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Geschulte Laien leisten neu Erste Hilfe bei Herzstillstand: So sind die «First Responder» im Aargau verteilt

Seit Februar gibt es ein kantonal organisiertes System von freiwilligen Ersthelferinnen und Ersthelfern. Von Gemeinde zu Gemeinde schwankt die Zahl der Helfenden jedoch stark, wie eine Auswertung zeigt.

Bei einem Herzstillstand entscheiden Minuten über Leben und Tod. Um die Zeit bis zum Eintreffen der alarmierten Rettungskräfte zu überbrücken, hat der Kanton ein flächendeckendes System von sogenannten «First Respondern» aufgebaut. Das sind Menschen – Laien sowie Profis –, die eine Ausbildung für Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand absolviert haben.

In einigen Gemeinden wie Siglistorf oder Zofingen gab es schon länger lokale First-Responder-Gruppen. Seit Februar ist die Erstversorgung nun auf kantonaler Stufe organisiert. Geht bei der Notrufzentrale ein Alarm mit den Stichworten «bewusstlos» oder «leblose Person» ein, werden die sich in der Nähe befindlichen First Responder über eine App alarmiert.

Bereits seien über 390 Alarme ausgelöst worden, teilte der Kanton am Mittwoch mit. Zudem seien mittlerweile über 860 Personen im Aargau als First Responder im Einsatz. Weitere 250 Personen hätten sich registriert, müssten aber noch die obligatorische Einführungsschulung absolvieren.

In 30 Gemeinden gibt es noch keine First Responder

Je nach Gemeinde schwankt die Zahl der First Responder noch stark, wie eine Auswertung der AZ zeigt. Gemessen an der Bevölkerung ist Siglistorf mit Abstand am besten abgedeckt. Pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner gibt es hier 2 First Responder. Insgesamt zählt die Gemeinde im Zurzibiet 15 Ersthelfende.

Vergleichsweise gut ist die Erstversorgung auch in Schneisingen. Hier stehen 15 First Responder auf Abruf. Auf 100 Einwohnerinnen und Einwohner kommt somit knapp ein First Responder. Demgegenüber stehen 30 Aargauer Gemeinden, in denen sich noch keine Person für die Erste Hilfe registriert hat.

Die First Responder sind allerdings nicht an die Gemeindegrenzen gebunden, sondern kommen auch ausserhalb zum Einsatz. So haben sich für das neue System im Aargau auch 70 Personen registriert, die in einem Nachbarkanton wohnen. Die Interventionszeit bei Notfällen liege aktuell bei 5 Minuten und 35 Sekunden, schreibt der Kanton. Mit zunehmender Anzahl First Responder solle diese weiter sinken.

Mindestalter 18 Jahre

Gültiges Erste-Hilfe-Zertifikat (BLS-AED-SRC-Komplett) oder First-Responder-Einführung (einmalig 1,5 Stunden) *

Besitz eines Smartphones

physische und psychische Belastbarkeit

* Personen, die in der Medizin oder in der Pflege arbeiten, benötigen kein zusätzliches BLS-AED-Zertifikat.