
Nach Schlägerei und Schussabgabe in Brugg: Strafuntersuchungen laufen weiterhin
Am Samstag, 8. März, hat sich am frühen Nachmittag der Brugger Kinderfasnacht beim Café Livi’s eine Schlägerei zwischen zwei Gruppierungen zugetragen.Der Streit gipfelte in einer tätlichen Auseinandersetzung und löste ein Aufgebot von mehreren Patrouillen der Kantonspolizei Aargau und der Regionalpolizei Brugg aus.Ein 52-Jähriger wurde dabei mittelschwer verletzt und musste in einer Bäckerei notdürftig behandelt werden.
Nach dem Ereignis am Kinderfasnachtstag kam es laut Sprecher Adrian Schuler von der Aargauer Staatsanwaltschaft zu diversen Festnahmen. Damals seien gemäss derzeitigen Erkenntnissen keine Schusswaffen im Spiel gewesen. Untersuchungshaft sei nicht angeordnet worden. Die Strafuntersuchung sei nach wie vor pendent, heisst es.
Wenige Wochen später, am 26. April, kam es in Brugg beim Fitnesscenter im Steiger zu einer Schussabgabe auf ein Fahrzeug, bei der eine Person verletzt wurde.Am selben Tag donnerte ein schwarzer Mercedes-SUV in den Gartenzaun einer Arztpraxis in der Stapferstrasse 32, während es im Café Livi’s im Bankengebäude beim Eisi zu einem Streit kam.

Bild: BRK News
Wie Recherchen der AZ zeigen, dürfte es sich bei der Schussabgabe um einen Racheakt wegen der Schlägerei an der Kinderfasnacht handeln. Wenige Tage nach den Schüssen teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass die Ermittlungen darauf hindeuten, dass die Ereignisse alle miteinander in Zusammenhang stünden und auf «eine gewaltsam ausgetragene Fehde zwischen zwei Personengruppen» zurückzuführen seien.
Motiv ist Gegenstand der laufenden Ermittlung
Ausserdem habe die Staatsanwaltschaft Strafuntersuchungen wegen mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung, eventuell mehrfachen versuchten Mordes, Sachbeschädigung, Drohung und Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz eröffnet. Hintergründe der Ereignisse sowie die Frage nach dem Motiv sind Gegenstand der laufenden Untersuchungen. Die Rekonstruktion der Vorkommnisse wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Auf Nachfrage der AZ bezüglich des aktuellen Ermittlungsstandes schreibt Adrian Schuler,dass die Kantonspolizei in dieser Angelegenheit Gewaltschutzmassnahmen ergriffen habe, um ein wiederholtes Aufeinandertreffen der beiden Personenkreise zu verhindern.«Infolge der Schussabgabe kam es denn auch zu Untersuchungshaft. Um die seit dem Ereignis laufende Strafuntersuchung nicht zu gefährden, können wir derzeit keine neuen Informationen zum Stand der Ermittlungen veröffentlichen.» Die Staatsanwaltschaft gehe derzeit aber nicht von einer akuten Gefahr für die Bevölkerung aus, ergänzt Adrian Schuler.
Den Abschluss des Verfahrens will die Staatsanwaltschaft zu gegebenem Zeitpunkt kommunizieren. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung gilt für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung.