können, schon fast zu einem Volkssport geworden. Laut dem nepalesischen Tourismus-Ministerium haben Ende 2020 bereits 5790 Personen das Dach der Welt erklommen.

Wer das nötige Kleingeld hat, muss auch nicht mehr auf die Annehmlichkeiten der zivilisierten Welt verzichten. Selbst gasbetriebene Duschen werden von manchen Veranstaltern angeboten. Wer nicht ohne Warmwasser auskommen kann, aber dennoch auf 8848 Meter steigen will, muss tief in die Tasche greifen: Gegen 100’000 Dollar kostet ein derartiger Luxus-Trip.