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FBI-Informant soll über Joe Bidens Ukraine-Kontakte gelogen haben

Ein Informant des FBI ist wegen Falschbehauptungen über angebliche Kontakte von US-Präsident Joe Biden zu einem ukrainischen Energieunternehmen angeklagt worden.

Der 43-Jährige habe Agenten im Juni 2020 angelogen, indem er ihnen angebliche Informationen gesteckt habe, wonach Biden und sein Sohn Hunter 2015 oder 2016 jeweils fünf Millionen Dollar von dem Konzern Burisma erhalten hätten, wie US-Behörden am Donnerstag (Ortszeit) mitteilten. Zudem habe der Mann unter Berufung auf ein angebliches Gespräch mit einem hochrangigen Burisma-Vertreter behauptet, das Unternehmen habe Hunter Biden deshalb in den Aufsichtsrat berufen, damit dieser den Konzern «durch seinen Vater vor allen möglichen Problemen» schütze, hiess es in der Anklageschrift.

Zwar habe der Informant tatsächlich Kontakt mit Burisma-Führungskräften gehabt – jedoch später als angegeben. Zu dem Zeitpunkt war die Regierung von Präsident Barack Obama, unter dem Biden als Vizepräsident amtierte, bereits nicht mehr im Amt. Biden habe damals – vor seiner späteren Wahl zum Präsidenten – keine Möglichkeit gehabt, die US-Politik zu beeinflussen, so die Staatsanwälte, die im Auftrag des Sonderberaters des Justizministeriums, David Wiess, tätig wurden. «Kurz gesagt, der Angeklagte verwandelte seine routinemässigen und nicht aussergewöhnlichen Geschäftskontakte mit Burisma im Jahr 2017 und später in Bestechungsvorwürfe» gegen Joe Biden, so die Anklage.

Die Falschbehauptungen spielten im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den Präsidenten und seine Familie wegen angeblicher Bestechlichkeit eine Rolle. Im vergangenen Sommer hatten die Republikaner im Kongress das FBI aufgefordert, ein Formular, das die Anschuldigungen des Informanten dokumentierte, freizugeben.

Der 43-Jährige wurde wegen falscher Angaben und der Erstellung falscher und fiktiver Aufzeichnungen angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Höchststrafe von 25 Jahren Gefängnis. (dpa)