
Fehlende Knöpfe und aufgerissene Säume: Die Freischaren-Kleider brauchen eine Generalüberholung
Die Freischaren sind ein wilder Haufen, der in den Weinkeller des Rathauses eingebrochen ist. Auf dem Heitern veranstalten sie nun ein Gelage – und die Kadetten müssen für Ruhe und Ordnung sorgen. Dies ist alle Jahre wieder die Ausgangslage fürs Kinderfest-Gefecht auf dem Zofinger Hausberg. Während die Kadetten stramm marschieren, exerzieren und Gefechtsübungen veranstalten, geht es bei den Freischaren lockerer zu und her. Das ist auch an der Kleidung zu sehen. Es tragen zwar alle eine weisse Hose und ein rotes Oberteil. Es unterscheiden sich aber alle ein bisschen. So gibt es lange und halblange Hosen, Hosen mit rotem Streifen und ohne. Die roten Oberteile sind teilweise geknöpft, teilweise ohne Knöpfe. Und auch bei den Hüten gibt es unterschiedliche Ausführungen. Wer genauer hinschaut, stellt fest: Da und dort ist eine Naht offen, ein Knopf fehlt oder ein Saum aufgerissen. «Die Gewänder der Freischaren brauchen dringend eine Generalüberholung», sagt Stadtrat Lukas Fankhauser, Präsident der Kinderfestkommission.
Kleidung wird gewaschen – aber nicht geflickt
Alle Jahre nach dem Gefecht werden die Kleider der Freischaren gewaschen und dann im Rathaus in der Bürgerhalle in einem grossen Holzschrank eingelagert. Weil die Freischaren so ein wilder Haufen sind, kümmert sich aber niemand um die abgerissenen Knöpfe, offenen Nähte und aufgerissenen Säume. Und im nächsten Jahr kommen die Kleider so wie sie sind wieder aus dem Schrank und werden während des Zapfenstreichs, wenn die Freischaren rekrutiert werden, erneut abgegeben.
Anders ist es bei den Kadetten. Mehrere Frauen kümmern sich ehrenamtlich um die Uniformen und halten sie in Schuss. Ihr grosser Einsatz ist vor allem zwischen Frühlings- und Sommerferien: Dann werden die Uniformen aufbereitet, wenn nötig von einer Schneiderin geflickt und den Schülern abgegeben. Jeder einzelne Kadett und jede einzelne Kadettin – dieses Jahr waren es knapp 150 Schüler – erhalten die für ihre Grösse passende Uniform. Bei dieser Aufgabe sind mehrere Hände von Vorteil, daher mussten im Frühling kurzfristig via Klapp zusätzliche Personen gesucht werden, die bei der Verteilung der Kadetten-Uniformen mithalfen. Die Herausforderung sei aber, sagt Lukas Fankhauser, dass ein Teil des eingespielten Teams, das sich in den letzten Jahren um die Kadetten-Uniformen gekümmert hat, nun kürzertreten möchte. Daher seien frische Kräfte gesucht, so Fankhauser. Schon vor dem nächsten Kinderfest soll die Wartung der Kadetten-Uniformen in neue Hände kommen.

Bild: Raphaël Dupain
Einmaliger Einsatz für die Kadetten-Kleider
Auch für die Freischaren-Kleidung sucht die Kinderfestkommission eine oder mehrere Personen, die sich der kaputten Uniformen annehmen. Geplant sei, dass die rund hundert Kleider bis zum nächsten Kinderfest überprüft und wo nötig geflickt werden, sagt Fankhauser. Da die Kleidung nur während des Gefechts getragen wird, geht er davon aus, dass dieser Einsatz – im Gegensatz zur Pflege der Kadetten-Uniformen – einmalig sein wird und die geflickten Uniformen während der nächsten Jahre ohne zusätzliche Reparaturen wieder zum Einsatz kommen können.