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Wie die Grossen: Jugendregiowehr simuliert 24 Stunden lang den Alltag einer Berufsfeuerwehr

Als Ersatzprogramm für eine wegen Corona abgesagte Meisterschaft organisiert die Jugendfeuerwehr Suhrental die längste Übung ihrer Geschichte. Und lädt die Bevölkerung ein, ihr dabei zuzusehen.

Am kommenden Wochenende führt die Jugendregiowehr Suhrental in ihrem Einsatzgebiet zum ersten Mal eine 24-Stunden-Übung durch. Gabriel Stäger, einer der Organisatoren, erklärt, die Übung sei eine Art Ersatzprogramm: «Vor Corona war die Jugendregiowehr Suhrental in dieser Jahreszeit immer ein Wochenende lang an der Schweizer Meisterschaft der Jugendfeuerwehren.» Das auch häufig erfolgreich – von 2009 bis 2018 stand sie insgesamt fünf Mal zuoberst auf dem Siegerpodest.

Wie so vieles fiel die Meisterschaft der Pandemie zum Opfer: «Deshalb haben wir uns entschlossen, stattdessen eine Übung zu veranstalten, die den Alltag einer Berufsfeuerwehr simulieren soll», so Stäger.

Übernachtet wird im Feuerwehrlokal

Folglich dauert die Übung auch nicht wie gewöhnlich nur zwei, sondern eben 24 Stunden, die Teilnehmenden übernachten im Feuerwehrlokal in Schöftland. Auf dem Programm stehen laut Stäger «Ausbildungssequenzen, Kasernendienst, Sport und natürlich auch Einsätze». Letztere simuliert, so etwa ein Einsatz der Ölwehr, eine Rettung oder ein Löscheinsatz. Die Übung beginnt am Samstagmorgen im Feuerwehrlokal mit dem Rapport, dann geht es nach dem Znüni bereits raus.

Die Einsätze werden über alle vier Gemeinden verteilt, die der Jugendregiowehr Suhrental angehören, also über Schöftland, Staffelbach, Holziken und Hirschthal. Die Rettung wird beispielsweise in einem der umliegenden Wälder stattfinden; die einstündige Sportlektion, die laut Stäger auch bei der Berufsfeuerwehr zu jeder Schicht gehört, in der Turnhalle in Hirschthal: «Das ist praktisch, da das Feuerwehrlokal, in dem wir übernachten, über keine Duschen verfügt», sagt Stäger und lacht.

Die Jugendregiowehr Suhrental habe derzeit etwa 15 Mitglieder, führt Stäger aus. Die Jüngste sei in der dritten Klasse, die Älteste schon fast 18 Jahre alt. Einerseits hat die Organisation zum Zweck, Nachwuchs für die Regiowehr Suhrental heranzuziehen. Das klappt, so Stäger: «Von den rund 100 Mitgliedern der Regiowehr Suhrental war ein Zehntel bereits in der Jugendregiowehr.» Andererseits sei die Jugendregiowehr auch eine Art Pfadi und wolle kameradschaftliche Werte vermitteln – einfach rund ums Thema Feuerwehr.

Publikum herzlich eingeladen

Viele Einsätze der Jugendregiowehr werden am Wochenende bewusst nicht in der Einöde, sondern in bewohntem Gebiet stattfinden, um möglichst realitätsnahe Übungen durchzuführen. In einem Informationsschreiben an die Gemeinden teilt die Jugendregiowehr ausserdem mit, man nehme selbstverständlich Rücksicht auf die allgemeinen Ruhezeiten.

Mit Blaulicht und Karacho ist im Rahmen des Übungswochenendes aber sowieso nicht zu rechnen, so Stäger: «Das Strassenverkehrsgesetz verbietet uns, ausserhalb von Ernsteinsätzen Sirene und Blaulicht anzuschalten.» Trotzdem dürften die Feuerwehrmonturen beim einen oder anderen Einsatz für Aufmerksamkeit sorgen. Das ist sich die Jugendregiowehr bewusst: «Sollten Sie uns bei einem Einsatz sehen, zögern Sie nicht und schauen Sie uns bei der Einsatzbewältigung zu.»